Hallo zusammen, ich befinde mich seit Monaten in einer Zwickmühle, die mich noch die letzten Nerven kostet. Kurz zu meiner Situation: Ich (24) bin eine selbstbewusste, junge Frau, ich weiß eigentlich was ich im Leben will. Mein Partner (30) wir sind seit einem Jahr zusammen, ist wirklich, auf partnerschaftlicher Ebene, die Erfüllung meiner Träume! Er bringt einen, inzwischen, 3,5jährigen Sohn mit in die Beziehung. Er hat das Kind jede 2. Woche, also klassisches Wechselmodell. Ich hatte vorher noch keinen Partner mit Kind und bin da sehr unvoreingenommen herangegangen, ich mag Kinder und Kinder mögen mich meistens auch. Und so ist es bei dem Kleinen auch. Wir haben ein sehr gutes Verhältnis zueinander, er sieht mich als vollwertige Bezugsperson an, das ist sehr schön. Mein Partner geht auch wunderbar mit der Situation um und vermittelt mir zu keiner Zeit das Gefühl, dass ich nicht dazu gehöre oder dass ich „hinten anstehe“, aber dennoch ist er eben wegen des Kindes an seinen Wohnort gebunden(1h entfernt).Und seit Monaten beschäftigen mich diese Gedanken. Nicht aus Eifersucht oder weil ich ihn nicht so lieb haben könnte wie ein eigenes Kind, ich mag ihn sehr, er ist ein pfiffiges Kerlchen. Und dennoch lässt mich der Gedanke nicht los, dass mir nichts anderes übrig bleibt als dieses Leben so zu leben wie es ist oder ich muss mich eben trennen (was mich aber auch fertig macht, denn er ist wirklich der Mann den ich mir immer gewünscht habe). Ich muss umziehen, 3 Katzen akzeptieren (obwohl ich Tiere in der Wohnung überhaupt nicht mag),habe dann nur die schräge Familie von meinem Partner und meine ist immer weiter weg, muss meinen Wohn- und Arbeitsort (den ich sehr liebe) hinter mir lassen und das ganze obwohl ich mich nicht aktiv dafür entschieden habe.. puh, das zermürbt mich. Keine Angst, der Kleine bekommt davon nichts mit, er hat es so schon nicht leicht und ich würde meine negativen Gefühle nie an ihm auslassen! Aber ich befinde mich in einer Zwickmühle. Vielleicht war jemand schon mal in einer ähnlichen Situation und kann mir ein paar Denkanstöße geben, damit ich mich besser sortieren kann. Ratschläge kann man eigentlich keine geben, aber vielleicht „Hilfe zur Selbsthilfe“😅
Komme ich mit dem Leben mit Kind meines Partners klar?
Also das 'Problem' in diesem Fall ist nicht der Junge sondern der Wohnort-Wechsel. Eine Lösung hierfür wird es nicht geben, dass der Mann bei seinem Sohn in der Nähe bleibt ist klar und verständlich. Du musst dich eigentlich nur fragen, ob du es dir vorstellen kannst weg zu ziehen oder nicht. Ich selbst bin auch knapp eine Stunde zu meinem Mann und weg aus meiner Umgebung und Familie gezogen. Gleicher Fall: Er hat auch ein Kind vor Ort. Ich war ihn ja oft besuchen und konnte mich mit der Umgebung vertraut machen. Wie nah ist die Autobahn? Welche Jobmöglichkeiten gibt es? Welche Stadtnähe gibt es? Wie sähe ein gemeinsames Haus/Wohnung aus, was könnten wir uns zusammen leisten? Ist es wirklich so schlimm, eine Stunde Autofahren ist heutzutage ja nichts gravierendes mehr (jedenfalls für mich). Wie sähe ein zusammenleben aus mit Kind? (Für dich noch mit Katzen) Wie würden wir das regeln dass sich jeder wohl fühlt? Können Kompromisse eingegangen werden?
