Erwarte ich zu viel? (Sehr lang)

Hallo Ihr Lieben,

ich schleppe schon sehr lange was mit mir rum und kann mit niemandem so richtig offen darüber sprechen. Ich möchte Euch gerne meine Gefühlslage schildern und brauche einfach neutrales Feedback, ob das, was ich mir wünsche, irgendwie doch überzogen und/oder zu viel ist.
Also, ich bin geschieden und habe seit mehr als 2 Jahren einen neuen Partner. Er hat einen Sohn (6), ich 2 Kinder (13 und 11). Wir waren uns immer einig, dass wir es mit den Kindern behutsam und mit Bedacht angehen, aber irgendwie verharren wir in einem Stillstand. Ich habe meinen beiden nach einem Jahr von meinem Freund erzählt. Beide reagierten erstmal verhalten und wollten ihn nicht sofort kennenlernen. Das erste Treffen erfolgte dann ca. 3 Monate später und der Erfolg gab und recht, sie kommen super mit ihm aus, freuen sich sehr wenn er kommt.

Mein Freund und seine Ex sind sehr besorgt, was den Kleinen angeht. So hat er ihm Anfang letzten Jahres erst erklärt, warum Mama u Papa nicht zusammen wohnen und dass es irgendwann mal sein wird, dass beide mal einen neuen Partner haben werden.

Nachdem sich dann die nächsten Monate nichts weiter veränderte, habe ich dann im Sommer gefragt, wie und ob es weitergeht. Er hatte dann mit seiner Ex besprechen wollen, dass der Kurze die jeweiligen Partner kennenlernen sollte. Seine Ex ist völlig eskaliert: sie will das nicht, der Kleine soll davon nichts wissen, das würde ihn nur unnötig belasten, wozu soll er damit konfrontiert werden, was hätte er davon…. Wohlgemerkt hat sie auch einen Partner mit Kind, aber die wollen ihre Beziehung vor den Kindern komplett geheim halten.

Im Herbst haben wir dann angefangen, dass sich unsere Kinder Videobotschaften geschickt haben. War die Idee meines Freundes, damit sie sich so schon mal beschnuppern können. Hat auch super funktioniert, aber jedes Mal, wenn seine Ex von den Kontakten Wind bekam, kam es zum Eklat.

Im Frühjahr gab es endlich ein Kennenlernen und es lief super, die Jungs kamen direkt super aus.
Seine Ex ist leider explodiert, dabei hat er es ihr sogar vorher angekündigt und nicht hinter ihrem Rücken gemacht.

Naja, und dann kam Corona. Er und seine Ex haben die Absprache, dass sie den Kleinen im Wochenwechsel betreuen.
Das bedeutet, dass wir uns derzeit 1 1/2 Wochen gar nicht sehen. In der Woche, wo der Kleine bei der Mutter ist, sehen wir uns nur an den Wochenenden. Feiertage, die an unser Wochenende grenzen, fallen für uns flach, denn da fährt er zum Kurzen.

Und ich leide darunter. Ich soll immer Verständnis haben: dafür, dass der Kurze erst noch zu klein war, um mit ihm zu reden. Dafür, dass ich jedes Mal auf meinen Freund warten muss an unserem Freitagen, oft bis Mitternacht, denn er bringt ihn erst noch bei ihr ins Bett und der Kleine schläft nicht alleine ein und das dauert meistens extrem lange. Vor 22 Uhr schläft er nie. Ich muss damit leben, dass die Mutter komplett irrational handelt und dem Kind eine Scheinwelt vorgaukeln möchte.

Und ich frage mich wirklich: erwarte ich zu viel nach mehr als 2 Jahren?

Ist es übertrieben, dass ich mir wünsche, dass unsere Freitage alle 14 Tage auch mal schon am frühen Abend starten? Und nicht erst, bis der Kurze bei der Mutter stundenlang ins Bett gebracht wurde?
Oder dass wir auch mal ein langes Wochenende für uns haben? Dass, wenn unsere Tage dadurch ausfallen, weil er denn Kleinen hat, diese Zeit nicht einfach wegfällt, sondern nachgeholt wird?
Oder dass wir uns auch einfach sehen können, wenn er den Kleinen hat?

Ich weiß, dass er mich liebt. Natürlich stehen die Kinder immer an erster Stelle, das ist auch richtig so. Aber mir geht irgendwie immer mehr die Kraft und das Verständnis für die vorherrschende Situation aus und das führt von Mal zu Mal zu immer mehr Diskussionen zwischen uns.

Habt vielen Dank für’s Lesen, wer bis hierhin gekommen ist. Ich würde mich über Eure Einschätzungen sehr freuen

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Ich finde die beiden sehr seltsam und würde das Theater an deiner Stelle nicht mehr mitmachen.

