Kind 5 und Wohngruppe

Hallo ihr Lieben,

Erstmal bitte ich euch mich nicht zu verurteilen.

Mein Sohn 5 hat diverse verschiedene Verhaltens Auffälligkeiten.
Er ist sehr aggressiv , lügt und hat Gewaltfantasien sowie Tötungsfantasien.

Er war in psychologischer Behandlung in der ihm eher semi gut geholfen wurde.
Wir sind jetzt auch auf der Warteliste für eine neue. Haben Kontakt zur Familienhilfe etc.

Ich habe mich 2018 von dem Kindesvater getrennt, bin letztes Jahr zurück in meine Heimat gezogen mit dem Kind und er sieht seinen Vater alle 14 Tage am Wochenende.
Ich habe seit letztes Jahr einen neuen Freund mit dem wir auch zusammen wohnen.
Mein Sohn hat sich mit meinem Freund sehr gut verstanden und hatte auch Bedenken das sein Vater sagt, er dürfte meinen Freund nicht lieb haben. Haben wir alles geklärt.

Jetzt 1 Monat später möchte mein Sohn meinen Freund weg haben, sagt das er ihn erstechen möchte. Mir sagt er das er mich nie lieb hatte und alles dafür tut das er bei seinem Vater wohnen kann. Bzw das er will das sein Vater und ich wieder zusammen kommen
Also sich so schlecht wie möglich verhalten etc.

Ich bin mit meinem Kräften am Ende, da es nie leicht mit meinem Sohn war.
Sein Vatwr möchte ihn nicht haben, hat eine neue Familie und hier ist immer nur Terror und man muss Angst um sich selbst haben.

Ich überlege nun ihn erstmal in eine Wohngruppe zu bringen,bin überfordert mit allem. 😞

Vielleicht habt ihr Tips was man machen kann oder wie ihr das seht.

Sorry für den langen Text

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Vom Schreiben her wirkst du noch sehr jung. Viele Dinge sind hausgemacht und ich habe das Gefühl dass du bei vielen Dingen selbst reagierst wie ein Kind, statt wie eine Erwachsene. Zum Beispiel die Sprüche deines Sohnes, die offensichtlich ein Hilferuf sind, nimmst du als persönlichen Angriff war und kapitulierst, denkst sogar an Abgabe des Kindes .

1. Trennungskind welches seinen Vater nur alle 14 Tage sieht. Ich finde das in dem Alter zu wenig. Aber offensichtlich hat der Vater dein Handeln des Wegzugs zugelassen und in Kauf genommen dass sein Sohn ein bindungsproblem hat.

2. Du hast seit einem Jahr einen Freund und ihr wohnt schon lange zusammen. Hui. Das geht in meinen Augen viel zu schnell. Wenn man ohne Kind ist, dann kann man hin und her ziehen wie man will. Aber ein Kind brauch einen sicheren Hafen. Wann seid ihr denn zusammen gezogen? Ich denke da war ein echter Fehler. Ihr seid zu schnell zusammen gezogen. Deinem Kind wurde ein neuer Ersatzvater präsentiert und er fühlt sich hin und her gerissen mit seinen Gefühlen. Völlig verständlich.
Deine Suche nach Geborgenheit bei einem
Neuen Partner lief leider ohne angemessene Zeit für dein Kind. Du hättest da viel langsamer handeln müssen.

3. Eine Wohngruppe in dem Alter ? Echt jetzt? Weißt du was das ist? Wo soll der Halt her kommen. Eine Wohngruppe ist was für teenies und Jugendliche, aber nicht für kita-Kinder. Was ist mit einer familiären Unterbringung? Also in deiner Familie oder der vom Vater?

4. Dein Ansatz war bisher: das Kind hat einen Fehler. Da stimmt was nicht. Das Kind muss behandelt werden. Und jetzt… das kind. USS hier raus. Schon mal daran gedacht, dass wenn man so viel Hilfe versucht zu holen, die von Fachwissenden mehr oder weniger abgelehnt wird, eventuell das Problem wo anders liegt? Also bei dir? Kann es sein dass du selber für dich Hilfe brauchst? Dieses bindungsthema … gab es das auch in deinem
Leben? Bist du ein trennungskind?

Insgesamt. Dein Kind schreit nach Hilfe da es merkt dass es überall nicht willkommen ist. Ob bei dir… weil du scheinbar alles sofort auf dich beziehst, oder beim Vater, der alle mehr als alle 14 Tage nichts von Kind will.

