Wieviel Umgang ist "Pflicht"?

Hallo, ich versuche mich kurz zu fassen.
Mein Mann hat mit seiner Exfrau 2 Kinder, 6 & 10 Jahre, sie sind seit 5 Jahren getrennt.
Er hat sie 14 Tägig eine Nacht und einmal im Monat 2 Nächte. Außerdem 2 Wochen Im Jahr, eine Woche in den Osterferien & eine Woche in den Sommerferien.
Die KM hat nun einen neuen Partner und möchte daher dass die Kinder in allen Ferien zur Hälfte hier sind. Mein Mann möchte das nicht, die Kinder bzw eines der Kinder schlafen hier leider ohnehin nicht gern und es gibt oft Tränen. Die KM beharrt darauf die Kinder "freundlich zu zwingen" bis sie sich "dran gewöhnt haben". Ihrer Meinung nach wollen die Kinder hier nicht schlafen weil sie ihren Vater durch zu wenigen Umgang (?) zu wenig kennen. Mein Mann ist leider sehr Konfliktscheu und hat bisher immer nachgegeben wenn sie irgendetwas gefordert oder bemängelt hat.
Kann sie ihn zwingen die Kinder hälftig in allen Ferien zu nehmen?
Mein Mann arbeitet Schicht und somit müsste ich die Kinder betreuen, kann das verlangt werden oder dürfen wir hier Nein sagen?

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Umgang hat als oberste Priorität das Kindeswohl. Umgang mit dem extern lebenden Elternteil finder im Sinne des Kindeswohls statt. Und auch, wenn daran etwas verändert werden soll.
Es muss und sollte immer geschaut werden, ob eine Veränderung des Umgangs im Sinne des Kindes/der Kinder ist.
Genauso wenig, wie mehr Umgang zu fordern, weil den Erwachsenen mal danach ist, ist weniger Umgang ebenfalls erstmal nicht zulässig, da immer im Sinne der Kinder gehandelt werden muss.
Zwar gibt es als Richtwert ein Mindestmaß an Umgang, was ein Elternteil fordern kann. Bspw alle 14 Tage das WE und hälftige Aufteilung der Ferienzeiten. Aber wenn die Kinder älter sind und sie das so partout nicht wollen, dann kann man sie nicht zu einem häufigeren Umgang zwingen! Es ist auch im Sinne des Kindeswohls sie nicht gegen ihren klaren Willen zu zwingen. Gerade bei 6 Jahren und vor allem 10 Jahren geht das überhaupt nicht mehr!
Hier würde jedes Gericht den Bedürfnissen der Kinder Gehör schenken und wenn nicht klar hervorgehoben werden kann, warum es nun mit gesteigerten Zeiten besser für die Kinder sein soll, obwohl die gar nicht mehr zum Vater wollen, dann wird kein Gericht die Kinder dazu zwingen. Das wäre gegen das Kindeswohl.
Natürlich sind alles individuelle Situationen und Absprachen, aber je älter die Kinder,desto klarer können sie sagen, was sie wollen und was nicht und desto mehr Fundament hat das auch.

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Unabhängig vom Verhalten der Ex, hat dein Mann die Kinder eher wenig. Daher fände ich es begrüßenswert, würde er sich mehr darum kümmern. Gerade in den Ferien ist es durchaus machbar, er hat vermutlich 5-6 Wochen Urlaub, da sollte er schon die Zeit mit den Kindern verbringen.

Wenn die Kinder tatsächlich weinen, finde ich mehr Zeit mit ihnen umso notwendiger. Er ist immerhin ihr Vater. Das spricht eher für ein distanziertes Verhältnis, als für ein enges. Daher sollte er die Chance nutzen.

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Nein, sie kann ihn nicht zwingen.

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Sag einfach, du betreust die Kids nicht und gut ist.

