Patchwork als "Last" oder Zugewinn

Hallo, oben steht ja schon meine Frage. Diese ist natürlich provokant gestellt, ganz so meine ich das nicht. Ich lesen in vielen Foren, dass das Patchwokleben super läuft, jeder liebt jeden usw. Ja????? In vielen Ratgebern usw. Wird oft angeführt wie problematisch solche Beziehungsformen vrrlaufen. Alles nur Tbeorie? Oder lügen sich die meisten etwas vot? Bei uns läuft es eher durchwachsen leider...

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Was soll an fremden Kindern ein Zugewinn sein? Ich mag mein Stiefkind, aber natürlich wäre es mir lieber, es gäbe nur uns als Familie.

Es kostet Zeit, Nerven und viel Geld allen gerecht zu werden und alle Bedürfnisse von mehreren Menschen zu befriedigen.

Wer lässt sich schon gern von der ex Frau oder dem Stiefkind fremdbestimmen? Wer das behauptet, macht sich was vor, meiner Meinung nach.

Natürlich nimmt man es so hin und versucht das beste aus der Situation zu machen. Im besten Falle mögen sich alle und man kann „miteinander“ leben und dann stört auch das negative nicht ganz so sehr.

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Du nimmst ernsthaft niemanden außerhalb deiner Familie als Zugewinn wahr? Oder gilt das nur für Kinder? Das klingt ziemlich traurig, finde ich.

Ich finde mein Stiefkind toll. Ich freu mich, wenn er kommt, ich verbringe sehr gern Zeit mit ihm, was nichts daran ändert, dass er mich tierisch nerven kann und ich mich durchaus auch freue, wenn er wieder geht. Er bringt mir bedingungslose Liebe und Vertrauen entgegen, ich erwidere diese Liebe.
Mit der Ex hab ich außer auf Geburtstagen nichts zu tun, sie beeinflusst mein Leben nur sehr geringfügig. Besuchswochenenden und Ferien werden frühzeitig abgesprochen, auch mit mir, sodass die Planung meist Monate im Voraus steht. Außerhalb der Reihe gibt es außer in absoluten Notsituationen eigentlich nie was.
Um Abholung, Betreuung und ähnliches kümmert sich mein Partner alleine.
Und meine finanzielle Situation belastet das Kind nun so gar nicht.
Das einzige, womit ich tatsächlich Probleme habe, ist, dass meistens sein kompletter Jahresurlaub für's Kind draufgeht. Aber dafür hab ich ein tolles Stiefkind, und wir achten drauf, dass wir auch zu zweit mal rauskommen und uns ne schöne Zeit machen.
Ich wüsste nicht, wo ich mir da jetzt was vormache.

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„Das einzige, womit ich tatsächlich Probleme habe, ist, dass meistens sein kompletter Jahresurlaub für's Kind draufgeht.“

Hast recht. Was für ein Zugewinn:)

Habt ihr gemeinsame Kinder?

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Ich weis nicht in wie weit wir als Patchwork Familie zählen. Mein Partner hat eine Tochter. Sie lebt bei ihrer Mutter. Allerdings haben wir beide regelmäßigen Kontakt zu ihr. Bald ist es auch das wir sie nicht öfter sehen als jetzt weil sich gerade alles verselbstständigt zwischen den Eltern (seine Ex war lange nicht in der Lage persönlich mit meinem Partner zu kommunizieren und es musste über eine Beratungsstelle laufen).

Ich habe ihn mit Kind sofort akzeptiert und wusste von Anfang an das er ein Kind hat. Ich kam bis zu meiner FG gut damit klar. Danach begann die Eifersucht und ich kam mit vielen nicht klar. Für mich hat es sich so angefühlt als würde etwas zwischen uns stehen. In der Zeit gab es viel Streit. Ich musste damit klar kommen das seine Ex etwas hat was ich gerne mit ihm hätte. Ich musste mir immer wieder selber vor Augen halten, dass die kleinen für all das nichts kann. Es war schwer alles bei Seite zu schieben. Das erste Treffen mit seiner Tochter war schwer für mich aber ich habe es mir versucht nicht anmerken zu lassen. Der Anblick ihn mit seiner Tochter zu sehen was für ein toller Vater er ist und das es sein Kind mit einer anderen Frau ist. Aber als sie mich zum Abschied umarmt hat wo weder mein Partner noch ich mit gerechnet haben ist das Eis komplett gebrochen. Ich freu mich auf jedes Treffen mit ihr. Sie sucht sehr viel Kontakt zu mir und scheint sich bei mir wohl zu fühlen.

