Habe ich nur kein Verständnis oder ist mein Empfinden normal?

Hallo zusammen,
ich bin total gefrustet, denke immer wieder nach die Beziehung zu beenden.
Mein Mann hat eine große Tochter aus erster Ehe, die kürzlich auch zwei Jahre bei uns gewohnt hat. Mein Mann ist total verliebt in sie. Sie ist kurz nach unserer Hochzeit hier eingezogen, ich wurde bei der Entscheidung übergangen. Sie zog hier ein ohne Regeln, unser Haus wurde zum Hotel, überall hinterließ sie ihr Chaos. Ständig nahm sie meine Sachen ohne zu fragen, ohne Bescheid zu geben, ohne sie wieder zurückzubringen. Meine Privatsphäre wurde mit Füssen getreten, waren mein Mann und ich im Urlaub, hatte ihre ganze Mannschaft das ganze Wochenende bei uns gewohnt. Es war ständig nur noch laut. Mein Mann und ich hatten nur noch Streits ihretwegen, angeblich sei ihr Verhalten normal für eine 18 bzw. 19jährige. Ich fühlte mich zu Hause gar nicht mehr wohl, jetzt wo sie nicht mehr bei uns wohnt, ist es nicht merklich besser geworden, eigentlich hasse ich mittlererweile das Haus, zu viele unschöne Erinnerungen. Sie ist dann mit 19 in eine WG gezogen, wäre sie nicht ausgezogen, wäre ich mit meinem Baby ausgezogen. In den 2 Jahren hatte sie mir nicht einmal etwas Gutes getan. Aber laut meines Mannes ist sie ja das arme Scheidungskind. Aber zu früh gefreut, jetzt wohnt sie zwar nicht mehr bei uns, aber trotzdem hat mein Mann alle Hände voll zu tun mit ihr. Und weil die Schule ja so stressig war, braucht sie jetzt erstmal mindestens 2 Jahre Auszeit, finanzielle Unterstützung im großen Rahmen immer durch meinen Mann. Wenn sie anruft, springt mein Mann sofort. Egal ob es mein Geburtstag ist, Weihnachten oder ein Feiertag. Was das für Auswirkungen auf mich hat, bedenkt keiner. Mittlererweile habe ich meinem Mann mehrfach gesagt, wie schrecklich ich seine Tochter finde. Übertreibe ich oder wie sehr ihr die Situation als Außenstehende? Laut meines Mannes soll ich mal die Perspektive wechseln und ich bin diejenige, die keine Empathie hat. Gerne schreibe ich noch ein paar mehr Details bei Rückfragen.

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Ich finde überhaupt nicht, dass du übertreibst.
Die Beschreibung der Tochter klingt total unsympathisch, ein sehr bequemes Prinzesschen und zum Egoismus erzogen.

Leider neigen ja einige Väter/Mütter dazu die Kinder nach Trennungen so zu verhätscheln.
Dann werden ganz unangenehme Persönlichkeiten geformt. Völlig lebensunfähig aber mit großer Klappe und hohem Anspruch.

In Patchwork Familien ist viel Rücksicht und Toleranz gefragt. Nicht Kind auf Podest stellen und anbeten. Alle in der Konstellation haben Bedürfnisse, nicht nur das ach so arme Trennungskind.

Ganz nebenbei, wer mir was von 2 Jahre Auszeit nach Abi erzählt, den stelle ich nicht ein. Erfahrungsgemäß sind das ausgeprägte Nix Könner.

Und den Satz einer Userin "DU musst dich bemühen" zeigt genau wie es nicht funktioniert. Im besten Fall bemühen sich alle. Und helikoptern nicht um eine junge Frau herum. Ich meine, sie ist ja in einem Alter wo sie selbst Kinder haben könnte und keine 5 Jahre.

In sofern ist dein Mann dafür verantwortlich, dass es nicht funktioniert. Nach so vielen Jahren wird er das bestimmt nicht ändern. Hat sich eingeschliffen.
Da würde ich tatsächlich Trennung in Erwägung ziehen oder ein Coaching für ihn.

