Patchwork Familie Stiefmutter

Guten Morgen zusammen. Ich bin Mama von 2 Jungs 12 und 8 und geschieden Obhut bei mir, seit 4 Jahren. Seit 1 Jahr wohnen wir mit meinem Lebenspartner und seinem 7 Jahre alten Sohn Obhut geteilt, zusammen.
Der 7 jährige ist sehr verwöhnt. Er tyrannisiert seinen Vater ständig. Ich möchte mich manchmal gerne einmischen aber Trau mich nicht, wegen der Beziehung. Was soll ich tun? Details erzähl ich gerne, wenn ich hier jemanden finde der mir helfen kann...
lieber Gruss

1

Hallo.

Wenn ihr zusammen lebt und es auch weiter so vorhabt, dann nennt man das nicht "einmischen", sondern "Probleme kommunizieren". ;-)
Und Probleme müssen unbedingt ausgesprochen und zu beseitigen versucht werden, weil sonst auf Dauer ein zufriedenes Zusammenleben nicht möglich ist.

Sprich es an. Ruhig und vernünftig und - ohne dass er sich gleich angegriffen fühlt.

LG#winke

2

Was heißt für dich verwöhnt?
Wie zeigt sich das in deinen Augen?
Und was meinst du mit tyrannisieren?

Es gibt da ja ganz viele verschiedene Punkte und Ausprägungen, die einen Verhaltensweisen nerven, die anderen machen ein gemeinsames Zusammenleben unmöglich 🤷🏻‍♀️

Hast du schon mal das Gespräch mit deinem Mann gesucht? Was sagt er dazu? Wie sieht er das Verhalten seines Jungen?

Mein Partner ist nicht der leibliche Vater meines Kindes, allerdings machen wir da keinen Unterschied. Wir sind in der Erziehung unseres(!) Kindes gleichberechtigt und ich sehe seine Einwände/anderen Ansichten nicht als Einmischen, sondern als wesentlichen Teil unserer gemeinsamen Erziehung.

3

Wenn es offensichtlich Probleme gibt, ist es doch normal, dass man mit seinem Partner darüber spricht. Schließlich wohnt ihr zusammen und das sollte für alle angenehm sein.

4

Also du musst auf jeden Fall kommunizieren. Aber du musst dich selbst bitte sehr streng hinterfragen. Ich erlebe es dauernd, dass die Kinder des Partners ja so furchtbar sind und die eigenen viel besser.... das kann riesige Schluchten zwischen den Parteien eröffnen die schwer bis gar nicht zu kitten sind.
Versuch das Kind Deines Partners so wohlwollend zu sehen, wie Du Deine eigenen Kinder siehst...denn bei den eigenen Kindern ist man blind und hat für jedes Fehlverhalten eine Entschuldigung die ein fremdes Kind nicht bekommt.

9

Dem kann man nur beipflichten. Ich habe zwei Kinder in die Beziehung mit gebracht und wir haben noch ein gemeinsames. Das ist noch ein Baby, deswegen erstmal noch nicht relevant, aber icih merke bei meinem Part er, dass er meinen Kindern gegenüber schon sehr viel strenger ist und mit mehr distanz betrachtet. Dadurch kommt es bei mir immer so an, als würde er sie nicht mögen, was allerdings gar nicht stimmt.

An die TE: ihr solltet dahingehend miteinander reden. Mein Partner soll sogar auch mal was sagen oder auch mal Regeln durchsetzen. Er lebt hier genauso wie wir und wenn es nicht nach seinen Vorstellungen bzw unseren Regeln geht, dann wünsche ich es, dass auch er mal was sagt und mit erzieht. Ihr solltet da in sofern klären was du "darfst" oder nicht und umgekehrt auch so.

5

Ich bin auch Stiefmutter von 2, die ständig bei uns leben. Es ist kein Einmischen, sondern Verantwortung und Erziehung. Mein Mann ist auch Stiefvater von meinen Kindern und wir ziehen an einem Strang, sonst tanzen uns die Kinder auf der Nase herum.

Ihr müsst miteinander sprechen und ganz klare Regeln aufstellen.

6

Ich finde, es kommt ein bisschen darauf an, um was es geht.

Beeinträchtigt es euer Familienleben, solltest du ruhig auch direkt was zum Kind sagen.

