Hallo,
bin neu hier und hoffe auf konstruktive Meinungen oder Erfahrungsberichte :)
Kurz zu meiner Lebenssituation:
Bin seit 3 1/2 Jahren mit meinem Partner zusammen, meine Tochter ist 10, seine Tochter auch und sein Sohn 9.
Meine Tochter mag meinen Partner sehr gerne, ich komme auch mit seinen Kids gut klar, wobei ich sie selten sehe, hauptsächlich aus zeitlichen Gründen. Sein Sohn hat zudem immer wieder Phasen, wo er schwerer mit der Trennung der Eltern klar kommt, Mutter hat auch einen neuen Partner und den mag der Kleine auch nicht so gern.
Mein Partner hat schon ein schlechtes Gewissen den Kindern gegenüber dass er sich von der Mutter getrennt hat. Seine Kinder sieht er ca. 5 mal die Woche!!! und am Freitag schläft der Sohn bei ihm, die Tochter mag nicht.
Unsere Wohnsituation ist so, dass wir ca. 30 km entfernt wohnen, nicht viel. Bzw. wohnt er bei meiner Tochter und mir, er ist hier gemeldet, zahlt die halbe Miete und hat viele seiner Sachen hier. Da er aber im Homeoffice arbeitet benötigte er ein Büro, da wir nur eine 3 Zimmer Whg haben.
Als wir zusammen kamen hatte er eine nette kleine zwei Zimmer Whg, das Haus ist aber abgebrannt, da ist er aus der Not zu uns gezogen. Hatten schon öfters darüber gesprochen, aber eher das wir uns was größeres suchen, gemeinsam. Zu fünft hat das in diesen 3 Zimmern leider nicht funktioniert, Kinder stritten, ich war auch genervt, musste immer auf der Couch schlafen, er mit Sohn im Schlafzimmer. Darauf hat er sich sein "Büro" genommen. Was aber eigentlich eine teure 3 Zimmer Whg ist, in dem Ort wo seine Kinder wohnen. Abends kommt er quasi "heim" zu uns, aber Freitags bis Samstags oder Sonntags schläft er mit Sohn drinnen. Hat da eigentlich eine komplett eingerichtete Wohnung, die eben er als Büro bezeichnet. Seine Freunde in dem Ort sind mir gegenüber nicht sehr aufgeschlossen, er meint die sind halt so am Dorf, die nehmen nicht gleich jeden auf, dass soll mir egal sein. Ist es nicht, werde auch nie mit eingeladen usw....
Mein Problem, ich hasse die Situation wenn er Freitags morgen fährt, es wird jede Woche schlimmer, ich kann das Gefühl nicht beschreiben. Ich fühl mich einfach schlecht. Sein Sohn will aber nur ab und zu bei uns schlafen und ich glaub mein Freund genießt es auch noch dort damit er abends dann gemeinsam mit dem Sohn seine Freunde treffen kann und ich quasi nicht störe. Wenn er dann wieder zurück kommt wird erst mal der Wäschekorb gefühlt und der Kühlschrank geleert! Essen bezahle ich alleine aus meiner Tasche.
Habe schon oft versucht mit ihm zu reden, er denkt ich bin egoistisch, denke nur an mich nicht an seinen Sohn. Und was größeres ist momentan finanziell nicht drin. Sein Sohn wäre bei mir immer Willkommen, selbst wenn ich dann alleine den Mehraufwand und die arbeit habe. Ich denke auch wir könnten uns sehr wohl was größeres leisten, auf Miete. Das will er nicht, er will sparen und dann was kaufen (bezahlen jetzt halt doppelt Miete).
Wir streiten nun fast jedes Wochenende wenn er wieder "heim" kommt, es ist sehr belastend. Ich liebe ihn, aber er packt seine KInder enorm in Watte, meine Tochter wird nicht so behandelt, auch nicht von ihm. Wenn er seine Ruhe will, soll sie auch leise sein. Aber wenn es um seine Kids geht, sollen nur wir Rücksicht nehmen. Er integriert sie nicht in unser Leben, sondern schließt mich dann eigentlich aus. Ich zweifle gerade das es funktionieren kann, ich liebe ihn, aber wir drehen uns seit Monaten im Kreis und ich leide nunmal unter der Situation. Sehe ich das wirklich zu egoistisch? Ist/ war jmd in einer ähnlichen Situation? Freue mich auf eure Hilfe, und sorry für meine lange Ausschweife.
