Wieder einmal mehr Unterhalt

Hallo, eigentlich ist das hier einfach nur ein Post um meinem Frust ein bisschen los zu werden.
Mein Mann hat einen Sohn (8) für den zahlt er immer schon regelmäßig Unterhalt. Sein Sohn ist alles zwei Wochen bei uns und die Hälfte der Ferien. Ich bin ja auch der Meinung das man für die Kinder aufkommen muss die man hat, sie sollen versorgt sein und finanziell abgesichert. Aber so langsam ärgern die Erhöhungen der Düsseldorfer Tabelle, wo soll das denn noch hinführen. Jedes Jahr wird erhöht, das Gehalt meines Mannes bleibt aber gleich. Und ab Januar zahlen wir mal eben fast 20€ mehr. Das mag wenig klingen aber es frustriert so allmählich.
Es werden sicher jetzt viele kommen die sagen das es ja gerechtfertigt ist zu erhöhen. Ich wollte einfach nur mal meinen Unmut zum Ausdruck bringen.

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Ich kann es schon verstehen, allerdings ist es ja auch an deinem Mann, dass er schaut, dass er sich gehaltlich entwickeln kann?!

Eure Ausgaben werden ja allgemein immer mehr. Klar ist es schwierig, wenn man nicht tariflich geschützt ist und zumindest hier den Inflationsausgleich bekommt, aber jahrelang für das gleiche Geld arbeiten muss man eigentlich nicht.
Wenn es ein Unternehmen ist, dem es in der momentanen Situation nicht gut geht, muss man vielleicht nicht jetzt in Gehaltsverhandlungen, aber wenn es die Lage erlaubt, würde ich an Stelle deines Mannes mal schauen.

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Er hat vor kurzem seinen Arbeitgeber gewechselt aufgrund eines Umzugs. Wir wohnten 340km entfernt von seinem Sohn ( Umgang alle drei Wochen) nun sind wir dem Kind zuliebe, in seine Nähe gezogen. Mein Mann hat hier einen Job angenommen in dem er etwas weniger verdient als vorher. Die Fahrkosten haben wir uns nun allerdings gespart. Er arbeitet in einer Branche in der nur selten ein Tarif zum Einsatz kommt und wo es sowieso schon schwer ist ein Gehalt zu bekommen von dem man einigermaßen leben kann.
Dennoch können wir uns eigentlich nicht beklagen alles über das wir uns beklagen können sind sicherlich „Luxusprobleme“, dennoch ärgert man sich über gewisse Dinge einfach manchmal etwas mehr als an anderen Tagen.
Es stimmt uns auch einfach traurig wenn wir sehen, das der Junge Kleidungsstücke aufträgt, weil die Mutter Anziehsachen von Freunden geschenkt bekommt wenn ihre Kinder rausgewachsen sind. Nun versteh mich nicht falsch, ich habe Generell nichts gegen gebrauchte Kleidung, aber dann sollten sie ordentlich aussehen und das tun sie leider nicht. Es ist auch nicht so das die Mutter das Geld für neue Kleidung nicht hätte, sie will es einfach nicht investieren.
Es ist dann einfach frustrierend!

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Ja, ich verstehe, was du meinst.
Ich habe mir auch schon oft gedacht, was da manchen Männern abverlangt wird, dass geht zu weit. Sei froh, dass dein Mann nur für ein Kind zahlen muss.
Natürlich sollen Väter zahlen. Aber es sollte ihnen trotzdem auch die Chance bleiben, sich selber auch noch was leisten können, und da rede ich jetzt nicht von Luxusdingen. Ich kenne zwei Väter aus unserem Bekanntenkreis, denen bleibt nach Abzug der Alimente so wenig, die kommen wirklich grade noch so über die Runden. Und von jeder Überstunde und Nebenjob wird auch wieder abgezwackt. Das ist nicht mehr gerecht

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Es ist schon stramm was man an Unterhalt zahlt. Ich bin auch vollkommen der Meinung das man für seine Kinder aufkommen muss, sie müssen versorgt sein. Aber es wäre schön wenn man nicht jedes Jahr am Jahresende den Betrag wieder und wieder nach oben schrauben muss aber selbst nicht mehr verdient

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Hallo,

Ich kann deinen Unmut sehr gut nachvollziehen. Bei uns ist es auch so. Mein Freund zahlt auch ständig mehr für seinen Sohn. Was mich dabei noch viel mehr ärgert als die Summe des Geldes ist die Tatsache, dass davon scheinbar nie was übrig bleibt. Die Mutter des Jungen klagt ständig über Geldnot. (Sie hat mit ihrem neuen Partner ein Haus gebaut welches abbezahlt werden muss und sie haben auch ein gemeinsames Kind). Ständig heißt es, sie kann ihm Dinge nicht kaufen weil sie kein Geld hat, dabei sollte von den Alimenten genug Geld für all die Bedürfnisse des Kindes vorhanden sein. Es macht mich einfach rasend zu wissen, dass mein Freund im Prinzip die Raten für das Haus dieser Familie mit abbezahlt. Schlussendlich geht es sicher vielen Männern so und ich würde hier einen Nachweis der Nutzung der Alimente für solche Frauen sehr begrüßen.

