Liebe Community. Ich war bisher stiller Mitleser mit eigener Meinung aufgrund Kindheitserfahrungen, die subjektiv sind. Daher Frage an die Runde:
Ist das Versagen des Patchworks schon vorher abgezeichnet? (Wenn man sich die Ausgangssituation anschaut?)
Damals: Als Kind waren meine Eltern kurz getrennt, es folgte eine neue Frau mit Kind neben meinem Vater.. die ich als Kind (7J) gehasst habe.. obwohl ich sie nicht kannte! Grund: sie war der Grund der Trennung.. aus heutiger Sicht ggf ein normales Gefühl. Wäre ggf anders gewesen, wäre sie nicht der Grund gewesen. Ausgang: Die Verbindung hielt nicht. Sympathisiere sehr mit Kindern und weiß, es ist nicht easy für sie.
Heute: ich lernte einen Single Mann kennen, der leider an einer Frau hing, die verheiratet war. Ich erfuhr dies leider spät.. und hatte daran zu knabbern, da ich mir selbst eine Zukunft mit ihm vorstellte. Sie ließ sich scheiden (nach 6j) und möchte nun 2j später ihre 2 Kinder vorstellen. Alles lief heimlich ab.. er wurde verheimlicht.. 6 Jahre Affäre, schmutzige Scheidung, Lügen und gehörnter Exmann. Ich kann mir partout nicht vorstellen, dass er akzeptiert wird..und dies zu einer funktionierenden Patchworksituation führt, nicht unter DEN Voraussetzungen. Weil er quasi der Grund ist, dass alles zerbrach. Und wenn die Kinder querschiessen, ist oft das Ende nah.
Ich sehe, Patchwork ist generell nicht einfach (hab selbst 1 Kind und lebe allein und vergangene Partnerschaft hat dies nicht überlebt, trotz aller Bemühungen (war > 2j davor allein mit Kind). Aber ich denke, wenn die Kinder wissen, der Mensch ist der Grund der Trennung, liegen die Chancen für einen glücklichen Ausgang eher schlecht.. was denkt ihr?
(Ratschläge gibt es ja genug.. nur oft ist die Praxis / das Leben anders als das, was man besser hätte tun sollen..)
Freue mich über einen guten Austausch.
Patchwork Versagen aufgrund Ausgangssituation?
Mmh ich kann nicht beurteilen inwiefern der Trennungsgrund massgebend ist. Was ich sagen kann ist, dass es meiner Erfahrung nach (gesehen im Bekanntenkreis) wichtig ist wie die Expartner miteinander ungehen. Gibts da immer nur Streit und Manipulationen, leidet die neue Beziehung auch sehr. Bei meinen Stiefkindern ist die Kindsmutter seit mehreren Jahren leider gar nicht mehr präsent. Schade für die Kinder, aber ich muss mich nicht mehr mit ihr rumschlagen. Das hat die Beziehung zu meinem Partner gerettet und die Beziehung zu meinen Stiefkindern verbessert.
Habe ich das richtig verstanden, dass du gar nicht betroffen bist, sondern der Mann, in den du irgendwie verliebt bist, er selbst aber eine Andere liebt, die verheiratet war, nun geschieden ist und mit den Mann zusammen, dem du hinterher trauerst?
Denkst oder hofft du, dass es nicht klappt, damit du es noch mal bei ihm versuchen kannst? So mutet es an. Ansonsten kann es dir doch herzlich egal sein, ob es bei ihm und ihr klappt, egal mit welcher Ausgangsposition. Ich verstehe immer diese theoretischen Fragen nicht und dann auch noch über völlig andere Leute. Korrigiere mich bitte, sollte ich es missverstanden haben.
Ja, der erste Teil stimmt, ich trauere muss es aber akzeptieren. Was aber prinzipiell die Frage ist, ob eben Patchwork
A) mit dem Partner, der quasi der Trennungsauslöser war funktioniert?
Oder es leichter ist,
B) mit einem Partner zu patchworken, den man kennenlernt, nachdem die alte Beziehung vorbei ist - der nicht Auslöser war und als Grund der Elterntrennung angesehen wird.
Das würde mich interessieren!
