Hallo,
ich wollte mal bei euch nachfragen, wie es bei euch so läuft, bzw. wie das Verhältnis zwischen euren leiblichen Kindern und eurem neuen Partner ist.
Ich bin mit meinem Partner nun ca. 6,5 Jahre zusammen. Er ist nicht der Vater meines Sohnes (13 J.). Wir wohnen auch schon seit 5,5 Jahren zusammen. Ich weiß, dass er meinem Sohn nie den leiblichen Vater ersetzen wird. Das verlange ich auch nicht. Er redet z.b. nur das nötigste mit meinem Sohn. Es gab schon Zeiten, in denen sich sich morgens nicht mal "hallo und tschüss" gesagt haben. Ich habe beiden gesagt, dass es nicht ok ist. Daraufhin hat es sich geändert. Das hält z. b. eine Weile und dann geht´s wieder von vorne los. Oder ich fänds super, wenn die beiden mal zusammen Fußballspielen gehen würden, zumal sie beide dasselbe Hobby pflegen. Ich wünschte mein Partner würde mehr auf meinen Sohn zugehen. Aber es ist nur auf das nötigste begrenzt. Das tut mir manchmal weh. Ich gebe meinem Partner immer Rückmeldung und sage ihm, dass er sich sehr wenig mit meinem Sohn abgibt. Dann ändert es sich zwei Wochen. Danach gehts von Vorne los. Mit "mit meinem Sohn abgeben" meine ich, einfach z. b. erkundigen wies in der Schule war. Einfach so kleine Dinge. Kurze Aufmerksamkeiten. Ich verlange keine großen Ausflüge, etc.
Ich würde mal gerne von euch hören, wie es bei euch so abläuft.
Verhältnis zwischen Partner + Stiefkind
Ich habe zu der Tochter meines Partners auch keinen besonders guten Draht. Wir akzeptieren uns, gehen und aber zuhause aus dem Weg und reden kaum. Wenn wir einen Ausflug zu dritt machen ist es etwas besser.
Wir bekommen ein Baby und sie freut sich tatsächlich sehr auf ihren Bruder. Sie fragt mich auch immer wie es ihm geht. Wir sind allerdings ganz weit weg davon, dass sie meinen Bauch berührt um die kleinen Tritte zu spüren. Das ist für uns zu intim.
Für meinen Partner ist die Situation ok. Er bezieht mich immer in Aktivität ein, wenn ich allerdings keine Lust dazu habe, ist es für ihn auch ok.
Ich hab der Tochter gegenüber keine besonders intensiven Gefühle, würde tendenziell in der Erziehung einiges anders machen. Aber es ist nicht meine Aufgabe, und deswegen ziehe ich mich lieber zurück als in einen Konflikt zu geraten. Das zahlt sie nicht aus, da sie nur jedes zweite Wochenende hier ist.
Aber vielleicht bringt uns ja das Baby etwas näher zusammen… Aber etwas erzwingen was nicht da ist wird nicht funktionieren.
Ich habe auch keinen Draht zu meiner Stieftochter. Ihr Vater und ich sind seit 7 Jahren zusammen, sie war damals 7.. Ich akzeptiere sie, mehr nicht. Wie schon einige schrieben, Sympathie kann man nicht erzwingen. Wäre sie nicht die Tochter meines Mannes hätte ich mit ihr absolut nichts zu tun. Bei ihr lief auch sehr vieles in der Erziehung schief was sich nun in ihrer Person äussert. Sie kann natürlich nichts dafür aber ich eben auch nicht, darum habe ich kein Interesse an ihr. Bei uns gibt es auch Tage da läuft nichts ausser Hallo und Tschüss. Die Anstandsregeln wurden jedoch stets eingehalten, darauf bestehen sowohl ihr Vater als auch ich.
Ich bin mit meinem Partner seit vier Jahren zusammen - und muss ehrlich sagen, dass ich mit ihm nicht zusammengezogen wäre und nicht geheiratet hätte, wenn das Verhältnis von ihm zu meinem heute 13jährigen Sohn so unterkühlt wäre, wie du es bei euch beschreibst. Mir ist natürlich absolut klar, dass man das nicht erzwingen kann, aber ich hätte mir nicht vorstellen können, jemanden hier in unser Gefüge zu holen, der mein Kind allenfalls erträgt. Bei uns ist absolut geklärt, dass mein Partner kein Ersatzvater ist, ich habe ihn auch nie gebeten, Betreuung zu übernehmen oder Regeln durchzusetzen, das ist alles sehr langsam gewachsen und immer nur so weit, wie er und mein Sohn das wollten, aber es gab vom Moment des Kennenlernens an gegenseitiges Interesse und Sympathie.
