Wann zusammen ziehen?

Hallo liebe Patchworkfamilien,

wann habt ihr euch dem Thema Zusammenziehen gestellt?

Ich finde, nach einem Jahr, in dem sich auch die Kinder ganz gut verstehen, kann man mit der Wohnungssuche starten, die sowieso nicht leicht wird, da wir bei vier Kindern sechs Zimmer benötigen.

Mein Freund, der wirklich verbindlich und ein Vorzeige-Papa und -Freund ist, weicht diesem Thema aus, da er seine Komfortzone sehr mag.

Ich sehe auch die Vorteile des getrennt Wohnens, denke aber, dass es für die Kinder toll wäre, dieses Familiengefühl zu haben, was ja so nicht entstehen kann, wenn man immer nur einzelne Unternehmungen/ Tage/ Urlaube miteinander verbringt.

Meine große Tochter mit 14 hat schon keinen Bock mehr auf Familie, sie verbringt lieber Zeit mit ihren Freundinnen.
Und ich möchte nicht warten, bis es bei den anderen beiden Großen (10 und 9) auch so ist.

Er hat zwei Kinder im Wechselmodell, ich zwei Kinder, die jedes zweite Wochenende bei ihrem Papa verbringen.

Was denkt ihr über den richtigen Zeitpunkt?
Gibt es den überhaupt?
Sollte man vielleicht eher für viel länger die getrennten Wohnungen beibehalten?

Danke!

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Bei mir ist es gerade reine Theorie, aber ich sage ganz klar: gar nicht.
Was ist wenn es nicht funktioniert? Dann wieder Kommando zurück? Mal abgesehen, dass das nicht schön fürs Kind ist, würde ich meine Wohnung so wie sie ist oder ähnlich nicht mehr bekommen und schon gar nicht für das Geld.

Für mich gibt es solange mein Kind bei mir wohnt und ich die Verantwortung trage solche Gedanken überhaupt nicht.

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Der richtige Zeitpunkt ist für jeden ein anderer. Habt ihr denn schon mal richtig über das Thema gesprochen. Will dein Freund überhaupt zusammen ziehen.

Ich bin zum Beispiel der Typ ich weiß nicht ob ich überhaupt mit meinem Freund zusammen ziehen will. Ich und meine Kinder sind eine Familie. Ich genieß die Zeit mit ihnen alleine total. Wir haben tolle neue Rituale eingeführt in den letzten Jahren und auch unser Zuhause würde ich nicht aufgeben wollen. Mein Freund gehört natürlich auch dazu aber zusammen ziehen möchte ich gerade so lange die Kinder mich noch brauchen nicht. Für ihn ist das aber auch OK so.

Ihr müsst zusammen eine Linie finden mit der alle glücklich sind.
Wäre es denn ein Vorteil für deine Kinder umzuziehen? Gerade für die Große bei der Freunde immer wichtiger werden.

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Liebes Schneeflöckchen!

Ich denke, dass es keinen richtigen Zeitpunkt gibt. Es muss für alle passen!

Wir haben beide je 1 Sohn aus früheren Beziehungen und sind 2014 zusammengekommen. Unsere Wohnungen waren in verschiedenen Stadtteilen und gut 15 min voneinander entfernt. Nachdem die Ausflüge/Treffen bishin zu Übernachtungen immer mehr wurden, zog mein Mann im Juni/Juli 2015 zur "Probe" bei mir ein.

Ehrlich gesagt war ich einerseits glücklich, dass er "1 Woche Probewohnen" wollte, andererseits nervte es mich bereits am 3. Tag so sehr, da ich das Gefühl hatte mich rechtfertigen zu müssen, wenn ich was vor hatte.
Ich sagte zu mir: "Das hältst du durch, ist ja nur für 1 Woche!" 🤣🤣 Mittlerweile sind es über 7 Jahre! 😇
Im Dezember 2015 sind wir gemeinsam in eine größere Wohnung gezogen und haben beide unsere Wohnungen gekündigt.

LG

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Ich persönlich denke dass zusammenziehen in eurer Situation kein Muß ist. Vielleicht mag dein Freund auch die Tage ohne Kinder, wo er einfach anders planen kann. Vielleicht möchte er daher gar nicht mit dir und deinen Kindern zusammen ziehen.
Da hilft nur ein offenes Gespräch ohne Vorwürfe.

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Und bei Kindern im Alter von deinen (wie alt sind sein Kinder) würde ich auch mal fragen, wie sie es sehen? Hängen Schulwechsel an einem Umzug?

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Die Kleine will es, die Große nicht unbedingt.
Nein, kein Schulwechsel.

Ich weiß ja selber nicht mal genau, ob ich es will, da ich die Nachteile, aber auch die Vorteile sehe.