Ich muss sagen bis dahin war es für mich gefühlsmäßig ein schwerer ganz. Natürlich ist es oft noch so, dass ich traurig bin das wir kein gemeinsames Kind haben und so schnell auch keins bekommen werden wo wie es aussieht. Aber ich liebe meinen Partner sehr und ich habe für mich beschlossen mir weder durch den Kinderwunsch noch durch meine Eifersucht (das er ein Kind mit einer anderen hat) kaputt machen zu lassen und dann muss man an sich arbeiten. Wie gesagt mittlerweile freu ich mich richtig auf die kleinen und mein Partner merkt das ich seine Tochter voll und ganz akzeptiert habe.

Ich glaube halt, dass es nicht immer rosig ist sondern das es ein auf und ab ist. Man muss viel reden über das was man fühlt und denkt. Ich habe mich die erste Zeit vor meinem Partner verschlossen und nicht mit ihm geredet warum ich dem ganzen so abgeneigt war. Als ich dann doch mit ihm gesprochen habe hat er auch viele Reaktionen verstanden und hat auch verstanden das es schwer ist wenn man sein eigenes Kind verloren hat dann ein für mich fremdes Kind zu akzeptieren.

Wir hatten bis jetzt ein auf und ab. Ich glaube, dass es auch weiterhin ein hoch und runter sein wird. Bin gespannt wie es ist wenn sie bald regelmäßig bei uns ist.

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"Bei uns läuft es durchwachen, leider"

Bei wem nicht ? 😋 selbst bei "normalen" Familien läuft nicht immer alles rund...
Also wir Leben Patchwork, Er hat ein Sohn, Ich habe ein Sohn und wir haben eine gemeinsame Tochter.
Jeder liebt jeden ? Nein, ich habe seinen Sohn sehr Lieb, wir Kuscheln zusammen, lese ihm vor, sage ihm das ich ihn Lieb habe und er sagt es zu mir, ABER! Von ganzen Herzen Liebe ich meine Kinder... Das weiß mein Mann und er versteht es.
Sein Sohn ist sehr regelmässig bei uns, seit er 1 jahr alt ist, somit kennt er quasi nichts anderes.
Wenn jemand sagt, das alles, wirklich alles, glatt läuft, hätte ich gerne das Rezept 😋

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Hallo.

Also ich kann sagen, bei mir ist es ein Zugewinn. Mein jetziger Partner hat mich mit drei Kindern (damals 8, 9 und 17)"genommen". Er selbst hatte keine eigenen Kinder. Gerade am Anfang sind wir viel angeeckt, da er im Prinzip noch kein Kind "großgezogen", sprich erziehen konnte. Ich hatte meinen Erziehungsstil und war gerade mit meinem Ex in Trennung. Es sind da zwei Welten aufeinander geprallt. Er musste sich umstellen sowie auch ich. Denn er hat dazugelernt und auch ich, sowie auch die Kinder selbst. Seit wir unseren gemeinsamen Sohn bekamen (nach ca. 1 1/2 Jahren), kommen wir langsam auf einen gemeinsamen Erziehungsstil. Es klappt ganz gut, Diskrepanzen gibt es auch in "Nicht-"Patchwork. Dennoch muss ich sagen, dass ich dieses "Projekt", nennen wir es mal so, ganz und voll genieße. Meine erste Ehe hatte mehr Probleme mit sich gebracht. Nun leben wir es schon über zehn Jahre und ich muss sagen, wir sind eingespielt, alle samt. Das passt schon ganz gut. Ich fühl mich wohler als in meiner ersten Ehe.

LG

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Für mich definitiv eine Last, weil ich einfach sehr schlechte erfahrungen gemacht habe.
Also wenn man selbst noch keine eigenen kinder hat, würde ich mir auch nich nochmal einen Partner suchen der ein kind hat... definitiv nicht!!
Mein Freund jetzt hat ein Kind und am Anfang hat mich das überhaupt nicht gestört.
Das Kind an sich stört mich auch überhaupt nicht.
Nur das ganze was noch damit verbunden ist.
Das er täglich mit seiner Ex telefoniert und mehrmals die Woche bei ihr ist.
Und für mich einfach fast gar keine Zeit hat.
Und das wir nie zusammen in den Urlaub fahren weil das kind oder seine arbeit immer vor geht. Ich verstehe das auch, aber traurig macht es mich trotzdem..
:-(
Leider kann ich mit meinem Partner auch nicht darüber reden.
Und bringen würde das sowieso nicht viel. Ich muss halt entweder mit der Situation zurrecht kommen oder mich trennen.

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Bei mir ist es beides, aber der Gewinn ist für mich größer als die Last. Natürlich gab es in den letzte Jahren Momente, in denen ich geflucht (und innerlich gewütet) habe, aber das waren tatsächlich eher Momente. Wir haben eine Weile gebraucht, bis wir uns eingespielt hatten, aber es lief im Großen und Ganzen von Beginn an gut.

