Muss ich die Tochter meines Freundes überall mitnehmen?

Hallo,

Ich habe ein Freund wir sind 2 Jahre zusammen . Wir wohnen seit 1 Jahr zusammen.

Seine Tochter ist 5. Meine ist 7. Die sind 1,5 Monate auseinander. Die zwei lieben sich, aber können auch genauso gut streiten.

Seine Tochter lebt fast im Wechselmodell bei uns. Sie ist also oft da. Und immer wenn sie da ist, hab ich das Gefühl, als ob es uns nur im 3 bzw. 4 er Pack gibt.

Meine Tochter schläft ab und an gerne mal bei ihrer Oma. Wenn die kleine meines Freundes da ist , soll sie dies aber laut meinem Freund nicht; weil die 2 doch so schön miteinander spielen und das unfair ihr gegenüber ist.( weil meine mutter die 2 nicht zusammen nimmt, ich kann das verstehen, sie sind zu 2 auch wirklich anstrengend)

Nun wollte ich mal alleine mit meiner Tochter zu meiner Freundin gehen. Sie hat einen Sohn, der im Alter meiner Tochter ist. Ich hab diese Freundin schon länger nicht mehr gesehen und ausgerechnet dann, wenn wir die kleine meines Freundes haben, verabrede ich mich mit ihr. Und wenn ich seine kleine nicht mitnehme, dann heißt es ich grenze sie aus. Warum ich mich verabrede,wenn sie da ist. Ich hab die kleine schon oft genug mitgenommen, aber diesmal wollen wir alleine sein, es ist einfach unstressiger, weil die 2 Mädels sich auch wie gesagt gerne mal in den Haaren haben. Ich hab jetzt ein schlechtes Gewissen, weil ich nicht möchte, dass mein Freund denkt, ich würde seine Tochter ausgerenzen. Aber meine Freundin meint auch, ich solle mal ohne die Tochter meines Freundes kommen, dann hätten wir mehr Ruhe, womit sie ja auch Recht hat.

Wir wollen drin zusammen was kochen, nicht in den Tierpark, nicht auf den Spielplatz. Sonst hätte ich die kleine mitgenommen.

Ich bringe die kleine auch immer zur Kita und hole sie mittags ab. Weil mein Freund zu lange arbeitet. Früher haben dies , seine Eltern übernommen. Ich grenze die kleine nicht aus, möchte sie aber halt nicht überall dabei haben.

Andererseits möchte ich auch nicht das Gefühl bekommen, dass mein Freund meine Tochter ausgrenzt. Sollte ich sie besser mitnehmen?

Wenn meine Tochter Freundinnen mitbringen tut, sagt mein Freund auch immer, ich soll das machen, wenn seine Tochter da ist, sie profitiert doch auch davon. Meine Tochter soll quasi nur Freunde einladen, wenn seine Tochter auch da ist. Und wenn meine Tochter, dann alleine mit ihren Freunden spielen mag , heißt es direkt, die grenzen seine Tochter aus. Die 2 haben so ziemlich den selben Freundeskreis, auch wenn meine schon in der Schule ist, sie kennen sich alle noch aus der Kita. Ich sehe da in Zukunft, wenn die Interessen noch weiter auseinander gehen sollten, ein großes Konfliktpotential.

Wie soll ich meinem Freund weiß machen, dass ich sie nicht ausgrenzen will ?

Ist dies so verwerflich, wenn ich die kleine mal nicht zu meiner Freundin mitnehmen will ??


Die kleine wohnt bei ihrer Mutter , hat hier aber ein zimmer etc. Für sie ist es bestimmt auch nicht so einfach, da meine Tochter ja hier wohnt und sie nicht. (Das Haus gehört meinem Freund).

Aber ich finde, mein Freund könnte die Zeit mit seiner Tochter, dann auch mal alleine genießen. Warum muss meine Tochter und ich immer da sein, nur weil mein Freund denkt, seine Tochter hat mit meiner Tochter soviel Spaß.



Wie würdet ihr handeln?