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Ich persönlich sehe im getrennt wohnen nur Vorteile und möchte gar nicht zusammen ziehen.
Mein Partner sieht das zum Glück genauso.

Wenn dein Partner das auch nicht möchte und du schon, wird es schwierig.
Ihr müsst auf jeden Fall über das Thema reden!

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Ich sehe auch die Vorteile, aber eben auch die Nachteile. Dadurch, dass man in den Kinderwochen ja in der Woche doch eher für sich ist, kann keiner ein auch nur irgendwie geartetes Wir-Gefühl entwickeln, das finde ich schade.
Und ich sehe, wie sehr meine eine Tochter es genießt, wenn mein Partner hier ist und wir in seiner kinderfreien Woche die Abende gemeinsam verbringen.

Deshalb überlege ich, ob nicht alle Kinder mehr von einem Familiengefühl profitieren könnten.

Warum siehst du keine Vorteile?

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Ich lebe einfach lieber allein mit meinen Kids, für mich ist das meine Kernfamilie. Habe 3 Kinder und dazu gibt es 2 Papas, die sich wunderbar kümmern.

Mein jetziger Partner ist in erster Linie genau das - mein Partner. Ersatzpapa habe ich keinen gesucht.
Mit getrennten Wohnungen gibt es weniger Konflikte, mehr Platz für jeden zum entfalten, die Beziehung bleibt lebendig.
Ich brauche meine Abende für mich alleine - und davon mehrere pro Woche. Grad nach einem anstrengenden Arbeitstag will ich nicht noch reden und kuscheln "müssen".

Ich würde die süße Wohnung meines Partners nicht missen wollen, da halten wir uns an unseren kindfreien Wochenenden auf. Für mich käme ein Umzug nicht infrage. Außerdem habe ich deutliche steuerliche Vorteile durchs alleinerziehend sein.

Warum ich keine Vorteile sehe? Naja, weils für mich keine gibt. ;)

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Grundsätzlich ist das Thema ja sehr individuell.

Ich persönlich finde jedoch 1 Jahr Beziehung äusserst wenig. Wenn man da als junges Paar zusammen zieht - ok. Wenn aber Kinder dran hängen, never ever nach so kurzer Zeit. Nach einem Jahr KANN man sich noch gar nicht so gut kennen. Übt das doch mal in gemeinsamen Ferien und überstürzt es nicht.

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Ich würde sagen: Jackpot!

Die Kinder mögen sich. Die Kinder genießen die Zeit mit den neuen Partnern.

Geht und sucht eine Wohnung. Ich drücke die Daumen. Denn die Wohnungssuche wird wahrscheinlich das Schwierigste bei alledem. ;-)

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In eurer Konstellation würde ich zumindest jetzt gar nicht zusammenziehen. Falls überhaupt, wären vielleicht 2 kleinere Wohnungen sinnvoll, die in einem Haus sind.
Erstmal findet man 6-Raum-Wohnungen praktisch gar nicht. Da wäre nur ein Haus möglich. Zwei 3/4 Raum Wohnungen sollten jedoch kein Problem sein. Finanziell wird das nicht mehr als jetzt auch. Jedoch wohnt ihr einfach deutlich näher beieinander.

Ein weiterer Punkt, der für mich gegen eine 6-Raum-Wohnung spricht, ist die Tatsache, dass ihr Kinder habt, die bereits sehr alt sind … und die euch einfach in naher Zukunft verlassen werden. Wie häufig wollt ihr denn umziehen? Besser 2 deutlich kleinere Wohnungen jetzt behalten. Falls ihr zu dem Zeitpunkt noch immer zusammen seid, könnt ihr dann die kleinere Wohnung einfach kündigen.

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Danke für deine Antwort - wir wohnen in einer begehrten Großstadt und haben jeder eine 4-Zimmer-Wohnung 10 Min mit dem Auto voneinander entfernt.

Zwei freie Wohnungen in einem Haus findet man praktisch nicht.
Und auch wenn wir nahe beinander wohnen, profitieren die Kinder nicht von einem Familiengefühl, das vielleicht, hoffentlich, in einer Wohnung entstehen könnte.
Schwierig.

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GAR NICHT!
Zieht gar nicht zusammen, solange auch nur ein Kind noch nicht komplett ausgezogen ist.
Warum ?
Eure Entfernung der Wohnungen sind gut machbar, auch fur spontane gemeinsame Zeit. Aber es wird vllt auch nochmal richtig anstrengend, wo pubertierende und erwachsene Welten aufeinander treffen..
Dann mal die eigene Tür zu schließen und alleine Luft zu holen: ; UNBEZAHLBAR...
Die Kids werden immer größer und können und wollen schon demnächst immer mal mehr alleine sein.
So das ihr noch mehr Paarzeit rausholen könnt.
Die Kids haben ihre Kernfamilie.
Eure alle gemeinsame Zeit ist Bonuszeit, wahrscheinlich oft einfach zu genießen.
Ein Geschenk!!!
Alltag macht es kaputt !!

