Hallo alle zusammen,
ich bin seit einiger Zeit mit meinem neuen Freund zusammen und habe heute seine Tochter kennengelernt. Sie ist 11. Das Treffen lief alles andere als gut.
Normalerweise bin ich nicht schüchtern und habe auch kein Problem damit jemanden kennenzulernen. Das war jetzt aber eine ganz andere neue Situation, weil ich noch nie einen Partner mit Kind hatte. Ich war die Tage vorher ein bisschen nervös und mein Freund hat mich so ein bisschen "vorbereitet" und mir Themen genannt die ich ansprechen kann um ein Gespräch zu entwickeln.
Das Treffen fing schon damit an, dass sie eigentlich gar nicht Hallo sagen wollte und die Gespräche liefen auch nicht gut.
Das lief in etwa so ab:
Ich: Ich habe gehört die reitest?!
Sie: Ja
Ich: Hast du denn auch ein eigenes Pferd?
Sie: Nein
Ich: Und wie oft gehst du zum reiten?
Sie: oft
In dem Moment habe ich das erstmal abgebrochen, weil ich nicht wollte, dass es wie ein Verhör wirkt. Ich dachte vielleicht entwickelt sich irgendwie später durch meinen Freund auch noch ein Gespräch. Wenn sie sich mit ihm unterhalten hat war auch alles normal und sobald ich was gesagt habe ging sie wieder über zu den Ein-Wort-Antworten. Ich war so überfordert und wusste gar nicht mehr was ich machen oder sagen sollte und ehrlich gesagt war ich froh als das Treffen vorbei war.
Ich weiß jetzt gar nicht wirklich wie ich das nächste mal auf sie reagieren soll oder wie ich mit ihr umgehen soll. Wird es überhaupt ein nächstes mal geben?! Vielleicht will sie mich ja nie wieder sehen?! Welche Auswirkungen hat das dann auf meine Beziehung!? In meinem Kopf sind gerade so viele Gedanken und Fragen.
Ich dachte vielleicht war hier schon mal jemand in der gleichen Situation oder hat ein Kind in dem Alter und kann mir irgendwie helfen.
Liege Grüße
Erstes Treffen mit seiner Tochter lief schlecht
In welchen Setting habt ihr euch denn getroffen? Das klingt irgendwie nicht kindgerecht. Habt ihr einen Ausflug gemacht?
Wir waren Eis essen. Das hört sich jetzt erstmal nicht so super an, aber er meinte das macht sie eigentlich gerne. Außerdem wollten wir das erste Treffen eher kurz halten und nicht stundenlang irgendetwas machen.
Am Tisch sitzen und sich Auge in Auge unterhalten finde ich die denkbar schlechteste Variante. Ich weiss auch nicht was du dir erwartet hättest. Sie ist 11 und du eine erwachsene Frau.
Ich hätte das bei einer gemeinsamen Aktivität gemacht wo nicht der Hauptfokus auf dem Gegenüber liegt. Aber in jedem Fall glaube ich waren deine Erwartungen zu hoch.
Ich weiß gar nicht, wieviel Kinder nicht Hallo, Guten Tag, Bitte und Danke sagen … und die Eltern versinken jedes mal. Vergiss es! Das ist ein normales Kind.
Und natürlich ist sie nicht wirklich geübt darin, ein aufgezwungenes Gespräch unter so ungünstigen Bedingungen fortzuführen.
Nehmt beim nächsten mal ein Eis in die Waffel und macht einen Spaziergang. Da starrt man sich nicht nieder und spricht ungezwungener.
Naja, das mag sein, mein Sohn ist auch EXTREM zurückhaltend. Aber mit 11 Jahren kann man schon erwarten, dass das Kind wenigsten Hallo sagt.
Dein Sohn würde also zu deiner Nachfolgerin freudestrahlend hingehen und quatschen?
Ehrlich gesagt haben Kinder auf solche Pflichttermine absolut gar keine Lust. Was also erwartest du?
Trefft euch das nächste Mal bei den Pferden...
Ich finde auch, dass ihr das unglücklich gewählt habt und würde es einfach abhaken, nicht weiter drüber nachdenken.
Und was ich anmerken will Geschlossene Fragen führen eher nicht zu Gesprächen.
So ein Anfang kann schwer sein. Entweder die Tochter ist sehr schüchtern und weiß auch nicht, wie sie mit "Papas neuer Freundin" umgehen soll oder vielleicht hat sie innerlich irgendwo noch gehofft, dass ihre Eltern wieder zusammenkommen und muss jetzt erst mal verarbeiten, dass du Beweis bist, dass das nicht passieren will. Oder sie hatte einen schlechten Tag. Oder oder oder.
Es gibt super viele Möglichkeiten.
Ich finde es super, dass du dir Gedanken machst, wie du am besten mit der Situation umgehst und nicht einfach das Handtuch wirfst.
Für ein nächstes Treffen würde ich vorschlagen, dass ihr etwas Aktiveres unternehmt. Eisessen macht ihr zwar Spaß, aber es gibt ja quasi auch einen Zwang zum Gespräch und nicht die Möglichkeit, sich kurz zurückzuziehen. Die ganze Aufmerksamkeit lastet in diesem Fall aufeinander, sodass man sich viel mehr damit beschäftigt, was man sagen sollte.
Wenn ihr aber bspw. einen Ausflug in... Den Zoo etc. macht, ist die Aufmerksamkeit beim Ausflug. Ihr könnt euch über Tiere unterhalten, die ihr gerade seht... Das ist zwangloser Smalltalk, bei dem man kaum was falsch machen kann, weil es nicht um was Persönliches geht und man sich erst mal vorsichtig beschnuppern kann.
