Hallo,
ich habe vor sieben Monaten meinen neuen Partner kennen gelernt. Er hat zwei Kinder im Grundschulalter. Mein Sohn ist schon erwachsen und außer Haus. Mein Partner lebt gerade in Scheidung und ist seit zwei Jahren getrennt. Obwohl er sich mit seiner Ex-Frau auf das Berliner Modell geeinigt hat, verbringt er jedes Wochenende tagsüber bei seinen Kindern und seiner Ex-Frau. Er begründet es damit, dass die Kinder so unter der Trennung leiden und sie sie langsam an die "neue" Situation gewöhnen wollen. Ich verstehe das jedoch nicht ganz, da sie ja zwei Jahre getrennt leben. Er scheint dieses Modell auch nicht ändern zu wollen und will mich auch den Kindern in absehbarer Zeit nicht vorstellen. Ich habe schon versucht öfters mit ihm darüber zu sprechen, aber er blockt Gespräche hierzu ab oder es kommt zum Konflikt. Ich habe zunehmend den Eindruck, dass er eigentlich noch nicht bereit zu einer neuen Partnerschaft ist bzw. Seine alte Familiensituation für dich noch nicht geklärt hat. Wer hat damit Erfahrung bzw. Hat jemand länger in einem solchen Modell gelebt und kann mir erklären, warum .
Neuer Partner mit unklarer Sorgerecht Situation
Ich finde seine Begründung hanebüchen. In der Übergangszeit, wenn ein Partner eine neue Wohnung finden und einrichten muss, kann ich es total verstehen, dass der ausziehende Part die Kinder noch im alten Zuhause trifft.
Wenn jedoch die Fronten geklärt sind und jeder sein eigenes Reich hat, sehe ich keinen Grund, seine ganze Umgangszeit nur mit dem Expartner zusammen zu verbringen.
Das kenne ich so auch nicht aus meinem Bekanntenkreis, weil alle, die mit der/dem Ex abgeschlossen hatten, sich nach spätestens einem Jahr etwas Eigenes aufgebaut haben.Eigene Wohnung, Absprachen mit der/dem Ex, Kinderzeit überwiegend ohne ehemaligem Partner in der neuen Wohnung...
Sich mit dem Expartner gut zu verstehen, finde ich richtig und wichtig. Auch mal etwas zusammen machen, wie Kindergeburtstage oder dergleichen, finde ich auch vollkommen in Ordnung.
Wenn jedoch die gesamte Familienzeit auch nach Jahren noch wie früher abläuft und der Vater keine Zeit mit den Kindern alleine verbringen möchte, stimmt da in neinen Augen etwas nicht hinsichtlich des Lösungsprozesses. Und damit meine ich nicht die Kinder....
Das mit dem Vorstellen muss man meiner Meinung nach differenzierter betrachten. Kinder reagieren unterschiedlich auf Trennungen. Bei manchen klappt das zeitige Vorstellen gut, bei manchen noch nicht.
Dass es bei deinem Partner nicht klappt, liegt eigentlich auf der Hand. Sie sind ja noch eine Wochenendfamilie und auf diese Art für die Kinder vermutlich gar nicht so richtig getrennt, sondern bloß anders zusammen als vorher.
Hi,
nein, ich habe keine Erfahrung damit. Aber bei berufstätigen Menschen ist ja das Wochenende die Zeit, in der man Zeit für sich und andere hat. Er will diese Zeit lieber mit seinen Kindern verbringen, das ist ja grundsätzlich toll, aber eine neue Beziehung hat da natürlich wenig Platz. Wahrscheinlich würde dir das gar nicht so sehr aufstoßen, wenn du noch in der gleichen Lebensphase stecken würdest und deine Kinder dich am Wochenende in Beschlag nehmen würden. Du bist da aber raus und willst wahrscheinlich jemanden an deiner Seite, mit dem du deine Wochenendzeit verbringen und genießen kannst, absolut verständlich. Er hat (noch) andere Prioritäten. Wahrscheinlich passt Ihr im Moment nicht allzu gut zusammen. Das ist natürlich schade, aber ändern kann nur er etwas daran und das muss er wollen. Oder du arrangierst dich damit und genießt deine WE alleine.
