Wir sind Mutter mit 3 Kindern aus der 1. ehe und Vater mit 1. Kind aus erster Ehe, was bei uns lebt und das 2. Kind aus der Ehe lebt bei der geschiedenen Mutter.
Das kind ist knapp 6 Jahre alt. Die Trennung war vor 3 Jahren. Sehr viel rosenkrieg wegen der Kinder und Geld und bis heute ist das Verhältnis zwischen beiden sehr angespannt und man behandelt sich gegenseitig mit wenig Respekt.
Der kleine ist dadurch sehr gegen seinen Vater. Wenn er jedes 2. Wochenende bei uns ist, immer die gleichen Probleme mit ihm, dass er auf mich absolut gar nicht hört oder reagiert, seinen Vater oft provoziert oder einfach alles mit Nein oder nichts reden bestraft. Nicht mal guten Appetit kann er beim Essen uns wünschen.
Die Mutter erzieht den kleinen auch nicht gerade toll. Der kleine darf über alles bestimmen, sitzt und Auto immer vorne (der Freund der Mutter muss deshalb sogar hinten sitzen), bestimmt den kompletten Alltag und es wird gemacht, was der kleine will oder halt auch nicht.
Bei uns ist das nicht so leicht, da noch andere Kinder da sind und wir natürlich immer alle abwägen müssen, was wir machen oder nicht und auch die anderen wollen mal ihre Wünsche umgesetzt haben und nicht immer das machen, was der kleinste will.
Meinem Partner geht das Verhalten seines Sohnes extrem auf die Nerven und er will jetzt das alleinige Sorgerecht für den kleinen einklagen und dass beide Kinder nur den notwendigsten Kontakt zur Mutter haben müssen, der sein muss. Das hat er, ohne vorher mit mir darüber zu sprechen, gestern beim Abendessen allen einfach so gesagt. Die Große fing direkt an zu heulen und sagte, sie will keinen Streit und Ärger mehr haben.
Er ist da absolut hart und will das durchziehen.
Wir gehen beide arbeiten, die großen sind alle gut betreut mit Schule usw und der Alltag mit so vielen Kids ist eh schon nicht leicht. Er ist leitender Angestellter mit langen Arbeitszeiten und soll in die Geschäftsführung aufsteigen, was noch mehr Arbeit bedeutet. Letztlich bleiben alle Kinder dann an mir hängen. Ich habe mit 4 Kindern aber alle Hände voll zu tun und habe ehrlich gesagt keine Lust noch ein Kita Kind bzw nächstes Jahr Schulkind mit zu betreuen. Und das alles in dem Hintergrund, was ein Rosenkrieg ausbrechen wird, wegen des Sorgerechtprozesses.
Ich weiß nicht, ob ich das aushalte. Ich habe mit meinem Exmann eine wirklich gute Zusammenarbeit. Ich informiere ihn über alles, wir nehmen Dinge gemeinsam für die Kinder wahr, die man als Eltern gemeinsam erledigen sollten. Wir pflegen einen freundschaftlichen Ton und das seit Jahren schon (sind seit 6 Jahren getrennt bzw. geschieden).
Wir wollten nie, dass die Kinder unter der Trennung leiden.
Wenn ich mal irgendwas nicht mit den Kids schaffe, übernimmt er dies jederzeit ohne wenn und aber. Wann wo am we oder in den Ferien sind, besprechen wir gemeinsam und geben auch mal gegenseitig nach, wenn der andere was geplant hat. Alles in allem läuft es vorbildlich. So würde ich das Verhältnis mit meinem Partner zu seiner ex auch wünschen und es tut mir in der Seele weh, dass es nicht so ist und ich habe Angst vor dem, was da bevorsteht.
Ich bin auch ehrlich überfordert mit so vielen Kindern dann und am Ende muss ich alles managen, weil er nunmal mit der Arbeit viel zu tun hat.
Wir wollen ein Haus bauen. Aktuell fehlt ein Zimmer dann, denn es war nicht geplant, dass wir ein weiteres Kinderzimmer brauchen. Hier müsste jetzt auch umgeplant werden.
Noch ist nichts unterschrieben. Ich frage mich gerade, ob ich das alles wirklich schaffe oder ob ich die Reißleine ziehe und mit meinen Kindern ausziehe.
Ich liebe ihn sehr und wir verstehen uns wundervoll, wenn wir alleine sind. Kaum sind die Kinder da, gibt es nur Stress. Mein Kind, dein Kind, ich entscheide so, nein ich will das aber so….ständig gibt es hitzige Debatten und großen Ärger.
Ich habe jetzt sogar schon die Ferien aufgeteilt: er mit seinen Kindern die erste Woche und ich gehe arbeiten, die zweite Woche habe ich mit meinen Kindern Urlaub und er geht arbeiten. Die jeweils anderen kinder sind dann in der andere woche bei ihrem anderen Elternteil.
