Wie sollen wir mit unserem Sohn/Stiefsohn nur umgehen?

Wo fange ich an. Kurz zur Familie. Ich (31) habe eine Tochter (10), seit Geburt vom Vater getrennt. Mein Freund (32) 2 Söhne (9,fast 12), vor ca 6 Jahren von der kindsmutter getrennt. Seit 4,5 Jahren sind wir nun ein Paar, seit 1,5 Jahren wohnen wir zusammen. Meine Tochter lebt bei uns, seine beiden Söhne kommen eigentlich 50% der Ferien, jeden 2ten. Dienstag über Nacht und jedes 2te Wochenende von Freitag zu Montagfrüh zu uns.

Meine Tochter versteht sich super mit meinem Freund, schon seit Beginn. Ich bin mit den Söhnen von meinem Freund noch nicht so "warm", aber wir sehen uns auch nicht tgl. Und die Jungs sind ganz anders als meine Tochter und dann auch beide noch sehr verschieden. Die Mutter der Söhne, hat auch wieder einen Freund und erwartet mit ihm ein Kind. Sie kann mich und meine Tochter nicht so akzeptieren. Sie tut als wären wir Luft. Sagt ihren Söhnen das wir keine Familie sind. Die Jungs haben bei uns ein gemeinsames Zimmer, wir nehmen sie schon seit 3 Jahren im Sommer 14 tage mit in den Urlaub, machen Ausflüge, Familienfeiern, Spieleabende... Wir geben uns echt Mühe das jeder happy ist. Der große fühlt sich auch wohl und kommt gern.

Nun zum Problem, der jüngere (jetzt erst 9 Jahre geworden) ist da anders. Er ist sehr eigensinnig und etwas egoistisch. Er kommt leider total nach seiner Mutter. Lässt sich gern bedienen, aber tut für andere nichts. Ist gerne bei uns der kleine Prinz, weil das bei der Mutter wohl so läuft. Er darf dort alles und sein Bruder muss immer herhalten. Es gibt bei der Mutter keine Regeln und die redet alles schön.

Bei uns gibt es Regeln ... Bzw kann man manches nichtmal regel nennen.aber der jüngste ist genervt davon. Zb. Das nach dem klogang Hände gewaschen werden, oder nach dem Zähneputzen nicht überall spucke und zahncreme klebt. Ist für mich selbstverständlich, aber gut.

Der jüngere zockt gern... Bzw nur. Seit er 4 Jahre ist hat er bei Mama einen eigenen TV und eine switch. Seit er 8 Jahre ist ein Handy,was er aber nicht zur Kommunikation nutzt sondern zum zocken. Wenn mein Freund ihm mal eine Nachricht sendet, liest er die, aber er zuckt sich nicht, es ist ihm egal. Er hat kein Interesse so wirklich an Kommunikation. Auch wenn er bei uns ist hält er sich am Tisch wenn wir alle 5 sitzen und reden raus. Wenn die Kids mal Blödsinn bauen und wir mit den Kindern darüber reden wollen, er hört gekonnt weg oder schiebt es auf die anderen beiden. Wenn man nachfragt ob er zugehört hat, wird man kurz angemault mit "jaaahhhaaa". Es ärgert mich. Er ist seinem Papa sehr respektlos ggü obwohl mein Freund den kindern sehr wohl zeigt wie man Respektvoll miteinander umgeht. Wenn der jüngere zb Hausaufgaben machen soll dann "schreit" er seinen Papa an "hab ich kein bock, ich kotz gleich ey".
Er ist für seine 9 Jahre auch nicht sehr weit, was die Mama aber leider anders sieht.

Wenn wir mal Besuch haben, dann zieht er sich zurück. Trifft sich nicht mit Freunden, geht in keinen Verein, nichtmal auf AGs in der Schule hat er Lust. Er weiß nichts mit sich anzufangen wenn er nicht zocken kann. Bei seiner Mutter zockt er nur sobald er aus der Schule kommt. Bei uns haben die Kinder.. Ich trau mich es kaum zu sagen weil ich es zuviel finde... Tgl 3h zockzeit plus 2h TV.
Der jüngere findet das zu wenig und total blöd.

Er zeigt auch immer sehr deutlich das er sich freut wenn es wieder von uns zu seiner Mutter geht. Es geht nicht darum das ich mich ärgere weil er sich auf seine Mama freut, sondern ich weiß das er einfach nur froh ist von uns weg zu kommen.

Nun hatten beide Jungs corona. Der jüngere zuerst und somit war seine Quarantäne 8 Tage eher vorbei als vom großen. Wir wollten die Gelegenheit nutzen und ihn "trotzdem" zu uns nehmen, ohne seinen Bruder. Das wollte der jüngere aber nicht. Er meinte ohne seinen Bruder kommt er nicht und außerdem kann er bei uns nicht soviel zocken das gefällt ihm nicht, da Mama ja schwanger ist kann sie ihn da direkt aus der Schule holen Und er hat da mehr Zeit zum zocken das gefällt ihm besser..... Ich dachte ich höre nicht richtig. Die Mutter meinte auch so... Ich zwinge ihn nicht. Das ist ja Blödsinn, keiner will ihn zwingen. Aber es war einfach grundlos das der Umgang flach fiel. Aber die ex meines Freundes dreht sich eh alles wie sie will.

