Hallo zusammen,
Ich wende mich an euch wegen folgendem Anliegen.
Ich bin jetzt seit einem Jahr mit einem alleinerziehenden Vater von zwei Kindern (10m, 7w) zusammen. Ich selbst habe auch zwei Kinder (13w, 7m).
Vor kurzem sind wir, also meine Kinder und ich, zu ihm ins Haus gezogen und jetzt merke ich, dass er mir die kompletten schulischen Angelegenheiten auf mich abwälzen will oder schlicht und ergreifend sich nicht um die Angelegenheiten bezüglich der Kinder interessiert. Genau so haben die Kinder extreme Defizite in der Schule. Der Sohn besucht eine Förderschule, kann weder lesen noch schreiben und dur Tochter musste jetzt auch die erste Klasse wiederholen.
Seine Kinder sind verhaltensgestört, seine Tochter schreit nach Aufmerksamkeit und klammert sich nun extrem an mich und sein Sohn ist sehr aggressiv.... vor allem meinem Sohn gegenüber, was mich sehr belastet, weil er körperlich aggressiv wird.
Mittlerweile bereue ich es, meine eigene Wohnung aufgegeben zu haben.
Permanent diskutiere ich mit meinem Lebensgefährten über die Erziehung der Kinder.
Ihm scheinen die Kinder lästig zu sein. Er lässt sie einfach laufen. Ich beschäftige mich gerne mit meinen Kindern. Selbst er meint zu bestimmen, ob ich den beiden Kleinen eine Gute-Nacht-Geschichte vorlese. Weshalb es auch des öfteren zu Streitigkeiten kommt. Es ist für mich seit 13 Jahren schon ein Ritual, dass ich meinen Kindern Abends eine Geschichte vorlese.
Er selbst sagt immer wieder, dass er wünschte, dass seine Kinder so wären wie meine. Wieso versucht er dann mit mir über die Erziehung zu diskutieren?
Ich bin tatsächlich am überlegen mich von ihm zu trennen, weil ich und er ganz andere Erziehungsstile haben und ich es einfach nicht mehr aushalten.
Ich empfinde die Situation für mich sehr belastend und merke, dass ich mich nur noch Depressiv und überfordert fühle.
Wie seht ihr das?
Er kümmert sich nicht um seine Kinder.....
Nicht unbedingt trennen, aber jeder für sich wohnen wäre für mich persönlich hier alternativlos.
Hallo, ich denke, ihr solltet euch mal zusammen setzen und ganz klar festlegen, wie das jetzt mit den Kindern läuft. Ihr seid vielleicht etwas zu schnell zusammen gezogen mit den Kindern. Aber deswegen muss es noch nicht gescheitert sein. Die vier Kinder sollten von euch gleich behandelt werden. Also, wenn die einen eine Geschichte abends bekommen, dann auch die anderen beiden - ausser diese wünschen es nicht. Fur alle vier Kinder sollen dieselben Regeln gelten. Und diese müsst ihr beide jetzt mal festlegen und dann gemeinsam auch darauf achten. Gib auch du in manchen Punkten nach. Wenn du ihn jetzt als den kompletten Loser hinstellst punkto Erziehung, erreichst du nichts ausser weiteren Streit. Beharre nicht auf jeden Punkt, gib auch mal nach.
Falls das alles nichts hilft, dann müsst ihr eben wieder in getrennte Wohnungen.
Da kann ich mich nur anschließen.
Sind die Kinder in Therapien? Ergo und Logo? Kanntest du sie vorher nicht und ihre Eigenheiten?
Es sieht auch für mich so aus, dass er nur eine Frau bzw. Mutter für seine Kinder gesucht hat? Wie war denn die Mutter? Gibt es da noch Kontakt oder ist sie verstorben? Die Defizite müssen ja irgendwo her kommen. Vernachlässigung ist ein Grund dafür.
Etwas das mich auch sehr stört. Wir haben schon über diese Themen geredet. Psychologen, Ergo und Logo. Er hat es auch die Schule versprochen, dass er sich darum kümmert. Bei sdem Kinderarzt hat er trotzdem noch nicht einmal angerufen.
Keine Ahnung, ob er diese Initiative von mir verlangt. Nur mehr als IHM auf die Füße treten, werde ich nicht machen.
"Seine Kinder sind verhaltensgestört, seine Tochter schreit nach Aufmerksamkeit und klammert sich nun extrem an mich und sein Sohn ist sehr aggressiv.... vor allem meinem Sohn gegenüber, was mich sehr belastet, weil er körperlich aggressiv wird. "
Habt ihr nicht vorher ausprobiert wie es als Familie funktioniert? Also Ausflüge gemacht, Urlaub? Wie war es da mit den Kindern?
