Gemeinsame Erziehung, wie macht ihr das ?

Hallo,

ich habe seit zwei Jahren einen neuen Partner, seit 4 Jahren bin ich geschieden. Meine Kinder verstehen sich super mit ihrem Stiefvater, sie haben ihn sehr schnell ins Herz geschlossen. Er hat keine eigenen Kinder bisher.
Was allerdings immer wieder schwierig ist, ist die Sache mit der Erziehung. Klar, ich bin die Hauptbezugsperson, zusammen mit meinem Exmann, aber mein jetziger Partner möchte sich gerne mit beteiligen. Bisher habe ich das so gemacht, dass ich Dinge, die wir gemeinsam besprochen haben, unter meiner Fahne geändert habe, er also nur im Hintergrund agiert hat. Das mache ich aber nur bei Dingen, die mir ebenfalls wichtig sind bzw. die ich sinnvoll finde (z.B. dass meine Kinder mehr im Haushalt mithelfen). Manche Themen sind schwierig, da er keine Erfahrung mit Erziehung und Kindern hatte bisher und er dann nicht nachvollziehen kann, warum ich so handle wie ich handle.
Ich habe kein gutes Gefühl dabei, dass er richtig als "Erzieher" in Erscheinung tritt, ich denke, dass meine Kinder ihn nicht ernst nehmen würden bzw. das merkwürdig fänden.
Nun erwarten wir auch noch ein gemeinsames Kind, das im September auf die Welt kommen wird wenn alles gut geht. Da ist die Sache dann klarer, weil er tatsächlich der leibliche Vater ist. Ändert sich damit eventuell auch seine Stellung insgesamt in der Familie ? Wie sind eure Erfahrungen ?
Ich bin noch absoluter Neuling auf dem Gebiet des Patchwork und lasse mich zwar überwiegend von meinem Instinkt leiten, was bisher ganz gut funktioniert, hätte aber trotzdem gerne Tipps von Erfahreneren.

Liebe Grüße,

Katrin mit drei Kindern (15,13,9) und #ei 10+0

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Naja, man "erzieht" doch auch durch Vorleben. Dein Partner hat durchweg Einfluß auf die Kinder. Bewusst oder unbewusst.

Ich bin der Meinung: Regeln was das Zusammenleben betrifft gehen euch beide gleichberechtigt was an und das kann dein Partner auch direkt ansprechen. Wwarum nicht gemeinsam - alle an einem Tisch.

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Deine Kinder sind schon etwas älter, d.h. als Vaterersatz (mir ist gerade kein besseres Wort eingefallen) werden sie ihn ohnehin nicht sehen.
Einfluss nimmt er alleine schon durch seine Anwesenheit/Verhaltensweisen.

Da ihr zusammen lebt, hat er selbstverständlich auch im alltäglichen Leben ein Mitspracherecht wie alle anderen auch. Sonst wäre er ja das fünfte Rad am Wagen.
Für größere Entscheidungen bist du und ihr Vater zuständig.

