Gehts euch auch so?

Hallo Zusammen 🙂

bin neu in der Community und muss hier mal ein bisschen meinen Frust abbauen. Vielleicht gehts auch anderen Frauen so und es entseht somit ein großer Meinungsaustausch 🙂

Mein Freund ist ein alleinerziehender Vater einer 6 jährigen Tochter. Wir sind seit 3 Jahren glücklich zusammen, es gibt grundsätzlich keine Probleme, auch meine Beziehung zur Tochter ist gut.
Noch kurz zur Vorgeschichte meines Freundes: eine Beziehung zur Frau des Kindes gibt es nicht, das Kind entsand aus einem One Night Stand, der Frau wurde damals das Kind nach der Geburt entzogen aufgrund Drogenprobleme. Mein Freund hat sich das alleinige Sorgerecht erkämpft, es ist gerichtlich geregelt das die Frau das Kind nicht sehen darf.

Somit zum Frustproblem meinerseits. Mein Freund hat grundsätzlich alles richtig gemacht, die Verpflichtung fürs Kind auf sich genommen, er macht das auch super. Ich komme in der Beziehung absolut nicht zu kurz, dennoch muss ich ehrlich sagen, ich mag das Kind nicht besonders. Ich will auch selbst keine Kinder. Die Mutter meines Freundes kümmert sich sehr viel um das 6 jährige Mädl, somit haben wir auch viel Zweisamkeit. Dennoch ist die Verpflichtung da und ein 6 jähriges Kind gibt schon mächtig Gas.

Leider kann ich mich mit keinem in meinem Umkreis austauschen, wie es ist eine "Stiefmutter" zu sein und was alles dahinter steckt. Freundinnen und Schwester haben selbst alle die ersten Kinder, somit wird vorab immer an das Kind gedacht, nie aber wie es mir damit geht. Auch meinem Freund kann ich nicht meine ehrliche Meinung darüber sagen, es würde ihn sehr verletzten

Wie gehts euch damit? Kennt ihr diese oder ähnliche Situationen?

Freue mich auf einen Meinungsaustausch 🙂

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Was genau fehlt dir denn? Zweisamkeit kommt nicht zu kurz, du verstehst dich gut mit dem Kind.. Nervt dich einfach das Kind an sich? Also die Tatsache, dass es da ist?

Nun wenn ja, dann wirst du dich trennen müssen. Das Kind ist noch mehr als 10 Jahre sicherlich ein aktiver/abhängiger Teil eurer Familie. Es ist auch keine Schande, sich das einzugestehen. Wenn du dich partout nicht an das Kind gewöhnen oder es akzeptieren kannst, dann ist das fairste für alle Beteiligten, wenn du deinem Partner das sagst und dich trennst.

Ich selber wollte auch nie Kinder und habe mich in einen Mann mit Kind verliebt. Es mussten viele Kompromisse auf beiden Seiten eingegangen werden, aber wir haben uns gefunden und einen Weg, der das Leben für uns alle 3 erträglich macht.

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Mir geht es nicht so, ich antworte aber trotzdem mal;-)
Also ich habe mein Stiefkind gerne hier und mag es. Ich will aber auch selbst Kinder bzw ist eines gerade auf dem Weg :)

Du schreibst, du willst selbst keine Kinder. Vielleicht liegt hier der Hund begraben und es ist nicht wirklich ein Patchwork Problem. Magst du denn generell keine Kinder oder nur das deines Freundes nicht? Ich finde, es ist ok, zu sagen, dass man keine Kinder mag. Dann ist es aber vielleicht besser, die Zukundt mit einer Person zu planen, die das ebenso sieht.

Ich hätte auch Scheu, so etwas meinem Partner zu sagen. Vielmehr solltest du dich fragen, was du dir von bzw in der Zukunft erhoffst. Siehst du dich in ein paar Jahren neben einem Partner mit Kind oder neben einem Partner ohne Kind? Solche Fragen würde ich mir jetzt stellen. Die Antwort kannst nur du dir geben.

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Hallo,

mein jetziger Mann hat meinen Sohn aus 1. Ehe kennengelernt, da war dieser knapp 4. Ich lebte mit ihm alleine, seit Junior 1,5 Jahre alt war. Es bestand/besteht aber guter Kontakt zum LV.