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Ihm ganz klar sagen, dass SEIN Kind auch mal froh ist, wenn IHR Vater was mit ihr allein macht!!!
Das Kind fühlt sich irgendwann vom Vater abgeschoben.

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Möchter er als Papa denn nicht auch mal Zeit mit seiner Tochter alleine haben?

Ihr solltet euch zusammensetzen und vielleicht zusammen die Woche und was so ansteht planen, vielleicht ist Spontanität für ihn schwierig? Klingt fast, als wäre er überfordert, wenn wr allein verantwortlich ist, weil er sich mit ihr beschäftigen "muss" - vielleicht hat er da keine Idee wie?! Ist natürlich von mir interpretiert und überhaupt nicht wertend gemeint.

Auch bie Vollgeschwistern ist es doch toll, wenn man mal Exklusivzeit miteinander zu haben. Also Papa plus Kind 1, Mama plus Kind 2 und jeweils andersherum. Es ist schön, wenn die Kinder miteinander gut auskommen, aber sie müssen nicht dauerhaft aufeinander hängen und müssen nicht miteinander spielen.
Es ist auch für die Bonustochter schöner, wenn es eine Art Normalität gibt und sie nicht merkt, dass immer so ne Sonderzeit anbricht, wenn sie da ist.

Auch Freundinnenbesuch können die Kinder mal jeweils für such haben wollen. Natürlich ohne Gemeinheiten! Aber die Kleine kann sich doch auch eine Freundin einladen und mit ihr spielen, muss ja nicht die Schwester sein.

Gebt dem Mädchen, dass es normal ist, wenn sie da ist und eben auch ihr Zuhause. Es wirkt als hätte sie den Besucher/Sonderstatus nicht verloren und das ist innerhalb der Familie doch kein schöner Zustand.

Qie gesagt, ich würde mal fragen, ob es ihm besser damit geht, wenn ihr vorher plant. Dann kann er sich Pläne machen und in der Zeit, wo du und die Große unterwegs sind, mit der Kleinen einen Ausflug machen, zusammen kochen oder was basteln. Da gibt es sooo viel, aber vielen fällt es schwer, sowas "plötzlich" umzusetzen und müssen das vorher im Kopf haben. Bei dem Altwr der Kids könntet ihr auch überlegen, ob ihr zu viert die kommenden Tage besprecht und jeweils überlegt, worauf ihr Lust habt/was ihr machen möchtet.

Alles Gute! 😊

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Mein Mann hat auch einen älteren Sohn, wir nochmal 4 gemeinsame und früher auch das Wechselmodell. Mittlerweile ist er erwachsen, deshalb früher.

Ich habe das ein bisschen anders gehandhabt als du. Er war immer genauso integriert, wie alle anderen. Heißt, Besuche etc fanden mit ihm statt.
Dennoch gab es mit allen 5 Kindern immer wieder Exklusivzeit, in welcher wir nur dieses eine Kind mitgenommen haben. Allerdings waren das keine Besuche, sondern Kino, Eis essen, shoppen. Also Dinge bei welchen man sich wirklich auf das Kind konzentrieren konnte.
Für mich war es einfach wichtig, das Kind zu integrieren. Es gab keine Extraregeln für ihn und umgekehrt eben auch nicht. Bei Treffen mit Freunden o.ä. kamen dann dementsprechend eben alle oder gar keiner mit, zumindest bis sie selbst entscheiden konnten ggf. alleine Zuhause zu bleiben.

Daher finde ich es taktisch tatsächlich unklug, dieses Treffen auf einen Zeitpunkt zu vereinbaren, in welchem seine Tochter bei euch ist. Denn auch das kann zu Reibungen und Eifersüchteleien unter den Kindern führen.

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Ich habe den Eindruck, er möchte sein Kind abschieben und seine Ruhe haben. Deine Tochter ist aber nicht die Unterhaltungspuppe für sein Kind. Natürlich sollst du mit deiner Tochter auch mal alleine etwas unternehmen. Lass dich bitte nicht verunsichern.