Meine Kids waren 13 und 11 als ich meinen jetzigen Partner kennenlernte.
Sie verstanden sich prima.
Wir alle genossen Zeit zusammen, aber auch Zeit alleine,mit dem größer werden der Kids immer öfter auch reine Paarzeit.
Uns trennten 40km, keine 20min mitn Auto...

Und wir zogen zusammen, als die Kids 16 und 14 waren.
Voll mit einbezogen in diese Entscheidung übrigens.

Einige Monate ging noch alles gut,dann knirschte es . An vielen Kleinigkeiten, über die man vorab in den Bonuszeiten, einfach hinweg lächeln konnte.
Es wurde so extrem anstrengend, weil irgendwann jeder auf die Kleinigkeit des anderen reagierte bis explodierte.
Pubertät/erwachsen werden machte es nicht einfacher.

Nach 3- 4 Jahren zogen beide Kids aus, einer zu seiner Freundin.
Der andere Ausbildungsbedingt.
Ich sass die jahre "alle zusammen" gefühlt nur zwischen den Stühlen und auch danach noch eine ganze Weile, grübelnd, weil alles so anstrengend war und ich mit mir haderte.
Als Mutter und als Partnerin.
Kids weg, Kontakt erstmal wenig und wenn, war der dann steif,gezwungen.
Beziehung kurz vorm aus...
Da gab's weder neue Familie, noch alte kleine Kernfamilie,noch stabile Partnerschaft.

Puh.
Nun sind nochmal einige Jahre ins Land gegangen.
Der Kontakt zu den Kids ist wieder Regelmäßig, herzlich und offen. Auch ohne mich.
Der Mann an meiner Seite ist wieder ein Bonus für die jungen Menschen.
Meine Kids sind wieder ein Bonus für den Mann an meiner Seite.

Die Beziehung hats überstanden.
Aber es hat Spuren hinterlassen.
Die Akkus entladen sich immer noch ganz schnell. Sind einfach noch nicht wieder so beständig.
Es bleibt im Hinterkopf die Angst,noch einmal so verletzlich zu sein.
So allein innerhalb der Beziehung
So einsam zu zweit. (Dritt,viert...)

Wo wir früher harmonisch ne Einheit waren, auch und gerade bei Krisen...sind wir da heute dünnhäutiger und zweifeln eher an uns,dem anderen.
Nochmal so ein Krampf Kampf...Da wären wir beide noch nicht wieder bereit zu. .

Wir lieben uns.
Wir leben zusammen.
Haben gemeinsame Pläne...jetzt mit über 50 schon langsam für die Zeit nach der Rente.

Aber wenn WIR ALLE im Rückblick eines rückgängig/ungeschehen machen könnten, wäre es das Zusammen-ziehen, solang es noch 'Kinder' zuhaus lebend gibt.

Und es gab keine Gewalt oder so.
Es war der normale Alltag, der eben alles andere als einfach zusammen zu führen ist.
Auch und gerade, wenn vorab in den gemeinsamen Bonus Zeiten alle freundlich,flexibel und tolerant sind, sich spürbar mögen und respektieren.

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Hallo Anni,

vielen Dank für deine Antwort, die mich auf jeden Fall zum Nachdenken anregt.
Gab es denn keine Vorteile?
Das Vorbild einer funktionierenden Liebe/ Beziehung, das Vorleben eines liebevollen Umgangs im Alltag, waren das keine Dinge, die du als Vorteil gesehen hast? Ein positives Familiengefühl?

Die Dinge, die du bei euch als Nachteil geschrieben hast, sehe ich auch alle.
Aber ich sehe eben auch die Vorteile.

Danke für deinen Input, wir werden es nochmal ehrlich und ausführlich bereden.

Liebe Grüße

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Für uns gab es tatsächlich keine Vorteile.
Auch im Nachhinein nicht.

Finanziell vllt ein bisschen, aber das macht es nicht wett.

Es gab kein liebevolles Familiengefühl...

Vorher,vorm zusammen ziehen durchaus-im Ansatz......und heute wieder.
Dieser Bonus des anderen für alle.
Eben als Zusatz, aber halt nicht mittendrin.
Kann das schwer beschreiben.
Aber liebevolles Familiengefühl währenddessen ?
Nein, einfach nein..

Nach der Anfangs-Euphorie wurde es ...krampfig. Holprig. Schwierig.
Stur, bockig, kleinkariert...irgendwie sogar wenig Respektvoll von allen Seiten .

MEINE Erfahrung.
Muss ja bei euch nicht so sein.
Aber ICH würde es nie wieder tun

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