Hallo Zusammen,
es gibt eine Sache, die mir seit einigen Monaten Kopf- und Bauchschmerzen bereitet. Mein Mann und ich sind seit 5 Jahren zusammen, leben seit 2 Jahren zusammen und seit einem halben Jahr verheiratet. Sein Sohn lebt im Wochenwechsel, sprich eine Woche bei Mama und eine Woche bei Papa. Die Eltern sind seit ca 10 Jahren getrennt.
seit einigen Monaten beobachte ich nun, dass der Junge immer mehr an seinem Papa klebt. Er kann nicht alleine zu Bett gehen, Papa muss ihn immer begleiten. Er sitzt bei jeder Gelegenheit auf Papas Schoß und das stundenlang. Beim Essen lehnt er seinen Kopf an Papas Oberarm. Während ich mich mit meinem Mann unterhalte, fängt er plötzlich an irgendwas seinem Papa zu sagen, als würde er garnicht registrieren, dass wir uns unterhalten. Manchmal sagt mein Mann was dazu, sehr oft aber auch nicht und antwortet ihm zwischendurch immer wieder. Beim TV/Filme gucken liegt er fest umklammert an seinem Papa und streichelt ihn ununterbrochen. Es wird gekuschelt, es wird geknutscht...die beiden machen ihr Ding. Eine Beziehung mit meinem Mann ist in dieser Woche kaum möglich, da die volle Aufmerksamkeit dem Jungen gewidmet ist, alles dreht sich um ihn und er ist der Mittelpunkt des Geschehens.
Er hat keine wirklichen Freunde, bis auf ein Mädxhen, mit der er sich ab und zu mal in der Woche für ein paar Stunden trifft. Interessen sind auch nicht vorhanden, wenn man ihn fragt was er machen möchte, dann gibt es nichts was er gerne machen wollen würde. Er ist nicht sportlich und möchte auch keinen Sport treiben.
Die Abende und Wochenenden verbringt er meistens vor dem tv mit seinem Papa, fest umschlungen oder auf dem Schoß. Ganz oft kommt dann auch:Papa Kitzel mich doch!! Und dann wird gekitzelt! Meistens sitze ich wie ein Besucher mit dabei, da die beiden ihr Ding machen. Zwischendurch kommt mal auch mein Mann auf die Idee und umarmt mich mal, bis der kleine wieder etwas sagt, was beantwortet werden muss.
Er geht zu Bett wenn wir ins Bett gehen. Also Zweisamkeit in den Wochen ausgeschlossen.ihn früher ins Bett zu schicken ist nicht, da mein Mann keinen Grund dafür sieht.
An den Wochenenden kommt er morgens ins Ehebett und möchte mit Papa kuscheln. Das hat er schon gemacht als er ein kleiner Junge war. Ich finde das sehr unangenehm muss ich sagen. Wenn er 4,5 oder 6 wäre ok, aber mit 12 finde ich es schräg.
Was ganz auffällig ist, ist dass er all das bei seiner Mama nicht macht. Sie war letztens darüber geschockt als ich ihr erzählte er würde stundenlang auf Papas Schoß sitzen. Mit seiner Mutter versteht sich der Junge zwischendurch nicht so gut. Es kommt oft zu Reibereien, da sie aber auch eine ganz andere Erziehubg an den Tag legt.sie kann sich schwer durchsetzen. Mein Mann ist da ziemlich autoritär und sagt dem Jungen oft wo es lang geht, wenn er meint patzig zu sein. Zwei Minuten Stress und dann ist wieder alles gut und es wird hochgradig geknutscht. Mein Mann kriecht dem Jungen nach nem Streit dermaßen in den A*** aus Angst, dass sich ihr Verhältnis ändert.
Bei seiner Mama gibt es noch einen anderen Bruder. Bei uns beklagt er sich oft, dass es immer nur um seinen Bruder geht und er oft den Ärger bekommt wenn was ist, dass ihm viel mehr verboten wird als seinem Bruder. Klar, dort muss er sich jegliche Aufmerksamkeit teilen, bei uns nicht da es noch kein weiteres Kind gibt. Er sagt von sich aus schon, dass er bei uns mehr Aufmerksamkeit bekommt als bei seiner Mama, aber diese entwickelt sich in meinen Augen in die falsche Richtung. Mit meinem Mann kann man absolut garnicht darüber reden, da er total blind ist bei der Sache. Jedes Mal streiten wir uns und mittlerweile ist es mir nicht mehr wert meine Ehe wegen seinem Sohn zu gefährden. Er sieht zwar dass er anhänglicher geworden ist, findet dies aber in keinster weise schlimm. Er liebt seinen Sohn schon krankhaft. Er ist ein guter Vater und versucht wahrscheinlich durch schlechtes Gewissen der Trennung alles wieder gut zu machen aber ich finde das schadet jedem im Umfeld!
Wie seht ihr das? Habt ihr vielleicht die selben Probleme? Über Meinungen/Tipps wäre ich euch dankbar
LG
Lina
12-jähriger extrem anhänglich
grässlich.. sorry aber was ich da so lese finde ich eklig. Gerade mit 12??? Total nicht mehr im normalen Rahmen. Normalerweise würde ich ja sagen, rede mit deinem Partner aber das hast du ja schon getan und er ignoriert es.. ich würde ihm an deiner Stelle trotzdem sagen dass es so nicht geht. Dass du quasi nur alle 2 Wochen einen Partner hast, dafür lebt ihr nicht zusammen. Das würde ich ihm mal sagen, dass du doch nicht nur eine alle-2-Wochen-Beziehung willst. Und da es vorher anders war kann er dir auch nicht vorwerfen, du hättest ja gewusst auf was du dich einlässt. Nochmal: NORMAL ist das def. nicht.