Was ich aus deinem Beitrag nicht rauslesen konnte: Wie geht es deinem Sohn denn mit dieser Situation? Hätte er es gern anders?
Das wäre für mich so nicht infrage gekommen. Mein Mann und ich sind seit 10 Jahren zusammen und seit 7 Jahren verheiratet. Für ihn ist unser Ältester genauso sein Kind wie die anderen beiden, auch wenn er ihn "teilen" muss (Verhältnis zum leiblichen Papa mit Familie ist sehr gut). Unser Großer nennt auch beide Papa (eigeninitiativ, übrigens, es wurde ihm nicht in den Mund gelegt). Mein Mann war schon auf Elternabenden wenn von uns keiner konnte, begleitet zu Fußballspielen, lernt für Klassenarbeiten - im Grunde alles, was innerhalb einer Familie normal ist. Er nimmt Anteil an seinem Leben, hört sich Sorgen und Nöte an, wir gehören einfach zusammen. Er macht keinen Unterschied zu unseren gemeinsamen Kindern.
So wie du deinen Partner beschreibst, wäre es ihm wohl am liebsten, dein Kind wäre nicht da. Finde ich ganz furchtbar. Würde sich für mich so anfühlen, als sei ich im eigenen Zuhause unerwünscht. Hätte ich meinem Kind nicht zugemutet.
Aber dafür ist es jetzt zu spät, es sei denn, für dich käme eine Trennung infrage. Nun wirst du dich arrangieren müssen. Wenn sie nach fast 7 Jahren keine Beziehung aufbauen konnten, wird das jetzt auch nicht mehr passieren - da ist dieses erzwungene Zeit verbringen nur unangenehm.
bei uns war es von Anfang an super, wir hatte aber keine Papa im Hintergrund, weil mein 1. Mann tödlich verunfallt ist. Ich war eher abgemeldet, wenn der neue Papa da war. auch huete noch. Einen Partner, der mit meinem Kind nicht klar gekommen wäre, hätte ich sicher wieder verlassen und auf alle Fälle nicht geheiratet. Das hat sich übroigens auch nicht geändert als unser gemeinsames Kind dazu kam
Er redet z.b. nur das nötigste mit meinem Sohn. Es gab schon Zeiten, in denen sich sich morgens nicht mal "hallo und tschüss" gesagt haben.
Furchtbar belastend. So hätte ich nie leben wollen. Mein zweiter Mann heiratete mich mit einer bockigen Vierjährigen und einem Achtjährigen, der nie wusste, was er in der Schule eigentlich soll.
Lichtjahre entfernt von einer "Rama-Familie" und oft genug platzte meinem Mann der Kragen - wie mir eben auch. Beide Kinder wollten sehr früh Papa zu ihm sagen, weil sie ihn mochten, Kontakt zu meinem Ex bestand ja nicht.
Mein Mann war echt kein perfekter Pädagoge und oft sehr impulsiv in seinen Äußerungen, aber er machte alles für meine Kinder, baute mit meinem Sohn eine Hütte, war ständiger Fahrradservice für zusammengerittene Räder - und hielt, wenn auch oft verzweifelnd, zu ihm, als er uns eine Pubertät vom Feinsten bescherte, mit Spielsucht, von der Polizei heimbringen u.v.m. Ohne ihn hätte ich die Zeit nicht geschafft.
Zu meiner Tochter hatte er einen so guten Kontakt, dass sie später von ihm zum Altar geführt werden wollte, was er - ungeheuer aufgeregt und stolz - auch machte.
Er hatte selber zwei Töchter, zu denen der Kontakt viele Jahre abgerissen war dank der Mutter. Er wurde dann zwar wiederbelebt, aber ich behaupte mal, dass das Verhältnis zu meinen Kindern besser war als zu seinen.
Dein Partner hat Dich mit Kind bekommen, das wusste er verdammt nochmal vorher. Das Kind links liegen zu lassen, ist herzlos und charakterlich absolut nicht einwandfrei. Was Dein Sohn davon denkt, möchte ich garnicht wissen.
LG Moni
"Dein Partner hat Dich mit Kind bekommen, das wusste er verdammt nochmal vorher"
Und sie wusste vorher, dass sie einen Partner OHNE Kind genommen hat. Dieses Argument zieht für beide Seiten.
