Hallo zusammen,
Ich bin seit 2 Jahren mit meinem Partner zusammen. Er hat 2 Kinder (6,7), ich eins(5). Er ist vor ein paar Monaten beruflich weggezogen 600 km und nun haben wir eine Fernbeziehung.
Ich fliege einmal im Monat für eine Woche hin und er kommt ein Wochenende her.
Seine Kinder sind sehr anstrengend. Hören oft sehr schlecht und kennen wenig Grenzen obwohl er schon aktiv versucht Grenzen und Regeln zu setzen. Oft wird es laut und teilweise aggressiv. Früher konnte ich einfach nach Hause gehen wenn es mir zu viel wurde und abends nachdem die Kinder im Bett waren wieder zu ihm gehen. Das geht ja nun nicht, weil ich eine Woche bei denen zu Hause bin und das auch noch ziemlich ländlich.
Obwohl ich selbst mama bin, tue ich mich mit dem ständigen rumgeheule und streiten schwer. Mein Sohn jammert auch aber nicht in dem Maß und bei der eigenen Brut erträgt man es eher.
Letztes mal war ich 8 Tage da. Das Wochenende war eine Tortur. Ich war nervlich sooo fertig das ich gar nicht mehr funktioniert habe. Unter der Woche konnte ich mich hinter meiner Arbeit verstecken..am Wochenende ging das nicht.
Jetzt habe ich sooo Angst dass es diesmal wieder so wird. Ich möchte gerne eine gute Beziehung zu seinen Kindern. Ich hab jetzt gesagt ich koche Sonntag wenn ich komme das Lieblingsessen der Kinder. Unter der Woche möchte ich nicht mit Essen, weil die Mahlzeiten doch sehr stressig für mich sind, da es oft viel Streit gibt.
Nun geht der 7 Jährige nächste Woche wegen corona nicht in die schule und das macht mich jetzt schon fertig. Der Gedanke dass wir nicht mal ein paar Stunden alleine bei ihm zu Hause haben, dass immer ein Kind da ist. Ich denke immer nur an die ganzen negativen Ereignisse mit den Kindern (leider sind die häufiger als die positiven bzw prägnanter in meinem kopf) und es holt immer wieder diese negativen Gefühle und Emotionen hoch die mich regelrecht lähmen legen.
Gibt es Tipps wie ich mich aus diesen negativen Gedankenschleifen lösen kann? Der Knackpunkt liegt bei mir, weiss aber nicht wie ich es ändere!
Wie werde ich gelassener mit den kids des partners
Leben die Kinder ständig bei ihm oder sind sie auch mal bei der Mutter? Dann würde ich das so planen, dass du in der Zeit zu Besuch kommst. Wie erlebt er denn diesen Terror? Warum schreitet er nicht ein? Wollt ihr dauerhaft eine Fernbeziehung? Ich stelle mir das furchtbar vor mit dieser Höllenbrut, da ist man ja schon beim lesen genervt, wenn da 24/7 Streit und Geschrei ist.
Die Mutter ist vor 3 Jahren verstorben. Seine Eltern wohnen 1 std entfernt und die der Frau sind 5 std entfernt. Naja und nach dem Tod der Frau denke ich mal durften sie alles machen und haben alles bekommen. Macht ja auch Sinn. Aber jetzt sind sie immer sehr unzufrieden obwohl sie Tonnen von Spielzeug haben.
Er sieht es ja auch. Aber seine Kinder machen was sie wollen und hören null. Klar wird er dann auch laut. Er empfindet es nicht so schlimm wie ich aber sieht schon das Problem. Mit dem Sohn geht er ab April in die Therapie. Schule ist es genauso ein Problem bei denen. Er ist generell ruhig aber die Kinder triggern ihn dann auch.
Es gibt auch gute Tage, wo es friedlich ist. Aber die anderen Tage nehmen überhand.
Ja zusammenziehen ist für mich nur eine Option wenn alle Kinder aus dem Haus sind. Eine Fernbeziehung wird es erstmal bleiben, mind mehrere Jahre. Da ich nicht bereit bin aus meinem Umfeld wegzuziehen.
Ich muss sagen das belastet mich sehr. Ich bin jetzt auch nicht die stressresistenteste Person.
Manchmal passt man einfach nicht zusammen. Was hält dich in der Beziehung, die Umstände kannst du ja nicht ändern?