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eigentlich ist das die normale Regelung, dass Kinder hälftig betreut werden, da bei einem der Urlaub für die Batreeung nicht ausreicht, im Normalfall, sind die Kinder jedes 2 Wochende von Freitag nis Sonntag und jede Ferien hälftig. Da er die Kinder bereits hat, kann das über ein Hilfegespräch geklärt werden!
Liest sich als hätte dein Mann keinerlei INteresse an seinen Kindern! sehr traurig
Wollt ihr auch gemeinsame Kinder?

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Den Eindruck hast du vielleicht weil ich mich kurz gefasst habe und du rein gar nichts über uns weißt.
Er kümmert sich von Anfang an um seine Kinder aber die KM macht mit uns seit Jahren was sie will und wann immer sie einen neuen Partner hat will sie alle Umgangsregelungen ändern, erweitern etc.
Stellt uns wortlos die Kinder vor die Tür und fährt. Ist nicht zuhause wenn die Kinder heim gebracht werden soll. Geht nie ans Telefon. Erzählt Lügen über uns, sogar den Kindern. Glaube mir dass wir hier nicht "die Bösen" sind!
Es geht mir jetzt auch gar nicht so sehr darum ob die Kinder mehr kommen oder nicht (wobei sie das ja gar nicht möchten und ihr das aber egal ist) sondern ob sie das darf, alle Abmachungen für ungültig erklären sobald es ihr nicht mehr in den Kram passt und entscheiden dass die Kinder jetzt noch mehr kommen sollen, auch wenn weder die Kinder noch der KV die Umgänge ändern möchten.
Wie gesagt, die letzten 5 Jahre hat es ja auch ohne hälftige Ferienbetreuung geklappt

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Ach Gott du beschreibst hier gerade 1:1 die KM meiner Stieftochter 😂 Aber wirklich alles passt: Setzt Kinder vor die Tür und fährt, ändert die Regeln jedesmal nach ihrem Gusto sobald sie einen neuen Partner hat...

Nun zu deiner Frage: Nein, er MUSS die Kinder gar nicht nehmen theoretisch. Dafür bezahlt er ja Unterhalt. Bei uns war es, wie gesagt, fast 1:1 gleich. Kind war da, aöle 14-Tage FR-SO und 2 Wochen Urlaub pro Jahr. KM hatte neuen Partner und auf einmal sollte das Kind von null auf 100 viel öfter zusätzlich kommen. Unter der Woche noch einen Tag und zusätzlich 3-4 weitere Wochen Urlaub im Jahr. Auch bei uns das Problem mit dem nicht-hier-schlafen wollen und den Tränen. Mein Mann ging sofort vor Gericht (zumal es seiner Tochter mit dieser neuen Regelung nicht gut ging da sie es auch nicht wollte) da auch er in Schichten arbeitete und es einfach nicht machbar war. Er bekam natürlich Recht und die Umgänge wurden wie bisher fixiert und daran hat sich die KM nun zu halten.

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Hallo.

Ich glaube, es kommt viel drauf an, ob ihr den Umgang bisher individuell abgesprochen habt oder ob es ein Urteil zum Umgang gibt.
An das Urteil und die darin festgelegten Umgangszeiten muss sich gehalten werden.
Habt ihr euch außergerichtlich geeinigt, kann sie Veränderungen vorschlagen. Aber nicht vorschreiben.

Mit meinem Ex-Mann hatte ich zu Anfang auch arge Probleme. Und die Sachbearbeiterin vom Jugendamt hat ihn in seiner Einstellung ("Die Mutter muss nach meiner Pfeife tanzen.") noch bestärkt - "Wenn der Vater die Kinder vorzeitig zurück bringen möchte, sollte die Mutter zu Hause sein, ansonsten müssen die Kinder in Obhut genommen werden."

Seit er sich Anfang 2021 von seiner Lebensgefährtin (war unser Trennungsgrund) getrennt hatte, lief es besser. Wegen seiner 1-Raum-Wohnung nimmt er die zwei nur von Samstag bis Sonntag aller 2 Wochen. Unter der Woche telefonieren sie oft.
Manchmal muss er kurzfristig seinen Umgang verschieben, weil er im Schichtdienst arbeitet und für Kollegen einspringen muss.
Damit sind aber zur Zeit alle glücklich.

