Patchwork und getrennte Wohnungen auf Dauer?

Ich habe gerade ein kleines Tief und würde gerne erfahren, wer eine ähnliche Situation hatte und Tips hat?

Ich kenne meinen Mann seit über 4 Jahren. Letztes Jahr haben wir geheiratet. Er hat 2 Söhne wovon einer, inzwischen 19, bei ihm wohnt und ich habe ebenfalls einen Sohn. Was uns trennt sind ca. 60 km - aber das biegen wir hin und pendeln auch - mal er mal ich. Anfangs war immer klar, dass ich zu ihm ziehe, wenn mein Junior mit der Unterstufe fertig ist. Inzwischen ist es so, dass ich meine Wohnung ebenso wie meine Job behalten habe und einfach mehr pendle. An den WE und in der Ferienzeit sind wir bei meinem Mann, der ein Haus hat. Bei der Hochzeit haben wir auch alles geregelt, dass jeder sein Vermögen behält etc und ein paar Dinge für den Worst-Case-Fall. Also - ich will NICHTS von seinem Vermögen.

Aber jetzt kommt die Krux - obwohl das Haus irgendwie unser Lebensmittelpunkt sein sollte - geht es nicht. Ich steh mir gefühlsmäßig einfach im Weg. Wenn ich den Kopf einschalte passt alles - aber wehe das Bauchgefühl nimmt überhand.... Ich wollte immer dieses Gefühl haben 'zu Hause zu sein' oder die Möglichkeit zu haben, Zukunftspläne zu schmieden. Bis zur Trennung des 'Kindsvaters' war es nicht möglich daran zu denken. Dann hatte ich MEINE Wohnung und dann kam mein Mann und hat mir - im positiven - alles auf den Kopf gestellt.
Jetzt ist es so, dass ja sein Sohn bei ihm (uns) wohnt und als junger Erwachsener für mich einfach anders dasteht, als sein jüngster Sohn. Zusätzlich bekommt er auch ständig erklärt, dass das sein Haus wird und es wird (spaßhalber) über Beteiligungen bei anstehenden Investitionen gesprochen. Inzwischen erlebe ich die Hierarchie gefühlsmäßig so - mein Mann, sein ältester Sohn, dann sein jüngerer Sohn und dann komme ich und mein Sohn. Und auch wenn es nicht so ist - es fühlt sich Sch... an.
Ich glaube, der Auslöser war, dass mein Man demnächst auf Reha muss und ich in diesen Woche nur spontane Besuche im Haus machen werde, weil auch unsere Katzen (die meines Sohnes und meine) dort sind. Und die Erkenntnis, wenn sein Sohn in dieser Zeit Partys feiern will, oder mit seiner Mutter einen Rundgang durchs Haus machen möchte (nichts von dem wird passieren ;-)) ich Kopf stehen könnte.
Grundsätzlich ist ja alles rechtens so aber mir fehlt einfach das Gefühl von einem 'Gemeinsamen' von einer Zukunft in der man Pläne schmieden kann. Auf einmal hinterfrage ich jede Kleinigkeit. Ich würde zB gerne den Garten neu gestalten oder ein paar andere Dinge ändern - das kostet Geld - wofür? Für seinen Sohn?

Und was gemeinsames kaufen steht einfach nicht zur Debatte - wäre zwar unser Traum - aber Haus und Wohnung sind noch nicht lastenfrei und verkaufen steht nicht zur Debatte. Zusätzlich Schulden ebenso nicht...

Wahrscheinlich wird sich alles in ein paar Jahren auflösen..... allerdings könnt auch sein, dass dann Sohn + Frau einziehen - ob ich das durchsteh weiß ich ehrlich noch nicht - obwohl ich nichts gegen seinen Sohn habe!
Was mich wieder massiv bestärkt meine Wohnung zu behalten, obwohl ich dadurch finanziell doch sehr an der Grenze bin...

So - ich glaub, dass ist jetzt ziemlich konfus - so wie Gefühle es meistens sind #blume

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Was würdest du dir wünschen, wenn du diese ganzen Probleme mal ausblendest?

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Wieso stört es dich erst jetzt, nach 4 Jahren? Hat es irgendeinen Ausschlag gegeben? Da würde ich ansetzen und das mal hinterfragen.

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Entschuldige bitte, aber warum genau habt ihr geheiratet? Ergibt hier in deinem Fall alles keinen Sinn für mich. Muss es auch nicht für mich. Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft, dass du eine Lösung findest.

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Die zwei Wohnungen haben bei meiner Mutter und meinem Stiefvater damals gut geklappt. Die lagen allerdings näher zusammen.

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Mich würde auch interessieren warum ihr geheiratet habt? Bestand bzw besteht noch Kinderwunsch bei euch? Es fühlt sich nicht nach Familie an, du siehst dich mehr als Gast in dem Haus. War das früher das Familienhaus und die Ex zog aus? Das würde es erklären warum du dich da nicht heimisch fühlst. Es ist schade, dass ihr es nicht geschafft habt was gemeinsames aufzubauen und du auch gleich- ich will nichts von seinem Vermögen. Fühlst du dich als Ehefrau zweiter Klasse? Wie ist das Verhältnis zu seinen Kindern? Ich glaube wenn die Ehe Bestand haben soll, müsst ihr euch was gemeinsames überlegen.

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Ich sehe so auch keinen Sinn in der Konstellation.

Ihr habt euch für die Ehe entschieden. Das bedeutet auch Kompromisse zu machen und aufeinander zu zu gehen.

Warum steht Wohnung und Haus verkaufen und auslösen und mit dem Rest als Eigenkapital etwas neues, gemeinsames anzuschaffen, in dem ihr euch beide wohl fühlen könnt?

Davon ab, verstehe ich nicht, warum man erst heiratet, bevor man Lösungen findet, die alle zumindest zufrieden stellen. Tut mir leid.

Habt ihr Testamente gemacht. Im Falle seines Ablebes wärst du als seine Ehefrau nämlich erbberechtigt und der Sohn wird nicht automatisch zum alleinigen Hausbesitzer.

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Mein Bauchgefühl sagt: Behalte deine Wohnung in eurer Konstellation.

Wenn die Kinder aus dem Haus sind, könntet ihr euch überlegen, ob ihr euch zusammen etwas aufbaut, also gemeinsam etwas kauft oder mietet.
Oder ob du zu ihm ziehst und im Gegenzug lebenslanges Wohnrecht erhältst, wenn ihr das vertraglich vorher anders geregelt habt.

Ich verstehe dieses Gefühl, nicht zu viel in etwas investieren zu wollen, was auf dem Papier nicht dir gehört. Was du dazu brauchst um es zu überwinden, das wirst du für dich selbst herausfinden.
Rede über deine Gefühle mit deinem Mann, wenn es gerade passt und alle entspannt und harmonisch sind. Frage ihn, wie die Zukunft für euch beide aussieht.

Es ist nicht leicht, wenn beide finanziell unterschiedlich veranlagt sind. Aber, und das ist der entscheidende Punkt, das Leben miteinander zu teilen, bedeutet für mich nicht nur den Wohlstand in der Gegenwart teilen, sondern auch füreinander in der Zukunft zu sorgen. Und sei es auch nur, dass er dir den Rücken freihält, damit du dir - besser ihr euch als Paar - etwas anlegen kannst/könnt.

Das mit dem Garten könnte nur ein Symptom sein, indem sich das Kernproblem von dir spiegelt. Wenn du mit ihm darüber geredet hast, könntest du den Garten "erst Recht" machen, um vermehrt dort anzukommen.