LG

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Also, wir leben auch im Patchwork (Wechselmodell).
Ich leider noch kinderlos und er hat einen Sohn mitgebracht (Alter wie deine).
Es ist mitunter schwierig 😂
Da geht es auch umso Dinge wie zb Haushalt mehr mit machen, Schulzeug vor Pc zocken erledigen usw
Der KV hat eine andere Sicht der Erziehung als ich. Liegt aber nicht daran das ich die böse kinderlose Stiefmutter bin, sondern weil der KV von meiner SM genauso stinkendfaul und zur Unselbstständigkeit erzogen wurde.
Da prallen Welten aufeinander.
Es war lange Zeit nicht leicht, "meinen Platz" zu finden was aber auch an dem reingekrätsche durch die SM in die Erziehung und organisation unseres Tagesablauf lag.
Ich hätte mir mehr Verständnis und klare Positionierung vom Vater gewünscht.
In Dinge wie zb welche Schule er besuchen soll würde ich gar nicht mitbestimmen wollen, das ist Aufgabe der Eltern. Wenn ich bei sowas um meine Meinung gefragt werde dann sag ich sie natürlich aber relevant sind für mich nur Dinge die unser Zusammenleben betreffen und da hab ich genauso ein Mitspracherecht wie der Vater, wenn nicht sogar etwas mehr weil ich mich sowieso um alles kümmern muss 😉
Im Großen und ganzen finde ich Patchwork generell sehr schwierig, vorallem sril den kinderlosen ganz gern und schnell unterstellt wird man hätte keine Ahnung weil man kinderlos ist. Für mich persönlich kann ich sagen, dass dieses Familienmodell nicht nochmal in Frage käme. Das ganze nochmal durchzumachen bis man an dem Punkt ist wo man sagt man hat seinen Platz gefunden ist mir einfach viel zu anstrengend.

VG

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Das kenne ich bis man den Platz hat ist es ein harter Weg. Und heute nach 2 Beziehungen mit vorhandenen Kindern muss ich ehrlich sagen nie wieder. Ich würde trotz das ich ein Kind mitbringe nie wieder einen Mann nehmen der schon Kinder hat. Aus vielen Gründen, und das will ich einfach nicht mehr #schwitz#schwitz

Aber ich denke auch das es wenn man zusammen wohnt lebt und dann noch ein Kind bekommt es gar nicht anders geht als gemeinsam Regeln aufzustellen und zu erziehen, zumindest in den Alltags Situationen-.

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Ich kann mir vorstellen das es im Patchwork keinen Unterschied macht ob einer kinderlos ist oder jeder eins/ mehr mitbringt. Ich kenne auch niemanden wo Patchworkgut funktioniert. Ist natürlich auch abhängig von der gesamten Konstellation bzw der anderen äußeren Umstände die da noch (negativ) mit rein spielen können.

Hut ab, das du dir das gleich 2x "angetan" hast. Es ist schwer, vorallem denk ich auch für die Kinder wenn die Stiefgeschwister dann plötzlich nicht mehr zum Leben gehören. Jedoch ist es leider mit zunehmenden Alter schwierig einen Partner ohne "Vergangenheit" zu finden.
Aber nochmal würde ich mir das wie gesagt nicht nochmal antun. Ich sag immer etwas überspitzt zu unserem Umfeld wrlches unsere Patchworksituation und generelle Familienkonstellation kennt: "Wenn unser Patchwork nicht klapp, dann ist mein künftiger Traummann Vollwaise, verwitwet und kinderlos"😂
Und wenn jetzt ein Moralapostel meint ich könne soetwas doch nicht sagen, dann lass dir gesagt sein ich kann sowas sagen und nein ich habe nicht vorher gewusst was suf mich zu kommt in der Rolle als "Next". Es ist immer leicht gesagt wenn Außenstehende meinen "du hast das doch gewusst daser Vater ist...". Darum gehts nicht mal unbedingt sondern um den ganzen Rattenschwanz der an solchen Umständen dran und drin hängt.

Wenn es noch mit einem gemeinsamen Kind klappen sollte, dann wird sowieso alles anders 😅 und ich denke das würde auch gut funktionieren und wir Erwachsenen würden uns mit gleichen Augen sehen, denn ich denke das ist bei Patchwork nicht immer der Fall.

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Wieso sollte dein Partner nicht mit-erziehen? Selbstverständlich sollte er das! Es ist schliesslich auch SEIN Leben. Ihr wohnt doch sicherlich zusammen oder? Und wieso sollten deine Kinder ihn nicht ernst nehmen? Wenn, dann nur weil du es zulässt.