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Hier genau das Gleiche, sein Sohn ist 8 und ab Januar 20€ mehr. Es ist eine Frechheit, es ist ja nicht so, dass die Erhöhung jetzt mal nach paar Jahren kommt, sondern die letzten Jahre wurde ja schon einmal erhöht. Irgendwann langts mal. Irgendwann können die Väter ihre Kinder nicht mehr holen, weil kein Geld mehr übrig bleibt und dann ist das Gejammer wieder groß.

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"Jedes Jahr wird erhöht"
Die Düsseldorfer Tabelle wird alle zwei Jahre aktualisiert. Bei einer Verschiebung der Einkommensgruppen wie zuletzt im Jahr 2018 konnte sich sogar je nach Einordnung ein geringerer Unterhalt als im Jahr zuvor ergeben.

Aber ich kann dich schon verstehen, die sich aus der Tabelle ergebenden Unterhaltszahlungen erscheinen nicht gerade gering.

Was ausgerichtet auf einen Haushalt finanziell noch problemlos möglich war, sieht nach einer Trennung ganz anders aus. Entschließt sich dann der Mann, noch weitere Kinder mit einer neuen Partnerin zu bekommen, wird es umso schwieriger. Nur kosten Kinder eben auch nicht wenig und Alleinerziehende haben es nun wirklich nicht gerade leicht.

Aber wie auch immer: Zu Lasten der Ansprüche der Kinder sollte eine Neuorientierung der Eltern nicht gehen, aber das wirst du auch nicht groß anders sehen.

Irgendwo hier hab ich gelesen, dass es ungerecht erscheint, wenn Väter sich dann fast nichts mehr leisten können. Umgekehrt wüsste ich aber auch nicht, was dann gerecht sein sollte, die Allgemeinheit zahlt ja schon über UVG-Leistungen, die in der Regel bei den Vätern regelmäßig nicht beitreibbar sind.

Anders wäre das nur beim Wechselmodell, aber das setzt voraus, dass Väter schon vorher gleichwertige Betreuungspersonen waren.

Es ist jetzt vielleicht etwas OT, aber ganz typisch, dass die Unterhaltspflicht als reines Männerproblem genannt wird und das ist es praktisch ja auch. Wer sich in der Beziehung überwiegend um das Kind gekümmert hat, bei dem bleibt es in der Regel auch nach der Trennung, das sind nach wie vor die Frauen. Elternzeit, Teilzeit & Co sind nach wie vor Frauensache. Dass ein Kind beim Vater verbleibt oder ein Wechselmodell auch nur angedacht ist, bleibt so die absolute Ausnahme.

Jede Familie entscheidet für sich, wie sie leben möchte, aber das schließt dann für den Fall einer Trennung die unterhaltsrechtliche Folge ein.

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Im Januar 2020 wurde auch schon erhöht und da war auch schon klar, dass 2021 wieder erhöht wird. Also nicht alle 2 Jahre. Früher war das vielleicht mal so, aber mittlerweile machen die was sie wollen.

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Regelfall ist eine Änderung alle zwei Jahre. Wenn das in einem Jahr nicht so ist, heißt das nicht, dass "die" (also die OLGs und die Unterhaltskommission des Deutschen Familientags) machen, was sie wollen.

Wie schon im letzten Beitrag geschrieben, gibt es auch gegenläufige Entwicklungen, so zuletzt bei den Einkommensgruppen (früher Stufe 1 nur bis 1.500,-- €, seit 2018 1.900 €).

UVG-Leistungen, die wir alle für nicht zahlende Väter übernehmen, liegen natürlich wesentlich niedriger, da können Alleinerziehende schauen, wo sie bleiben. Gut, dass damit wenigstens nicht wie früher ab 12 Jahren Schluss ist.

Klar, dass es immer viel ist, wenn man(n) das Geld auspacken muss, aber eine Entscheidung für Kinder ist eine über Jahrzehnte bindende, für beide Eltern, die die Folgen ihres Modells dann tragen. Es ist ja kein Zufall, dass das Wechselmodell ein Nischendasein fristet, sonder das folgt den Gegebenheiten in der von den Partnern gewählten Lebensform.

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Sorry aber, ein Kind kostet nun mal.
Und die kosten sind nicht nur auf Essen bezogen.

Mit Kind zahlt die haupterziehende Person:
- mehr wegen wohnungssgröße
- mehr nebenkosten
- mehr Strom
- hobbys
- Betreuung
- Schulmaterialien
- mehr Möbel
- mehr Kleidung
- mehr Lebensmittel

Und sorry 300-500€ im Monat decken das nicht ab. Denn Rest und das ist mit sicherheit mehr als 500€pM zahlt die person bei der er hauptsächlich bleibt.
Wenn es dich stört, das er keine markenkleidung trägt, dann kauf du/sein Vater die ihm doch.