Ich hoffe du suchst dir selbst Hilfe. Ich denke wenn du emotional stabiler bist, dann lässt du nicht alles zu nah an dich ran und siehst was ich meine.

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Danke, du ersparst mir viel tippen. Genau das ist auch mein Eindruck.

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Genau, danke. Gut, dass ich mich bei "dem Kind vor den Latz knallen, dass der Vater es nicht will.." nicht verausgabt habe.

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Hallo, erstmal tut es mir sehr leid das Du dich überfordert fühlst. Mit der Wohngruppe kann ich dir leider nicht helfen, aber hier gibt es einige User die kennen sich da aus.

Weißt du denn wo diese Gewalt Phantasie herkommt? Ich persönlich kann mir das schlecht vorstellen, wenn er sagt er will dich erstechen. Woher kennt er sowas?

Alles Gute für euch !

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Nein, ich weiss es so leider nicht. Er guckt wenn er fernseh guckt nur kindergerechtes.
Wir selber gucken keine Horrorfilme oder sowas.
Der Fernseher ist auch die meiste Zeit über aus.

Wenn man ihn fragt woher er das kennt, kommen nur schwammige Aussagen.

Kindergarten oder hab ich irgendwo gehört oder gesehen :(

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Ich finde das Verhalten des Kindes gar nicht so ungewöhnlich, er hat ja in den letzten Jahren einiges zu bewältigen gehabt. Viele Kinder äußern solche Gedanken gegenüber neuen Geschwisterkindern. Dein Partner ist jetzt ebenso ein Eindringling, wie auch ein Geschwisterkind wäre. In dem Buch "Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn: Das Geschwisterbuch" werden schöne Strategien beschrieben, wie man auf solche Aussagen reagieren kann. Aber das Buch ist wohl ansonsten bei euch etwas am Thema vorbei.
Die Kinder wollen ja einfach nur ausdrücken, dass sie mit der neuen Situation nicht klar kommen. Es ist möglich, darauf mit Verständnis einzugehen, ohne die Gewalt gutzuheißen. Was man nicht tun sollte, ist, die Kinder für solche Aussagen zu verurteilen oder zu schimpfen, denn das hilft ihnen ja nicht beim Umgang mit diesen Emotionen.
Was dein Kind jetzt braucht ist dein Verständnis und deine Zuwendung und Unterstützung. Ihn abzugeben wäre genau das gegenteilige Signal und würde sein Leiden wahrscheinlich erstmal verschlimmern. Die Familienhilfe ist ja eigentlich genau der richtige Schritt. Hilft diese denn und wie lange habt ihr sie schon? Ist das eine Maßnahme, bei der jemand regelmäßig bei euch zu Hause ist und euch unterstützt?
Natürlich ist es auch wichtig, ehrlich mit sich selbst zu sein. Wenn du dich nicht mehr dazu in der Lage fühlst, deinem Sohn liebevoll und verständnisvoll zu begegnen, dann ist es vielleicht wirklich besser ein Umfeld zu finden, dass sich ausreichend um dein Kind kümmern kann. Ich würde auch die Familienhilfe um ihre Einschätzung bitten.

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Hallo,

keine leichte Situation.
Irgendwo wird dein Sohn seine Gewalt- und Tötungsfantasien her haben. Ein fünf jähriges Kind kommt nicht ganz allein auf sowas. Hat er irgendwann etwas Entsprechendes gesehen? Internet, TV, Tablet, Handy? Kennt er Gewaltspiele durch Freunde? Hat er Gewalt erlebt oder mitansehen müssen in der Vergangenheit?

Das Nächste: Dein Kind ist eigentlich zu jung für eine Wohngruppe. Kinder in dem Alter sollten wenn dann in einer Pflegefamilie untergebracht werden. Aber sei dir bewusst, dass diese Trennung zu dir auch ein Trauma für dein Kind bedeuten wird und seine seelische Entwicklung entsprechend prägen wird.

Was ihr bräuchtet, also dein Sohn du, wäre eigentlich eine Art stationäre Familientherapie. In der therapeutisch an den Auffälligkeiten und Fantasien deines Kindes gearbeitet wird. Professionell geschaut wird, wie du auf die Äußerungen und das Verhalten deines Kindes reagierst und du Tipps und Strategien an die Hand bekommst, wie du bestmöglich mit deinem Kind umgehen kannst.