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Ich glaube, das liegt einfach an dem Erziehungsstil und nicht am Patchwork. Gibt unzählige, die das (leider) auch so handhaben. Bei mir gäbe es das bei einem leiblichen Kind auch nicht. Sie will da wohnen? FEin, dann aber mit allen Verpflichtungen, inklusive Haushalt. Gilt wie gesagt für leibliche Kinder ebenso. Sie will zwei Jahre Auszeit? Schön, aber nicht auf meine Kosten.

Da sie jetzt in einer WG wohnt, wirst du wohl am Rest nichts ändern können, wenn dein Mann es so sieht. Viele Männer haben halt auf ewig ein schlechtes Gewissen wegen der Trennung. Was ich nur nicht so verstehe: Wie oft kommt das denn vor, dass dein Mann so wegen ihr eingebunden ist? Nur, weil das schwer vorstellbar ist, wenn sie jetzt in einer WG wohnt.
Wenn dein Mann sie finanziell voll finanziert und du damit aber nichts zu schaffen hast, dann ist das auch nicht deine Sache. Was anderes ist es natürlich, wenn ihr BEIDE deswegen weniger zum Leben habt.

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Danke für die Antwort. Ich weiß, dass der Rahmen der finanziellen Untersützung eigentlich nicht meine Sache ist, jedoch kriege ich sehr viel mit und ärgere mich dann wieder, wie sie unterstützt wird obwohl sie keine Leistung bringt. Sie ist jetzt fast 20 Jahre alt. Ich denke, da spielt auf ewig das schlechte Gewissen meines Mannes mit. Wie oft mein Mann mit ihr eingebunden ist, kann ich nur erahnen, aktuell macht er ihren ganzen Papierkram und künmmert sich um alles. Und wenn sie anruft, weil wieder irgendwas vom Himmel fällt, lässt er alles stehen und liegen und fährt zu ihr. Mittlererweile kriege ich schon einen Anfall wenn ihr Name fällt.

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Mh, ich denke die Probleme liegen auf beiden Seiten.
Dass dein Mann sie finanziert und sie bei ihrem Vater wohnt bei Bedarf finde ich komplett normal. Du wusstest ja wohl dass dein Partner ein Kind hat.
Sie muss DIR auch nichts Gutes tun, genau genommen war sie zuerst da und DU musst dich bemühen bei ihr gut anzukommen.

Deine Ansicht ist mit daher deutlich zu ich-fixiert.

Über das WIE kann man sich natürlich unterhalten. Wieviel finanzielle Unterstützung unter welchem Bedingungen (z.b. Bafög Höchstsatz, nach 6 Monsten muss Ausbildung/Studium begonnen werden oder die Zwischenzeit selbst verdient werden.
Unter welchen Bedingungen man in einem Haus wohnt und wen man wann einladen darf kann man auch besprechen. Ich finde es normal, dass ein fast volljährigen Kind wenn es sturmfrei hat Leute einladen darf solange nichts beschädigt wird etc.

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Danke für deine Antwort. Ich hatte mich am Anfang sehr bemüht, Essen gekocht, Wäsche gemacht usw. Dann habe ich gemerkt, wie der Hase wirklich läuft, auf sowas war ich nicht eingestellt gewesen. Sie wollte nur ihre Freiheit haben, deshalb ist sie auch von der Mutter weg, nur Rechte ohne Pflichten. Als wir im Urlaub waren, haben ca. 10 Leute bei uns das ganze Wochenende in der Wohnung gewohnt. Es war ihr nicht erlaubt worden. Auch im Kinderzimmer meines Sohnes haben Leute genächtigt, womöglich auch in unserem Ehebett, das weiß ich jedoch nicht genau. Und ja, es kamen Dinge weg, die natürlich nie wieder aufgetaucht sind. Das regt mich jetzt eher weniger auf, weil es die Sachen meines Mannes waren, aber die Sache, dass ich die Leute nicht kannte und meine Privatsphäre dadurch verletzt worden ist. Das war auch nicht das einzige Mal, dass sie sowas gebracht hat.

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Für einen Teenager ist es normal dass die Eltern Wäsche machen und essen kochen. Damit hast du höchstens deinem Partner einen Gefallen getan, nicht aber ihr.

