Alleinerziehender Vater Tochter Syndrom

Hallo zusammen
um meine Situation kurz zu beschreiben ich lebe seid 4 Jahren mit meinem Partner und seiner Tochter, heute 14 Jahre zusammen. Er ist alleinerziehend. Zubeginn schlief seine Tochter mit in seinem / unserem Bett. Das fand ich sehr befremdlich. Seid einem Jahr leben wir in einem Haus, seid dem schläft seine Tochter alleine. Er sagt deutlich sie wird immer seine Nummer 1 sein, alles andere ist ihm egal.

Ich versuche sehr liebevoll und fürsorglich mit ihr um zu gehen. Doch ihre Oma so wie Papa sind dem Kind hörig.
Ich bekomme nur noch Vorwürfe und das ich an allem schuld bin.
Ich wurde mit Regeln erzogen und auch mit Pflichten, das funktioniert hier nicht, denn als Antwort bekomme ich, dass ein Kind sich wohl fühlen muss und nichts weiter.
Ich kann einfach nicht mehr. Heute war ich den ganzen Tag bei meinen Eltern, als ich nach Hause kam, waren beide in der küche und kochten Grieß, ich wollte nur kurz helfen, da gemeinsam, zu dritt etwas zu machen wichtig wäre aber oft fehlt, dass nahm mein Partner wieder als Anlass, um mir zu sagen, dass er es unmöglich und unsensibel fand, dass ich mich einmische, da er mit seiner Tochter gerade etwas macht....

Ich halte es nicht mehr aus , wenn wir streiten, dann immer nur wegen dem Kind. Er zweifelt alles an was ich sage und glaubt nur seiner Tochter. Alles was ich tue sieht er als Angriff, doch ein Teenager braucht ein paar Regeln, dass sieht er anders. Sie wurde bei einem ladendiebstahl erwischt , wer war Schuld.. ich... weil das kind keine kuscheleinheiten mehr bekäme usw.....
Was soll ich tun?
Ein Kampf gegen Windmühlen....

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"Was soll ich tun" Dich trennen. Außer du hältst noch ein paar Jahre durch, in der Hoffnung, dass es besser wird. Aber ehrlich gesagt sehe ich da schwarz. Du hast eine Allianz gegen dich. Welche Rolle du dabei spielst... ja keine ahnung, du bist anwesend. Aber der mann sieht doch nur seine Prinzessin und sonst nichts. Für mich wäre das reine Zeitverschwendung.

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Oh weh, das ist eine schwierige Situation. Das Teenageralter an sich ist ja schon eine Herausforderung. Wenn ihr da nicht an einem Strang zieht und Dein Partner andere Vorstellungen von Erziehung hat und Dir sogar noch Schuld zuweist für ihre Fehler wird das noch schlimmer. Du bist nicht die Mutter und damit auch nicht erziehungsberechtigte. Leider lässt Dich Dein Freund das deutlich spüren. Aber Du! bist seine Partnerin. Was sind denn Deine Wünsche und Bedürfnisse an Eure Partnerschaft? Werden die in der jetzigen Konstellation überhaupt ansatzweise erfüllt? wie stellt sich Dein Partner die Zukunft vor wenn Töchterlein erwachsen ist, ein eigenes Leben führt und sogar den ersten Freund mitbringt? Es wird Zeit das er sich abnabelt, denn sonst sitzt er soch bald alleine da, wenn Dir das ganze zu bunt geworden ist Alles Gute!

