Alleine mit Zweifeln

Hallo ihr Lieben,

ich habe vor einiger Zeit schon mal einen Beitrag verfasst, welcher mir sehr weiter geholfen hat. Es ging dabei um die Zweifel, die ich hege, da ich für meinen Partner mit Kind in eine andere Stadt ziehen müsste usw.
Ich habe mich im Laufe der Zeit immer mehr mit dem Gedanken angefreundet und so haben wir auch schon relativ konkrete Pläne bzgl. Umzug usw.
Nun habe ich aber ein Problem. Ich merke, dass meine Abneigung seinem Kind gegenüber immer größer wird (der Junge kann absolut nichts dafür-das geht nur in mir vor und ich ärgere mich sehr über mich selber). Trotzdem gibt es diese Abneigung leider und ich habe das Gefühl, dass ich völlig alleine damit bin. Eigentlich ist mein Partner auch mein bester Freund, aber mit diesem Problem bin ich völlig alleine. Was ja auch logisch ist-ihm tut es weh, wenn ich Andeutungen in diese Richtung mache. Natürlich, es ist sein Sohn. Aber dennoch existieren diese Gefühle in mir und ich bin völlig allein mit der Frage, ob ich gehen oder bleiben soll. Ich weiß einfach nicht, ob es einen Sinn hat, wenn ich jetzt schon diese Abneigung verspüre. Ich bin natürlich nicht machtlos, ich bin immer lieb und gut zu dem Kind. Aber in mir drin sieht es anders aus. Ich bekomme schon Panik, wenn ich weiß, dass er nächste Woche wieder da ist (Wechselmodell) und kann die ganze Nacht nicht schlafen, wenn er mit ins Bett kommt, weil ich so eine Abneigung empfinde. Ich weiß, dass mir niemand sagen kann was richtig oder falsch ist. Aber vielleicht gibt es ein paar „Gleichgesinnte“, die mir ihre Erfahrung teilen können oder mir ein paar Denkanstöße mit auf den Weg geben können. Ich danke euch 🥺

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Knallhart, aber ehrlich: Ich finde, es ist keine gute Idee, wenn ihr zusammen zieht.
Wie soll das laufen, wenn du das Kind so verabscheust??

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Ich sehe es genauso.

Denk auch mal alle Eventualitäten mit ein: was, wenn der Junge aus welchen Gründen auch immer dauerhaft zum Vater zieht?

Ich rate da auch dringend von ab. Ich denke zudem, dass dein Partner einfach nur Schiss hat, sich zu trennen. Aber im Grunde kommt ja niemand als Partner in Frage, der das Kind des anderen verabscheut.

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Also verabscheuen ist das falsche Wort, ich habe eine Abneigung. Aber so habe ich es ihm auch nie gesagt. Ich versuche anhand von Beispielen zu erklären, was mich belastet. Aber sobald es in diese Richtung geht, dann kann und will mein Partner kein Verständnis für mich aufbringen. Trennen möchte er sich definitiv nicht.

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Vielleicht nimmst du dir einfach Mal selbst den Druck? Hat ja keiner verlangt dass du dieses Kind lieben musst. Freundlicher Umgang reicht absolut. Das sollte aber Voraussetzung sein, wenn ihr zusammen wohnen wollt. Anders wird es für Alle unschön.

Außerdem wie alt ist denn das Kind, dass es in eurem Bett schläft? Müsste eigentlich dein Partner regeln. Verstehe dich an diesem Punkt absolut, würde ich auch nicht wollen.

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Danke für deine Antwort. Leider fühle ich mich schon sehr unter Druck gesetzt. Mein Partner erwartet im Grunde von mir, dass ich mich identisch verhalte, als wäre es mein eigenes Kind. Als Beispiel: ich würde und möchte weiterhin in meinem Job in meiner Heimatstadt arbeiten und würde pendeln (1h Fahrtweg pro Strecke), da ich in meinem Beruf Rufbereitschaften machen muss und in Schichten arbeite, ist es schon wichtig, dass ich zum Beispiel nach dem Nachtdienst schlafen kann. Und wenn sein Sohn krank ist und früh mit im Bett liegt, dann würde ich lieber bei meinen Eltern schlafen, damit ich meinen Schlaf bekomme, weil ich immerhin auch diejenige bin, die immer pendeln muss. Das kommt aber für meinen Partner überhaupt nicht in Frage, wir sind eine Familie und da ist es eben so, dass das Kind im Bett schläft, wenn es krank ist und er argumentiert dann damit, dass ich ja auch heim kommen würde, wenn mein eigenes Kind krank ist. Natürlich würde ich das, keine Frage, aber dann ist es auch mein Kind.