Ist es etwas zwischen den 2 (Medienkonsum, Süßogkeiten, etc), dann würde ich meinen Partner vorsichtig ansprechen, aber mich sonst nicht einmischen.

Prinzipiell solltest du ja über alles mit deinem Partner reden können :)

7

Hallo!

Ich kann dir aus anderer Sicht schreiben. Habe ein Kind mit ihn die Beziehung gebracht.
Als wir damals zusammenzogen war sie 8 Jahre alt und mein Mann kinderlos.

Wir hatten die Vereinbarung das er mich immer ansprechen kann wenn ihn was stört! Immerhin leben wir zusammen.
Genauso musste sie ihn auch fragen ob zb ihre Freundin bei uns schlafen darf bzw durfte.
Immerhin ist es ja auch seine Wohnung und er will ja auch mal Ruhe am Wochenende.

Denke wenn man zusammen lebt muss man alles gemeinsam besprechen, unabhängig davon ob es das eigene oder Stiefkind ist.

Lg Janine

8

Hallo, wenn ihr zusammen lebt und dich das Verhalten des 7jährigen massiv stört, solltest du es schon ansprechen. Rede mal mit deinem Partner unter vier Augen und versuche, das Gespräch sachlich und nett zu führen. Ich würde auch ihm keine Schuld zuweisen, sondern ihm einfach erklären, wie es dir dabei geht. Ich denke, auf dieser Basis kannst du mit ihm gemeinsam kommunizieren und gemeinsam eine Lösung finden. Unter Lösung meine ich, dass Regeln für den Sohn aufgestellt werden, an die er sich zu halten hat.
Der Beziehung willen immer nur schweigen und alles runterschlucken ist falsch. Da machst du dich nur selber fertig und auf lange Sicht auch die Beziehung. Auch finde ich es unfair deinen Söhne gegenüber, wenn der Kleine ein Verhalten an den Tag legen darf, was ihnen wahrscheinlich verboten ist. Damit schürt ihr bei ihnen die Eifersucht.
Nur Mut, eine stabile Beziehung muss es aushalten, dass man auch solche Dinge ansprechen darf😉

10

Ich bin immer vorsichtig, wenn es heißt die Kinder des neuen Partners sind total verzogen und tyrannisieren. Oft haben sie genauso viele Baustellen wie die eigenen Kinder, nur nimmt man die bei den eigenen selbst oft nicht so wahr. Was bei unseren Kindern noch optimiert werden kann, fällt uns tatsächlich oft schneller beim jeweils nicht leiblichen Kind auf. Bei dem anderen wissen wir zwar, dass es nicht optimal ist, haben aber viel mehr die Gesamtentwicklung erlebt und die hat uns gelehrt, dass noch lange nicht aller Tage Abend ist. ;) Da ist man oft entspannter.

Ich denke Du solltest Dich sehr kritisch selbst hinterfragen, was dich stört und ob du dir da wirklich ein Urteil erlauben kannst. Du lebst mit dem Kind erst 1 Jahr zusammen und d.h. du hast volle 6 Jahre seiner Entwicklung verpasst. Du kannst noch gar nicht einschätzen, wie das Kind sich in dieser Zeit entwickelt hat und das Risiko ist hoch, dass du ein zu hartes Urteil fällst. Und wenn er tatsächlich verzogen ist, liegt auch das ja in erster Linie nicht am Kind. Dann hat sehr wahrscheinlich dein Partner ganz andere Vorstellungen von Erziehung. Da ist ja dann eigentlich das Kind nicht dein eigentliches Problem. Deine eigenen Kinder haben zudem ganz andere Gene, sind anders sozialisiert. Das Kind deines Mannes wird immer ein bisschen anderes sein als Du es gewohnt bist, anders als Du erzogen hast. Aber ist das wirklich schlecht? Oder nicht auch eine Bereicherung auf eine andere Art?

Sei vorsichtig damit das Kind zum Dämon der Familie zu machen. Du wirst verlieren. Lerne es lieber besser kennen und wertzuschätzen. Es wird andersherum auch längst nicht alles immer an dir toll finden ;). Du hast auch deine Macken ;).

Mit deinem Mann solltest Du über gemeinsame Regeln für eure Familie reden und diese sollten an alle Kinder kommuniziert werden und für alle gelten.