Kann ich als Stiefmutter was tun? Was tue ich als 23 jährige?
Ich bin 23 Jahre alt und eine lesbische "Halbmama" für zwei Mädels im Alter von 9 und 11 Jahren.
Dementsprechend ist meine Freundin etwas älter als ich, soweit so gut.
Die Stimmung hier wird immer grausamer. Als ich in diese Familie gekommen bin, da hatten die Kinder gerade von der Trennung erfahren und ich war nur eine Freundin von der Mama und habe bisschen im Alltag geholfen und wir haben uns alle super verstanden.
Am Anfang war es wirklich verdammt schwierig zu sehen wie die Kinder versucht haben bei einem Fußballspiel (da kam der vater noch vorbei) ihre Eltern wieder zusammenzubringen. Mit der Zeit wurde es immer besser, und nach einem halben Jahr haben wir ihnen dann gesagt das wir ein Paar sind. Sie haben das total gut aufgenommen und fast geweint vor Freude (das haben sie selber so gesagt).
Ich war nie ein Fan von ihrem Erzeuger, habe mich aber mit ihm unterhalten und sogar mit ihm zusammen ihre neuen Betten aufgebaut.
Er hat jetzt seit 1 112 Jahren eine neue freundin und ich sage euch seitdem iat das Leben die reinste Hölle !!
Jedes zweite Wochenende gibt es einen neuen Streitpunkt, der Erzeuger und seine Neue bringen ständig neue Sachen gegen uns und tragen das auf dem Rücken der Kinder aus, was wir ausbaden müssen.
Ich habe kein Recht mich da einzumischen, ich bin nur die Freundin von der Mama. Leider denkt die Neue vom Erzeuger nicht so und mischt sich sehr in Angelegenheiten ein, die von Mutter und Vater geklärt werden müssten.
Jetzt durch Corona ist es hier sehr schwierig geworden. Meine Laune ist total im Keller , weil ich bei der Arbeit immer 100% geben muss (arbeite im Labor mit corona) und zu Hause sind die Kinder sehr unausgelastet, meine Freundin hat den Job verloren, was die Kinder aber nicht wissen sollen. Sie waren jetzt 8 Wochen bei uns ohne ihren Vater zu sehen und von ihm aus kam nichts. Die Kinder haben ihn 3 mal angerufen und jedes mal hat er nur von dem neuen Kind gesprochen und sie immer danach abgewürgt, was sie aber nicht gecheckt haben.
Jetzt waren sie 4 Tage dort, kommen nach Hause und sagen uns noch am selben Tag das sie jetzt dort hinziehen wollen.
Hat uns erstmal den Boden unter den Füßen weggerissen. Sie haben ihn wochenlang nicht gesehen, nach 4 Tagen wollen sie hinziehen und ihre Mutter verlassen.
Ich kann gar nicht alles schreiben was sie erzählt haben, aber auf jeden Fall wurden sie dort ordentlich bearbeitet. Jetzt ist es hier Thema nummer eins und alle sind wir hier am heulen.
Nun habe ich aber noch ein Päckchen zu tragen. Ich habe meiner Freundin schon länger gesagt, dass ich überfordert bin mit allem und sie hat es auch verstanden eben weil ich noch 23 bin... Seit ein paar Wochen wächst mir das alles über den Kopf und wenn ich jetzt mit ihr rede heisst es , dass ich total dramatisiere.
Sie selber ist jetzt auch total am Ende , und weiss nicht mehr was sie machen soll. Ich würde ihr da so gerne helfen, aber weiss nicht wie.
Ich bin sehr hin und hergerissen, einerseits würde ich gerne den Vater und seine Freundin bluten sehen und für immer mit meiner Freundin und den Kindern zusammenleben und auch ein Baby in die Beziehung einbringen, anderseits möchte ich eine Beziehung wo ich nicht mehr teilen muss, wo ich mich nicht um Hausaufgaben kümmern muss usw... Ich ertrage es nicht mehr, nichts sagen zu dürfen zum Erzeuger und seiner Neuen, während sie sich regelros dauerhaft einmischt seitdem sie sich kennen.
Ich habe das Gefühl dem ganzen nicht mehr gewachsen zu sein, und denke jetzt schon länger an eine Trennung. Möchte mich aber jetzt zu der Zeit nicht trennen, weil meine Freundin jetzt Unterstützung braucht. Ich liebe sie so sehr, dass ich mich schäme so zu denken. Ich weiss nicht mehr was richtig oder falsch ist.
Vielleicht habt ihr ja einen guten Rat für mich...
Sorry für den langen Text, und das ist nur die Kurzfassung 😅
Danke an die, die sich die Zeit genommen haben meinen Text zu lesen und zu antworten.
23 Jahre, Halbmama, Hife
Hallo,
Ich kann meiner Vorschreiberin nur zustimmen.
Nun möchte ich aber auch anmerken, dass ich "Geheimhaltung" von so wichtigen Sachen wie Job oder Beziehung (nach so langer Zeit und wohl sehr häufigem Zusammenleben) gerade verzrauensfördernd finde.
Ihr solltet offen sein, vll lösen sich dann auch manche andere Streitpunkte.
Huhu danke für deine nette Antwort :)
Wir wollten den Kindern nichts sagen, damit sie sich keine Sorgen machen müssen. Die grosse ist da sehr sensibel...
Das man seine Kinder gern vor sowas schützen möchte ist klar, aber gut gemeint ist nicht immer gut gemacht.
Zum einen merken Kinder oft, dass irgendwas anders ist und wenn man ihnen nichts sagt, reimen sie sich irgendwas zusammen, was ihnen noch mehr Angst macht.