Dass Dinge wegkommen ist natürlich falsch, auch ohne Fragen im Ehebett zu übernachten. Alles andere finde ich vollkommen okay. Ich habe auch schon Freunde in den Zimmern meiner Geschwister übernachten lassen als die nicht da waren. Ich finde wirklich du siehst das viel zu empfindlich. Das wirkliche Fehlbenehmen (Sachen kommen weg etc.) sollte dein Partner als Vater unterbinden.

Beim Rest solltest du lockerer werden. Es ist seine Tochter die genauso zur Familie gehört wie dein Sohn. Vergiss das nicht. "Beschuldigen" kannst du höchstens deinen Partner der die Tochter in gewissen Bereichen nicht gut erzieht bzw Fehlverhalten nicht sanktioniert.

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Also ganz ehrlich...
Für mich hört sich deine "Stieftochter" als sehr verzogene und verwöhnte Göre an. Sorry für den Ausdruck. Madame ist 18 oder 19 Jahre alt? Dann hat sie sich gefälligst auch an Regeln in "Eurem"! Haus zu halten.
Ich verstehe dich total. Zumal ihr noch ein gemeinsames Baby zu Hause habt.
Irgendwo gibt es Grenzen und man muss sich auch nicht alles als " Stiefmama" gefallen lassen.
Und wenn dein Mann kein Ar... in der Hose hat, ihr mal die Meinung zu sagen, dann sorry.
Verständnis scheint er für dich nicht viel zu haben. Das wäre mir zu doof. Dann geh lieber...
Liebe Grüsse... #winke

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Vielen Dank. Seit 2 Jahren spiele ich bereits mit dem Gedanken zu gehen, mittlererweile ist unsere Ehe eher schlimmer als besser geworden. Die Tochter wird nun übrigens 20. Ich kann das Geschehene einfach nicht abhaken, zumal die Tochter noch dazu bei uns eingezogen war, da ging es mir wahnsinnig schlecht, da ich aufgrund einer Fehlgeburt in eine Depression abgerutscht war. Und dann tanzte sie noch auf meinen Nerven herum, ich konnte das kaum noch aushalten. Dazu die ständigen Streits mit meinem Mann wegen ihr. Da ich aktuell noch in Elternzeit bin und kein Geld verdiene, ist die Situation echt schwierig. Zwischen meinem Mann und mir hat sie - ohne es zu wissen - einen großen Bruch verursacht.

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"zumal die Tochter noch dazu bei uns eingezogen war, da ging es mir wahnsinnig schlecht, da ich aufgrund einer Fehlgeburt in eine Depression abgerutscht war. Und dann tanzte sie noch auf meinen Nerven herum"

Da liegt der Hase im Pfeffer.
Ich glaube aber nicht, dass die Tochter den Bruch verursacht hat, sondern dein Mann. Er hat die Tochter einquartiert, er hat trotz der Probleme bei der KM keine Regeln eingeführt. Das hätte alles anders laufen müssen.
Ernsthaft, 2 Jahre frei? Wenn er ihr auch noch das genehmigt, dann ist ihm nicht mehr zu helfen.

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Furchtbar!
Hatte auch mal so nen Partner. Hat für seine Tochter (ok) und für seine Ex alles gemacht. Absolut abturnend.

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Ich finde, du kannst mal wieder runter kommen.

Okay, das Zusammenleben lief nicht optimal.
Aber sie wohnt da ja nicht mehr bei euch. Und du hasst das Haus, wegen ach so schlimmer Erinnerungen? Ich bitte dich.

Das du jedes Mal wenn ihr Name fällt auf 180 bist muss auch nicht sein.

Ich bin völlig bei dir. Dein Mann hats Kind verzogen und ich sehe das auch mehr als kritisch.
Aber da sie da nicht mehr wohnt ist es nicht mehr dein Problem. Sie wird schon erwachsen werden ;-)

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gute Antwort. Du übertreibst ein bißchen. Sorry. Ich hatte auch ne Stieftochter in dem Alter und ein Kleinkind hier. Ist halt einfach manchmal Scheiße. Guck nach vorne und hak die Vergangenheit ab.