Für mich war es relativ schnell klar, dass ich mit diesem Mann zusammen sein und leben will. Ich habe mir auch immer gesagt, worst case war es halt nichts und ich ziehe wieder zurück. Es heisst ja nicht, dass ich für den Rest meines Lebens jetzt da fest sitze und alles vorbei ist. Mir selbst hat es sehr gut getan, aus meiner gewohnten Umgebung weg zu kommen, mal was neues zu erleben und kennen zu lernen. Das hat mein Leben sehr bereichert.
wenn du dabie soviele Zweifel hast, dann lass es, nimm es entweder wieter als Fernbeziehung oder trenn dich.
wenn es wirklich Liebe ist, sind da keie Zweifel, ich hätte mit meinem Partner auch auf dem Mond gelebt
Hm, aber Kompromisse hat man doch in jeder Partnerschaft. 1 Stunde Entfernung ist nun nicht weit weg.
Und: natürlich entscheidest du dich aktiv für den Umzug - wer denn sonst.
Die Alternative wäre eben alles so lassen wie es ist.
Du bist 24 - da hält man doch ne Stunde Entfernung zur Familie aus. "
Wieso ist denn seine durchgängig schräg?
Du bist 24, seit einem Jahr mit deinem Partner zusammen, ihr wohnt auch nicht weit auseinander.
Lass doch alles wie es ist. Vielleicht hast du eh irgendwann Lust auf einen Jobwechsel und dann passt vielleicht ein Umzug zu ihm?
Du tust ein bisschen so, als müsstest du seinetwegen auswandern
Wo ich dir aber recht gebe: du wirst diejenige sein müssen die den Weg zum Partner gehen muss, wenn sie was gemeinschaftliches will. Kompromisse gibt es wenig. Ich weiß noch als mein Ex eine gemeinsame Wohnung mit seiner neuen Freundin gesucht hat. Sie musste auch in unsere Nähe kommen. Mein Ex (wir haben auch das WM) hat den Radius für die neue Wohnung schon auch in ihre Richtung erweitert, aber da ging nur in begrenztem Maße, denn er hätte dann die Fahrerei fürs Kind gehabt.
Guten Morgen,
tun wir mal so als gäbe es dieses Kind nicht - wäre es dann tatsächlich so, dass dein Freund zu dir zieht und nix anderes würde in Frage kommen? Gäbe es wirklich keine Diskussionen / Gespräche zu dem Thema? Is bei dir am Wohnort wirklich alles so viel besser als bei deinem Freund und nur das Kind ist quasi im Weg? Wahrscheinlich eher nicht, oder? Das "Problem" ist also nicht unbedingt das Kind, sondern vielmehr dass ihr in unterschiedlichen Orten aufgewachsen seid. Und dafür könnt ihr beide nix und es ist müßig, darüber nachzudenken.
Klar, ohne Kind wärt ihr freier und könntet z. B. nochmal einen ganz neuen Ort zu eurem neuen Zuhause machen, aber wie ich dich verstehe, möchtest du am liebsten in der Nähe deiner Familie bleiben. Dass das so mit diesem Mann realisierbar ist, war aber von Vornherein nur ne 50/50 Chance, auch ohne Kind.
Was stört dich an der Fahrerei, was stört dich am Wohnort deines Freundes? Bist du schon mal mit offenen Augen durch den Ort gelaufen? Was ist so schräg an seiner Familie? Sind sie wirklich so schlimm?
Kompromisse gäbe es aber bestimmt trotzdem, über die ihr sprechen könntet:
- eine neue gemeinsame Wohnung in dem Radius, der für ihn mit Kind (Stichwort Kindergarten bzw. später Schule) machbar ist, vielleicht ja sogar noch ein Stückchen näher an deinem alten Ort und die dir nicht das Gefühl gibt, einfach nur in SEIN Zuhause zu ziehen, sondern euch beiden ein gemeinsames Zug neu aufzubauen
- Thema Katzen: die 3 werden für ihn wohl schon zur Familie gehören. Vielleicht könnt ihr aber trotzdem vereinbaren, dass keine neue dazu kommt, auch nicht, wenn eine stirbt.
Hast du schon mal mit deinem Freund über einen Zusammenzug gesprochen?
Hallo Annelie,
erst einmal ganz viel Verständnis von mir und du bist nicht allein! Ich stand damals vor einer ähnlichen Wahl, allerdings fünf Stunden weit weg statt einer, die Stadt mochte ich nicht, wollte aber auch irgendwie raus aus meiner, irgendwie nicht - weg von Familie, Freundinnen und Freunden, Hobbies war doof. Jobwechsel stand ein halbes Jahr später eh auf dem Plan.
