Hallo ihr Lieben,
Ich trage im Moment eine große Last in mir und ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll. Die Bindung zu dem Sohn von meinem neuen Partner ist sehr eng. Sie haben schon vor der Trennung (er trennte sich im Januar diesen Jahres von seiner Frau), viel unternommen, er hat ihn viel mitgenommen, weil die Mama mit ihm überlastet war, so sagt er es.
Ich möchte das auch weiterhin unterstützen, es ist sein Sohn, er hat das Recht auf seinen Papa. Und oft ziehe ich mich zurück, und dann geht es mir schlecht. Ich fühle mich ausgeschlossen. Doch mein Partner gibt sich viel Mühe auch mir gerecht zu werden, er hat noch Landwirtschaft und arbeitet als LKW-Fahrer. Wenn sie etwas unternehmen wollen, sagt er immer, wir wollen das mit dir zusammen machen. Das freut mich dann sehr. Aber dann haben sie wieder ihre Rituale, die sie vorher auch hatten und ich fühle mich wieder ausgeschlossen...
Ich schäme mich so für diese Gedanken und würde sie am liebsten vergraben, aber es geht nicht.
Habt ihr Ideen oder Erfahrungen und könnt mir Tipps geben wie ich damit umgehen kann? Ich glaube es würde mir schon einfach helfen, wenn ich weiß, dass ich damit nicht alleine bin und wie andere das Problem gelöst haben...
Viele liebe Grüße
Eifersucht auf Sohn von neuem Partner 😕
Habe die eine PN geschickt
Red mit deinem Partner. Nur wenn er weiss was in dir vor geht kann er handeln. Wahrscheinlich merkt er gar nicht, dass du dich zurückgesetzt fühlst.
Wenn man selber keine Kinder hat (so hört es sich bei dir an), dann kann man dieses Verhältnis zwischen Elternteilen und Kindern nicht so richtig nachvollziehen.
Ich kenne deine Situation gut, war mal in einer ähnlichen. Zum Glück war das Verhältnis meines Mannes zu seinen Söhnen nicht so eng und die Mutter zog dann mit den beiden auch weg, so dass der Kontakt automatisch minimiert wurde.
Regelmässige Papa-Wochenenden waren glücklicherweise auch nicht möglich, da mein Mann Schicht arbeitet und so dieses "jedes 2. Wochenende"-Modell gar nicht umsetzbar war.
Egal was viele andere sagen, du musst nicht hinten an stehen sondern mindestens auf gleicher Stufe, wobei ich finde als Partnerin sogar eine Stufe höher.
Es ist ja gut und Recht, dass das Kind regelmässig Kontakt zu seinem Vater hat, aber spätestens wenn er ins Teenager Alter kommt dann wird er von sich aus die regelmässigen Treffen immer häufiger absagen, weil Freunde, Partys, ... dazwischen kommen.
Und dann erst sollst plötzlich du an erster Stelle stehen? Sicherlich nicht.
Mein Mann hat mir von Anfang an gezeigt, dass ich die absolute Nummer eins bin und das ist bis heute so. Ob die Kinder kommen wird gemeinsam bestimmt, aber wenn es mir nicht passt dann ist es auch völlig ok. Ich versuche natürlich solchen Treffen immer zuzustimmen, ausser es geht wirklich nicht.
Übernachtungen finden auch keine mehr statt, wenn dann kommen die 2 mal einen Abend zu uns zum Abendessen und danach fährt mein Mann sie wieder heim.
Ein Mann, der dich liebt wird schauen dass du glücklich mit der Situation bist. Das Kind kann sich danach richten. Wir leben immerhin nicht in einer Zuckerwatte-Welt, so sich alles und jeder nach dem lieben Nachwuchs richtet.
Patchwork ist ein schwieriges Modell in dem alle zufrieden sein müssen. Aber da die Erwachsenen die meiste Zeit zusammen verbringen, muss den Kindern eben auch eine Grenze aufgezeigt werden.
Ihr seid ja noch nicht so lange zusammen, also hast du immer noch die Möglichkeit zu gehen wenn du merkst dass du nicht ernst genommen und zurückgestellt wirst. Das hast du nämlich nicht nötig.
Ich stimme dir insofern zu, als dass es sicher eine gute Idee ist, mit dem Partner über das Problem zu sprechen.
Beim zweiten Teil muss ich allerdings deutlich widersprechen. Natürlich müssen die Kinder an erster Stelle vor der neuen Partnerin/dem neuen Parnter stehen. Im Unterschied zu den Erwachsenen haben sie nämlich nicht die Möglichkeit, zu gehen, wenn sie in der Familienbeziehung unglücklich sind.
Stell dir vor, die Mutter der Kinder deines Mannes denkt genauso wie er und stellt ihren neuen Partner an die erste Stelle: und dann? Wer kümmert sich um die Kinder? Stell dir vor wie es als Kind sein muss zu wissen, dass es immer nur an zweiter Stelle stehen wird, dass die Priorität, wenn es hart auf hart kommt, immer auf dem/der Neuen liegt - und das, obwohl sich die Eltern bewusst für einen entschieden haben.
Ja, Patchwork ist ein schwieriges Modell. Sehr oft funktioniert es deshalb auch nicht. Ein Kind ist nun mal ein Kind, und es kann an es nicht dieselben Maßstäbe angelegt werden, wie an eine erwachsene Person. Ein Kind hat eben nur seine Eltern.
Dein Partner ist äußerst charakterschwach, sollte er wirklich so agieren und deine Bedürfnisse deutlich vor dem seiner Kinder stellen.