vlg tina
Danke für eure Antworten. Ich habe selbst einen anderen Trennungshintergrund und Frage mich eben auch, warum die Kinder nicht einfach auch bei ihm am Wochenende sein können. Verstehen Kinder wirklich eine Trennung, wenn sie die Eltern nicht auch alleine erleben dürfen? Bzw. Ist es wirklich gut für die Kinder, wenn die alte familentruktur noch zwei Jahre nach der Trennung aufrecht gehalten wird? Mit Wochenende ohne ihn könnte ich sogar leben, aber mir fehlt momentan das Vertrauen darin, dass die Gründe für dieses Modell nicht woanders herkömmlichen... Wie habt ihr das Sorgerecht nach euren Trennungen gelebt?
Was meinst du mit „Wie habt ihr das Sorgerecht nach euren Trennungen gelebt?“
Daran ändert sich ja nichts.
Naja anscheinend ist seine Familien Situation ja geklärt. Er möchte seine Kinder jedes Wochenende sehen und ehrlich gesagt, verstehe ich es schon.
Wenn ich mir vorstelle, ich würde meine Tochter nur alle 2 Wochen sehen… 😩 ist doch schön, dass er so engagiert ist.
Ob er deswegen nicht bereit für eine neue Partnerschaft ist? Ich kann es nicht beurteilen, kenne ihn ja nicht. Für mich schließt sich das aber alles nicht aus.
Er möchte sich erst sicher mit dir sein und das ist ja sehr vernünftig, nicht direkt die Kinder vorzustellen.
Ob es dir als Partnerin reicht, dich nur unter der Woche zu treffen, das musst DU entscheiden. Ich kann absolut verstehen, wenn dir das nicht reicht. Aber dann liegt das Problem halt irgendwie „an dir“ (wenn man denn Schuld zuweisen möchte), was aber völlig ok ist. Ihr habt dann eben unterschiedliche Erwartungen an eine Partnerschaft und die passen nicht zusammen und dann ist das leider so.
Echt ,du findest es normal das man nach 2 j Trennung jedes Wochenende beim expartner verbringt und auf Familie macht ?
Ich denke nicht das SIE das Problem ist ...
Ich finde, es gibt kein „normal“.
Anscheinend passt es für sie, wer bin ich dann, es zu verurteilen?
Trotzdem haben sie sich ja scheinbar für die Trennung entschieden, sonst wären sie ja wohl noch zusammen!
Für die Kinder ist es doch schön und die stehen scheinbar im Fokus.
Mein Schwager hat sich auch kürzlich getrennt. Er fährt jeden zweiten Abend (!) zu seiner Ex und seinem Kind, ebenso am Wochenende. Ich glaube nicht, dass sich daran so bald was ändern wird! Und ich finde es ok. Es muss ja für sie passen, nicht für mich.
Hallo
Erfahrung habe ich damit nicht.
Seine Prioritäten sind klar gesetzt für seine Kinder.
Nach einem halben Jahr hätte er Dir die Kinder durchaus vorstellen können. So hätte die Möglichkeit bestanden, dass Ihr am Wochenende auch mal was mit den Kindern unternehmen könnt.
Ich glaube auch, dass die Ex noch nicht als solche für ihn gilt...🚩
Das gehört geklärt.
Ob Ihr eine Chance habt, wird sich zeigen. Schwierig.....