Mir hätte es nicht nicht genügt, wenn mein neuer Partner mein Kind nur akzeptiert. Das war für mich keine Option, da wär ich lieber alleine geblieben und hätte unverbindlichen Spass gehabt.

Das Mädel bei Euch ist 6 Jahre, die schwierigen Jahre kommen noch (hab vier Kinder zwischen 2 und 18). Deine Gefühle sind, wie sie sind. Das ist völlig in Ordnung! Aber Du bist nicht ehrlich zu Deinem Partner. Da sind die Probleme schon absolut vorprogrammiert.

Bei Dir klingt es nicht, als ob ihr eine Familie seid. Eher Du und Dein Freund und dann Dein Freund und sein Kind und dann Oma und Kind. Das stell ich mir sehr schwierig vor.

Mein jetziger Mann ist wie ich ein absoluter Familienmensch und war für meinen Sohn von Anfang an Ergänzungspapa. Sohnemann ist jetzt 18.

Für mich steht Ehrlichkeit in einer Partnerschaft an erster Stelle. Ehrlichkeit mir selber gegenüber und auch meinem Partner. Sonst trägt diese Partnerschaft nicht allzu viel.

Mein Exmann und Vater unseres Sohnes hatte während und nach der Trennung eine blutjunge Freundin, die ähnlich fühlte wie du. Sie war allerdings sehr bemüht. Unser Sohn hat es trotzdem gespürt und auch für meinen Exmann wurde das auf Dauer zu anstrengend. Es kam ihm oft vor, als ob er zwei Kinder zufrieden stellen müsste. Und das, obwohl er Sohnemann nur tageweise oder wochenendweise hatte.

Dein Freund ist Vater. Und hat aufgrund der Vorgeschichte des Kindes ein wirklich großes Päckchen zu tragen. Das Mädel sowieso. So etwas trägt sich zu zweit leichter.

Wir sind auch noch Eltern von zwei Pflegekindern und noch einem gemeinsamen Kind. Wir wissen also wie es ist, mit nichtleiblichen Kinder zu leben. Und wir lieben es - und sie. Für uns ist das die richtige Entscheidung.

Liebe Grüße
Delenn

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Nein, kenne ich nicht- wir haben zwei gemeinsame Kinder, es gibt keine Stiefkinder. Aber ich kann dich verstehen.

Ein Kind bedeutet soviel Verzicht, Verantwortung. Nerven und Arbeit..

Die eigenen Kinder liebt man wahnsinnig, für geliebte Menschen nimmt man einiges an Entbehrungen in Kauf. Aber für fremde Kinder? Wenn man die Kinder sehrmag, dann vielleicht. Du hättest ja mütterliche Gefühle für das kleine Mädchen entwickeln können. Aber hast du halt nicht und du magst Kinder nicht.

Dann frag dich doch mal ganz ehrlich wie das funktionieren kann und soll, eine gemeinsame Zukunft mit dem Vater dieses Kindes. Willst du nie mal mit ihm zusammen wohnen? Da wäre dann ein Kind im Haus.

Du hast doch sicher auch Wünsche und Pläne für die Zukunft, auch wenn Kinder nicht darin vorkommen sollen. Ich finde du solltest deine eigenen Wünsche und Vorstellungen einer Beziehung nicht unterordnen. Manchmal passt es einfach nicht, dass ist traurig- aber so ist das Leben. Wenn in wesentlichen Punkten die Vorstellungen ganz weit auseinander gehen funktioniert eine Beziehung leider selten auf Dauer.

Also überleg dir ob du das so weiterhin willst. Das Mädchen kann nichts dafür- Kinder in dem Alter sind halt manchmal auch anstrengend. Bitte sei so fair und habe dann eben nur so wenig Kontakt wie möglich zu dem Kind. Sonst verliert sie eine Bezugsperson wenn die Beziehung scheitert.

Und es wäre natürlich sehr wichtig deinen Freund nicht im unklaren zu lassen das du keine tiefere Bindung zu seiner Tochter aufbauen kannst und wirst. Dann könnt ihr gemeinsam überlegen ob euch die Zeit wenn die kleine bei der Oma ist für eure Beziehung genügt- oder ob ihr beide mehr wollt..

Alles gute #klee