Wie gehe ich damit um?

Ich bin etwas ratlos ob es „normal“ ist und ich es zum akzeptieren habe.

Kurz zu uns: wir sind ein Paar seit zwei Jahre und wohnen seit einem halben Jahr zusammen. Mein Partner hat ein eine 8 (wohnt bei der Kindesmutter) jährige Tochter und ich zwei Töchter 9 & 7.

Wir sind eigentlich sehr glücklich, die Kinder verstehen sich sehr gut und harmonieren alle gut miteinander.

Der Umgang mit der Tochter von meinem Partner ist so geregelt, dass er sie alle 14 das Wochenende bekommt. Sie verbringt aber fast jedes Wochenende bei uns, da die Mutter sie uns bringt weil sie etwas vor hat. Seit Sommer hatten wir keine gemeinsame Zeit alleine für uns, mir ist dies jedoch sehr wichtig. Endlich hatten wir wieder einmal einen Tag „frei“, mir war es wichtig dass dies auch bereits 2 Wochen im vorhin abgeklärt wurde und er der Kindesmutter mitgeteilt. Am Tag von unserem freien Tag war seine Tochter wieder da, weil die Mutter einen neuen Freund kennengelernt hat. Ich war anschließend mit einer Freundin essen.

Verschläft die Kindesmutter ruft sie meinen Partner an, damit er das Kind in die Schule bringt und sie zur Arbeit.

Zur Adventszeit hat sie keinen Adventskalender für die Tochter gekauft (wir haben für alle drei Kinder einen gleichen besorgt), anschließend wollte ein Partner einen zweiten besorgen damit die Tochter bei der Mama einen hat, bzw die Mutter ihr den Adventskalender geben kann. Unseren Adventskalender hat sie ebenfalls zu Mutter mitgenommen. Ist das seine Aufgabe, wenn die Mutter versagt und den Wünschen vom Kind nicht nachkommt?

Bevor wir zusammen gewohnt haben, hat die Kindesmutter gesagt entweder er verbringt den Geburtstag der Tochter alleine mit ihr oder er bekommt sie nicht. Meine Töchter und ich sind wieder abgereist.

Die Tochter war in Quarantäne und sie wollte wieder dass sie bei uns schläft für eine Nacht, da sie auf Partnersuche ist/ war. Schlussendlich ist mir dies zu weit gegangen und hat nicht bei uns geschlafen.

Es gibt leider so viele andere Beispiele, alles was sie will geschieht. Mein Partner fährt die Mutter überall hin. Seine Meinung dazu, dass er ihre Fehler zum Wohle vom Kind ausbessern muss, nutzt die Mutter natürlich aus.

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Ich finde das Verhalten deines Mannes nicht gut und kann dich gut verstehen. Er springt, sobald die KM pfeift, alles unter dem Deckmantel „für das Kind“. In Wirklichkeit geht er Konflikten aus dem Weg, bzw. nimmt sie lieber mit dir in Kauf. Ich bin auch BM, allerdings selbst kinderlos. Hier gibt es, ausser in Notsituationen, keine spontanen Umgänge. Es gibt einen geregelten Umgangsplan, der Anfang des Jahres von KM und KV erstellt wird und daran halten sich beide Seiten.
Verschlafen oder „ich will daten“ ist kein Notfall. Allerdings hat er natürlich in deinem Fall deine Kinder ja praktisch immer da. Wie ist denn da der Umgang mit dem KV geregelt? Vielleicht wäre tatsächlich das Wechselmodell etwas für Euch. Ich kann dir nur sagen, dass das viele KM nicht wollen, weil dann häufig der Unterhalt wegfällt. Für deine KM ist es doch momentan die ideale Lösung. Sie hat einen 24/7 Babysitter, der immer parat ist. Das wird sie freiwillig nicht ändern wollen. Und wenn dein Mann da keine Grenzen setzt, wird es halt schwierig.

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Auf den Punkt getroffen 👍🏻

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Wie wäre es, wenn die Tochter zu Euch zieht und jedes zweite Wochende ihre Mutter besucht?

Vermutlich müsste man das Sorgerecht anpassen, aber so wäre es möglicherweise für alle Beteiligten ideal.

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Das will leider die Kindesmutter nicht, da es für sie so optimal läuft.

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Vielleicht wäre das wechselmodell auch eine gute Lösung für euch (falls es vom Wohnort und schule her machbar ist).