Du könntest ihm z.B. vorschlagen, dass ihr, für euer aller Wohlbefinden, zusammen Regeln aufstellen könntet. Was möchte der Junge? Was möchte dein Mann? Was möchtest du? z.B. könnte der Junge sich täglich mind. 3h alleine beschäftigen (auch dass er keine Hobbies und keine Interessen hat ist sicherlich nicht sehr förderlich für ihn). Dafür könntest du z.B. den beiden Zweisamkeit lassen 2h täglich. Ins Ehebett kommen wäre für mich ab sofort tabu - er ist nicht DEIN Kind und wenn du dich nicht wohl fühlst dabei, dann sollte dir das zugesprochen werden. Es ist auch DEIN Bett. Nochmal: er ist 12! Benimmt er sich denn sonst, abgesehen von dem Über-kuscheln, seinem Alter entsprechend? Oder vielleicht 2-3 Jahre zurück? Ich würde mir als Vater auch Sorgen machen, dass der in der Schule mal ausgelacht wird..
Hey,
Vielen Dank für deine Antwort.
Wenn ich mit meinem Mann rede, rede ich da definitiv gegen eine Wand. Da passiert nichts. Die Sache mit ins Bett kommen, hatte ich am Anfang unseres Zusammenziehens angesprochen und die Antwort war: nee also, auf garkeinen Fall werde ich ihm sagen, dass er das sein lassen soll!!
Meine Lösung dazu ist, dass ich mittlerweile an den Wochenenden, wo er da ist, so früh aufstehe, dass ich das Szenario nicht mitbekomme.
Der Junge war schon immer sehr verschmust aber ich habe das Gefühl, dass es immer schlimmer wird, aber nur beim Papa. Ich bekomme mit wie er mit seiner Mutter redet und wie er sich verhält. Sie hat bei sich das Gefühl, dass er sich langsam abnabelt und war echt erschrocken, als ich ihr ein paar Dinge erzählt habe wie es bei uns ist. Anfang des Jahres hatte der Junge Geburtstag und wir sind mit seiner Mutter und ihrem Mann und dem Bruder etwas essen gegangen. Das Verhältnis ist so gut, dass wir uns ohne Probleme an einen Tisch setzen können. Während dieses Essens war es so dass der kleine unbedingt neben seinem Papa sitzen wollte und die beiden die ganze Zeit geschmust haben. Er hat sich das Essen klein schneiden lassen, sein Bruder welcher 4 Jahre jünger ist, wollte dies alleine machen. Der Junge war mit meinem Mann wie in einem Tunnel. Selten hat sich mein Mann auch mal zu mir gedreht oder mit uns erwachsenen unterhalten. Dazu muss ich sagen, dass der Junge nach dem Essen sogar noch zu uns gekommen ist und eine Woche geblieben ist.
Der Junge erlebt durch die Wechselwochen zwei verschiedene Erziehungsstile. Es herrschen nicht überall die selben Regeln, bei uns darf er länger aufbleiben, bei uns wird das geschaut was er möchte, bei seiner Mama ist ja noch der Bruder der nicht alles gucken darf, er darf dort nicht so viel Tv gucken und wenn wird das geschaut was auch der kleine gucken kann/darf. Das was ich mitbekomme ist, dass bei seiner Mama mehr Alltag ist. Sie versucht alle Personen im Haushalt als eins zu betrachten. Wenn der kleine zu uns kommt, ist es immer etwas besonderes. Es gibt die zwei und mich. Er sitzt auf Papas Schoß und in extremen Situationen flüstern und kichern die sich zu und ich denk mir: oh Mann, er ist 12!
Prinzipiell verhält er sich bei uns 2-3 Jahre zurückversetzt, bei seiner Mutter nicht. Da hat er eine große Klappe (weil sie das auch mit sich machen lässt) bei uns gibt es Diskussionen bis zu einem bestimmten Punkt. Naja bei einem angehenden Teenie sicherlich normal.
Jedoch habe ich die Befürchtung dass sein Drang nach Aufmerksamkeit sogar schlimmer werden wird, sobald der Junge erfährt dass ich schwanger bin. Wir haben es ihm noch nicht erzählt da es noch sehr früh ist und ich das noch nicht möchte. Ich als Erwachsene stecke zurück, aber kann man das von einem Baby erwarten? Babys haben ganz andere Bedürfnisse und brauchen viel mehr Aufmerksamkeit als ein 12, dann ein bald 13 jähriger! Der Junge weiß ganz genau wie er was einsetzen kann, damit Papa einknickt.
Ich schlucke sehr viel und versuche trotz allem meinem Mann den Rücken zu stärken. In der Woche muss mein Mann Arbeitsbedingt früh raus und sieht seinen Sohn vor der Schule nicht. Ich bin jeden Morgen für ihn zuständig, schmiere ihm seine Brote und mache ihm Frühstück, fahre ihn zur Schule und erst dann kann ich zur Arbeit. Manchmal komme ich mir wie eine Babysitterin vor. Das habe ich meinem Mann auch gesagt, jedoch bestreitet er das, aber das Gefühl bleibt.
Ich könnte noch so viele Beispiele nennen, nur leider kann ich nur hoffen dass es besser wird und dieses krankhafte nur eine Phase ist(ich hoffe das schlimmste ist überstanden)
LG
Na ja, ich glaube ja eher, dass das schlimmste noch kommt... Wenn dein Mann sich nicht abzugrenzen lernt, glaube ich kaum, dass ihr gemeinsam glücklich werdet. Alles Gute für dich 🙂