Die Ex von ihm war auch so drauf, dass die Kinder gezwungen werden müssten - da machte aber glücklicherweise mein Ex-Mann nicht mit. Er richtete sich lieber nach den Kindern. Und ich wollte sie auch nicht zwingen, weil sie die andere Frau samt ihrer Tochter nicht mochten - ging um materielle Dinge, wie eigenes Zimmer in dem Haus...

Ich denke, man sollte als Erwachsene - und dazu zählen dann auch die neuen Partner - Lösungen finden, mit denen vorrangig die Kinder glücklich sind. Da muss man sich und seine Befindlichkeiten als Erwachsener mal hinten anstellen. Schließlich geht es in der Hauptsache um die Kinder.

Ich wünsche euch allen den nötigen Respekt und die gebotene Empathie, um euch als Erwachsene an einen Tisch zu setzen und Umgangsregelungen zu finden, die für eure Situation passen.
Ansonsten hilft eventuell ein Mediationsgespräch beim Jugendamt oder der Gang zum Gericht.

Ach ja, wir hatten in den stressigen Jahren im Januar einen Jahresplan mit festgelegten Umgangszeiten gemacht. Und bis auf wenige Ausnahmen, wurde sich daran gehalten. Vielleicht auch noch eine Möglichkeit.

Alles Gute für euch.

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Es liest sich für mich tatsächlich so, als wärd ihr beide dagegen, dass die Kinder häufiger kommen. Sowas finde ich ehrlich gesagt ganz ganz schlimm.

Mein Mann hat auch 2 aus erster Ehe sie sind fast die halbe Woche bei uns und natürlich jede Ferien hälftig und wenn es zusätzliche Gelegenheiten gibt freuen wir uns.
Minimum sind in meinen Augen alle 14 Tage von Fr - So plus alle Hälftigen Ferien.
Was ist denn so schlimm an den Kindern?!
Was die Mutter sagt könnte übrigens tatsächlich stimmen.

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Das dachte ich mir auch ...
Toll geschrieben

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Das ist doch schön wenn es bei euch gut läuft.
Wie alt sind die beiden denn?
Wenn die Kinder beide sagen würden dass sie zwar gerne und oft kommen mögen aber nicht über Nacht, würdet ihr dann sagen dass sie es trotzdem müssen?
Wenn du jeden Abend einem weinenden und schreiendem gerade 6 Jahre altem Kind erklären musst warum es nicht heim darf? Weißt du wie lange sich so eine Woche für ein Kind dann anfühlt? Und jetzt erklärt sie den Kindern dass sie mehr Ruhe vor ihnen braucht (O Ton!) und sie sollen mehr, das heißt 3 Wochen am Stück im Sommer kommen. Da fragst du mich was "so schlimm an den Kindern" ist? Ich frage mich wo sowas herkommt und warum man immer gleich verurteilt wird, ich mag beide Kinder und habe nie behauptet dass sie schlimm sind!

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"Ihrer Meinung nach wollen die Kinder hier nicht schlafen weil sie ihren Vater durch zu wenigen Umgang (?) zu wenig kennen. " So unrecht hat sie da mMn gar nicht.

Nach weiterem Lesen scheinen dein Mann und seine Ex den Umgang nie gerichtlich festgelegt zu haben. Das haben mein Ex und ich auch nicht, aber wir sind uns auch einig. Wenn es bei euch ein ewiges Hin und Her ist, dann empfehle ebengenau das: eine offizielle, für alle bindende Vereinbarung.
Und da wird sicher auch berücksichtigt, wie es die letzten Jahre so war und wie dein Mann arbeitet.

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Vielen Dank. Vielleicht ist das wirklich die beste Lösung