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Hallo! Ich finde deine Wünsche nicht übertrieben. Und selbst wenn... du hast diese Wünsche und Bedürfnisse nunmal. Die wirst du nicht ablegen können wie ein altes Hemd.
Dein Freund hat Priorität beim Kind und Angst vor Differenzen mit der Mutter. Ich denke nicht, dass sich da in absehbarer Zeit etwas ändern wird, aber das ist Spekulation.
Ihm scheint die fehlende Paarzeit weniger auszumachen als dir. Trifft das zu? Ist das auch ein Punkt der dich verletzt?
LG Aimee

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Vielen Dank für Deine Antwort #liebdrueck

Ja, natürlich verletzt es mich, dass es immer unsere Zeit ist, die wegfällt. Vor allem, weil die auch trotz der schon etwas längeren Zeitspanne immer noch recht überschaubar ist.

Das weiß er auch, denn das kommuniziere ich auch recht deutlich. Er versteht mich auch, aber er hängt da auch blöd zwischen den Stühlen. Denn die Mama ist sehr irrational und er hat die nicht ganz unbegründete, große Sorgen, dass Sie es am Ende über das Kind austrägt.

ich weiß auch, dass er sich extrem aufreibt zwischen Kind, Job und mir. Mir fehlt vielleicht auch nur derzeit eine zeitliche Perspektive. Zu wissen, dass er das jetzt wieder aktiv angeht, dass wir auch mal zu fünft was machen können und wir uns eben auch sehen, wenn er den Kurzen hat. Auch das habe ich ihm gesagt und auch das versteht er.

Er ist ja auch nicht happy, dass es so ist, wie es ist. Vor allem, weil wir uns daran dauernd reiben.

Und es wäre so schlimm, wenn wir daran scheitern, bevor wir überhaupt irgendeine Form von Patchwork versucht haben können :-(

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Du erwartest sicherlich nicht zu viel, aber du solltest dich dran gewöhnen den Kürzeren öfter zu ziehen als dir lieb ist.
Viell bekommt ihr das Zeitproblem perspektivisch in naher Zukunft durch eine gemeinsame Wohnung besser hin.
Wäre das eine Option?
Für mein Empfinden machen beide (dein Freund u die Ex) zu viel Theater um das Kind.
Wenn ich es richtig verstanden habe, wird der Kleine im Wechselmodell betreut. Warum muss dann dein Freund die Einschlafbegleitung bei seiner Ex übernehmen? Das ist doch quatsch 🤷🏼‍♀️
Das würde ich ja noch verstehen, wenn er den Kleinen nur aller 2 Wochen am WE hat.

Das einzige was ich zu bedenken gebe ist der perfekte Zeitpunkt, wann Kinder die neuen Partner kennen lernen.
Das ist etwas was von Kind zu Kind unterschiedlich ist und da finde ich dass das die Eltern zu entscheiden haben, auch wenn ich es nicht richtig finde dass der Kurze in einer Scheinwelt aufwächst. Zumal es so kleine Kinder meist besser verkraften als wenn sie älter sind.
Ich hätte mich da an deiner Stelle auch gar nicht eingemischt. Muss ehrlich sagen, dass ich das schon als etwas drüber empfinden würde, wenn mich "die Neue" anruft um mir zu erklären dass es Zeit wird das sie mein Kind kennenlernt 😅

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Du redest zu viel. Fang mal an zu handeln. Ihr dreht Euch ja im Kreis, weil er sich von der Mutter diktieren lässt, wie die Sache mit dem Kind zu handhaben ist. Es wird Zeit, dass ihm mal jemand sagt, dass er das selbst bestimmen darf, auch wenn sie damit nicht einverstanden ist. Und derjenige bist nicht Du, denn Deine Meinung steht nicht über der der Mutter.

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Vielen Dank für Dein Feedback #liebdrueck

Was meinst Du denn mit handeln? Außer mit ihm die Situation besprechen, kann ich wenig machen. Eine Trennung steht gar nicht zur Diskussion - viel zu viel Liebe im Spiel :)

Er weiß auch, dass sie nicht alleine zu bestimmen hat, sie ist da nur extremst schwer zugänglich und jedwede Veränderung geht mit unglaublichen Diskussionen einher.