LG
Das sehe ich anders. Nach einem halben Jahr ist noch nicht mal die Verliebtheitsphase um. Ich finde es toll, dass er sich Zeit nimmt und nicht schon nach nem halben Jahr ne neue vorstellt. Mein Mann und ich haben uns kürzlich getrennt und in einem waren wir uns beide sehr einig: bevor unser Sohn wen neues vorgesetzt kriegt, müssen wir absolut sicher sein, dass es was ernstes ist und der andere Elternteil lernt den neuen Partner zuerst kennen. Ich finde das sehr verantwortungsbewusst von dem Freund der TE und überhaupt nicht verwerflich. Was sind bitte 7 Monate? Nichts. Für die Kinder ist das ne große Sache, gerade in dem Alter.
Kinder zwei Jahre an eine neue Familiensitustion zu "gewöhnen" ist schon lange.
Irgendwann müssen alle vorwärts scha7en.
Wie sehen denn die Wochenenden genau aus? Was machen sie zusammen? Wie wurde denn den Kindern gegenüber kommuniziert, dass die Eltern nun getrennt sind?
Für die Kinder ist es sicherlich gut, Stabilität vermittelt zu bekommen, es würde ihnen aber sicher auch nicht schaden, wenn das ein oder andere Wochenende ein Elternteil alleine mit ihnen verbringt. Das kommt doch auch in zusammenlebenden Familien vor.
Selbst, wenn ich mich mit meinem Exmann weiterhin freundschaftlich verstehen würde, könnte ich mir jetzt nicht vorstellen, die gesamte Freizeit mit ihm zu verbringen. Findet dein Freund es wirklich gut oder macht er es nur für die Kinder? Aus welchem Grund verbringt er keine Zeit allein mit den Kindern?
Bevor er dich den Kindern vorstellt, stünde für mich ganz klar der Schritt an, dass die Eltern Freizeit ohne den anderen verbringen. Muss ja nicht gleich das ganze Wochenende sein, reicht ja auch nur ein Tag. Nach 2 Jahren sollte das auch die Kinder kein Problem sein - oder doch, weil ihnen über diese lange Zeit was vorgegaukelt wurde. Aber auch dann bringt es nur noch mehr Probleme, wenn man dies noch länger vorspielt.
Nur leider kannst du selbst eher wenig machen, um die Situation zu ändern. Sonst giltst du vermutlich schnell als die nörgelnde Freundin, die die Kinder nicht akzeptiert.
Kannst du mit der Ist-Situation umgehen? Wenn nicht, musst du gucken, was du selbst ändern kannst, um damit umzugehen. Klappt das auch nicht, bleibt wohl nur die Trennung. Ich vermute schwer, dass sich so schnell nix ändern wird an der Situation.
Das sehe ich auch so. Nach zwei Jahren sollte man Klarheit schaffen.
Das er mir die Kinder noch nicht vorgestellt hat, finde ich ok. Bin selbst Mutter, wobei man als alleinerziehende da weniger Möglichkeiten hat. Mich irritiert auch, dass es so schwer ist darüber mit ihm zu reden und daher war meine Frage, ob andere das auch so erlebt haben. Ich wollte einfach wissen, ob ich etwas zu sehr aus meiner Perspektive sehe. Aber eure unterschiedlichen antworten waren trotzdem im ganzen erhellend. Danke
Ich denke, dass er dich ganz schön verarscht. Sicher, dass da die Trennung und Scheidung läuft?
Tja,es sollte alles geklärt werden,aber...
Ich kann dir über meine Situation berichten.Ich versuche eine gute Stiefmutter zu sein und alles unter einen Hut zu bringen,aber manchmal weiss ich selbst nicht mehr was richitg ist und was nicht.Bei uns war Folgendes:
1.Wir waren ein Jahr in Kennenlernenphase und danach haben wir Date gehabt.Dann hat er mir gesagt,dass seine Ex und Kind eifersüchtig sein könnten.Ich war traurig.
2.Sie waren in dieser Zeit schon 4 Jahre getrennt und war noch nicht alles geklärt.
3.Ich war halbes Jahr Geheimniss.Das habe ich verstanden,das Kind war 6 usw.aber andererseits habe ich nicht die Freiheit und Anerkennung die man in normaler Beziehung hat.Ich wollte dass er endlich seiner Ex sagt dass er eine neue Liebe hat.Warum?Weil
-Mein Freund dort jeden Monat am WE dort bei Ex und Kind übernachtet hat.
