Ich bin seit 2 Jahren mit meinem Freund zusammen. Er hat 2 Jungs (11 und 6) , die er jedes 2. Wochenende bei sich hat. Außerdem gibt es noch eine Tochter (16), zu der er keinen Kontakt hat. Für alle 3 zahlt er Unterhalt.
Wir wohnen nicht zusammen. Wenn die Jungs da sind sind wir bei meinem Freund in der Wohnung. An dem anderen WE bei mir. In der Woche ist er auf Montage. Die beiden Jungs akzeptieren mich und finden mich toll. Ich sie auch. Jetzt waren wir gemeinsam eine Woche in einem Ferienhaus im Urlaub. Selber kochen, Tisch decken, abwaschen, aufräumen... Mein Freund hat dabei schon mal mit geholfen, meist hat er sich jedoch um die Jungs gekümmert. Er ist ein prima Papa und auch wirklich keiner von der Sorte, die Hausarbeit komplett der Frau überlassen. Wir waren viel Wandern... aber ein erholsamer Urlaub, wie ich ihn früher als Single hatte, war es nicht gerade.
Wie seht ihr das mit den Kosten?
Ich habe angeboten 1/4 zu übernehmen. Mein Freund fand das nicht so toll. Aber bin ich denn moralisch verpflichtet den Urlaub seiner Kinder mit zu finanzieren?
Wie seht / macht ihr das?
Urlaubskosten
Urlaub mit Kindern ist Familienurlaub und eher nicht so ruhig und erholsam wie alleine oder als Paar. Das gehört in meinen Augen einfach dazu.
Was die Kosten anbelangt, finde ich dein Angebot angemessen, aber ich denke, was ihn daran stört, ist vielleicht dass es nicht so als Familie "zusammengeht" und es so bei meins und deins bleibt. Wenn man ja irgendwann wie eine Familie ist dann gewichtet man sicher auch, aber unterstützt sich ja auch Mal und übernimmt auch Mal einen Ausflug mit den Kids, die nicht die eigenen sind. Allerdings hat er ja drei Kinder und du keine und da ist es ja klar, dass die Sache da doch ein bisschen anders aussieht, als wenn auf jeder Seite Kids rumspringen und jeder Mal für jede Seite was übernimmt.
Ich denke, du solltest einfach noch einmal versuchen mit ihm drüber zu reden, was er sich da so vorgestellt hat, denn Du hast ja deutlich gemerkt, dass ihn etwas daran gestört hat und Du würdest es gerne verstehen. Schließlich wäre es ja auch nicht fair, wenn er dich als den Goldesel sieht, der den ganzen Familienurlaub zahlt. Das würde ich auch auf keinen Fall tun. Vielleicht hat er sich aber erhofft, dass du k.a. die Kinder mal auf'n Eis einlädst oder ihnen ne Runde Sommerrodelbahn ausgibst, weil's ja jetzt irgendwo auch deine Familie ist und gemeinhin Erwachsene Kinder ob leiblich oder nicht doch irgendwie ein bisschen mitversorgen. Man weiß ja auch nicht, vielleicht verdienst du sehr gut und er arbeitet aber hat halt nicht viel und er hat sich da irgendwie mehr Unterstützung erhofft, wobei ich auch finde, dass man da drauf achten muss nicht ausgenutzt zu werden. Das nächste Mal solltet ihr besser vor dem Buchen klären, wer was zahlt und vor Aktivitäten klären, wer welche übernimmt.
Ich denke, ihr müsstet vielleicht allg. über die Zukunft, Geld und wie er sich diese Patchwork Familie vorstellt und wie Du, mehr reden.
Wir müssen definitiv reden. Da gebe ich dir recht. Danke für deine Sichtweise.
Rein aus Interesse:
Die Mutter der Kinder ist Natürlich nicht dazu verpflichtet, die Kosten des Urlaubs zu tragen. Das ist alleine Sache des Vaters.
Aber hat sie denn den Kindern anstandshalber bisschen Taschengeld für den Urlaub mitgegeben?
Von der Mutter gab es, soweit ich weiß, kein Taschengeld.
Tja, dann hast du ja auch noch eine weitere Antwort.
Du sollst den Urlaub mittragen, aber die eigene Mutter gibt nicht mal bisschen Taschengeld mit für n Eis oder Karussell. Bitter.
Ihr solltet definitiv Mal über eure Vorstellungen sprechen.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele Väter mit neuen Partnerinnen irgendwie wieder zurück in das Muster Kernfamilie 2.0 fallen.
Und dann die Erwartungshaltung entwickeln, die Partnerin muss sich da voll einbringen, sei es finanziell oder durch Betreuung und Kümmern um die Kinder. So läuft das aber nicht, besonders wenn nur eine Seite Kinder hat.
Ich finde dein Angebot völlig ok und gerechtfertigt. Zumal die Jungs nicht klein sind und bei allem Kosten (fast) wie bei einem Erwachsener anfallen.
Wir leben als Patchwork-Familie zusammen: mein Partner und sein Sohn(9), meine zwei Kids (11+9) und ich. Er trägt 2/5 und ich 3/5.
Warum soll man die Kids des anderen mitfinanzieren?
