Hallo Community,
Meine Freundin und ich sind seit fast 3 Jahren zusammen. Ich bin 36 und habe eine 8 jährige Tochter aus einer vorherigen Ehe (als die Tochter 3 Monate alt war ging die Beziehung noch gar ganz in die Brüche und meine Exfrau hat mich verlassen. Seither bin ich meiner Tochter in die neue Stadt hinterhergezogen, damit ich sie die Hälfte der Zeit sehen kann) . Meine Freundin ist 31 und hat keine Kinder. Seit über einem Jahr wohnen wir zusammen und meine Tochter ist aufgrund eines Wechselmodells die Hälfte der Zeit bei uns. Meine Freundin und meine Tochter verstehen sich eigentlich sehr gut und meine Partnerin bringt sich aus eigenen Stücken auch in die Erziehungs-/Alltagsarbeit mit ein u d das macht sie mega gut und liebevoll.
Mit der Mutter des Kindes habe ich eine pragmatisch funktionale sachliche Beziehung. Bei Themen, die das Kind betreffen, tauschen wir uns aus und es gibt nichts wie bspw einen Rosenkrieg o.ä. Sie hat bereits seit Jahren einen neuen Partner, der seine Stiefpaparolle gut ausfüllt.
Meine Freundin wünscht sich auch gerne Kinder und das auch schon etwas länger. Am Beginn der Beziehung sagte ich auch, dass ich mir das auch gut vorstellen kann. (Was auch stimmt).
Leider läuft es bei uns alles andere als harmonisch. Unsere Beziehung fühlt sich einfach nicht stabil an. Ich liebe sie und sie auch mich, aber die Umstände sind für sie einfach trotzdem nicht leicht. Plötzlich in einer Mutterrolle sein. Nicht nur von einem Partner, sondern von dessem Kind und Exfrau und auch deren Terminplan abhängig zu sein, traf sie mit voller Wucht. Dazu kommt, dass sie sich einfach immer nicht dazugehörig fühlt. Und ja, ich mache auch Fehler - weil ich es gewohnt bin mit Kind und sie nicht belasten will - indem ich vieles selbst mache und sie anscheinend wenig teilhaben lasse. (zum einen wäre sie gerne mit involviert, zum anderen will sie gerne auch unter der Woche, wenn die kleine da ist, manchmal noch Freunde treffen - alles kein Problem, ich bleibe zuhause und Wunsch ihr ne gute Zeit, oder freue mich, wenn sie da ist, aber es ist alles nicht recht. Mit Kind fühlt sie sich manchmal zu eingeengt und ihrer Freizeit beraubt, wenn sie ausgeht fühlt sie sich nicht als Teil.) Aber eigentlich versuche ich alles, was ich kann, damit sie dazugehört. Und wir reden auch, aber es macht ihr jedesmal aufs neue zu schaffen, wenn die Tochter wieder zu uns kommt, weil sie dann ihr Leben wieder umschalten muss und Sorge hat, gemocht zu werden... Auch wnn es eigentlich immer gut wird. Und dann kommt da noch die Exfrau, die irgendwas will etc. Und unsere Gespräche führen regelmäßig zu lautem Streit, da sie sehr jähzornig sein kann. Noch dazu kommt manchmal etwas hoch, dass schon drei Tage zurücklag und man bekommt ne Abreibung. Und ich werde noch vorsichtiger, mit dem was ich sage oder was evtl die kleine sagt und tut usw. sodass alles sehr angespannt wird. Oftmals haben wir zu dritt ne wunderbare zeit, aber es muss manchmal nur ein falscher satz sein oder ein falsch verstandener Satz und ihre Stimmung ist im Keller, weil sie dafür nicht genügend Selbstbewusstsein hat, wie sie selbst sagt. In unseren Streitigkeiten wird oftmals die Beziehung überhaupt infrage gestellt.