Vielleicht gibt’s ja hier positive / negative Rückmeldungen zu den 2 Varianten.
Mir geht’s nicht um einen 2. Versuch, sondern es hat mich prinzipiell Patchwork überdenken lassen. Ich hatte als Kind eben negative Erfahrungen und würde mich daher keinen Partner suchen, der seine Vergangenheit nicht komplett aufgeräumt hat
Ok, ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich nicht verstehe, was dir da Erfahrungen anderer bringen. Es klingt, mit Verlaub, eher irgendwie gehässig und so, als ob du hier hören willst, dass die Beziehung der beiden, über die du schreibst, sowieso zum scheitern verurteilt ist. Wäre das eine Genugtuung für dich? Weil du ihn nicht haben kannst?
Hat er dich an der Nase rumgeführt und veräppelt?
Du musst mir die Fragen nicht beantworten, sondern im Grunde nur dir selbst.
Und nein ich habe im Umfeld nie erlebt, dass ein anderer Partner im warmwechsel oder sogar als Affäre begonnen die Patchwork Situation erschwert oder erleichtert hat. Zumal das die wenigsten Eltern mit den Kindern irgendwie thematisieren. Da wird gesagt, Mama und Papa haben sich getrennt, weil sie sich nicht mehr lieb haben/ gut verstehen, aber euch Kinder werden wir immer lieben. Fertig.
Ich verstehe deinen Text leider nicht ganz aber meine Meinung zu der Kernfrage: Nein, Patchwork muss nicht zwangsläufig versagen aufgrund der Ausgangslage. Das wäre es sich viel zu leicht gemacht. Patchwork ist stetige Arbeit wie mit fast allem im Leben.
sehe ich auch so! Klingt ein bisschen nach "Ach was soll ich versuchen abzunehmen, schaff ich ja sowieso nicht"
Hmmm... ich bin auch Stiefkind, lernte due Stiefmutter, glaub ich, mit 17 kennen. Und sie war nicht der Trennungsgrund. Richtig Mist hat, finde ich, mein Vater gebaut, der sie immer "bevorzugt" hat, wenn man das so nennen kann, und nicht mitbekommen hat; dass ihr das runter ging wie Öl.
Einmal hat er vor versammelter Runde verkündet, er werde ab sofort nicht mehr so viel für Weihnachtsgeschenke ausgeben, je nur noch 50 DM pro Kind, also für meine Schwester und für mich, und 250 für seine Frau. Ich erinnere mich noch genau an ihr schadenfrohes Grinsen, und das war nicht die einzige Situation in der Art, wo sie ihre Schadenfreude nicht verbergen konnte.
Ich frage mich heute noch: war das eine allgemeine Info, damit keiner mehr erwartet (er war uns kindern gegenüber ohnehin sehr sparsam, auch bei den Grundbedürfnissen), wollte er ihr was gutes tun, weil sie hörte, dass sie fünfmal so viel bekäme wie jedes Kind (Schatz, ich hab dich mehr lieb als die Kinder) oder wollte er uns gezielt wehtun (Kinder, ich hab meine Frau mehr lieb als euch)?
Was es auch war, es war ziemlich ungeschickt vom Vater, dass so zu kommunizieren.
Generell bin ich schon der Meinung, dass es die Kinder nichts angeht, was der Vater für wieviel Geld seiner Frau schenkt, aber das in grosser Runde zu verkünden ist wirklich daneben.
Klar ging uns das nichts an, aber sie hatte ihre Freude dran. Meiner Schwester sagte sie mal: dein Vater hat mir x und y und z gekauft. Ich weiss, dass ihr nie was von ihm gekriegt habt, aber er hat auch andere Seiten.. Meine Schwester war nicht neidisch wegen dem Gekauften, aber wie von der Stiefmutter beabsichtigt sehr verletzt. Mein Vater gab eben nur denjenigen Liebe, Zeit und eben auch Materielles, die es ihm wert waren.