Also wir haben es so gemacht, dass wir VOR Zusammenzug Regeln definiert haben, die für uns alle stimmen. Da haben sowohl mein Partner als auch ich Zugeständnisse machen müssen. z.B. die Kleine muss mit-helfen im Haushalt, Sie muss früher ins Bett (eine damals 7jährige gehört nicht bis Mitternacht auf, auch nicht am Wochenende etc.)

Ich fände es eher sogar wichtig, dass ihr die Änderungen auch im Namen deines Partners kommuniziert werden, schliesslich hat er das Recht dazu. Genau so wie auch deine Kinder das Recht haben, Änderungswünsche an ihn zu adressieren. Das wichtigste ist einfach Kommunikation.

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Wir sind eine Patchworkfamilie seine Kinder 18 10 meine 15 13 11.ein gemeinsamen Kind 1.5 .von Anfang an gab es nicht deine und meine sonder nur unsere Kinder.Wir ziehen immer am selben Strang und was der eine gesagt hat wird von anderen nicht zurückgenommen. Meiner Meinung nach kann es nur so harmonisieren. Meine Kids haben Kontakt zu ihrem Papa und das bleibt er auch aber trotzdem finde ich persönlich es wichtig das in einer Patchworkfamilie alle gleich behandelt werden. Also jeder dem nicht seinem Kind genau das sagen kann wie seinem eigenen.Außenstehende z.B. im Urlaub würden nie vermuten das mein Mann nicht der Papa von den großen ist.die Blicke wenn die Jungs 10 und 11 meinen Mann rufen und einer ihn mit Vornamen anredet und der andere Papa ruft sind herrlich.mein Mann behandelt meine Kinder genauso wir unseres gemeinsames Kind und ich seine ebenfalls. Klar haben wir den Vorteil das wir beide Kinder mit in die Beziehung gebracht haben. LG Jennifer

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So ist es bei uns auch.

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Hallo!

Ein gewisses Maß an Erziehung passiert natürlich im gemeinsamen Alltag.

Aber Dinge, die Entscheidungen erfordern (Schule / welche Filme dürfen geschaut, welche Spiele gespielt werden / etc,..) bespreche und entscheide ich mit dem Vater meines Sohnes.
Da mischt mein Mann sich gar nicht ein.

Was konkret stellt sich denn dein Partner vor, inwiefern will er sich beteiligen?

LG Claudi

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Hallo,

er möchte lediglich auf Dinge hinweisen, die ihm auffallen und die Kinder an ihre Aufgaben erinnern, also mich quasi unterstützen bei der Umsetzung von Regeln. Teilweise versucht er das schon, aber sehr vorsichtig. Er meint auch, dass ich zu wenig für mich einfordere, da habe ich ihm aber schon deutlich gesagt, dass das meine Sache ist.

Liebe Grüße,

Katrin

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Mein Partner war nie "Erzieher". Er hat lediglich Dinge die ihn betreffen mit "erzogen". Wenn er alleine mit meiner Tochter war galten seine Regeln ( die eh viel lockerer waren als meine ).

Anders verhält es sich mit der Partnerin meines Ex. Also des Vaters meiner Tochter.
Sie übernimmt alles. Sie belehrt sie auch immer was ich falsch und richtig in der Erziehung mache. Sie liest mit dem Vater Gesetzestexte um mir zu zeigen, dass ich als Mutter nichts darf... ohne die Zustimmung meines Ex. Aber Recht lesen und Recht verstehen sind einfach 2 ganz unterschiedliche Dinge. Sie gibt meiner Tochter (10) vor was sie anzuziehen hat. Sie duscht sie. Sie trocknet sie ab. Sie nervt einfach 🤷🏻‍♀️ es kommt dort ständig zum Streit.

Ich kann also aus meiner persönlichen Erfahrung sagen, dass ein lockerer, respektvoller Umgang sinnvoll ist. Respekt darf auf der Partner einfordern. Genauso wie haushaltlich vereinbarte Regeln. Alles "größere obliegt Mutter und Vater.