Und jetzt zum eigentlichen Anliegen: Sie hat sich schon immer Kinder (am besten 2) gewünscht und ist nach ihrer Aussage, die Beziehung nur eingegangen, weil sie glaubt ich will auch Kinder. Sie will sie möglichst schnell, aufgrund ihres Alter s, was ich verstehen kann. Sie wünscht sich von mir, dass ich ihr sage, dass ich mit ihr Kinder will! Und das am besten morgen. Leider hab ich einfach Ängste und Zweifel, wie das mal wird, da unsere Beziehung einfach nicht stabil läuft. Und ich das gleiche wie damals nicht nochmal erleben will. Ich will ne Familie, aber nur wenn wir es schaffen dass es stabil läuft und wir nicht mehr alles ständig in Frage stellen. Und sie will Kinder, und eine Familie um wirklicher Teil zu werden und das auch zu erleben, was ich schon kenne. Noch dazu hab ich Angst davor dem allen nicht gerecht zu werden, die neuen Kinder zu lieben, die Tochter nicht zu vernachlässigen und die Beziehung zu meiner Freundin pflegen... Ich habe Angst zu versagen und nicht genug zu sein, wie ich schon einmal nicht genug war... Da kommen einfach Dinge wieder hoch, die man glaubt schon überwunden zu haben und drüber weg zu sein.
Das ist ne scheiß Pattsitaution. Jeder stellt Bedingungen an den anderen, die erstmal erfüllt sein sollen, bevor man sich selbst bewegt kann... Und ich glaube, dass ich mich bewegen sollte, aber ich hab einfach Blockaden und immer irgendein "aber"
Hat irgendwer Rat?
Sie will Kinder, ich bin mir unsicher, instabile Patchwork-Situation
Viel reden. Ehrlich sein. Selbst verhüten. Nicht Mal, weil Du ihr misstraust, sondern weil es grausam ist, einer Frau mit Kinderwunsch die Aufgabe zu übertragen, selbst die Verhütung zu übernehmen.
Für mich liest sich das so als möchtest du eigentlich kein Kind mehr und suchst nun im Verhalten deiner Freundin nach Beispielen, die dagegen sprechen. So wenn sie wieder das Thema anspricht, präsentierst du schöne Antiargumente. Hängt dein Zögern mit deiner vorherigen Beziehung zusammen? Hast du Angst, dass es wieder schiefgeht? War deine Tochter dein Wunschkind oder hast du damals auch gezögert?
Ihr habt schon eine gute Basis zur Familiengründung finde ich. Aber du solltest ehrlich zu dir und zu ihr sein was den gemeinsamen Nachwuchs angeht. Vielleicht hilft euch eine Paartherapie vor diesem wichtigen Schritt. Deine Freundin ist ü30 und möchte bestimmt bald wissen woran sie ist
Viel Glück euch
wenn sie dein KInd nicht liebt, wie ein eigenes, ist sie nicht die richtige,
wie stellt sie sich das mit Ihrer Freiheit vor, wenn da ein Baby wäre, wenn eine 8jährige schon ein Problem ist?
Habt ihr darüber schon mal gesprochen?
Ganz offen und ehrlich?
wie würde sie reagieren, wenn dein Kind ganz bei euch leben würde?
Es hilft nur reden, aber jemand, der mit meinem Kind ein Problem hätte, wäre für mich nie ein Partner
"wenn sie dein KInd nicht liebt, wie ein eigenes, ist sie nicht die richtige, "
Was ist denn das für ein Quatsch? Kein Bonuselternteil muss ein Kind, das nicht das eigene ist, genauso lieben - mit solchen Erwartungen macht man einfach nur unnötigen Druck. Das Kind hat eine Mutter, eine liebevolle und zugewandte Bonusmama ist ein riesiger Gewinn. ich frage mich echt, was einen dazu bringt, so weltfremde Sachen zu formulieren. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass du das in der Praxis lebst.
👍🏻👍🏻 man muss das Kind maximal akzeptieren/respektieren. Alles was darüber hinaus geht ist Bonus und nice to have
Patchwork ist Arbeit und nochmals Arbeit. Und ich lehne mich jetzt mal ganz weit aus dem Fenster und möchte behaupten, dass es noch schwieriger ist, wenn ein Partner keine Kinder hat. Denn dann ist es nicht "ausgeglichen". Also meist muss der Kinderlose (logischerweise) viel mehr Rücksicht nehmen. Man hat tatsächlich Angst, nicht gesehen zu werden und/oder dass das Kind einen nicht mag. Insbesondere, weil man auch glaubt, dass die Liebe des Mannes davon abhängig ist, wie sehr man vom Kind gemocht wird. Und mal ganz ehrlich: Patchwork, wo das Kind die Bonusmama oder den Bonusvater nicht leiden kann, ist noch viel, viel schwerer. Man setzt sich also ganz gehörig unter Druck.