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Hab das wohl zu undeutlich formuliert.. ich schrieb ja, er muss von jemand anderem hören, wie unsinnig die Situation ist und wie man da rauskommt. Also externe Beratung, z.B. Jugendamt, Kinderschutzbund oder mirwegen auch Paartherapie. Eine Trennung wird irgendwann auch für Dich nicht mehr indiskutabel sein, nämlich wenn Du feststellst, das Kind wird mit 10 Jahren immer noch von Dir ferngehalten und Du kannst damit rechnen, niemals mit Deinem Partner zusammenwohnen zu können. Da würde ich vorher schon einschreiten und ihm klar machen, dass die Warteposition die "viele Liebe" irgendwann zerstören wird. Das kann dann ja auch von seiner Seite her kommen, dass ihm Dein Druck und Dein Fordern auf einmal zu viel wird.

Und wenn er Dich wirklich so sehr liebt, sollte er doch wenigstens bereit sein, auf eine Lösung hinzuarbeiten. Im Moment scheint er ja nur den Willen der Ex weiter befriedigen zu wollen, auf Deine und seine Kosten. Und kein Ende in Sicht..

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Ich als Ex sage, er kommuniziert darüber zuviel mit der Ex ;-)

Ich war damals pikiert, dass ich von der neuen Freundin durch mein Kind erfahren habe und fand das Einbeziehen unseres Sohnes zu früh, aber das ist meine Meinung.
Mehr geht mich als Mutter nichts an.

Was wir hier aber finden ist ja unerheblich. Er ist da sehr vorsichtig, ob du das mitmachen willst deine Sache.
Ich finde, du kannst gewisse Forderungen durchaus stellen, entscheiden wird dein Partner egal was wir hier finden ;-)

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Hallo,
nein, du reagierst sicher nicht übertrieben.

Was seine Ex da verlangt, dass geht einfach zu weit. Und was bitte soll das bringen? Soll der Kleine erst mit 18 erfahren, dass sein Vater (dann schon 12 Jahre lang!!) eine Lebensgefährtin hat? Und was ist, wenn ihr mal heiraten wollt? Oder ein gemeinsames Kind noch bekommt?

Da sie selber einen Partner hat, gehe ich mal davon aus, dass sie eine Helikopter-Mutti der schlimmeren Sorte ist, also eine, die meint, dem Kind muss jedes noch so kleine Ungemach ferngehalten werden. Und mit 18 darf er dann die "wahre" Welt kennenlernen#schock
Rede mit deinem Partner. Er soll klar Stellung zu dir beziehen. Sie kann es ihm nicht verbieten, dass bei den Wochenenden auch du und deine Kinder mit von der Partie seid. Was will sie dagegen machen? Beim Jugendamt würde sie mit diesbezüglichen Beschwerden auch abblitzen.
Würde übrigens mit ihr gar nicht mehr diskutieren. Wenn der Kleine da ist, bist du und deine Kinder auch da und gut ist.
Lg#klee

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Mich würde das auch sehr stören.

Erstens ist das Kind ja schon im Schulalter und bis 22 Uhr ins Bett bringen ? Never. Ich bin da vielleicht zu strikt. Aber irgendwann muss man sich mal mit dem Kind auseinandersetzen und überleben warum es abends so lange nicht zur Ruhe kommt.

Warum darfst du nicht anwesend sein. wenn er seinen Sohn bei sich hat ? Ihr kennt euch doch? Ihr müsst vor seinen Augen nicht übereinander herfallen. Wie soll das Kind denn ein realistisches Bild von Beziehung zueinander erhalten, wenn seine Eltern so tun als wären sie bedürfnislose Vollzeitsklaven des Sohnes ?

Ich finde es dem Sohn gegenüber echt schrecklich. Auch die Trennung nicht klar zu benennen. Das atme Kind. Kinder brauchen Fakten. Kein ChiChi. Kindgerecht kurzgehalten. Hier das ist Susi. Sie ist meine Freundin und ist jetzt öfter hier.

Irgendwann wird er Frsgen stellen. Kindgerecht beantworten. Was er nicht fragt interessiert ihn auch erstmal nicht.
Ich wünsche dir echt alles Gute!

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Wer braucht so eine Ex🙈🙈
Finde das D recht hast aber eigentlich ist er das Problem,warum setzt er sich nicht durch!
Willst Du wirklich immer an zweiter Stelle stehen?

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Die Ex kann eskalieren wie sie will, sie kann das nicht verbieten, ausserdem seit ihr ja schon einige Zeit zusammen und nicht erst ein paar Tage Wochen.

Ich würde sagen das es mir stinkt, klar ist es seine Entscheidung wie er damit umgeht, aber ich würde meine Zeit dann eben anders einteilen und nicht warten. Ich bin da hart geworden.

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Ich danke Euch allen sehr für Euer Feedback und Eure Meinungen, die mir zeigen, dass ich keine überzogenen Wünsche und Bedürfnisse habe.

Ich werde den ein oder anderen Tip von Euch auf jeden Fall aufgreifen, mal gucken, wie es weitergeht 🤗