Sonnige Grüße
Ich liebe ihn sehr. Er kann sich gut in mich reinversetzen, er kommt gut mit meiner emotionalen Seite zurecht, wir haben viel zu reden und können sehr gut miteinander. Hätte nie gedacht dass ich so was nochmal fühlen kann. Fühle mich sehr geborgen. Es gibt keinerlei finanzielle Abhängigkeiten von einander. Wenn wir 2 zusammen sind stimmt es einfach. Er ist mein bester Freund. Also ich kann es mir ohne ihn einfach nicht vorstellen.
Ich steigere mich leider vorher schon gedanklich so rein, dass ich schon mit einer inneren Abneigung dahin gehe. Ich versuche meine Gedanken zu ändern, an die positiven Erlebnisse mit den Kindern zu denken und dass die 2 es echt nicht leicht haben ohne mama.
Ich muss einen Weg finden es auch nicht so an mich ranzulassen. Einfach machen lassen, aber diese Agressionen und der Streit, die ständige Lautstärke und das rumgeheule setzt mir sehr zu.
Bist du evtl hochsensibel und fühlst den Stress am oder im eigenen Körper?
Hey!
Du arme, das klingt richtig anstrengend.
Die Kinder haben ja auch schon eine Menge mitgemacht. Vielleicht ist in dieser Konstellation eine Familientherapie sinnvoller als eine Einzeltherapie für ein Kind.
Liebe Grüße
Schoko
Vielen Dank für die tipp! Das wurde noch gar nicht betrachtet.
Die beiden haben in den letzten Jahren jede Basis verloren: Mutter tot, Familie weit weg, Umzug aus der bekannten Umgebung. Eine neue Sprache.. Stiefmutter. Eigentlich fehlt Ihnen momentan die Orientierung.
Wie ich Regeln in der Klasse einführe:
Überlegt, welche 3 Regeln die wichtigsten für euch sind. Alle auf einmal ist zu viel, da kommen selbst die Eltern durcheinander. Nur 3 einführen und auf die Einhaltung dieser bestehen. Ich schreibe sie auf einen Zettel und hänge den auf. Dann werden sie mit den Kindern besprochen: Warum ist diese Regel notwendig? Stört es die Kinder auch? Ich vereinbare mit den Kindern eine Belohnung nach einer kurzen Zeit, die sie sich wünschen dürfen. Wenn ihr überlegt, nach Einhaltung der Regeln Eis essen zu gehen, klebt ein Foto von Eis darunter. Die Vereinbarung wird von allen unterschrieben.
Vielleicht dürfen sich die Kinder 2 Verstöße leisten- je nachdem, wie schwer die Probleme sind.
In dem Alter könnt ihr noch keine ausreichende intrinsische Motivation. Wichtig ist natürlich, dass der Papa der Kinder hinter dem Plan steht.
Ich kann dir nur sagen was ich machen würde, nämlich das nicht mitmachen, auch wenn es sich hart anhört meine letzte Beziehung habe ich beendet weil ich es für mich nicht will noch für die Kinder meines Ex Freundes und geschweige denn für mein Kind. So wäre es sicher was geworden aber mit Kindern nein. Und für die Zukunft habe ich für mich entschieden wenn ein Mann dann einer der keine will oder schon Kinder hat.
Naja das ist für mich derzeit keine Option ( mal sehen wie ich es in einem Jahr sehe), ich würde dann halt nur 3-4 Tage im Monat zu ihm gehen und er kommt halt ein paar Tage zu mir. Ich hoffe ja dass es mit dem Alter der Kinder besser wird und es einfach ruhiger wird. Bin ich zu naiv? Wie wars bei dir?
Ich hatte sowas schon 2 x mit Partner mit Kindern, und habe seit ich 23 bin immer andere Kinder mitdagehabt, kein Kennenlernen keine Zeit zu 2. das will ich für mich nicht mehr, das warten wenn die Kinder älter sind wird es vielleicht anders besser. Dazu habe ich ein eigenes Kind jetzt und da will ich die Zeit eigentlich genießen die wir zusammen haben und eben nicht in einer Beziehung sein wo man wartet das man Zeit zusammen hat.
Meine Partner waren beide eher so das man zusammenkam und gleich eher so Familie anstatt dem Normalen Prozedere kennenlernen. Ist ja nicht bei allen Patchworkfamilien so