Später ist es dann oft so, dass man zwar gut genug ist, den Dreck des Kindes wegzumachen, aber dem Kind nichts sagen darf, wenn es frech war oder so (nicht bei dir jetzt, aber nur mal als Beispiel).
Jetzt ist es ja so, dass du sagst, dass ihr nichts recht ist. Wie konkret ist das denn? Also wie sieht euer Alltag zusammen mit Kind aus? Unternehmt ihr Sachen zu dritt, z.B. einen Zoobesuch oder so und besprichst du die Dinge mit ihr vorher? Also läuft es z.B. so: "Ich würde gerne mit xy in den Zoo, willst du mit?" oder "Was planen wir denn zusammen am kommenden Wochenende?" - Ein himmelweiter Unterschied. "Darf" sie auch mal selbst Vorschläge machen?
Dann mit dem Weggehen glaube ich, dass das noch nicht einmal so Patchwork-spezifisch ist. Da denken Männer immer: Aber ich freue mich doch wenn sie hier bleibt, aber wenn sie weggeht, freue ich mich auch für sie. Frau versteht dann aber oft: Ihm ist es gleichgültig, ob ich da bin oder nicht.
Wie läuft denn sonst eure ZEit ohne Kind: Habt ihr qualitative Paarzeit? Vielleicht fehlt ihr das einfach.
Jetzt zum Kinderproblem: Es ist schwierig, wenn man erst sagt, man möchte Kinder und dann rumeiert. Vielleicht kannst du deiner Freundin ja mal ganz ehrlich sagen, warum du rumeierst. Also, dass du schon einige Sorgen hast, weil du die Beziehung nicht so stabil empfindest. Ehrlichkeit ist immer wichtig, finde ich. Und auch dich kann ich verstehen: Man hat Angst, dass es mit dem anderen Partner auch nicht klappt und schwups hat man zwei Kinder von zwei Frauen. Also die Ängste von beiden Parteien sind gerechtfertigt.
Ich finde, dass du sehr unkonkret bist, was die vermeintlichen Probleme in eurer Beziehung angehen. Die Instabilität führe ich auf dein Zögern und vorschieben von Gründen zurück.
Sie versteht sich gut mit deiner Tochter und bringt sich ein. Das ist doch super. Was willst du mehr? Vielleicht musst du sie auch besser in die Planung einbeziehen und fragen, was sie machen möchte oder ihr langsam kleinere Aufgaben mit dem Kind übertragen, zB Kleidung kaufen gehen.
Ich verstehe, dass du unsicher bist. Ist die Frage, ob da wirklich was im argen ist oder du es nur kaputt denkst.
Es gibt keine Garantie, dass du nicht irgendwann zwei Trennungskinder unterschiedlicher Mütter händeln musst und wenn du das nicht willst, dann musst du klar Stellung beziehen und eben keine weiteren Kinder in die Welt setzen.
Das habe ich beschlossen damals. Es bleibt bei einem Kind. Ich habe aber auch niemandem ein "vielleicht" versprochen. Das ist unfair. Jetzt hab ich es Frau relativ leicht, bei mir spielt das Alter mit und von einer Frau Ü40 erwartet es auch keiner mehr.
Sollte eure Beziehung tatsächlich instabil sein, dann würde ich auch klare Worte finden und die Beziehung beenden, um ihr nicht noch mehr Zeit zu rauben.
Das mein Kind Trennungskind ist liegt unter anderem genau daran: die Augen davor verschlossen, dass es nicht rund genug läuft, weil die Uhr tickte. du hast die Erfahrung selbst gemacht: im ersten Babyjahr muss eine Beziehung eine Menge aushalten.
Mich würde das auch tief Innern unglücklich machen, dass mein Partner, der mir versprach, dass wir gemeinsame Kinder haben werden, plötzlich seine Meinung ändert.
Ich hätte das Gefühl, er will meinen Herzenswunsch nicht erfüllen und dann würde es mir vermutlich schwerer fallen, mich auf ihn und sein Kind komplett einzulassen