Da würde ich mir wirklich dreimal überlegen, mit ihm Nachwuchs zu bekommen bzw käme er für mich als Partner überhaupt nicht in Frage.
Ich stelle mir gerade vor, was hier im Forum abgehen würde, käme der neue Partner einer alleinerziehenden Mutter mit solchen Forderungen. Der würde wahrscheinlich auf dem Marktplatz gelyncht werden.
Ich möchte Dir einen Tipp geben.
Du solltest versuchen, dieses Kind, als Teil von dem Menschen, den Du liebst ( also Deinem Partner) zu sehen.
Mache Dir das bewusst: dieses Kind ist ein Teil von ihm!
Falls Du diesen Mann sehr liebst, dann liebst Du jeden Teil von ihm, auch sein Kind.
Sehe das Kind durch die Augen der Liebe, sehe es mit der Liebe einer Mutter.
Es bedarf nicht immer Leiblichkeit, um ein Kind zu lieben.
Wenn Du den Sohn wirklich annimmst und lernst ihn zu lieben, dann wirst Du ihn nicht mehr als Konkurrenten empfinden.
Alles Gute Euch.
"Falls Du diesen Mann sehr liebst, dann liebst Du jeden Teil von ihm, auch sein Kind."
Eine Liebe mit solchen Bedingungen zu verknüpfen, ist grenzwertig. Nur weil die TE den Mann liebt, muss sie sein Kind nicht lieben. Dieses "Wenn du liebst...dann musst du das und das lieben/fühlen/machen" ist nicht richtig.
Müssen muss die TE gar nichts.
Ich habe ihr nicht geschrieben, dass sie das Kind lieben muss.
Es ist ein Tipp, sie könnte versuchen, das Kind anzunehmen und als Teil des Mannes zu sehen, es zu lieben, wie sie ihren Mann liebt.
Ich gehe davon aus, dass wir hier alles mündige, erwachsene Menschen sind, die jeder selbst sehr gut für sich entscheiden können und selbst beurteilen können, ob der Tipp zu einem passt, oder nicht.
Ich habe es satt, dass ein Satz zusammenhanglos aus einem Posting herausgenommen wird und dann die Moralkeule geschwungen wird.
Du teilst meine Meinung nicht, schön. Davon lebt ein Forum.
Aber verurteile Menschen nicht, anhand eines Satzes.
Es ist manchmal schwer, Dinge zu beschreiben. Liest Du meinen ganzen Text richtig durch, dann wirst du merken, dass das als Tipp gemeint war und nicht als Ansage.
Packe deine Moralkeule also wieder ein.
Und mehr werde ich nicht mehr zum Thema sagen. Du kannst von mir denken, was du möchtest. Das tangiert mich recht wenig.
Ich antwortete dir jetzt lediglich, weil ich dieses „Wort im Mund- Herumdrehen“ und Interpretieren ansprechen wollte.
Kannst du mit deinem Partner eigene Rituale aufbauen?
Zwischenmenschliches verläuft ja oft über Verlässlichkeit, Vertrautheit, Einschätzbarkeit.
Egal ob mit Kindern, Beziehung, Freunde, Verwandte.
Mit Menschen, die mir nahe stehen, teile ich Eigenheiten. Rituale, die uns verbinden. Zwischenmenschliches, das "unser" ist.
Bei einer Person sind es Blicke, bei einer anderen die Begrüßung. Mit einer weiteren bestimmte Wörter oder Gesten.
Insider Running gags könnte man auch sagen.
Gucke ich eine Serie, weiß ich oft schon was kommt. Warum? Weil es Vertrauen schafft. Weil es die wiederkehrende Freude ist.
Egal was drumherum passiert. DAS eine wiederholt sich immer wieder.
Vielleicht hilft es euch, da Rituale aufzubauen, die euch beiden gut tun.
Dann hat sein Sohn Rituale mit seinem Vater. Dein Partner Rituale mit dir.
Als eine Beziehung sich dem Ende näherte, fiel es mir zuerst an den ausbleibenden Ritualen auf. Das, was immer unser war, wurde anders, weniger, seltsamer. Aus Vorfreude und gutem Gefühl, wurde seltsam, da ist was anders.
Es kommt nicht darauf an, was er mit anderen hat.
Sondern darauf, was er mit dir hat.
Fehlt da etwas oder wird blockiert, dann verstehe ich den Blick zur Seite durchaus. Dann fühlt es sich seltsam an, wenn es in der Beziehung fehlt.
Habt ihr gemeinsames und eigene Rituale, dann fallen andere umso weniger auf.
Die Antwort kommt zwar spät aber ich hatte das Bedürfnis dir meine Erfahrung mitzuteilen.
Genau so war es bei uns auch.. ich hab mich zurück gezogen und hab die zwei machen lassen.. Man fühlt sich total überflüssig aber es war okay. Bis der kleine dann angefangen hat mich aus meinem eigenen Bett raus zu schmeißen weil er dort mit Papa schlafen wollte..oder es kamen böse Blicke wenn der Vater meine Hand hielt oder mir ein Kuss gab.. Wir durften iwann nicht man nebeneinander her laufen er ging immer dazwischen.
Resultat: ich habe eine große Abneigung gegen das Kind entwickelt. Ja es ist falsch ich weiß aber ich kann dagegen nichts unternehmen. Es sind meine Gefühle..
Du bist nicht allein, ich hoffe das es nicht so schlimm wird wie bei mir und du eine Lösung findest. Alles Gute..