Ich habe das vielleicht auch etwas falsch formuliert, eigentlich hab ich seinen Sohn gern, er ist ein sehr lieber Junge. Aber ich wehre mich innerlich dagegen in eine Rolle zu schlüpfen, in der ich alles so annehmen muss, als wäre es mein eigenes Kind. Und diese Erwartungshaltung ist mir einfach zu viel. Ich habe mir immer eine Partnerschaft gewünscht in der man alles gemeinsam bestreitet und wo die Probleme des anderen auch die eigenen Probleme sind. Aber diese Sache kann und möchte ich nicht erfüllen. Und es ist eben ein sehr schwieriges Thema, da mein Partner ein sehr liebender Vater ist, was toll ist. Und trotzdem wünsche ich mir manchmal, dass mir als „Stiefmutter“ der Druck genommen wird. Dass ich mich zwar einfüge und immer lieb und gut zu dem Kind bin, aber das auch klar ist, dass ich nicht die gleichen Emotionen dazu haben kann wie zu einem eigenen Kind.
Puh.. das ist alles ganz schön verzwickt. Zum schlafen: er ist 4 und schläft in seinem Zimmer. Aber er kommt dann eben nachts oft ins Bett. Und ich würde nie verlangen, dass er wieder in sein Zimmer soll. Nie im Leben, ich weiß, was das mit einer kleinen Seele anrichten kann. Aber ich wünsche mir eben dann mehr Verständnis dafür, dass es mich eben trotzdem auch oft belastet..

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Aha, interessant. Dann ist aber dein Partner das Problem und nicht das Kind.
Seine Erwartungshaltung ist absurd.

Nicht nur was er da bezüglich pendeln erwartet, allgemein scheint er ja ne schräge Ansicht zu haben. Wünscht der sich Familie 2.0 und eine Ersatzmutter?

Wer selbst Kinder hat weiß genau welchen Unterschied es nun Mal ausmacht.

Du wirst ihm das aber nicht erklären können. Du klingst etwas naja devot. Ist nicht beleidigend gemeint. Aber sich für deine Rechte in dem Konstrukt einzusetzen scheint dir schwer zu fallen. Ich meine, er schreibt dir vor ob du bei deinen Eltern schlafen kannst (wenn du schon nicht in Ruhe in deinem eigenen Bett schlafen kannst)? Wieso machst du nicht einfach das was für dich besser ist? Oder ihr sucht euch eine Wohnung in der du dein eigenes Zimmer hast. Wäre auch eine Möglichkeit.

Oder dein Partner könnte ja im Kinderzimmer schlafen, wenn das Kind krank ist. Aber er erwartet dass ausschließlich du dich anpasst. Anstatt die Bedürfnisse aller auszubalancieren.

Ich würde euch ehrlicherweise raten, zieht nicht zusammen. Du wirst da komplett untergehen und hinten anstehen. Sucht euch erstmal ein Coaching oder eine Paartherapie. Das muss ihm mal jemand Neutrales erklären.

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Ich würde (noch) nicht zu ihm ziehen. Festigt eure Beziehung und findet einen gangbaren Weg im Umgang mit dem Kind. Deine Abneigung wird dich auf Dauer zermürben und zerstört letztlich eure Partnerschaft. Ich weiß, das hast du nicht geschrieben, aber wie soll es werden, wenn gemeinsamer Nachwuchs dazukommt?
Jeden Tag zwei Stunden pendeln, und das noch im Schichtdienst, finde ich auch zu viel. Bei deinen Eltern schlafen, ist dabei keine gute Idee. Du bist ein erwachsener Mensch, kein Teenager der nur noch zum Essen und Schlafen nach Hause kommt. Vielleicht wäre es den Eltern sogar zuviel, falls es regelmäßig würde.
Bitte überdenke deine Umzugspläne noch einmal.