Klar kann man nicht alles vorher testen, aber so ein grobes Bild ergibt sich doch. Seine Kinder werden doch dann bei einem Ausflug in den Zoo auch keine braven Sonnenscheine gewesen sein.
Ansonsten denke ich auch, dass er dich nur als Funktion "Mutter" ausgesucht hat, nicht als Partnerin.
Bei seinen Kindern (was ist mit deren Mutter los?) hat man dann die gefährliche Kombination aus genetischer Hypothek und Vernachlässigung in den frühen Kindheitsjahren.
Falls du da weiterhin Lust drauf hast (hätte ich nicht, ich wäre nie zusammengezogen und würde jetzt sofort nach einer neuen Wohnung suchen da es für ersteres ja zu spät ist für dich), dann NUR mit professioneller Unterstützung. Therapeuten, Schulbegleitung, etc. etc. Wahrscheinlich wird er es aber auch auf dich abwälzen das zu organisieren. Sind wir wieder beim Punkt Auszug.
Mir tun die Kinder leid, aber man kann nicht jeden retten. Vor allem nicht wenn man selber dabei kaputt geht.
"Ich empfinde die Situation für mich sehr belastend und merke, dass ich mich nur noch Depressiv und überfordert fühle."
Ja, verstehe ich. Also musst du die Situation ändern. Wenn einen der Alltag krank macht, muss man ALLES tun um den Alltag so zu gestalten dass man nicht mehr überlastet ist.
Wie habt ihr die Rollenverteilung denn besprochen bevor ihr zusammen gezogen seid?
Sachen packen und raus mit den eigenen Kindern.
Hallo, nochmal
Weil die Frage jetzt mehrmals aufkam.....
Die Mutter ist mehr oder weniger untergetaucht und die haben keinerlei Kontakt zu ihrer Mutter. Der Junge sagt auch selbst - ich weiß nicht, ob er es auch so meint -, dass er sie nicht sehen möchte.
Aber ich sage auch, dass es wohl wirklich die Vernachlässigung ist. Der Vater von meinem Freund lebt auch im Haus und aufgrund der Arbeit, hat er die Kinder mehr auf den Vater abgewälzt, sodass gerade die Kleine alles bekommen hat, was sie wollte und der Junge wohl - und das ist jetzt mehr Spekulation - nebenher lief und ihm eher lästig war.
Ich habe zwischenzeitlich mit meinem Freund noch einmal ein ernstes Gespräch geführt. Nur scheint er mir wirklich am falschen Ende anzufangen Anstatt sich um die wichtigen Sachen (Postmappe, Leistungsstand seiner Kinder oder sie mal richtig in den Arm nehmen) zu kümmern, will er mich mit der Gute-Nacht-Geschichte "entlasten". Ein Ritual, das ich schon seit 13 Jahren mache und ich nicht als Last empfinde.
"Ich habe zwischenzeitlich mit meinem Freund noch einmal ein ernstes Gespräch geführt. Nur scheint er mir wirklich am falschen Ende anzufangen Anstatt sich um die wichtigen Sachen (Postmappe, Leistungsstand seiner Kinder oder sie mal richtig in den Arm nehmen) zu kümmern, will er mich mit der Gute-Nacht-Geschichte "entlasten". Ein Ritual, das ich schon seit 13 Jahren mache und ich nicht als Last empfinde. "
Dann war das Gespräch nicht ernst genug. Dann noch mal. Er scheint auch Defizite zu haben oder?
Ich glaube seine Kinder sind für ihn sein größtes Defizit. Ich kann mich an sich sehr gut mit ihm unterhalten, er hat auch ein sehr großes Allgemeinwissen., versperrt aber die Augen vor den Bedürfnissen der Kinder. Auf meine Frage hin, wann er mit seinen Kindern mal so richtig gekuschelt hat, kam nur: "Ich bin da nicht so der Typ für".
Mit mir kann er es aber!?
Die Kinder tun mir auch schrecklich leid. Und ich versuche auch wirklich mein Bestes, nur kann ich, dadurch, dass die Kleine so extrem klammert und sich aufdrängt und der Große teilweise echt respektlos mir gegenüber ist, wenn er wieder seine Phasen hat, nicht so eine Bindung zu ihnen aufbauen.
Du musst mit deinen Kindern wieder ausziehen.
Dann kannst du sehen, ob er eine Partnerin wollte, oder eine Ersatzmutter.