Hallo zusammen,
unsere Konstellation ist etwas ungewöhnlich. Ich hab zwei Söhne, der große ist von meinem Ex bzw. Mittlerweile Wieder-Freund. In der Zeit, in der wir getrennt waren (zweieinhalb Jahre), hab ich von einer, wie ich’s immer genannt habe, „Liaison“ meine zweiten Sohn ungeplant bekommen.
Diese Beziehung hatte meinerseits nie eine Zukunft, was er insgeheim Auch wusste, aber nicht akzeptieren wollte. Für den Mann war und bin ich die „grosse Liebe“, er war immer sehr aufdringlich und hat mich letztlich in Sachen reingequatscht, (Kind bekommen, Sorgerecht usw.) die ich in stabiler, psychischer Verfassung (war zum Kennenlern Zeitpunkt sehr instabil, keine familiäre Hilfe) niemals getan hätte.
Soweit so gut. Nun hab ich nach langem hin und her mit ihm schlussgemacht, er ist nach wie vor super gekränkt.
Mein ehem. Ex Freund und jetzt Wieder-Freund ist vergangenes Jahr mit unserem Sohn (meinem ersten) im Griechenland Urlaub gewesen, er hat ihm als Souvenir ein selbstgemachtes Album geschenkt, die Bilder vom Ort sind traumhaft schön. Er würde gerne kommendes Jahr erneut fliegen, diesmal mit mir, da wir ja wieder zueinander gefunden haben.
Meine Bedingung war, dass selbstverständlich mein jüngerer Sohn mitkommt, da die beiden Jungs auch ein Herz und eine Seele sind. Für meinen Freund absolut kein Problem, sogar würde er für ihn die Kosten übernehmen, was er aber natürlich nicht muss.
Meine Ex Affäre hat nun schon angedeutet, einen „neuen Mann“ an meiner Seite und somit im Leben des Kindes nicht zu akzeptieren. Sollte er wirklich bis nächsten Sommer hartnäckig gekränkt bleiben - was würdet ihr tun? Fliegen und sich das Leben nicht bestimmen / vermiesen lassen? Ich weiß jetzt bereits, dass das für mich die Hölle wird mental, dieses schlechte Gewissen. Mein jüngerer ist übrigens nächstes Jahr auch erst zwei.
Wie würdet ihr entscheiden?
Lieben Dank fürs Lesen!
Würdet ihr fliegen?
Hallo.
Ich würde wahrscheinlich in dieser Situation nicht fliegen, da du am Flughafen meines Wissens nach ein Schreiben vom Kindsvater dabei haben musst, damit ihr fliegen könnt. Wie du ihn beschreibst, wird er sein Einverständnis für den Urlaub dir bzw eurem Sohn (aus jetziger Sicht) nicht geben. Nicht immer wird kontrolliert, aber wenn die Kontrolle ist und du hast es nicht dabei, ist der Urlaub ruiniert.
Aber informier dich einfach mal schon jetzt im Vorfeld, ob es da eventuell Möglichkeiten gibt, auch ohne sein Einverständnis Urlaub machen zu können. Du hast ja noch ein bisschen Zeit.
Ich wünsche dir starke Nerven und dass er seine eigene Kränkung zum Wohl eures Sohnes überwindet.
Hey, lieben Dank für die Antwort.
Du hast wahrscheinlich recht, dass ich mit dem kleinen nicht einfach ohne Einverständnis fliegen sollte. Wenngleich ich überlegt hatte, es einfach zu riskieren, in der Hoffnung, keine Probleme zu bekommen, da EU-Gebiet.
Es ist noch etwas Zeit, das stimmt.
Irgendwo schreibt auch jemand, dass man mittels Gericht was tun könnte… ist einfach blöd an so einen Kindsvater gebunden zu sein.
In der EU brauchst du ein Eunverständnisschreiben nicht.
Per Gericht verliert man quasi nie, außer wenn gewichtige Gründe vorliegen, aber es kostet viel Zeit und Energie.
Ich würde auch nichts drum geben, dass dein Ex das verbieten will. Kann er rechtlich gar nicht und hat mehr mit ihm zu tun, als mit allen Anderen. Ich würde auf so Manipulationen nicht eingehen. Wenn du fliegen möchtest, flieg. Lass dich nicht einschränken von einem, der Macht ausüben möchte. Soll er versuchen, wird scheitern.
Ganz klar fliegen. Griechenland ist ein sicheres Reiseziel, da kann er sich gerne aufregen, helfen wird es ihm nicht.
Ich danke dir. Das stimmt! Griechenland ist nicht aus der Welt und super sicher, meine Ex-Affäre reist ja selbst auch unheimlich gerne. Nur ist er super gekränkt, dass ich endgültig gegangen bin und handelt aus Willkür… hoffe es findet sich ein Weg.
Aber gerade Griechenland ist dafür bekannt, extra genau zu gucken, ob die Einverständnis des anderen Elternteils vorhanden ist.
Rein „menschlich“ gäbe es da für mich überhaupt keine Frage.