Ihr hättet die Tochter auf jeden Fall eine Woche fest bei euch. Wenn ihr paarzeit braucht könnt ihr in dieser Woche dann evtl die Unterbringung der Kinder organisieren und es kommt nicht spontan etwas dazwischen. Die drei verstehen sich ja, wie du sagtest, gut. Vielleicht könnten sie dann mal mit einem Babysitter ins Schwimmbad oder Kino und ihr habt dann Zeit für euch.

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Also ganz ehrlich: Die meisten Eltern, die zusammen Leben, haben kein regelmäßiges "Kind frei", es sei denn sie organisieren es (z.B. Babysitter).

In eurem Fall würde ich den Umgang mithilfe des Jugendamts Regeln lassen. Lass deinen Partner mit der Maximalforderung " Wohnt bei euch" ins Rennen gehen.

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Denselben Gedanke hatte ich auch… ich hab auch kein „kindfrei“

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Frag Dich, was bei Dir als erwachsene Frau los ist und nicht stimmt, wenn Du anfängst einem Kind einen 2. Adventskalender nicht gönnen zu können.

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Denke du hast es etwas falsch verstanden?
Alle drei Kinder haben mehr als einen Adventskalender, sind auch mehrere Familien im Spiel, aber da ist nicht Thema.

Muss ich es akzeptieren, dass die Kindesmutter mit meinem Partner gemeinsam einkaufen fährt, weil sie es alleine nicht kann/ will. Mein Partner macht mit, weil sonst die Tochter keinen von der Mutter bekommt

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Schwierige Situation, die vor allem dein Partner regeln muss.
Du kannst nur insoweit mit ihm klären, wo deine Grenzen sind.

Einerseits sehe ich es ein Stück weit wie dein Partner. Er ist auch Vater und kümmert sich. Das finde ich soweit gut. Das würde ich auch unterstützen bzw. mittragen, falls er sich beraten lässt und überlegt sie zu sich zu nehmen oder Wechselmodell (feste längere Zeiten) in Erwägung zieht. Öfter bei euch ist sie sowieso, das wäre dann aber planbarer, auch für die Tochter.

Das Ausnutzen geht aber deutlich zu weit und darüber würde ich mit ihm konkret sprechen.
Was hat das Herumfahren der Mutter mit der Tochter zu tun?
a) die Mutter lässt ihre Wut, ihren Frust am Kind aus, wenn er nicht springt? Das wäre Grund sich bei Jugendamt und Anwalt beraten zu lassen.
b) Sie lässt es an ihm aus, hat mit der Tochter nichts zu tun: da würde ich deutliche Grenzen setzen (an seiner Stelle)

Macht er es wirklich nur wegen dem Kind? Wo sind die Grenzen - auch deine, wenn sein Verhalten sich auf eure Beziehung auswirkt.
Aus Bequemlichkeit? Bloß nicht drüber nachdenken? Bloß keinen Konflikt eingehen? - Na ja, so lange du die Füße still hältst, wenn er dir gegenüber unzuverlässig ist, ist es auch konfliktfrei für ihn.
Andere Gründe?

Verantwortung für sein Kind: super, das befürworte ich.
Depp vom Dienst für die Mutter in allen Bereichen, die nichts mit dem Kind zu tun haben :-[ Da wäre mir an seiner Stelle schon längst der Kragen geplatzt in Form von Grenzen setzen.

Zwischensituationen: Kind kommt zu spät? Dann kommt das Kind zu spät. Dokumentieren und beraten lassen, ob das Kind an Schultagen beim Vater leben kann. Zumindest wenn es häufiger vorkommt.
Je älter das Kind wird, desto mehr auch das Kind stärken, dass es den Weg selbst bewältigen kann, Wecker lesen usw.
Verschlafen habe ich auch schon mal. Einzelfall. Kind stand dann an meinem Bett, fluchte und schimpfte. Zum Frühstück und rechtzeitigen starten hat es noch geklappt. Ok, wach war sie schon. Aber durch mein Wecker klingeln wusste, sie, dass es Zeit war, dass ich auch aufstehe.