Patchwork - bin ich zu egoistisch?
Hallo, ich kann dich gut verstehen, egoistisch bist du sicher nicht 👍
Dein Partner dreht hier sein eigenes Ding, lässt sich aber trotzdem von dir versorgen. So passt das sicher nicht.
Die Lösung wäre ganz klar, ihr sucht euch gemeinsam eine größere Wohnung, aber bevor ihr das macht, muss er bereit sein, auch deine Wünsche und Bedürfnisse Ernst zu nehmen. Wenn er weiterhin stur seine eigene Linie verfolgt, hat es auch keinen Sinn mit der gemeinsamen Wohnung.
Am besten ist, du stellst ihn vor eine Entscheidung. Entweder er setzt sich zu einem Gespräch mit dir zusammen, wo die Regeln neu aufgestellt werden, oder du überlegst dir die Trennung. Wenn er sich nicht ändert, wirst du in dieser Beziehung immer unglücklicher werden.
Mit Regeln aufstellen ist jetzt nicht gemeint, dass er sich komplett deinen Wünschen unterordnen, sondern dass ihr aufeinander eingeht und Kompromisse schließt, die für beide und auch den Kindern passen. Das solltest du ihm auch gleich klar machen, damit er nicht meint, du suchst jetzt nur Streit.
Alles Gute 🍀
Nein, in einer ähnlichen Situation bin ich nicht, weil ich mir so ein Leben, wie du es führst, nicht zutraue. Du befindest dich im Spannungsfeld zwischen allen Beteiligten. Und niemand wirst du gerecht. Kannst du gar nicht. Du hast ein schlechtes Gewissen gegenüber deinem Kind, seinen Kindern, ihm,...Was ich ziemlich sicher glaube ist, dass eine einzige Wohnung die Probleme nicht weniger, sondern mehr macht. Für mich wäre hier der umgekehrte Weg der letzte Rettungsversuch. Getrennte Wohnungen, keine Familienzusammenführung. Du sagst, ihr streitet darüber wöchentlich? Das zermürbt dich und zeigt, dass ihr keinen Konsens finden werdet. Speziell, da dich die Ungleichbehandlung jetzt schon stört.
Ja wir streiten viel, habe auch schon vorgeschlagen und Hilfe zu holen, weil wir gerade einfach schlecht kommunizieren, aber er will nicht. Dachte auch schon über eine Pause nach, wieder mehr abstand. Irgendwie hab ich mich da auch verloren, aber es beenden, dass kann ich nicht, dafür ist es sonst einfach schön mit ihm.
Ich empfinde Dich gar nicht als zu egoistisch. Im Gegenteil, er tut ja gar nichts, um Dir irgendwie entgegenzukommen. Das tut mir leid für Dich. Aber dass Du ihn liebst, kann nicht der Ausschlag dafür sein, dass Du weiterhin leidest.
Eine Partnerschaft bedeutet Kompromisse auf beiden Seiten. Kann ich von seiner Seite nicht entdecken. Dass Du von seinen Freunden ausgeschlossen wirst, ist ein weiterer Baustein.
Gerade Deine Äußerung, dass Du Dich schlecht fühlst, sollte Dich dazu zwingen, darüber nachzudenken, welchen Wert diese Beziehung noch für Dich hat. Sich in einer Partnerschaft schlecht zu fühlen, ist einfach keine Basis. Und ich wünsche Dir einfach den Mut, hier klare Erkenntnisse zu finden.
Ja laut ihm ist sein Kompromiss ja das er 6 Nächte bei mir ist, und quasi seinen Wohnort gewechselt hat, was er ursprünglich nicht wollte. Und das er dieses "Büro" und die eine Nacht dort ist soll ich somit akzeptieren. Das ich das falsch bzw. komisch finde versteht er nicht. Ich verstehe was du meinst und würde das auch unterschreiben, die Sache ist nur, wenn wir nicht streiten, haben wir es wirklich schön. Zu dritt, zu fünft oder auch zu zweit. Wir lachen viel miteinander und woll(t)en eigentlich auch das selbe im Leben. Manchmal denke ich mir halt selbst, ich sollte lockerer werden, den Freitag Abend mit meiner Tochter genießen und das nicht so eng sehen. Kinder werden älter und in ein paar Jahren sind wir eh nicht mehr wirklich interessant.