Das Argument hinkt. Dass es leichter ist, sich mit jemand ohne Kind zusammenzutun, ist logisch.
Aber seitens des Mannes einfach nach dem Prinzip vorzugehen "hm, ist ja ihr Kind, was geht mich das an" zu verfahren und dem Kind nicht mal ein Mindestmaß an Kommunikation oder Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, ist ein absolutes Nogo und gefühllos ohnegleichen.
Dass die Frau erst jetzt ein blödes Gefühl dabei hat, wunderte mich auch. Das merkt man normalerweise schneller, aber da flogen wohl noch die rosa Einhörner und sie dachte sich, wird schon noch.....das war falsch.
Ich finde viele Beiträge hier sehr traurig.
Für mich wäre es niemals in Frage gekommen mit einem Partner zusammen zu wohnen, der mein Kind nur duldet.
Mein Kind soll sich zuhause wohl fühlen und mit dem Wissen nur geduldet zu werden, entsteht sicher keine angenehme Atmosphäre.
Ich habe das große Glück, dass mein Partner und meine Tochter sich gut verstehen, wir sind eine Familie und er hat die gleichen Rechte und Pflichten, wie ich auch. Er übernimmt also ebenso Verantwortung für UNSER Kind und kann bringt sich in die Erziehung ebenso ein.
Ich bin wirklich sehr glücklich darüber und bin immer wieder erstaunt, wie wenig Wert andere offenbar darauf legen, dass Kinder in ihrem eigenen Zuhause nicht nur geduldet, sondern geliebt werden.
Genau aus dem Grund habe ich mit meinem zweiten Mann erstmal 2 Jahre so zusammengelebt, weil ich sehen und SPÜREN musste, wie das mit meinen Kindern funktioniert. Hätte er einen der Beiden nur ansatzweise so behandelt wie die TE beschreibt, wäre es das gewesen, und wenn ich noch soviel geheult hätte. Das wusste er aber vom ersten Moment an, als wir merkten, das wird ernst mit uns. Man muss seinen Stiefkindern (das Wort benutzten wir nie) nicht tägliche Liebe bekunden, aber sie müssen einfach spüren, dass sie gemocht werden und nicht nur geduldet sind. So einen Mann hätte ich nie lieben können.
LG Moni
Exakt, ich würde lieber selbst meinen Liebeskummer überwinden, als meinem Kind so eine unterkühlte Familiensituation anzutun.
Und natürlich sind sich auch meine beiden nicht immer grün - aber das ist bei ihr und mir auch nicht anders 😉
Bei uns ist es nicht ganz so unterkühlt, wie du es beschreibst, aber auch nicht mehr als höflich und respektvoll. Muss es meiner Meinung nach auch nicht sein. Warum auch, das Kind hat ja bereits Eltern. Ich habe einfach keinen Draht zu dem Kind meines Mannes. Das kann man auch nicht erzwingen. Ich finde es auch nicht hilfreich von dir, das erzwingen zu wollen. Da ist doch ganz offensichtlich von beiden Seiten kein Interesse da. Bei uns wohnt das Kind allerdings auch nicht hier. Solange es für deinen Mann und deinen Sohn so passt ist doch alles gut.
Sehe ich auch so So wie ich den Text der TE verstehe, muss sie ja immer "beide" mahnen, also wird es dem Sohn auch nicht anders gehen. Von daher, wenn es für die beiden stimmt ist doch alles paletti.
Bei uns ist es auch so. Ich bin zu meiner Stieftochter nett und umgekehrt, mehr nicht. Wir haben auch keine Beziehung oder uns irgendwas zu sagen, sie ist einfach überhaupt nicht auf meiner Wellenlänge. Mein Mann hätte sich das natürlich bestimmt auch anders gewünscht, aber so wie es jetzt ist, ist es für ihn auch ok. Wenn sie Hilfe braucht (Hausaufgaben, Fahrdienst weil gerade kein Bus fährt) fragt sie und ich helfe. Aber Gefühle sind da keine, kann man ja auch nicht erzwingen.
Ich finde es ist ein Unterschied, ob ein Kind alle zwei Wochen für zwei Tage eine unterkühlte Stimmung aushalten muss wenn es gerade beim Papa zu Besuch ist, der das hoffentlich ausgleicht, oder ob es immer so ist und das Kind nur geduldet wird und als Störenfried im eigenen Zuhause aufwachsen muss.
Ich finde, es ist an deinem Partner, seine Haltung zu ändern und deinem Kind wohlwollend zu begegnen.