Aber mal ehrlich, einige Dinge gehen einfach nicht, wenn man zusammen wohnt. Stellt euch zb vor, eines eurer Kinder bekommt zur Strafe für irgendwas keinen Nachtisch, muss aber am Tisch sitzen bleiben. Wenn das Geschwisterkind oder gar der Partner beim Essen triumphierend und zu dem Kind ohne Nachtisch rübergrinsend erklärt, wie lecker der Pudding sei, zudem noch warm und irgendwie schokoladiger als sonst, das würde euch doch auffallen, worum es der betreffenden Person dabei wirklich geht...
Es klingt wirklich so, als ob du hoffst, hier Bestätigung zu finden, dass die neue Beziehung deines Schwarms zum scheitern verurteilt ist.
PW ist immer viel Arbeit und der jeweilige Elternteil trägt massgeblich zum Gelingen oder Scheitern bei. Die Ausgangslage ist sicherlich eher entscheidend, wie schnell und sachlich eine kooperative Elternebene zur KM aufgebaut werden kann. In diesem Fall weisst Du ja gar nicht, wie das Verhältnis ist. Und ob ein Kind ablehnend ist oder nicht, kann ja nun auch sehr stark durch den Elternteil, hier dem Vater beeinflusst werden.
Die Affäre ging 6 Jahre und wurde von der Frau verheimlicht. Das bedeutet sie hat alles richtig gemacht und die Kinder da nicht mit rein gezogen. Auch hat sie lange genug gewartet bevor die Kinder und der neue Partner sich kennenlernen. natürlich geht so eine Scheidung nicht rosig aus wenn betrug der Grund ist, aber sie hat die Paarebene und die Elternebene getrennt. Ich könnte mir Gut vorstellen dass es sind harmonisches Familienleben mit dem neuen und den Kindern gibt und sie ihn mögen. Auch wenn du dir eine andere Antwort erhoffst, scheint es mir.
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Bei meiner Freundin ist es gut gegangen.
Hier geht es seit 7 Jahren gut, mein Mann hat wegen mir seine Frau verlassen, der Sohn meines Mannes war anfangs natürlich ablehnend, wir sind dann zusammen gezogen nach 6 Monaten und er kam dann im Wechselmodell.
Auch die Ex hatte sich nach 6 Monaten beruhigt und wir verstehen uns auch mittlerweile seit mehreren Jahren gut. Sehen uns Weihnachten sogar bei den Eltern meines Mannes die waren ja 20 Jahre ihre Schwiegereltern.
Die Frau meines Ex Mannes hat auch ihren Mann verlassen wegen ihm.
Auch das funktioniert seit 8 Jahren, Kinder waren damals im Grundschulalter.
Hallo..
Also ich denke nicht das die ausgangssituation tatsächlich der Grund für das „Versagen“ der Beziehung ist.
Beispiel: Wir haben eine äußerst außergewöhnliche Familie. Meine Eltern haben sich getrennt als ich 8 war. Zu dem Zeitpunkt hat meine Mama mit meinem Heutigen Zieh und stiefpapa schon eine Affäre gehabt. Sie waren beide Verheiratet, zudem ist mein ziehpapa der Chef meines leiblichen Vaters. Meine Eltern waren mit den 2 befreundet und Beide Ehen liefen schon vorher nicht gut.
Nachdem dann beide Ehen getrennt waren sind meine Mama, meine Schwester und ich zu meinem Stiefpapa und seinen zwei Söhnen gezogen. Ich war zu dem Zeitpunkt 10, mein einer Stiefbruder 11, meine Schwester 16 und der andere Stiefbruder 15. absolut nicht einfach gewesen mit 4 Teenagern aber meine Eltern haben uns liebevoll und fürsorglich groß gezogen weshalb wir heute alle ein ganz tolles Verhältnis haben.
Mein richtiger Vater arbeitet auch immer noch in der Firma, weil ihm die Tatsache nichts ausgemacht hatte, das er jetzt mit meiner Mutter zusammen ist, außerdem hat er dann meine Stiefmutter die er auch auf der Arbeit kennengelernt hat geheiratet 😅 diese Ehe ist mittlerweile aber auch wieder geschieden und trotzdem sind die beiden noch Kollegen.
Mittlerweile sind meine Mama und mein Ziehpapa schon ganze 16 Jahre zusammen und 6 Jahre verheiratet und glücklich wie am ersten Tag. Für mich und meine Schwester ist er wie unser Vater!!