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Die "du darfst das Kind nicht sehen Mütter" sind mir ja die Allerliebsten.
Denkt sie wirklich sie hat das zu entscheiden?
Ich denke dein Partner sollte anfangen alles von ihr zu dokumentieren.
Er kann sein Umgangsrecht auch gerichtlich einfordern, wenn die Mutter mit solch dämlichen Sprüchen kommt.
Allerdings liegt das an deinem Partner.
Solange er brav alles mitmacht wird sich nichts ändern.

Wenn sie verpennt (wie oft kommt das vor?), dann wird sie wohl selbst in der Lage sein sich zur Arbeit zu begeben und das Kind zur Schule zu bringen.
Aber auch da wird sich nichts ändern solange dein Partner springt.

Auf Partnersuche kann sie an ihren freien Wochenenden gehen. Das muss nicht jedes We sein. Sie hat schließlich ein Kind.
Sie ist ja auch noch so dreist und steht bei euch auf der Matte anstatt vorher zu fragen. Da kann ich deinen Partner verstehen, wenn er sein Kind nicht abweisen will. Das müsste er ebenfalls mit der Mutter klären, dass es so nicht läuft.

Dein Partner soll sich nicht einschüchtern lassen.

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Hallo,
ich bin bei dieser Sache ein wenig voreingenommen, da ich selbst lange Alleinerziehend war.
Aber ich finde du solltest Mal die Perspektive wechseln. Du sagst, dass du viel Wert auf Zeit alleine mit deinem Partner legst. Aber die meiste Paarzeit geht ja zugunsten deiner eigenen Töchter drauf, die immer bei euch leben. Und am Wochenende, wenn die Tochter deines Partners kommt, willst du dann Paarzeit? Das finde ich unfair.
Wenn ihr ein funktionierendes Zusammenleben habt, nehme ich Mal an, dass dein Partner auch einiges für dich und deine Töchter macht. Sei es Mal wohin fahren, den Tisch abräumen oder ihnen etwas besorgen. Da finde ich es auch normal, dass er hin und wieder bei seiner eigenen Töchter einspringt.
Das fand ich persönlich am Alleinerziehend sein am schwierigsten. Immer alles alleine organisieren zu müssen und keinen Partner zu haben, der spontan hilft. Dein Partner ist ein super Vater, wenn er auch die Fehler der Mutter mit ausgleicht.
Lass das deinen Partner und die Mutter Regeln und Fang keinen Kleinkrieg an wegen Lappalien wie dem Adventskalender. Da vom "Versagen" der Mutter zu sprechen finde ich schon derb.

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Und du findest es ok, wenn sie ihm droht das Kind nicht zu sehen?

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Das sie ihm droht, das Kind nicht sehen zu dürfen lese ich nur in der Geburtstagssituation heraus. Und das stelle ich mir emotional auch sehr schwierig für die Kindsmutter vor, wenn der Papa mit neuer Familie und dem Kind loszieht.
Ich finde das Verhalten der Mutter in einigen Punkten nicht korrekt. Aber jeder macht Fehler, sie ist in der schwierigeren Situation und da ist es gut, wenn der Vater etwas ausgleicht...nicht nur nach Plan alle 14 Tage am Wochenende.

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Sich über den Standard Umgang "gut kümmern" bedeutet für mich z.b.:
Arzttermine aufteilen, Hobbies und Sport betreuen. Hausaufgaben betreuen. Zu Elternabenden gehen, Kind krank Tage nutzen.

Chauffeur Dienst für die Kindesmutter gehört da nicht dazu. Genauso immer parat zu stehen, wenn sie Dates hat. Sorry, dass ist nur ein Deckmantel. Und ihr Problem wenn sie sich nicht organisiert bekommt. Sie hätte ja standardmäßig alle 2 Wochen freie Zeit, um Dates wahrzunehmen. Genauso wie ihr alle 2 Wochen Paarzeit hättet.

Dein Partner wird ausgenutzt. Und wahrscheinlich weiß er das sogar. Aber ihm fehlt das Rückgrat sich selbst mit seiner Ex auseinander zu setzen.
Immer schön unter dem Slogan "Kindeswohl" da lebt es sich ja recht bequem für die Ex.

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Ach und noch:
Sie scheint ja größere Defizite bei Organisation und Führen eines erwachsenen Lebens zu haben.
Da würde ich tatsächlich Mal das Wechselmodell ansprechen.


Dann ist sie auch entlastet und nicht mehr so überfordert. Und sie hätte mehr frei verfügbare Zeit.
Für euch wäre die Situation planbarer.