Hier hat er sich schon tierisch aufgeregt, dass wir das trennen, aber nachdem die letzten Ferien eine absolute Katastrophe waren, will ich diesmal entspannte Ferien.
Ich war nach den letzten Ferien total durch und absolut nicht entspannt. Es gab nichts schönes an den gemeinsamen Ferien, nur Stress und eine Menge Ärger.
Wie schafft ihr das, wenn ein Partner so gegen den anderen schießt und es so schrecklich zum teil zwischen den Erwachsenen läuft? Habt ihr irgendwelche Tipps für mich?
Ich weiß nicht, was ich tun soll, aber so habe ich mir mein zukünftiges Leben absolut nicht vorgestellt.
Alleiniges Sorgerecht - Krieg zwischen den Erwachsenen
"Ich weiß nicht, was ich tun soll, aber so habe ich mir mein zukünftiges Leben absolut nicht vorgestellt. "
Ich denke, der Satz sagt alles und ehrlich -ich kann dich verstehen.
Er setzt ja Dinge scheinbar auch einfach voraus. Das geht in einer Beziehung eh schon nicht. Vor allem aber nicht in einer Patchworksituation.
Da scheint er ja aber eher dicht zu machen, anstatt gesprächsbereit z sein, oder? Allein das Thema mit dem Urlaub...
Ich bin ehrlich, das zeugt nicht von viel Respekt und Wertschätzung dir gegenüber.
Dauerhaft würde ich so ebenfalls nicht leben wollen. Das würde ich ihm genau so sagen und anhand des Gesprächsverlaufs dann sehen, wie es weiter geht.
Alles Liebe dir 😐
Du sagst ihm, dass du kein weiteres Kind managen wirst und dass es seine Sache ist wie er das dann managt.
Ich glaube eh nicht, dass er vor dem Familiengericht das alleinige Sorgerecht bekommt. Da braucht es wirklcihe Gründe. Und will das Kind überhaupt zu ihm? Naja wie dem auch sei, wenn er den Antrag stellt wird das Jugendamt ein Gespräch führen und definitiv fragen, wie er sich die Betreuung vorstellt....da wird er dann ja keine gute Antwort geben können.
Übrigens kommt es sehr oft vor, dass getrenntlebende Eltern sich gegenseitig dafür verantwortlich machen, wenn das Kind nicht hört und mal nciht rund läuft. Das muss überhaupt nichts mit der Erziehung des anderen zu tun haben, auch wenn man sie fragwürdig findet. Das Problem liegt sehr wahrscheinlich zwischen deinem Mann und dem Kind, dir und dem Kind, euch und dem Kind....oder das Kind hat grad einfach eine Phase, die ihr unangenehm findet. Die Mutter da als Ursache herzuziehen...naja.
Diese Beitrag finde ich sehr wichtig.
Selbst bei nicht getrennt lebenden Eltern versuchen Kinder gerne, die Eltern gegenseitig auszuspielen. Das ist normal. Es muß überhaupt nicht so sein, dass man beim anderen alles darf. Die Kinder in der Klasse dürfen ja angeblich auch immer alles.
Na dein lieber Freund macht es sich ja ganz einfach. Statt sich um seinen Sohn zu kümmern, ihn endlich richtig zu erziehen und ihm Manieren beizubringen, will er ihn quasi mit Gewalt zu euch holen und ihn dann dir aufbürden. An deiner Stelle würde ich ganz klar ein Gespräch mit ihm führen. Dass du mit diesem Plan nicht einverstanden bist, wenn sein Kind an dir hängen bleibt weil er keine Zeit haben wird.
Es wäre vor allem im Grunde gar nicht soo schwer. Ein Kind kann sehr gut unterscheiden, bei wem welche Regeln gelten. Bei der Mutter darf er im Auto vorne hocken, bei euch nicht. Bei euch geht man respektvoll miteinander um und dazu gehört auch, sich einen guten Appetit zu wünschen. Auf dich HAT er zu hören wenn er bei euch ist, ohne wenn und aber. Hier muss natürlich der Vater mit ziehen, sonst wird das nichts. Das war bei uns zu Beginn ganz ähnlich.
Die Tochter meines Mannes war 7 und auch bei der Mutter total verwöhnt. Mein Mann hat hier aber eine ganz klare Linie gefahren. Wenn der Satz fiel "aber bei Mama..." hat er sie gleich unterbrochen "Was bei Mama ist, interessiert hier nicht. Du bist jetzt bei uns und hier wird es so gemacht." Das hat gar nicht soo lange gedauert, bis sie es drin hatte.
Genau das hab ich ihm auch gesagt. Er unterstützt mich überhaupt nicht oder sagt seinem Sohn klar, dass ich auch was sagen kann und er das zu tun hat. Am WE wieder so, dass ich irgendwann gesagt habe, jetzt sag deinem Sohn, dass er zu hören hat, sonst flippe ich gleich aus.