Natürlich muss der Betrag regelmäßig erhöht werden. Jedes Jahr steigen die Lebensmittel-/Strom-/Mietpreise... Usw.
Wenn ihm sein Geld nicht reicht, dann muss er einen nebenjob annehmen. So wie wir anderen auch. Wenn der Mutter das Geld nicht reicht muss sie auch sehen wie sie an mehr Geld ran kommt ohne vom Staat zu leben. Und bei ihr bedeutet das : für Betreuung sorgen während sie arbeitet und so viel wie möglich verdienen. Aber vollzeit zu arbeiten alleinerziehend ist nicht einfach. Irgend wann kann man die Kinder allein zuhause lassen, aber anfangs ist das unmöglich.

Wenn euch die Unterhaltszahlungen so Stören, käpft soch um das alleinige Sorgerecht.

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Mir ist schon bewusst das da jeder eineN anderen Blick auf die Dinge hat, abhängig von der persönlichen Situation.
Ich bin etwas erschrocken über die Art wie du schreibst, sehr aggressiv, zumindest liest es sich so.
Ich bin durchaus der Meinung das man für deine Kinder zahlen MUSS, die man hat. Dennoch sehe ich wie jedes Jahr immer mehr überwiesen wird und scheinbar das Geld sich irgendwo in Luft auflöst.
Der Junge trägt keine neuen Anziehsachen, er hat keine Hobbys, die Betreuung wird von der Mutter nicht gezahlt da sie als „Alleinerziehende“ keine nachmittags Betreuung bezahlt, da ist für sie kostenfrei. Ja natürlich bezahlt sie Wohnraum Nebenkosten und Nahrung. Dennoch wird sie dafür alleine für das Kind sicher keine 524€ ausgeben, wie gesagt die Anziehsachen bekommt sie immer geschenkt. Es gibt keine Zusatzversicherung die laufen nämlich über uns bzw über meinen Mann.

Zum Thema, dann sollen wir die Anziehsachen kaufen. Das haben wir getan schon häufig, aber erstens hatten wir danach immer den größten Krach mit der Mutter. Sie meinte wir würden ihr damit vorwerfen sie könnte ihren Sohn nicht vernünftig versorgen. Und zweitens sehen wir das auch langsam einfach nicht mehr ein. Das sind hunderte von Euro Zusätzlich zu dem was wir sowieso leisten.
Wir haben die Betreuung zum Großteil gestemmt als wir im Frühjahr den lockdown hatten. Der Junge war wochenlang bei uns, Unterhalt mussten wir dennoch an die Mutter überweisen, da ja ein Titel besteht und keinen Cent haben wir zurück bekommen. Zu dem Zeitpunkt war mein Mann in Kurzarbeit.
Es tut mir sehr leid das wir es da einfach so allmählich satt haben jedes Jahr immer und immer mehr zu zahlen.

Wir haben auch ein gemeinsames Kind, das geht seit sie ein Jahr alt ist in die Betreuung, damit ich arbeiten gehen kann. Wir tun unser bestes um den Kindern allen finanziell gerecht zu werden.
Da ärgert die Erhöhung der Tabelle einfach. Und dennoch werden wir es natürlich bezahlen, das steht außer Frage!

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Ich habe da ehrlich kein Mitleid,sorry.
Man hätte sich anpassen und verändern können und im Wechselmodel die Erziehung übernehmen können.

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Wenn das alles immer so einfach wäre....
auf Mitleid bin ich sicher nicht aus!

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Kinder sind selbstverständlich Verantwortung und die kann Mann auch wirklich übernehmen und nicht nur der Zahlmeister sein.
Ich habe da eine klare Haltung so extrem diese auch ist.
Und jeder kann sich an dem Punkt entscheiden.

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Hier ist mal jemand von der Gegenseite.Ich habe 2 Töchter und bekomme von meinem Exmann nur 200 € Unterhalt für Beide,da er angibt nur Mindestlohn zu verdienen.Und er kümmert sich null.Es ist für viele Mütter auch nicht einfach alleine für die Kinder zu sorgen.Und wir leisten alles Betreuung, Liebe,Trost.

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Das ist nicht der Mindestunterhalt. Da muss er eine Nebentätigkeit aufnehmen, dass er den Mindestunterhalt zahlen kann. Lass dich anwaltlich beraten.

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Hallo,
Mein Mann hat auch ne Tochter in erster Ehe.
Ich finds auch ne Sauerei was da gezahlt werden muss, sie ist 15.
Das Jugendamt was zu ständig war als sie noch bei der Mutter lebte verlangte mehr als das Jugendamt was jetzt zuständig ist, sie lebt seid Sommer im betreuten Wohnen.
Das macht ein Unterschied von über 100 Euro.
Über 100 Euro weniger als vorher.
Auch da geht mit der Berechnung nicht immer alles so rechtens zu, wie kommt da sonst so ein Unterschied zu stande.
Mit der Erhöhung jetzt hätte seine ex 471 Euro
Plus 204 Kindergeld was ja jetzt auch wieder erhöht wird.
675 Euro für eine 15 jährige, da wäre das aus was sie sich mit ihrem neuen Mann gekauft hat gleich mit finanziert worden.
Lg