Wenn du den Jungs mal was kaufen willst oder Kosten übernimmst ist das ein goodwill deinerseits. Du bist nicht die Mutter und nicht in der Pflicht.
Rede noch einmal in Ruhe mit ihm und erkläre ihm das sachlich.
Alles Gute für das Gespräch.
Vielen lieben Dank. Eure Antworten zeigen mir, dass ich mit meinen Ansichten nicht komplett daneben liege.
Hab dir noch eine PN geschrieben.
Liebe Grüße
Mein Mann bezahlt selbstverständlich die Kosten für SEIN Kind alleine. Auf eine andere Idee würde er gar nicht kommen. Und wenn ich mal einen Ausflug oder ähnliches mit seiner Tochter alleine mache, gibt er ihr immer Geld mit, damit sie sich was kaufen kann. Dies nehme ich dann allerdings jeweils nicht in Anspruch, das ist dann mein Geschenk an sie (oder wenn man so will, an ihn. Denn die Eltern sind finanziell für ihre Kinder verantwortlich, sicher nicht der neue Partner)
Also er wollte dir die Hälfte der Kosten seiner Kinder aufdrücken plus hat er sich nicht mal bemüht etwas zum kochen/aufräumen beizutragen? Da hätte ich an deiner Stelle mal fix die Kinder mit ins Boot geholt. Tisch decken, helfen beim Gemüse schnippeln, Abwasch etc. Und auf jeden Fall würde ich das Ganze für die Zukunft ansprechen und ein für alle Mal aus der Welt räumen.
Wie ist es denn, wenn ihr euch bei den Umgangswochenenden bei ihm trefft? Musst du da auch alles alleine machen? Helfen die Kinder überhaupt nicht mit?
Meine Stieftochter war zu Beginn auch so. Sie musste weder bei Mutter noch beim Vater je auch nur einen Teller abräumen. Nach dem Essen ist sie vom Tisch aufgestanden, hat sogar nicht mal den Stuhl wieder richtig hingestellt und alles einfach stehen und liegen gelassen. Das war das erste, dass ich eingefordert habe. Aber eben, sie kannte es effektiv nicht weil sie derart verwöhnt und verzogen wurde.
Also ganz allein muss ich nicht für den Haushalt sorgen. Beim Kochen und Tisch decken hilft mein Partner schon mit, auch wenn er sich am Anfang der Beziehung tatsächlich mehr eingebracht hat. Jetzt ist es oft so dass er "keine Zeit" hat oder noch "was dringendes" erledigen muss. Früher hat er für die Wochenenden mit den Kindern eingekauft. Jetzt hab meist ich das Vergnügen die Lebensmittel mitzubringen (die er dann natürlich bezahlt).
Die Jungs helfen recht wenig. Das stimmt, ich könnte sie mehr einbinden. Zum Glück lassen sie sich von mir auch etwas sagen und sind nicht frech oder so.
Manche Dinge ignoriere ich auch einfach von denen er denkt, dass es allein meine Aufgaben wären. Z.B. finde ich dass mein Partner genau so gut Bad putzen und Wohnzimmer aufräumen kann, nachdem die Jungs dort gehaust haben. In meiner Wohnung kommt er schließlich auch nicht auf die Idee zu putzen, obwohl er sie mit nutzt.
Solange man nicht zusammen wohnt, würde ich das strikt halten: Seine Wohnung sein Bier, deine Wohnung deines.
Wenn seine Kinder nicht helfen müssen, dann muss er diese Aufgaben eben übernehmen.
Putzen würde ich sicher nicht. Ich würde mich als Gast in seiner Wohnung sehen und mich entsprechend verhalten. Würde aber auch bedeuten, dass ich bei den Kindern keine "Erziehungsarbeit" leiste.
Anders ist es in einem gemeinsamen Haushalt, denn da gelten eben gemeinsame Regeln.
Ich finde, das klärt man vor dem Urlaub
Moralisch verpflichtet bist du sicher nicht, im Endeffekt kommt es ja auch auf die finanziellen Möglichkeiten an.
Ich persönlich hätte wohl die Unterbringungskosten vor Ort nach deiner Logik gemacht, den Rest aber nicht durchgerechnet. Da zahlt halt mal einer das, der andere das.
Ich mache nur selten Urlaub in Ferienwohnungen, weil ich im Urlaub keinen "Haushalt" machen will. Aber Urlaub wie zu "Singlezeiten" ist es sicher nie.
Wie man hier ja schon schrieb: jeder hatte eine andere Erwartungshaltung, also setzt euch einfach in einem ruhigen Moment zusammen und klärt eure.
Wir teilen das ganz klar nach Personen auf. Einer zahlt alles und es wird Buch geführt. Am Ende wird personengemäß Unterkunft/Essen etc. aufgeteilt, weil ich drei Kinder habe und er zwei. In Deinem Fall war Dein Angebot völlig angemessen, zumal Du ihm ja auch noch viel geholfen hast.
Ich bin exakt deiner Meinung. Es sind seine Kinder, du zahlst ja indirekt eh schon mit (wenn du vier Bratwürste kaufst und die Kinder zwei davon essen, aber damit kann ja jeder leben), aber für den Urlaub würde ich auch nichts ausgeben. Das soll dein Mann machen. Oder die Kinder können eben nicht mitfahren. So einfach ist das.