Ich will allerdings auch nicht verallgemeinern. Ich denke, es ist stark von den Lebensumständen und den beteiligten Persönlichkeiten abhängig. Mit einem klassischen Verwöhn-Wochenend-Papa wäre ich vermutlich wirklich unglücklich geworden. Eine stark involvierte Ex hätte für deutlich mehr Unruhe/Unwohlsein gesorgt, und beim Kind habe ich wahrscheinlich einen absoluten Glücksgriff getan.
Ich würde nur wegen meinem Glück allerdings niemals davon ausgehen, dass andere es ebenso gut erwischen wie ich. Weil ich mir vorstellen kann, was andere durchmachen, und ich im Freundeskreis ein andere Paar habe, das deutlich mehr Probleme mit der Patchwork-Situation hat.

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Hallo:)

Mein Freund hat eine kleine Tochter. Sie ist sehr fixiert auf mich wenn sie bei uns ist und ich habe sie lieb aber durch meine fehlgeburt letztes Jahr ist es unheimlich schwer für mich geworden. Da seine ex auch noch psychisch krank ist erschwert es so einiges... Er hat sie jedes zweite Wochenende.... das eine sind wir beide arbeiten... das andere ist die da... was ich natürlich verstehe aber manchmal einfach nicht so schön da dann natürlich auch
Zeit als Paar drauf geht.

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Ich sehe keinen großen unterschied von einer (normalen[vielleicht blöd ausgedrückt]) Familie zur Patchworkfamilie.

Es gibt Freude sowie auch Ärger, mal lieben wir uns & mal hassen wir uns...

Als Last sehe ich die Schwierigkeiten, die die Exfrau meines Mannes uns macht. Nur weil sie ihre Gefühle/Wut nicht unter Kontrolle hat. Zum Glück nur an den Wochenenden wenn meine Stieftochter bei uns war, unter der Woche haben wir Ruhe.

Als Zugewinn sehe ich meinen Mann (und natürlich meine Kinder), seine Tochter gehört dazu, der Weg zur Erziehung war anfangs schwierig, aber da ich die Betreuung hauptsächlich übernehme achte ich darauf dass es für ALLE passt.

Noch sind die Kinder recht jung, in der Pubertät werden wir wohl mehr Konflikte haben, als Last würde ich dann aber die Situation sehen, niemals die Personen.

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Ich finde es wenig sinnvoll über dieses Wort Patchwork lange nachzudenken und viele Ratgeber zu durchwühlen und zu sagen ja das ist eine Last und nein das ist ein Zugewinn. Es ist das Leben. Letztendlich bedeutet es das Knüpfen neuer Beziehungen in der jeder Mensch auch die Kinder bereits ein Vorleben gehabt haben, gute Seiten und nervige Seiten in ihrer Persönlichkeit haben, passende und weniger passende individuelle Bedürfnisse und letztendlich muss man lernen ,wenn man zusammen leben will, dass alle auch genauso so mit allem was sie sind dazu gehören.

Es geht wie in jeder Beziehung, Freundschaft und Familie um das Miteinander. Schafft man es eine Verbindung aufzubauen und Do's und Donts für das Familienleben zu etablieren mit denen jeder einigermaßen zufrieden ist und sich geachtet fühlt, schafft man es für jeden ein Gefühl und Mitgefühl zu entwickeln. Schafft man es sich Raum zu geben und sich zu tollerieren. Schafft man es miteinander zu reden, zu streiten sich zu vertragen und Lösungen zu finden. Schafft man es sich zuzuhören und auf einander zuzugehen. Schafft man es füreinander da zu sein. Schafft man es sich zu ertragen auch wenn mal nicht alles rosarot ist. Schafft man es gar sich zu lieben auch wenn einen nicht das Blut verbindet? Dann kann Patchwork genauso gelingen wie jede andere Familienform auch.

Letzten Endes sind es alles nur Menschen.
Und es ist eine Sache zwischen Menschen.
Manche Konstellationen passen gut oder sie lernen mit der Situation zunehmend besserr umzugehen. Andere passen nicht und schaffen es auch dauerhaft nicht gut damit umgehen. Wieder andere liegen irgendwo dazwischen. Aber auch das kann überall passieren.

Ich denke, wenn es so sein soll, wird es sich so entwickeln und alles was man machen kann ist sich zu einem guten Zusammenleben zu bemühen. Aber erzwingen kann man es eben nicht.

Ich habe eine sehr schöne Patchworkbeziehung Ehe Familienleben. Das ist meine Familie. Ich könnte sie mir nicht anders vorstellen. Ich möchte auch keine andere haben.

Wer soll mir da sagen, dass Patchwork vielleicht falsch ist????