Aber so wie gestern Abend, er meinte er ruft mich noch an, nein er saß wieder beim Freund und meinte heute nur ups hab gar nicht mehr dran gedacht. I dachte ich hör nicht richtig, er hat mich vergessen meinen Ärger verstand er nicht....
Alles gerade viel, aber danke dir, ich hoffe auch, mit Zeit kommt die Entscheidung, die ich gerade noch nicht fallen kann wie ich merke.
Hey!
Ich hätte auch ein Problem damit, wenn mein Partner sein Leben so komplett von mir abspaltet, und ich mit seinen Kindern und dem Freundeskreis nichts zu tun habe. Er aber jeden Tag meinen Kühlschrank plündert und mir einen Wäscheberg hinschmeißt.
Ich sehe nicht, wo du egoistisch sein sollst, wenn du seine bequeme rundum-sorglos Pension von So bis Fr bist.
Eher sein Verhalten ist egoistisch. Indem Er es aber dir zuschreibt, macht er dich mundtot.
Zum Schluss sitzt du dann im Hause, stellst deine Ansprüche ein, spielst die Dienstmagd und hoffst, nun weniger unbequem zu sein. Während Er alles hat, nur keine Arbeit.
Liebe Grüße
Schoko
Hallo.
Mir scheint, als hättet ihr gleich mehrere Baustellen:
1. Du bist eifersüchtig darauf, dass er sein "altes" Leben im "Büro" genießt.
2. Dir ist es nicht recht, dass er die Kinder so oft sieht.
3. Dir ist es nicht recht, dass er seine Kinder in Watte packt. Dabei lass dir aber gesagt sein, dass nicht jeder Mensch gleich ist. Du schreibst selber, dass der Kleine ganz besonders unter der Trennung von seinem Vater leidet und er den neuen Freund der Mutter auch nicht mag. Ist doch dann logisch, dass der Junge mehr Zuwendung braucht als vielleicht deine Tochter.
4. Du lehnst "sein altes Leben" ab. Warum sucht ihr euch nicht in dem Dorf, in dem er sein Büro hat eine größere Wohnung bzw. ein Haus zur Miete für EUCH ALLE? Stand das schon mal zu Diskussion?
5. Du hast ein Problem mit der Aufteilung der Finanzen. Oder warum betonst du es, dass er den Kühlschrank leer isst, wenn er heimkommt.
Naja eifersüchtig, für mich fühlt es sich an als würde er zwei Leben leben, eines ohne mich. Nein ich finde es schön das er seine Kinder viel sieht, aber mich würds nunmal auch freuen wenn wir uns auch zu 5. oder zu 4. sehen, gemeinsam etwas zusammen wachsen.
Mit in Watte packen meine ich, dass er alles nachdem ausrichtet was der Sohn will. Er gibt immer nach, alle müssen sich nach ihm richten, finde ich nicht fair. Jeder sollte doch gleich viel Wert sein?!
Eben, er will nichts zur Miete nehmen, er möchte sparen damit wir uns Eigentum anschaffen können, jedoch arbeite ich nur Teilzeit und er zahlt eine Stange an Alimente, heißt bis wir so weit sind, sind die Kinder dann eh schon fast flügge.
Hm... Er hat ja die jetzige Wohnung (sein Büro) auch gemietet. Wenn ihr eine Wohnung finden könntet, in der alle Platz haben UND er sein Büro (reicht ja was kleines) unterbringen könnte, wäre das doch eine tolle Alternative. Würde ihn schon verstärkt darauf drängen. Auf Dauer ist diese jetzige Wohnsituation natürlich nix. Das sollte auch er einsehen.
Hallo Tulpe,
egoistisch bist du nicht, nein.
Patchwork ist anstrengend und bedeutet Arbeit und Willen von allen Beteiligten. Anstrengend ist nicht immer schlecht, es kann bereichernd sein, bevor das falsch rüber kommt.
Für mich als Außenstehende scheint ihr parallel zwei verschiedene Modelle zu leben (evtl. leben zu wollen): Du die Patchworkfamilie im gemeinsamen Wohnraum, er im getrennten.
Für mich wäre die Klärung dieses Punktes der erste Schritt. Bei euch gibt es so viele Themen, was ich absolut verständlich finde, und ihr dreht euch im Kreis. Fangt bei einem Punkt an, bleibt dabei, klärt erst den, sonst geht's von einem ins andere, typisch Streit eben... Alles Gute!