Irgendwo wird es eine Ursache für das Verhalten und die Denkweise deines Kindes geben. Damit möchte ich niemandem Schuld zuschieben, aber altersentsprechend sind die Gedanken deines Kindes nicht.

Bitte lasse dich beim Jugendamt beraten. Ausführlich und Persönlich, nicht nur telefonisch. Die sind für Beratung, Unterstützung und auch Unterbringung eines Kindes zuständig. Aber ich nehme an, mit dem Amt wirst du schon in Kontakt stehen, wenn du bereits eine Familienhilfe hast.

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Leider hat das JA sich in der Vergangenheit mehr raus gezogen als geholfen.
Eine Antwort war: Solange die Parteien miteinander reden können halten wir uns daraus
Die andere wenden Sie sich an eine Familienhilfe.
Den Weg der Familienhilfe gehen wir nun zum zweiten Mal,nur mit einer anderen Organisation.

Was bei seinem Vater läuft weiss ich nicht genau,da mein Sohn darüber wenig bis garnichts erzählt.
Und dem Vater kann man nur vor den Kopf gucken. Dort sind noch andere Kinder, eins in dem Alter von meinem Sohn. Und jünger.

Mir ist bewusst das es ein Trauma auslösen kann wenn er von hier weg geht. Allerdings setzt er alles daran damit er zu seinem Vater kommt, der ihn aber nicht dauerhaft in seinem Leben haben will. Darüber haben wir schon mit meinem Sohn mehrfach gesprochen.

Wenn der Kindesvater wollen würde,würden wir den kleinen dort auch dahin ziehen lassen. Wir hatten mit dem KV auch schon mehrfach Gespräche darüber.

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Du knallst deinem 5-jährigen Kind vor den Latz, dass der Papa es ja eigentlich nicht will?
Dass würde ich doch selbst einem Erwachsenen so nicht sagen...
Ich fürchte, damit gießt du Öl ins Feuer. Kannst du kurzfristig zu einer Erziehungsberatung gehen?
Aus der Ferne würde ich sagen, dass es nicht reicht, nur bei deinem Kind anzusetzen.

Liebe Grüße
Schoko

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Wohngruppe für 5jährige gibt es meines Wissens nicht, was du meinst, wäre eher eine Heimunterbringung.
Hast du schon versucht, dein Kind stationär in einer Kinderpsychiatrie behandeln zu lassen?

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Wohngruppe ist das Gleiche wie eine Heimunterbringung, ist nur eine andere Bezeichnung dafür. Ich arbeite in diesem Bereich.

Aber ein fünf jähriges Kind braucht von seinem Entwicklungsstand und seinen Bedürfnissen her ein familiennahes Setting mit einer beständigen Bezugsperson und nicht je nach Schicht ständig wechselnde Bezugspersonen (wie in Wohngruppe/Heim).

Auch würde ich kein so kleines Kind allein in eine Kinderpsychiatrie geben. Diagnostik und Therapie in einer psychiatrischen Klinik dauern Wochen bis Monate. Man sollte ein so junges Kind nicht wochen- oder gar monatelang von seiner Mutter trennen und in eine Klinik stecken. Daher mein Vorschlag einer stationären Familientherapie und der Empfehlung sich beim Jugendamt über die Möglichkeiten beraten zu lassen.

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Aus der geschilderten Situation lässt sich für mich nicht auf eine psychische Erkrankung schließen, die einer stationären psychiatrischen Behandlung bedarf. Ich hätte ja eine Mutter-Kind-Kur empfohlen, aber ich weiß nicht, ob es sowas wegen Corona momentan überhaupt gibt.

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Hast du euren Sohn schon mal in einem SPZ vorgestellt?

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Spontan würde ich sagen: Kind 5 Jahre ist selbst komplett überfordert.
Geht es ihm um echte Gewalt dabei oder ist es ein Hilfeschrei?

Bsp. Kinderlogik
- Sohn wird vom Vater nicht mehr gewollt
- Er will, dass Papa und Mama wieder zusammen kommen (Hoffnung / Kinderlogik: früher wollte Papa ihn noch haben)
- um das zu erreichen muss der Neue der Mama weg
- wie kann das aus kinderlicher Logik passieren?

Dass der neue Freund nicht einfach weggeschickt wird, wird ihm wohl schon erklärt worden sein.