-Sie sind zusammen zum Fest dem Kind zur Liebe gegangen.
-Sie haben zusammen mit Schwiegereltern Feiertage gefeiert wie Weihnachten etc.
Deswegen wollte ich mich nicht mehr verstecken.Soll ich erwähnen dass ihr Name nach 4 Jahren noch an seinem Briefkasten und Türschild waren,und ihre Schminke und Parfüm in seinem Bad.Er sagte zu mir dass er das vergessen hat ihr zurück zu geben.Sein Handy war voll mit Bildern von Ex mit dem Kind.Und zum Schluss hat er noch die Ex zu seinem Geburtstag eingeladen ohne mich zu fragen ,ob mich das stört.Also ich habe schon einiges erlebt.Jetzt sind wir zusammen immer noch und glücklich,aber es war ein langer Weg.Auch wenn ich ihn liebe,ich weiss dass die Mühe die ich mir gegeben habe,er nicht verdient hat.Geduld und Verständis muss man haben,aber nicht für immer und wenn uns was verletzt.
LG!
Wie definiert man Trennung?
Mein Mann hat nach der Trennung von KM noch fast ein Jahr in der gemeinsamen Wohnung gelebt. Er auf dem Sofa, sie im Bett.
Dann ist er ausgezogen und das Kind war alle 14 Tage am WE bei ihm. Und auf Zuruf und es gab massenweise gemeinsame Unternehmungen. Er hat das Kind noch monatelang morgens in die Kita gebracht.
Dann Wollte die Mutter nicht mehr das er das Kind bringt. (ich vermute eine neue Bekanntschaft) Dann lernte er mich ein Jahr nach Auszug kennen. Die Kindsmutter fand es wieder eine gute Idee, dass er das Kind morgens in die Kita bringt. Das ging aber wegen unserer räumlichen Entfernung und seinen angepassten Arbeitszeiten nicht mehr.
Als Mein Stiefsohn mich dann fast zwei Jahre nach der offiziellen Trennung kennengelernt hat, fiel er aus allen Wolken, denn er hatte die Trennung noch gar nicht realisiert. Er war inzwischen fünf und hat seine Eltern ja immer wieder zusammen erlebt.
Haben die Eltern dem Kind einen Gefallen getan? Ich denke nicht. Inzwischen hat die Mutter auch einen neuen Partner und es herrschen klare Verhältnisse. Hätte ich gewusst, dass das Kind noch so lange in der Idee lebte, dass seine Eltern noch ein Paar sind, hätte ich mich auf die Beziehung nicht eingelassen. Es hat ewig gedauert, bis Mutter und Kind die Trennung wirklich vollzogen hatten. ach ja, getrennt hatte sich die Mutter.
Eine Trennung ist eine Trennung und sollte auch gelebt werden. Wie man es gestaltet, ob Wechselmodell, Nestmodell, Residenzmodell....ist egal, aber den Kindern solle vermittelt werden, dass die Eltern Eltern, aber kein paar mehr sind. sonst ist der Platz für eine Neue Partnerschaft nicht da und es gibt jede Menge emotionalen Stress.
Warum trennt man sich, wenn man seine Freizeit trotzdem zu 80% mit dem Ex-Partner verbringt? Das verstehe ich nicht.
Das ist keine Trennung sondern LAT mit einer Geliebten im Hintergrund.
Danke, dass ihr so offen und ehrlich eure Geschichten mit mir teilt. So ähnlich wie im letzten Beitrag ist das glaube ich bei ihm auch abgelaufen, wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob die Sorge um die Kinder wirklich der Grund sind. Er tut sich eigentlich eher schwer mit diesem Aspekt der Verantwortung. Ich werde sehen und danke schon Mal für euere unterschiedlichen Feedbacks.