Hallo zusammen,
ich würde mich nochmal über eure Meinungen freuen. Folgende Situation:
Anfang des Jahres habe ich jemanden kennen gelernt, er ist Witwer und hat zwei kleine Kinder, 3 und 6 Jahre. Wir haben uns von Anfang an unheimlich gut verstanden und waren total auf einer Wellenlänge. Leider bestand der größte Teil des Kontakts aus (stundenlangen) Telefonaten. Die Treffen waren immer kompliziert, u.a. weil er wenig Zeit hatte (Kinder, Entkernung von einem Haus, Arbeit) und weil wir den Kindern nichts von uns erzählen wollten. Wir konnten uns also nur treffen, wenn die Kinder anderweitig versorgt waren bzw drei Mal waren wir im Zoo u.ä. und haben ihnen erzählt, wir wären Arbeitskollegen. Der Grund dafür war, dass wir seinen Kindern, die sich sehr eine neue Mama wünschen, nicht vorschnell Hoffnung machen wollten (weil die neue dann, falls es mit der ganz frischen Beziehung doch nicht klappt, auch aus ihrem Leben verschwindet) und meine Tochter nicht verwirren wollten mit einem zweiten Mann neben/zusätzlich zu ihren Papa. Hätte man vielleicht besser lösen können.
Wir haben es uns leider insgesamt auch sehr schwer gemacht, weil wir ständig darüber geredet haben, dass das mit uns beziehungstechnisch eigentlich keine Zukunft hat, weil ca 45min entfernt wohnt, er sich eine komplette Familie unter einem Dach wünscht, ich mein Kind nicht von seinem Papa (er kümmert sich toll und sie ist jeden zweiten Tag nach der Arbeit und jedes zweite WE bei ihm und er will das auch in Zukunft) und seinen Kindergarten-Freunden wegreißen will und der neue Mann das Haus, das er kurz vor deren Tod mit seiner Frau gekauft hatte, nicht aufgeben will. Aber wir wollten es miteinander versuchen, weil da eben was war zwischen uns.
Ich habe immer wieder festgestellt, dass ich die wenigen Treffen und den Kontakt unheimlich schön finde, aber die Zeit dazwischen eben nicht und dass das für mich keine Dauerlösung ist, v.a., weil es keinerlei Aussicht auf eine Besserung in der Zukunft gab. Wir haben es dann statt Beziehung als Freundschaft versucht, was natürlich nicht klappte und nur wehtat, weil es eben mehr war als Freundschaft. Schließlich haben wir den Kontakt vor ca 1,5 Monaten abgebrochen. Die Idee kam von mir, aber er hat es akzeptiert und sich nicht mehr gemeldet. Auch nicht auf eine lange „Mutmach“-/Beileids-Nachricht“ zum Todestag seiner Frau, die ich ihm geschrieben habe, weil ich wusste, dass es ihm vermutlich sehr schlecht geht, weil es ihm schon vorher nicht gut ging.
Anfangs ging es mir mit dem Kontaktabbruch beschissen, dann wesentlich besser, weil ich absolut davon überzeugt bin, dass es richtig war. Neben den o.g. Punkten bin ich nämlich auch unsicher, ob eine Patchwork-Familie, sollte man es doch schaffen, wohin auch immer zusammen zu ziehen, überhaupt funktionieren würde bzw ob ich wirklich drei Kinder wollen würde (Themen völliges hinten Anstellen eigener Bedürfnisse, Eifersucht unter den Kindern, ständige Planungen, wie bzw wo und mit wem der weiteren beidseitigen Familienmitglieder man Weihnachten und Geburtstage feiert, usw). Vielleicht berechtigte Zweifel, vielleicht suche ich aber auch nur Gründe, um den Kontaktabbruch zu rechtfertigen.
Seit ein paar Tagen vermisse ich ihn und unseren Kontakt (die langen Telefonate, die Wellenlänge, die unglaubliche seelische Nähe, die zwar spärlichen, aber sehr schönen Treffen) so sehr, dass ich ihm gern schreiben würde oder ihn anrufen. Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist. Auf der einen Seite fehlt mir dieser Mensch in meinem Leben einfach so sehr, auf der anderen Seite glaube ich eben nach wie vor, dass wir keine Zukunft haben und habe Angst, wieder was aufzureißen, was mir dann wieder neu wehtut. Was würdet ihr machen?
Danke für´s Lesen!
Wieder Kontakt nach Kontaktabbruch?
Hallo,
du vermisst ihn und eigentlich war eure Beziehung doch schön bis auf die logistischen Probleme.
Ruf ihn an👍
Ein Gespräch ist noch keine neue Beziehung. Wer weiß auch schon, ob er nochmal ein Revival will? Aber man kann doch im Gespräch bleiben.
Das Problem mit dem Zusammenziehen müsst ihr doch nicht sofort lösen. Bleibt erstmal jeder dort, wo er gerade ist. Mein Lebensgefährte und ich haben auch getrennte Haushalte, weil wir auch bis dato noch nicht entscheiden konnten, wer seinen Wohnsitz aufgibt. Ich seh da auch die Vorteile, weniger Streit, und man freut sich aufeinander 🤗
Ich würde ihn nicht mehr kontaktieren.
Es wird dann wieder aufflammen und ihr seid dann am gleichen Punkt wie zuvor.
Ihr habt doch festgestellt, dass eure Lebensvorstellungen nicht zueinander passen.
Es gab gute Gründe auf beiden Seiten für den Kontaktabbruch.
Wenn es schon in der Theorie nicht funktioniert, dann wird die Praxis noch viel schwerer.
Eine Patchwork Familie ist die schwerste Konstellation einer Familie, weil es da ganz viele Bedürfnisse von vielen verschiedenen Menschen unter einen Hut zu bringen gilt und zusätzlich auch noch von außen wichtige Menschen, wie der Vater deines Kindes, ein Wörtchen mitzureden haben.
Da ist die Voraussetzung eine sehr starke Liebe, die ganz viel aushalten kann, sonst geht das schief.
Konzentriere dich lieber auf dein Kind und dein eigenes Leben, der richtige Mann kommt schon noch 🍀.
Alles Gute