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Es tut mir leid, dass du dich so fühlen musst. Aber ich muss dir deutlich sagen, dass es höchstwahrscheinlich kein glückliches Ende geben wird. Ich hab auch so einen Freund, der das Leben der Töchter über alles stellte, da kann sich jede noch so tolle Frau mit 3 km Abstand einreihen wollen... Ende vom Lied, die größte ist 20, die kleine 18.
Sie melden sich wegen Geld oder Hilfe in der Wohnung, dass der Papa nun völlig allein da sitzt, ist Ihnen egal. Sie sind genau genommen auch nicht dafür, ihr Leben so aufzugeben wie er es getan hat. Dafür hätte er viele Jahre Zeit gehabt, sich um Freunde und Partnerin zu bemühen. Oder Hobbys etc.
Patchwork ist sehr schwierig, aber da deine Bedürfnisse nix zählen, auf Dauer unmöglich :(

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Ich frage mich, warum Du immer aufbringst, dass ein Teenager Regeln braucht, wenn er doch klar sagt, ihm ist es wichtig, dass sie sich wohlfühlt? Vielleicht überschreitest Du hier wirklich Deinen Verantwortungsbereich.

Ich finde es legitim, dass er auch mal alleine was mit der Tochter machen möchte. Da kann man die ruhig auch alleine machen lassen.

Die Schuld der Tochter für den Ladendiebstahl würde ich hingegen wieder zurückgeben. Halte dich aus den Erziehungsfragen der Tochter fern und trägst damit auch keine Verantwortung, wenn die Erziehung schief läuft.

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Ein Pubi ohne Regeln? Klasse, da wünsche ich Dir gute Nerven.
Wie kann man sich fernhalten, wenn man in einem Haushalt wohnt? Gut, das Grießzeug hätte ich sie auch alleine kochen lassen, allerdings mit dem dezenten Hinweis, dass Küche putzen und aufräumen dazugehört. Das macht man bei eigenen Kindern auch.
Nur als Sündenbock zur Verfügung zu stehen, wenn das Töchterlein auch noch klauen geht, na danke. Da hat er sich ein süßes Früchtchen herangezogen....ohne Regeln.
Demnächst ist sie dann schwanger und die TE ist auch noch schuld dran, weil Töchterlein nicht mehr bei Papi kuscheln durfte.
Mein zweiter Mann hatte auch zwei Töchter, die ich wirklich akzeptierte und sogar erreichte, dass der Kontakt überhaupt wieder zustandekam - aber als Sündenbock für irgendwas wäre ich ganz sicher nie zur Verfügung gestanden.
Regeln gibt es immer im Leben - lernt das Mädel das nicht zuhause, dann in wenigen Jahren schmerzhaft im Job.
LG Moni

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Es ist nicht an ihr zu entscheiden welche Erziehung die Tochter bekommt, weil es nicht ihr Kind ist. Sie kann gerne ihre Meinung zu Erziehung haben, aber sie kann diese keiner anderen Familie aufzwingen.

Wenn der Vater die Erziehung anders handhaben möchte, als sie es für sinnvoll hält, hat sie sich zurückzuhalten.

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Wie läuft die Beziehung insgesamt?
Könnt überhaupt auf Augenhöhe kommunizieren und miteinander reden?

Für eine Partnerschaft ist mir erst mal die Basis wichtig.
Miteinander reden können. Gefühle beider ernst nehmen.
Ist das nicht gegeben, dann ist das keine Beziehung, die ich führen würde. Trennung, schon ziemlich früh.

Ist ein Kind oder mehrere Kinder dabei, ist diese Basis umso wichtiger.
Dass das Kind Nummer 1 ist, ist völlig in Ordnung.
Das ist kein Freibrief. Deine Gefühle sind auch etwas wert.
Beim Zusammenleben sollten sich alle wohl fühlen.
Allerdings: sollten die Bedürfnisse nicht kompatibel sein, würde ich mich auch für mein Kind entscheiden.

Die Situation mit der Küche: da hätte ich dich auch ohne Kind "rausgeschmissen".
Reinkommen, sehen, mitmischen wollen, finde ich furchtbar.

Reinkommen, sehen, fragen: passt es gerade / ist es gerade ungünstig? Hantierende Person/en miteinscheiden lassen, ist super.
Bei meinem Kind platze ich auch nicht in die Situation und mische mit. Ich FRAGE oder spreche es an.
Dass ihr was zu dritt machen könnt, ist in Ordnung. Sprecht drüber. Überlegt euch Situationen, wo es passt. Vorher. Vorbereitet.
Würdest du es toll finden, wenn du mit Partner gerade kochst, Tochter kommt aus der Schule, sieht euch, fängt an mitzumischen "will ja nur gemeinsam mit euch was machen" und macht einfach.
Wie wäre da deine Reaktion?

