Hallo,
mein Mann und ich haben uns getrennt. Er ist vor zwei Monaten ausgezogen.
Wir haben zwei Kinder (6 und 3 Jahre alt) und ein ständiges Streitthema war und ist die Erziehung. Wir haben es einfach nicht geschafft, an einem Strang zu ziehen. Wenn es nach meinem Mann gegangen wäre, dürften unsere Kinder alles und es gäbe keine Regeln. Das hat auch oft dazu geführt, dass ich etwas unterbunden habe, das er dann doch wieder erlaubt hat. Bei unserem Sohn hatte das leider zur Folge, dass seine Reaktion bei jedem „Nein“ von mir „Dann geh ich halt zu Papa“ ist. Ich finde, dass er genug fern geschaut hat. Also schaut er auf Papas Tablet weiter usw.
Nun ist es so, dass unsere Tochter bei mir bleiben möchte und unser Sohn bei Papa. Ich würde das Wechselmodell bevorzugen, erstens weil ich meinen Sohn schrecklich vermissen werde und zweitens weil ich denke, dass die fehlenden Regeln bei seinem Papa ihm nicht gut tun. Leider bin ich die einzige, die das so sieht. Unsere Tochter hat schon bei dem Gedanken, jedes zweite Wochenende ohne Mama zu verbringen, geweint. Unser Sohn findet den Vorschlag meines Mannes gut, dass er bei ihm und unsere Tochter bei mir lebt und sie jedes zweite Wochenende zusammen bei einem Elternteil sind. Dass er seine Schwester nur so selten sieht, macht ihm nichts aus. Ihr aber schon.
Wahrscheinlich wird es auf den Vorschlag meines Mannes herauslaufen. Natürlich respektieren wir die Wünsche unserer Kinder. Aber gerade bin ich einfach voller Sorgen, Ängste und Trauer.
Was sind eure Gedanken zu dem Thema?
Papakind zu Papa, Mamakind zu Mama ?
Ich würde es vielleicht tatsächlich so probieren, wenn die Kinder sich mit diesem Konzept erstmal am wohlsten fühlen, aber auch konkret Tage festlegen, wo
der Sohn Zeit mit dir und der Schwester verbringt und die Tochter Zeit mit Papa und dem Sohn. Bei kleineren Kindern würde ich sagen man sollte sie doch 2-3 x die Woche sehen für die Bindung. Ihr solltet vielleicht trotzdem nicht zu weit voneinander entfernt leben, auch wenn ihr euch trennt, sodass Schule und Kita gleich bleiben und es kein Akt wird die Kinder zu holen.
Ich sehe allerdings die Gefahr, dass es stressiger zu organisieren ist als wochenweise 1 Wechsel zu haben und schwieriger wird andere Termine einzufügen. Gerade wenn die Kinder älter werden und liebe Freunde treffen wollen als sich mit Mutti oder Papi 2-3 x die Woche zu treffen, werdet ihr vermutlich umdisponieren müssen und noch einmal individuell überlegen müssen, aber .....jetzt am Anfang sollte man nicht zu viel wollen. Jeder muss es erstmal probieren und da rein wachsen.
Solche Sachen entwickeln sich und über die Jahre versteht man sich meist wieder organisatorisch für die Kinder etwas besser und kann dann wieder besser miteinander nachverhandeln. Jetzt ist man erstmal verletzt und gezeichnet vom Scheitern der Beziehung und es ist schwer rational für jedes Kind zu denken. Niemand möchte zu kurz kommen. Fürs erste klingt die Sache doch fair.
Ich sehe es auch so, dass ein Kind in keinem Fall entscheiden darf, dass es bei dem Elternteil lebt, bei dem es mehr Freiheiten hat. Das würde auch kein Jugendamt und kein Familiengericht so unterstützen.
Dass Geschwister getrennt leben, ist schon unschön. Die können jetzt auch noch nicht überblicken, was das bedeutet.
Ich würde an Eurer Stelle das Thema mal extern angucken lassen, über eine Mediatorin vom Jugendamt oder so. Kinder unter 6 Jahre im WM sind allerdings auch sehr kritisch zu betrachten, oft tut das denen noch nicht gut.
eine Trennung der Kinder kommt auf keinen Fall in Frage, wenn dann Wechselmodell, das natürlich bedeutet, dass ihr im gleichen Ort wohnt.
Danke für eure unterschiedlichen Sichtweisen. Das Problem ist einfach, dass ich die einzige bin, die für das Wechselmodell ist.
Ja, das Alter ist richtig so rum. Unser Sohn ist älter als unsere Tochter.
Dann holt euch externe Beratung. Ohne Kinder, nur ihr beiden.
Ich finde nicht, dass du dich "breitschlagen" lassen solltest bei einem derart wichtigen Thema. Ihr habt die Kinder vorab viel zu sehr involviert.
Es ist nur eine Entscheidung zwischen dir und dem Vater und wenn man sich nicht einigen kann, dann hilft uU ein unparteiischer Dritter.
Alles Gute!