Wenn der Vater seinen Sohn nicht mehr haben will (und ihn dass ggf. bei Umgangswochenenden spüren lässt), würde ich dringend Beratung für Trennungskinder suchen.
Wo weiß ich so spontan nicht. Evtl. gibt es spezielle Foren? Beratungsstellen? Mutter-Kind-Kur mit Schwerpunkt.

Abklärung der Wut würde ich trotzdem.
Es könnte schon sein, dass da noch mehr dahinter steckt Trennung UND ?

Eine weitere Möglichkeit wäre noch KJP.

Evtl. bei Rehakids umhören. Evtl. gibt es da Tipps welche KJPs geeignet sind und welche eher nicht.

Wohngruppe kann ich mir in dem Alter nicht vorstellen. Eher Pflegefamilie oder so. Dort würde dein Sohn den Halt bekommen, den er vom Vater anscheinend nicht bekommt (wenn er dort nicht gewollt ist). Dass du überfordert bist, darf so sein. Dass du euch da Hilfe suchst, ist ein guter Anfang.

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Noch eine andere Frage: hat dein neuer Freund ihm irgendwann mal gedroht?
Manche Kinder versuchen Erwachsene durch solche Aussagen aufmerksam zu machen, dass etwas in ihrem Umfeld schief läuft.

Das kann der neue Partner sein (der vorne rum lieb ist und wenn niemand dabei ist, dem Kind droht, weil er/sie das Kind eigentlich los werden möchte / oder Gewalt am Kind auslebt; anfangs verbale Gewalt)
Das kann auch aus der Familie sein. Z.B. wenn der Vater das Kind eigentlich gar nicht mehr möchte und das das Kind spüren lässt.

Erstechen oder Gewaltäußerungen können da durchaus ein Hilfeschrei sein.

Oder wie schon geschrieben: das Kind spürt, dass es nciht mehr geliebt wird und versucht auf eigene Kindliche Logik die Situation DAVOR wieder herzustellen, wo es noch etwas mehr Liebe abbekommen hatte.

Wann sind denn diese Wutanfälle / Äußerungen besonders stark?
Sind diese träglich?
Manchmal mehr?
Sagt er sowas auch im Kindergarten? Wenn ja, in welchem Zusammenhang? Was erzählt er den Erzieherinnen?
Ist er dort aggressiv? Zieht er sich auffallend stark zurück? Wie spricht er mit anderen Kindern?
Häuft es sich, wenn er beim Vater war? Wenn er mit deinem neuen Partner alleine was gemacht hat? In Kindergartenferien - oder ist er in Ferien deutlich ausgeglichener? Hat ein anderes Kind zu ihm schon mal was gesagt und er hat es übernommen und für seine Situation genutzt?

All das sind Fragen, die Puzzelstücke ergeben und bei Diagnostik bzw. Hilfesuchen eigentlich gestellt werden sollten.

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Du bist überfordert mit dir selbst und egoistisch. Dein Kleinkind musste eine Trennung wegstecken, wird vom Vater offensichtlich nicht geliebt und spielt nach deinem neuen Partner lediglich die zweite Geige.

Die neue Beziehung ist dir wichtiger als das Wohlergehen deines Kindes.
Es spürt, dass es weggegeben werden soll - in welcher seelischen Not muss es sich befinden!?
Erschütternd!
Solche Situationen machen Jugendlichen massiv zu schaffen, wie soll es bitte einem fünfjährigen gehen?
Ihm sollen nun also stellvertretend Störungen attestiert werden?

Ich hatte auch Tötungsphantasien meiner Mutter gegenüber - sie war eiskalt und hat uns vernachlässigt.

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Wohngruppen gibt es nur für Teenies, mit 5 kommt er entweder in eine Pflegstelle, aber wahrschienlich eher ins Heim.
dein Kind spiegelt ,was es erlebt hat. Schade für dein KInd, dass du aufgeben willst.
übrigens zahlt ihr in dem Fall beide Unterhalt , dein Ex und du

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Wohngruppe ist das nette Synonym für Heim.

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Das stimmt so nicht.
Ich bin in einem Heim aufgewachsen. Klar, in dem Heim selber, war es nach "Schwerpunkt", in Gruppen unterteilt.

Jedoch ist eine Wohngruppe viel, viel kleiner und die Betreuung viel engmaschiger.

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