Kurz danach hat der Kleine meinen 12jährigen voller Wut in den Bauch mehrfach geboxt. Das war die Retourkutsche dafür.
Das der Kleine genau weiß, was er wo darf, dass sage ich auch immer. Das glaubt mir mein Partner nicht. Kinder können so etwas schon sehr früh differenzieren und ich sage ihm immer wieder, dass er seinen Sohn absolut unterschätzt.
Ja gut da würde sich mir die Frage stellen, wie lange du das noch mitmachen willst? Irgendwo hört es doch auf, du musst deine eigenen Kinder beschützen. Wenn der jetzt schon mit 6 so hochgradig agressiv ist, das wird ja nicht besser? Der Vater wird ja keine Zeit für ihn haben und ist ja anscheinend überhaupt nicht offen für deine Einwände. Ganz ehrlich, ich würde nochmal in Ruhe das Gespräch mit deinem Partner suchen. Zeigt er sich weiterhin uneinsichtig würde ich wohl gehen. Man muss sich ja nicht gleich trennen aber um deine Kinder zu schützen wäre es vermutlich besser, wenn jeder seine eigene Wohnung hat.
Je mehr die Eltern sich streiten (und dann auch noch vor Gericht ), desto anstrengender wird das Kind werden. Es bekommt die Spannungen doch mit!
Ich verstehe auch den Grund nicht, der Vater ist genervt vom Kind und meint, dass sich das ändert, wenn du dich darum kümmerst (er hat ja keine Zeit), das ergibt keinen Sinn.
Das ist doch keine Familie, wenn man sich nicht einmal im Urlaub zusammen ertragen kann.
Bei uns ist es manchmal richtig anstrengend, aber Urlaub haben wir immer zusammen genossen.
Wo ist da das Kindeswohl?
Deinem Partner geht das Verhalten des Kindes auf die Nerven und er will das alleinige Sorgerecht einklagen und den Kleinen zu euch nehmen.
Was genau verspricht er sich davon? Ein unglückliches Kind welches sattelfester in Höflichkeitsfloskeln wird als es derzeit ist?
Das Kind kommt widerwillig alle zwei Wochen zu euch, soll sich in ein bestehendes Rudel von 4 älteren Kindern (welche wie es scheint untereinander auch nicht topp harmonieren, wenn ihr getrennt Urlaub machen müsst) einfügen, und nun soll es gänzlich in dieser für ihn "feindlichen" Umgebung leben müssen und "erzogen" werden?
Ihr plant Hausbau etc. trotz konfliktbeladener Partner- und Familiensituation? Ernsthaft? Weshalb?
Wenn ihr Erwachsenen euch ins (emotionale) Unglück stürzen wollt (plus 4 Kinder die schon so leben müssen), tut dies, aber bitte verschont das sechsjährige Kind!
Hm, vielleicht solltest Du ihn darauf hinweisen, dass er bei so einem Antrag beide Kinder verlieren könnte. Zeugt ja offensichtlich von fehlender Bindungstoleranz der Mutter gegenüber. Sowas sehen Gerichte gar nicht gern. Seine Argumente (Kind sagt nicht guten Appetit) sind ja nicht so überzeugend.
Ganz klar solltest Du ihm aber sagen, dass Du die Betreuung nicht mit übernehmen kannst. Dass er so eine Entscheidung nicht mit Dir abspricht, finde ich auch bedenklich.
alleiniges Sorgerecht bekommt er soundso nicht, keine Chance,dazu müsste die Mutter das Kind misshandeln,
Eine Änderung des Aufenthaltsbestimmungsrechts sehe ich auch nicht. Das KInd wird dazu gefragt, und bei Mama darf er alles, wieso sollte er zu euch wollen?!
er hätte vielleicht die Chance auf Wechselmodell, aber auch eher gering. Dazu müsste er nachweisen, dass er immer wenn das Kind da ist, Ziet hat, also 14 tägig nur halbtags arbeitet
und wenn eure Partnerschaft mit KIndern nicht klappt, sorry, dann ist er sicher nicht der richtige
Ich stimme den anderen zu.
Was gibt ihm das Recht, dich so vor vollendete Tatsachen zu stellen von wegen, er will das Kind jetzt ganz zu sich holen und du sollst dich kümmern???? Tze...nee ehrlich, da würde ich auch auf die Barrikaden gehen. Sowas gehört abgesprochen!!!
Tatsächlich würde ich wohl auch überlegen, ob ich diese Beziehung weiterführen will. Egal, ob das Kind jetzt zu euch kommt oder nicht. Denn ich kann dieses Übergangenwerden und mich einfach irgendwo zu verpflichten einfach nicht ab. Du ja scheinbar auch nicht.