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Ich kann euch beide verstehen und vermute, dass es eigentlich um anderes geht.
Dein Wunsch ist, auch mal für dich entscheiden zu können, wie es einfacher ist. Würde man ja auch so machen können, wenn ihr so eine Familie wärt. Dann lässt man ja ggf. Auch mal ein Kind beim Papa oder bei anderen Freunden und nimmt nur ein Kind mit/ verabredet sich. Andererseits kann man auch sagen, wenn es beides deine Kinder wären (und ja, alle Geschwister streiten sich/ ärgern sich, das ist nun mal so), dann würdest du vielleicht beide mitnehmen und nicht differenzieren.
Und dein Freund wiederum sieht euch vielleicht als solche Familie, wo man keinen ausgrenzt und hat die Erwartung, dass du so agierst, wie es eine andere Familie auch würde. Aber, da ihr Patchwork seid, ist das halt nicht immer leicht. Wenn man dann das Bonuskind mitnimmt, guckt man doch noch mehr danach, als wenn man nur die eigene Brut dabei hat.
Heißt: vielleicht solltet Du und dein Freund generell klären, was für eine Art Familie ihr sein wollt und welche Regeln da gelten. Alles weitere leitet sich dann davon ab.

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"Und wenn meine Tochter, dann alleine mit ihren Freunden spielen mag , heißt es direkt, die grenzen seine Tochter aus."

Das wäre so ein Punkt, wo ich sagen würde, ja, das ist in normalen Familien so. Wenn das große Kind Freunde da hat, mag das Kleine meistens mitspielen, und das große Kind will das nicht immer. Ich kenne es so, dass das große Kind das dann auch so entscheiden darf. Ganz unabhängig von Patchwork.

Ich habe den Eindruck, dass Dein Freund unbedingt möchte, dass es seiner Tochter bei Euch gut gefällt. Und darum sollen Du und Deine Tochter quasi das Beste dafür bieten.

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Wieso solltest du nicht auch mal alleine mit einer Tochter was unternehmen oder andere Leute besuchen?
Auch in Nicht-Patchworkfamilien sind nicht zwangsläufig immer alle Geschwister bei allen Unternehmungen dabei.
Seine Tochter kann ja auch genauso gut mal bei seiner Mutter schlafen - genau wie deine Tochter bei deiner Mutter. Wo ist das Problem?
ER als Vater kann auch gerne mal Zeit alleine mit seiner Tochter verbringen. Vielleicht an dem Tag, an dem DU mit deiner Freundin und deiner Tochter kochst? ;-)

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Hey!

Naja, der Punkt ist, dass du eben nicht die Mutter des Mädchens bist. Wieso solltest du so tun, als wäre es anders? Das Mädchen hat doch eine Mutter und einen Vater.
Ich würde auch nur mit meinem Kind zu meiner Freundin gehen, damit die beiden Kinder zusammen spielen können.
Wenn meine Kinder mal Freunde einladen, ist auch klar, dass es meine Kinder auch einzeln gibt und nicht nur im Doppelpack. Das Gastkind ist mit Kind X oder Y befreundet- und nicht mit beiden. So war es auch schon in meiner Kindheit- wenn mein Bruder Besuch hatte, spielten die für sich. Und 1.5 Jahre sind in dem Alter schon ein Unterschied.

Auf mich macht es auch den Eindruck, als möchte es sich dein Partner einfach machen und die Tochter dir aufs Auge drücken. Mir wäre das an deiner Stelle auch zu viel, zumal die beiden sich öfter streiten. Ich würde ganz klar meinen Partner in die Verantwortung nehmen, dass er sich, wenn das Mädchen schon so oft da ist, auch entsprechend kümmern muss.
Klar, könnt ihr auch etwas zu dritt machen- aber doch nicht in der Intensität, dass jegliche Aktivitäten nur noch stattfinden dürfen, wenn das Mädchen da ist. Das ist doch zum Nachteil deiner Tochter.

Liebe Grüße
Schoko