Vielleicht kann die Tochter deines Freundes auch noch ne Freundin mitnehmen, damit sie noch jemanden hat...
Ich weiß ja, dass das alles nicht wirklich gut lief. Mein Freund sollte zusammen mit seiner Tochter entscheiden was wir machen und ich habe mich dem angeschlossen. Ich hatte nur gesagt, dass ich nicht zu einem Reiterhof oder sowas gehe.
Ich habe auch nicht erwartet, dass sie mir freudestrahlend um den Hals fällt, aber nach dem was mein Freund so erzählt hat, habe ich sie anders eingeschätzt. Er meinte sie ist nicht schüchtern und eigentlich offen gegenüber neuen Personen. Das habe ich so jetzt nicht gemerkt.
Ich hoffe einfach, dass es beim nächsten mal besser läuft … wenn es überhaupt noch ein Treffen gibt.
Es ist auch nicht auszuschließen, dass ihre Mutter irgendwie die Finger mit in Spiel hat. Mein Freund und ich möchten niemanden etwas unterstellen, aber der Gedanke ist da. Sie hat ihm mehr als deutlich gesagt wie scheiße sie mich findet und dass sie mich auf gar keinen Fall kennenlernen möchte. Sie hatte auch versuche das Treffen zwischen mir und der Tochter zu verbieten/verhindern.
Ja gut, das klingt ja schon mal ganz anders. Wieso hat dein Freund der KM denn auch überhaupt erzählt, dass er dich an dem Tag seiner Tochter vorstellen möchte? Das ist absolut unnötig und überflüssig.
Was hat denn dein Freund erzählt, wie es die Tochter empfand? Sie haben doch sicherlich darüber geredet und er und du dann doch bestimmt auch?
Das nächste Mal würde ich gar nichts bestimmtes initieren. Geht alle zusammen spazieren oder backt zusammen Plätzchen (ok ist noch ein paar Wochen zu früh ) aber das sind Dinge, die ihr gemeinsam tun könnt, aber nicht zwingend miteinander reden müsst. Und dein Freund soll der KM nicht mehr sagen, wenn ihr eucht mit seiner Tochter trefft, das geht sie schlicht nichts an und so kann sie auch nicht im Vorfeld mit ihrer Gehässigkeit wirken.
Warum gehst du nicht auf einen Reiterhof?
Das Mädchen ist 11 Jahre alt, also ein Kind und sie war vermutlich noch viel aufgeregter als du, als erwachsene Frau.
Meine Tochter ist 14 und reagiert noch so einsilbig, wenn sie sich bei Leuten, die sie nicht soooo gut kennt, unsicher fühlt.
Es wird mit der Zeit. Hab Geduld.
Hallo,
ich kann dir zwei Tipps geben:
1. Lass dich nicht verunsichern und zeige diese Verunsicherung nicht. Verhalte dich möglichst normal, wenn die Tochter deines Freundes anwesend ist und lass dir nicht anmerken, wie sehr du darüber nachdenkt, wie ihr euch wohl besser verstehen könnt.
2. Mach kein großes Ding draus. Sei mal anwesend, wenn sie beim Vater ist, lass dich an der Tür blicken, wenn sie beim Vater klingelt, decke wie selbstverständlich den Tisch für alle, wenn sie bei euch isst und übernachtet, aber unterhalte dich erstmal überwiegend mit deinem Freund.
Beziehe sie ruhig mal in die Gespräche ein, ignoriere sie nicht, aber leg den Fokus nicht auf sie. Stell euch (sie und dich) nicht in den Mittelpunkt und versuch nicht bemüht, ein Gespräch mit ihr in Gang zu bringen.
Nimm sie wahr, lächle sie an, wenn es sich ergibt, sei freundlich und offen, aber nicht auf sie fixiert. Wenn es stockt, halte dich an deinen Freund. Ihr könnt euch unterhalten und sie kann dich dabei auf Entfernung kennenlernen, ohne dass es zu verkrampft wird. Sie wird auch so merken, wie du so drauf bist und ob du nett bist oder nicht. Das wird sie durch deinen Umgang mit ihrem Vater schon merken.
Ich bin immer am besten damit gefahren, wenn ich freundlich und offen war, aber auch unaufgeregt. Ich war da und habe signalisiert, dass ich mich freue, dass die Kinder da sind, aber ich war auch zurückhaltend. Dadurch habe ich wenig Angriffsfläche geboten, aber gleichzeitig genug Raum, dass sie mich indirekt erlebt und kennengelernt haben. Irgendwann taute die Stimmung auf und es wurden mehr Worte gewechselt - nicht beim ersten Treffen, auch nicht beim zweiten, aber so nach und nach.
Hallo, Teenager sind so, mein Sohn gibt ständig nur diese einsilbigen Antworten. Daran wirst du dich gewöhnen müssen. Aber weshalb wolltest du nicht zum Reiterhof mit? Die Kids merken sofort, ob jemand wirklich an einem interessiert ist oder nicht. Da würde ich ansetzen. LG
Ich wollte nicht mit zum Pferd, weil ich zum einen Angst vor Pferden habe und auf gar keinen Fall reiten werde. Und zum anderen ist mir das da alles zu schmutzig. Ich bin dafür einfach nicht gemacht.
Hm. Aber da muss man doch nicht nahe an ein Pferd heran und auch nicht im Schmutz stehen?
Da ist es doch nicht überall schmutzig, höchstens im Paddock. Der Rest eines Reiterhofs ist doch meist ein ganz normaler gepflasterter Hof.
Ich kann mir vorstellen, dass diese Aussage vielleicht doof bei ihr ankam. Tuts hier ehrlich gesagt auch ein wenig.
Ich würde dem Reiterhof mal ne Chance geben 😊