Natürlich würde ich alle Kinder mit an den wunderschönen Urlaubsort nehmen. Beide Kinder gehören doch dazu.
Allerdings gibt es da noch eine rechtliche Seite:
Wenn ihr geteiltes Sorgerecht für dein zweites Kind habt, hat der Kindesvater eben auch das Aufenthalsbestimmungsrecht.
Du könntest also nicht einfach mit dem Kind das Land verlassen und mit ihm in den Urlaub fliegen. Dazu bedarf es der schriftlichen Zustimmung des Kindesvaters.
Stimmt er nicht zu, kann seine Zustimmung durch eine richterliche Zustimmung ersetzt werden.
Das ist dann der Fall, wenn nicht zu erwarten ist, dass du für immer in diesem Land bleibst und der Kindesvater sein Recht nur dazu benutzt, um dir das Leben schwer zu machen.
Hier greift dann die richterliche Zustimmung, die du aber bei Gericht beantragen müsstest.
Deshalb setze den Kindesvater schon vor der Buchung in Kenntnis und hole Dir am besten gleich schriftlich seine Zustimmung ein.
Alles Gute und vorab schon mal einen schönen Urlaub,
Cersei
Ganz genau so.
Beim ADAC gibt es auf der Homepage Vorlagen für diese Zustimmungsdokumente.
Man braucht das nicht für jedes Ausland, aber südosteuropäische Länder wollen das häufig gerne sehen. Wenn man Auto fährt, ist es überhaupt kein Thema, am Flughafen aber schon.
Lieben Dank für deine Antwort!
Ja total, es sind beide meine Söhne, deshalb sollen beide mit. Auch wenn die Hintergründe mit dem kleineren Sohn so schwierig sind. Würdest du denn notfalls ohne den kleinen fliegen? Oder der große fliegt mit Papa und ich bleib mit Junior leider gottes daheim. Aber die nächsten 17 Jahre? Ich fühl mich wie gefangen genommen von diesem Ex😓
Hast du denn Erfahrung mit dieser richterlichen Zustimmung? Wie lange dauert sowas? Ein richtiges Verfahren (mit möglichen Kosten) ist da nicht von Nöten oder?
Und ja, ihn rechtzeitig zur Kenntnis zu setzen ist da unabdingbar.
Hallo,
ich drehe die Sache einfach einmal.
Egal was du machst, du darfst davon ausgehen, dass der Vater des Kindes das Gleiche macht, denn ihr habt BEIDE das Sorgerecht. Du nimmst ihn mit nach Griechenland? Dann wird er beim nächsten längeren Umgang das Kind auch außer Landes schaffen.
Sinnvoll wäre es also, ihr einigt euch friedlich. Vielleicht kannst du ihn sogar damit locken, dass er ja vielleicht auch mal mit Söhnchen ins Ausland Urlaub machen will.
"außer Landes schaffen" - das klingt so kriminell. Es geht doch nur um einen Urlaub.
Was spricht denn dagegen, dass der Vater in seiner Umgangszeit, so sie denn entsprechend lange dauert, eine Reise mit dem Kind nach Griechenland macht?
Tja, die Frage der TE war ja, ob sie einfach gegen den Willen des KV das Kind mitnehmen soll. Das ist nicht legal. Insofern ist kriminell schon das korrekte Wort.
Macht der Vater das Gleiche, ist es genauso kriminell.
Hast du für den Kleinen einen Kinderreisepass, der
noch länger als ein Jahr Gültigkeit hat ? Ansonsten wirst du dafür das Einverständnis des Vaters brauchen. Wenn er Urlaub in Deutschland machen möchte z braucht es keinen Pass, aber sobald es über die Grenze geht.
So ist es. Der Vater muss das Formular auch unterschreiben. Weigert er sich, dann gibt es keinen Reisepass und logischerweise keine Reise ins Ausland. Das ist also die erste Hürde. Vermutlich wird die TE aber einen Kinderreisepass haben
Danke für den Beitrag. Der Vater hat selbst schon angedeutet, dass es an der Zeit für einen Kinderreisepass für den kleinen wäre. Ergo haben wir aktuell noch keinen für ihn. Sicherlich wird er aber auch in Zukunft mit dem Kind mal verreisen wollen. Wenn es umgekehrt aber um meine Vorstellungen geht (Familienurlaub mit Partner und großem Sohn), ist das ihm ein Dorn im Auge.
Ich habe sogar kurz überlegt, dann nur zu dritt zu fliegen, damit er nicht über mich bestimmt. Aber das bringe ich nicht übers Herz. Bringt alles nichts - ich muss mich die kommenden 17 Jahre mit ihm arrangieren. Ich werde versuchen, das Thema Wegfliegen so behutsam wie möglich und total rational bei ihm anzusprechen.
Hallo, hast du den Pass des Kindes? Heißen beide Kinder wie du? Dann kann es keine Probleme geben meiner Meinung nach. Wenn er öfter gegen so banale Dinge ist, würde ich jedes Mal das Einverständnis einklagen, und dann das Sorgerecht. LG