Nun haben wir beschlossen, mein Freund und ich, das wir über Weihnachten nur den großen zu uns nehmen und den jüngeren nicht. Erst ab Januar dann wieder regelmäßig. Denn wir wollen ihn nicht "zwingen", was ja scheinbar laut Aussage der Mutter so ist... Wir gehen halt nun davon aus das er sich wohl immer zwingen muss und nicht nur wenn er 1x in 4 Jahren ohne seinen Bruder zu uns soll. (wir hatten das im Sommer 2020 schonmal das er plötzlich nicht mehr zu uns wollte und dann auch 6 Wochen nicht war). Wir haben zu ihm gesagt das wir ihm die Zeit dieses Jahr geben, er bei Mama bleiben kann und bitte überlegen soll, wie es weiter gehen soll. Natürlich soll es nicht seine eigene Entscheidung werden... Aber wir hoffen das er endlich mal redet, sagt was los ist.

Wir wissen nicht ob wir richtig gehandelt haben und wissen keinen Rat mehr. Das Jugendamt ist keine Hilfe, da bekommen wir seit 4 Wochen keinen Rückruf.
Ich bin mit meinen Nerven am Ende und mit meiner Geduld auch, das ich am liebsten sagen wollen würde... Dann kommt er nie mehr. Aber das möchte ich meinem Freund nicht antun... Es ist immerhin sein Kind.

Sry für den langen Text, aber ich /wir sind verzweifelt.

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Hey!

In dieser Konstellation kannst du nur verlieren, fürchte ich.
Ich kenne die Situation nur aus Perspektive einer Lehrerin, deren Schüler zu viel zocken. Du willst gerne intervenieren, siehst die Nachteile, die die Kinder haben, wie weit sie ggü anderen zurückliegen- aber wenn die Mutter so rückgratlos ist und euch nicht unterstützt, dann habt ihr keine Chance.

"Ich zwinge ihn nicht"- zwingen ist doch das falsche Wort. Ihre Reaktion zeigt, dass sie insgeheim gegen euch arbeitet und diese Situation nun nutzt, um sich aus der Verantwortung zu ziehen und euch einsauszuwischen. Eigentlich müsste sie mit ihrem Sohn sprechen, mit euch an einem Strang ziehen und zwischen euch vermitteln.

Leider leiden unter Müttern dieses Typs immer die Kinder. Der Sohn wird Schwierigkeiten in der Schule haben, sich nie lange mit etwas beschäftigen können, die Konzentration einer Fliege entwickeln.. und die Mutter für ihre laissez-faire Haltung (aka Verwahrlosung) irgendwann die Quittung kriegen, wenn ihr Sohn an den falschen Umgang gerät und dann anfängt, Drogen zu konsumieren. Sie stellt dann fest, dass sie gar keinen Einfluss auf den Sohn hat und steht dann jammernd bei euch an der Tür, gerne mit dem Wunsch, der Sohn soll zu euch ziehen. Sie möchte nämlich den einfachsten Weg weitergehen und hat noch ein jüngeres Kind, das auch sooo leidet und dem der Mittlere ein schlechtes Vorbild ist. Die Katze beißt sich dann auch in den Schwanz, wenn der Junge merkt, wie weit er abgehangen ist. Dann wird er sich erst recht in die Spielewelt flüchten, weil er dort einfacher Erfolgserlebnisse erfährt. So entsteht eine Mediensucht.

Wenn sich das Jugendamt nicht rührt, könntet ihr euch an den Kinderschutzbund wenden.

Am wichtigsten ist jedoch, dass ihr als Paar dieselben Ziele habt und an einem Strang zieht.

Liebe Grüße und starke Nerven
Schoko

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Ist er evtl spielsüchtig?

3

was macht der Vater?
ich würde an seiner Stelle auf den Umgang bestehen, auch wenn das Kind im Notfall 24 std in seinem Zimmer sitzt, ausserdem würde ich, er hat ja wohl das helbe Sorgerecht, einen Termin in der Schule und mit dm Schulsozialarbeiter ausmachen.
dr Vater muss die Regeln festlegen bei euch,nicht du, und dass er sich, wenn die Mutter jetzt wieder ein Kind bekommt, vll daneben benimmt, ist nachvollzehbar

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Grad in so einer schwierigen Erziehungssituation muss vor allem der Vater das ganze regeln. Das Kind scheint ja echt spielsüchtig zu sein.
Ich finde es an sich gut, dass ihr ihn nicht zwingt. Er ist schon zu gross, um ihn zu zwingen. Was ich aber empfehlen würde: Wenn der Sohn jetzt erstmal nicht kommt, sollte der Vater ihn gelegentlich bei der Mama abholen und mit ihm (evt. mit ihm und dem Bruder, aber Einzel-Papa-Zeit fände ich fast noch besser) etwas unternehmen. Zusammen Sport machen, Bowling, Shopping, zur Not auch zusammen was zocken, wenn sonst nix geht ... Der kleine Sohn trotzt und da ist es wichtig, dass er spürt, dass er dem Papa aber immer noch wichtig ist und er sich auch Zeit für ihn nimmt.
Alles Gute, Ks

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Und was genau hat der Vater in all den Jahren gemacht wo es so pädagogisch schrecklich bei der Mutter war?
Hat er sich bemüht seine Arbwit zu reduzieren die Kinder zu sich zu nehmen,Wechelmodel?
Oder hat er zugeschaut?