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Ich war praktisch in der gleichen Situation wie du. Bin mit meinem Mann in seine Region zusammengezogen. Und auch sein Kind schlief immer mit im Bett, was für mich ein NO GO war. Allgemein war sein Kind sehr anstrengend und unselbstständig. Allerdings haben wir das offen miteinander besprochen vor dem Zusammenzug. Denn für mich wäre klar gewesen, dass das in einer Katastrophe enden würde. Das ganze hat nur geklappt, weil wir vorher darüber gesprochen und Regeln aufgestellt haben, ein Weg, der für uns alle 3 machbar war. Jeder musste sich anstrengen und wir mussten uns alle ein bisschen entgegenkommen, aber es hat wunderbar geklappt. Wenn dein Freund das überhaupt nicht will, dann würde ich auf deine Bauchschmerzen hören und es lieber beenden.

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Hey!

Ich kann deine Bedenken nachvollziehen. Und ja, ich schließe mich den anderen an: dir sind die Erwartungen deines Partners zuwider. Zu Recht.

Das würde ich so nicht mitmachen. Wenn er bei seinen Forderungen bliebe, würde ich nicht umziehen.

Liebe Grüße
Schoko

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ich schließe mich an.

Die Erwartungen deines Partners an dich gehen GAR nicht.

Wenn mein Partner sowas ernsthaft (!) von mir verlangen würde und auch nach einem Gespräch nicht kapieren will, warum das absolut nicht akzeptabel für mich ist, dann würde ich im Leben nicht dahin ziehen. Warum sollte ich das tun? Nee, sorry. Du hast den alleinigen Stress und dein Partner ist fein raus. Du fährst hin und her, kommst nicht zum Schlafen, kümmerst dich um sein Kind und was macht er? Nee nee, überleg dir das gut.

Und übrigens: Nein, du hast nichts gegen das Kind und was du schreibst, finde ich liebevoll für eine "Stiefmama" im Bezug auf den Kleinen. Da gibt es ganz andere Stiefmama. Und ja, ich verstehe dein Argument wegen des Unterschiedes eigenes Kind/Stiefkind. Es ist traurig, dass dein Partner das nicht verstehen will. Lass dir da bloss nix einreden. #winke

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Hallo, danke für deine nette Antwort!!
Ich habe mit meinem Partner gesprochen und er meinte, dass es ihm in der Seele wehtun würde, wenn sein Sohn mal mitbekommt, dass wir für unser potentielles gemeinsames Kind beide immer da sind (z.B. wenn es krank ist) und bei ihm dann nur er..

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Hallo Annilie,
Ich war bzw. bin immer noch in der gleichen Situation wie du.
Was mir persönlich geholfen hat war abzuwiegen was mir wichtiger war mein Mann trotz Sohn oder ihn verlassen aber zu wissen dass ich in einer nächsten Beziehung keine Garantie habe dass es besser wird obwohl da kein Kind dabei ist.
Ich habe mich für meinen Mann entschieden wir sind inzwischen verheiratet. Aber ich habe manchmal auch keinen Bock auf seinen Sohn ich darf ihn dass dan sagen und er Kommerz sich dann in dem Moment auch selbst um ihn! Wie in eines anderen Kommentar sei. Sohn hat eine Mutter und die sollte sich um ihn kümmern!
Ich will auch nicht dass sein Sohn bei uns im Bett schläft und sonst muss mein Mann halt in sein Zimmer schlafen gehen!
Bei mir kommt die Ablehnung von seinem Sohn eher weil ich seine Mutter nicht leiden kann. Such mal bei dir von wo die Abneigung kommen könnte das hilft manchmal schon!

Ihr müsst einfach ganz klar Kompromisse finden und die dann auch einhalten und er muss es aushalten können dass du manchmal einfach keinen Bock hast auf seinen Sohn oder halt um Happy Family zu spielen .. aber du musst halt manchmal auch einfach aushalten und deinem Freund zuliebe mitmachen ich weiss es ist mega kompliziert aber klappen kann es schon es ist einfach einen mega langer Weg! Hauptsache ihr könnt Kompromisse eingehen und aushalten

Ich wünsch dir viel Mut