Das Resultat: Ich bin umgezogen. Ich habe es bereut, lange, immer wieder, wusste aber auch nicht wohin. Aufgeben, zurück, das war's nicht, ABER: Zurück ist immer eine Option. IMMER. Es ist dein Leben. Nur deines.
Ich bin irgendwann angekommen. Zurück möchte ich auf keinen Fall mehr. Muss ich hier bleiben? Nö. Aber in der Nähe möchte ich bleiben, nicht weiter weg.
Ich bin froh, den Schritt gegangen zu sein, immer unter der Prämisse: Ich kann zurück.
Ich würde allerdings nie wieder zu jemandem ziehen. Eine neue gemeinsame Wohnung, dazu rate ich dir unbedingt.
Liebe Grüße, du wirst die für dich richtige Entscheidung treffen!
Also zuerst einmal: ich finde, du schreibst sehr reflektiert, liebevoll über das Kind und wirkst super symphatisch.
Bitte mach dir eins bewusst: ja, wenn es zum Zusammenzug käme, wirst du diejenige sein, die viele Kompromisse machen müsste, im Gegensatz zu deinem Partner. ABER: das liegt sehr wahrscheinlich NICHT daran, dass er es nicht für dich genauso tun würde, sondern weil er durch sein Kind eben Verpflichtungen hat und nicht einfach wegziehen kann, wie es ihm gefällt.
Und das ist doch eine sehr positive Eigenschaft. Der Mann steht zu seinem Kind und möchte das beste. Wäre er dein Traummann, wenn sein Kind nicht an erster Stelle stehen würde und er alles daran setzt, dass es ihm gut geht?
Welche Vorstellung findest du denn erträglicher:
MIT deinem Partner zu leben, dafür einen neuen Job, neues Umfeld, weiter weg von der Familie, Katzen und Kind.
Oder aber: ohne deinen Partner, dafür bleibt in deinem Leben alles beim Alten, du hast keine Katzen durch die Bude hopsen, bist (zumindest vorerst) frei und unabhängig, hast deine Familie im Umfeld.
Ich seh es so: Den Menschen, den man liebt, den gibt es nicht so oft. Jobs, Wohnungen, sind vergänglich und wer sagt denn, dass Veränderung unbedingt zum Nachteil sein muss? Vielleicht wartet ja was absolut Tolles auf dich, wenn du bereit bist, dein Leben zu ändern?
Ganz spontan hab ich den Impuls zu schreiben, dein Partner klingt nach deinem absoluten Traummann, der es wert ist, Kompromisse einzugehen.
Das einzige, was nicht passieren darf, ist, dass du deine Entscheidung halbherzig triffst und im Falle von Streit oder Trennung mit Dingen kommst, wie: was ich alles für dich aufgegeben habe... ich hab soviel für dich geopfert... was ich alles für dich getan habe... Das wäre fies und sollte nicht vorkommen.
Ich glaube, rational kommst du da nicht weiter. Lass dein Herz entscheiden.
Ihr seid doch erst ein Jahr zusammen. Das ist noch die Honeymoon-Phase.
Außerdem wäre ich bei jemandem der noch ein so kleines Kind hat immer skeptisch, man trennt sich ja nicht ohne Grund mit einem so kleinen Kind. Das spricht nicht für Stabilität. (ich habe mich auf von meinem Exmann getrennt als die Kinder klein waren, die Beziehung war extrem toxisch was an uns beiden lag. Aber heute bin ich halt nicht mehr Mitte 20 sondern 40 und blicke da auf mehr Erfahrung zurück.)
Gefühle sind flüchtig, und um von der Verliebtheitsphase und die Liebephase überzugehen braucht es Zeit (minimum 2 Jahre). Manche sind auch süchtig nach dem Kick der Verliebtheit und brauchen die Abwechslung. Also es kann gut gehen, muss aber nicht. Wenn du dich mit dem Umzug schwer tust, würde ich aber wirklich noch ein Jahr warten, dann weißt du mehr.