Zum anderen müssen Kinder auch Strategien entwickeln um mit solchen Ereignissen umzugehen. Wer das als Kind nie gelernt hat, hat als Erwachsener erst recht Probleme.
Am besten ist es, den Kindern die Situation kindgerecht zu erklären, ruhig Antworten auf alle Fragen zu geben und ihnen zu zeigen, dass es immer irgendwelche Möglichkeiten gibt und das Leben weiter geht.
Hallo,
Deine Wortwahl ist derart unterirdisch, dass vor allem deutlich wird, dass Du weder reif noch gemacht bist für eine solche (Patchwork)-Beziehung.
Trenn Dich lieber, bevor Du aufgrund Deiner Art und Weise noch zur Belastung für Deine Partnerin wirst; diese hat weiß Gott genug um die Ohren.
Gruß
sisein
Ich weiss das meine Wortwahl nicht die Beste war, aber freundlich hättest du auch antworten können.
Ich dachte das hier wäre eine Plattform wo man wirklich einen guten Rat bekommt. Ich dachte wirklich, das ich mit meinen 23 Jahren vllt hier Hilfe kriege von erfahrenen Muttis. Stattdessen wird man hier dumm angepampt. Ich liebe meine Freundin und werde sie unterstützen. Ich brauche nur eben auch mal Unterstützung, ich kann auch nicht immer nur funktionieren.
Ich war nicht unfreundlich ...
... Du hast den Ton/Tenor der Diskussion vorgegeben.
Deine Wortwahl hat ja ganz gut Deine innere Einstellung nach außen transportiert ... und diese ist in dieser offensichtlich schwierigen Situation kontraproduktiv..
Den Vater der Kinder Deiner Freundin durchgehend als "Erzeuger" zu bezeichnet ist anmaßend und geht gar nicht ... und bringt vor allem niemanden weiter.
Versuche Dich zurückzunehmen und vor allem nicht in einen feindlichen/hetzerischen Umgang miteinzusteigen ... das ist alles Thema Deiner Freundin und das muss sie in erster Linie regeln. Wenn Du dabei ruhig und besonnen bleibst, hilfst Du ihr viel mehr, als wenn Du bei ihrem "Krieg" auch noch mitmischt.
Du läufst ansonsten Gefahr, dass Deine Freundinnen ihre Belastungen soweit wie möglich minimieren wird ... und da sie sich schlecht von ihren Kindern trennen kann und als weitere Belastung die Beziehung zu ihrem Ex und des Partnerin hat, wirst Du im Zweifel hinten runter fallen.
Gruß
sisein
Patchwork ist entsetzlich schwierig. Kommen dann noch Probleme hinzu, wie bei euch, ist es fast unerträglich. Mein Vorschlag wäre, dass sich deine Partnerin beraten lässt von Pro Familia, dem Jugendamt oder einer anderen Familienberatung. Und von einem Rechtsanwalt für Familienrecht. Und dass ihr gemeinsam zu einer Paar- oder Familienberatung geht. Denn eure Partnerschaft ist ebenso bedroht wie eure Familie.
Sollte dir alles zu viel sein: kannst du dich mal für eine gewisse Zeit räumlich zurück ziehen? Deine Eltern oder Freund besuchen oder Urlaub machen? Hast du ein Hobby als Ausgleich?
Auch wenn deine Freundin in einer schwierigen Lage ist, kann nicht alles mit auf deinen Schultern lasten.
Ach ja: dass deine Freundin ihre Arbeitslosigkeit vor ihren Kindern verheimlicht, ist ein großer Fehler. Wie sollen die Kinder Verständnis aufbringen können, wenn ihnen irgend etwas gestrichen wird, wenn sie keine Ahnung davon haben (und wenn der Vater gleichzeitig mit einem hohen Taschengeld lockt beispielsweise)? Und wieso soll man ihnen diese wichtige Info vorenthalten? Das gehört zum Leben und sie sollen sicher nicht in einer Seifenblase aufwachsen. Und es gehört auch zum ehrlichen Umgang miteinander.
Huhu, da das alles enorm noch eskaliert ist dem Vater der Kinder, haben wir nun das Jugendamt und den Anwalt eingeschaltet. Das ist nun alles am Rollen und ein Termin steht für nächste Woche auch schon fest, wo sich meine Freundin mit dem Kindesvater und jemanden vom Jugendamt zusammensetzen. Laut dem Anwalt sollen die Vater-Wochenenden vorerst bis zu dem Termin ausgesetzt werden damit die Kinder nicht weiterhin von ihm manipuliert werden und sie darunter nicht leiden müssen.
Wir wissen nicht wie wir es ihnen sagen sollen, sie werden mit Sicherheit sehr sauer sein, aber es ist nunmal nur zu ihrem besten. Der Vater weiss darüber schon Bescheid, hat uns nun aber geschrieben das er sie holen kommt. Nun müssen wir morgen nochmal mit dem Jugendamt telefonieren. Mir geht's inzwischen auch besser. Mittlerweile fahre ich für ein paar Stunden weg wenns mir zu viel wird um neue Kraft zu tanken. Meine Freundin ist ziemlich am Ende und weiss nicht mehr weiter.
Wir haben uns auch mittlerweile bei der Familienhilfe gemeldet und dort auch einen Termin bekommen. Ich bin für sie da und unterstütze sie so gut es geht.
Ich habe auch Angst das er sich durchsetzt und man einer Mutter die Kinder wegnimmt, aber ich gehe dem ganzen jetzt wo die Ämter eingeschaltet sind, etwas entspannter entgegen. Ich bin guter Dinge, und versuche es ihr zu vermitteln.