Eure Beziehung hat dann eine Chance, wenn du mit ihm reden kannst.
Ohne die "ich will aber" Ebene.
Sondern auf Augenhöhe. Du hast AUCH Bedürfnisse.
Seine Tochter hat Bedürfnisse
er hat Bedürnisse
du hast Bedürfnisse

Bringt ihr diese in Gesprächen unter einen Hut. Prima.
Stellt er alles, wirklich alles über deine (und seine) Bedürfnisse, dann ist es nur eine Frage der Zeit, wie lange du das noch mitmachst und dir gefallen lässt.

Den Schuh mit der Schuld würde ich mir nicht anziehen. In keiner Beziehung. Weder mit Kind noch ohne Kind.

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War das denn schon die ganzen 4 Jahre so? Da frage ich mich, warum du nicht eher was dagegen unternommen hast resp. warum stört es dich erst jetzt? Nicht als Vorwurf gemeint, aber dein Partner wird sich genau das auch fragen.

Ich war in einer ähnlichen Situation. Als ich meine Mann kennen lernte war seine Tochter 7, total unselbständig und musste 24/7 betüdelt werden. Auch schlief sie in seinem Bett. Für mich war das ebenfalls total befremdlich, ich fühlte mich nicht wohl mit einem mir fremden Kind ein Bett zu teilen. Ich habe über all diese Punkte mit meinem Mann gesprochen und wir sind sie Stück für Stück angegangen. Vor unserem Zusammenzug haben wir auch klare Regeln aufgestellt, die für mich (aber auch für ihn) unabdingbar waren. Ohne diese wäre für mich ein Zusammenzug ausgeschlossen gewesen. In unserem Haushalt gibt es Regeln und an diese hat sich das Kind zu halten. Das hat bisher sehr gut funktioniert. Wichtig ist aber, dass mein Mann hinter all dem stand.

Wenn dein Partner nicht einsieht, dass bei euch Regeln her müssen damit sich ALLE Parteien wohl fühlen, dann sehe ich leider auch schwarz für euch.

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Ich habe in deiner Schilderung nichts gefunden, was für eine Fortsetzung eurer Beziehung spricht.

Ich kenne euren Konflikt aus eigener Erfahrung. Da gibt es keinen vernünftigen Kompromiss. Damals habe ich zu viel Lebenszeit verschwendet.

Tu dir das nicht länger an.

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Hi,
den Tanz würde ich nicht mittanzen und ein Partner, der so erziehungsunfähig ist, würde für mich total an Sexyness verlieren.
Grundsätzlich finde ich, dass Kinder bis zu einem gewissen Alter tatsächlich die Nr. 1 sein sollten, was aber nicht heißt, dass man sich selbst aufgeben soll. Aber wenn es z.B. der neue Partner und das Kind überhaupt nicht passen, dann sollte man sich zugunsten des Kindes trennen. Bei euch ist die Situation aber eine andere...
Schwierig!

vlg tina

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Dass du etwas dritt machen wolltest, kann ich verstehen, ist sicher wichtig, nur der Grieß war sicher ungünstig dafür. Ist aber auch egal.

Ich finde auch, dass Teenager gewisse Regeln brauchen bzw. endet sonst alles im Chaos, weil sie gerade in dem Alter merkwürdige Vorstellungen entwickeln #augen

Was wäre, wenn ihr euch mal zu dritt hinsetzt und über sinnvolle Regeln sprecht?
Ich weiß ja nicht, was bisher unrund lief und dich genervt hat, aber darüber solltet ihr mal reden und es aufschreiben.
Beliebt ist ja Chaos im Bad und in der Küche, dafür musste ich meine damals auch ein paarmal ordentlich zusammen pfeifen, bis das klappte.

Und das mit dem Ladendiebstahl und Sündenbock geht ja gar nicht...