Hallo,
vorweg – es geht mir hier nicht „Stiefkind-Bashing“ oder dergleichen. Viel mehr möchte ich gerne wissen ob es Leute gibt, denen es ähnlich ging und die so eine Problematik zum Guten lösen konnten. Oder mir einfach nur aus Erfahrung sagen können: Es wird besser - und wie.
Zu meiner Situation: Ich bin Mutter eines Teenies welches ich bis zum 10. Lebensjahr komplett alleinerziehend großgezogen habe. Also Stress mit Berufsleben und der Zerreissprobe gänzlich alleine verantwortlich zu sein mit dem ganzen STress etc kenne ich. Nun hab ich seit einigen Jahren eine Beziehung zu einem Mann der aus voriger Beziehung Kinder hat. Das eine mittlerweile erwachsen, das andere jetzt 6,5 Jahre alt.
Als wir gemeinsam schwanger waren sind wir aus diversen Gründen weit weggezogen – Job, Immobilienangebote usw. Es wäre nicht anders gegangen. Die leibliche Mutter der Kinder hatte ihn von Anfang an an der sehr kurzen Leine gehalten was das Umgangsrecht betrifft – am liebsten wäre es gewesen wenn er sie gar nicht mehr sieht.
Mit mir hatte sie sowieso ein Problem weil ich den Kindern den Vater nehme – obwohl die Trennung rein gar nichts mit mir zu tun hatte. Ich war aber einfach praktisch um mir jeden Mist in die Schuhe und über mich herziehen zu können. Irgendeinen Schuldigen brauchts immer scheinbar.
Ich hab ihn immer wieder ermuntern das er ein Recht hat seine Kinder regelmäßig zu sehen und hier kein Bittsteller ist. Ihm geht es nämlich mit der Trennung von seinen Kindern nicht gut – gerichtlich mit der Kindesmutter auseinandersetzten wollte er sich nicht.
Unser Zwerg ist jetzt 11 Monate alt und ein wirklich sehr anstrengendes Kind. War Monatelang ein Schreikind und ist immer noch sehr sehr fordernd so das ich einfach auch seit Monaten auf dem Zahnfleisch gehe. Wenn der kleine 12 Monate ist muss ich aus finanziellen Gründen auch wieder auf eine ¾ Stelle zurück. Der kleinen hat einen Platz in der Kita.. das ist ein Lichtblick - denn er fordert mich fast den ganzen Tag nonstop.. ausser es ist Papazeit, dann kann ich mal verschnaufen.
Der Ursprüngliche Plan war das insb. seine jüngere uns alle 3-4 Wochen für ein verlängertes Wochenende besuchen kommt. Sie hat auch ein eigenes Zimmer bei uns im Haus. Weil sich aber insb. die Kindsmutter vehement weigerte das Kind aus den Händen zu geben (weil die kleine bis dato noch nie nur einen Tag oder ein paar Stunden abgesehen vom Kindergarten ohne ihre Mutter war – eine extreme Glucke), ist das in der ganzen Zeit eher die Ausnahme gewesen, letztlich ist er alle paar Wochen zu denen gefahren, hat sich dort einquartiert und so vor Ort am Leben der Kinder teilgenommen. Dazusagen muss ich – wir leben 400km auseinander… einfache fahrt!
Vor allem nach der Geburt von unserem Kind war ich auch aus Stressgründen da gar nicht so unglücklich mit der Situation auch wenn die Tage komplett alleine mit meinen Zwei hier echt mega hart waren. Dazu muss man sagen das wir eine kleine Nebenerwerbslandwirtschaft haben – die Arbeit blieb dann natürlich auch immer komplett an mir hängen.
Für mich das schlimmste sind mittlerweile aber diese Besuchstage wenn sie hier ist. Das ganze angespannte Verhältnis das ich lt. Kindersmutter nicht unbeaufsichtigt mit ihr sein soll, dieses nicht soll, jenes nicht soll etc.
Die tatsache das die kleine nicht im eigenen Bett, ja nicht mal alleine schläft. Was heißt das in der Zeit ich nachts komplett alleine bin weil mein Partner bei seiner Tochter schläft. Und die geht halt gerne auch mal erst um 10 oder halb 11 ins Bett.
Und einfach ihre ganze Art – für mich sind die Tage kompletter Stress. Ich fühle mich in meinem eigenen Haus nicht mehr wohl, suche permanent möglichkeit mich unsichtbar zu machen und wäre am liebsten gar nicht hier.
Ja, mir ist bewusst es ist ja nur ein Kind. Weder kann sie was für ihre Art, noch für Ihre Mutter. Es ändert aber nichts daran das ich mit ihr nicht warm werde, auch wenn ich es jedes mal aufs neue Versuche.
Die kleine ist superanstrengend, sehr „laut“ (und ich bin mit 5 Geschwistern und großer Familie groß geworden – also Laut kenne ich) und extrem jammerig. Und das nicht nur bei uns. Nie passt was. Sie hat Hunger, man versucht alles zu berücksichtigen – ist es auf dem Teller werden 3 bissen gegessen und man ist fertig. Nach 1h aber wieder Hunger, aber das geht nicht, jenes nicht etc. Am Ende bleiben Milchschnitte und Milchbrötchen, Kakao etc. Das könnte mir ja grundsätzlich mal Egal sein was sie ist wenn mein Partner das für okay findet. Aber meine Große und mein kleiner leben hier auch und ich kann nicht bei den einen zu allem ja sagen und dann zu den anderen nein. Wie soll ich das vor Kindern rechtfertigen?
Die kleine kennt selbst Tiere, hat auch selbst welche – geht hier aber so krass mit denen um das die teilweise verschreckt sind oder vor allem die Hunde ausgesperrt werden müssen weil sie so ein gewese mit ihnen macht das sie völlig überdrehen. Und es sind super familienfreundliche Tiere die Kinder total gerne mögen und sehr anhänglich sind. Die machen dann gerne mal irgendwo hin wenn sie sich ausgesperrt fühlen..
Es wird nix aufgeräumt, wenn man sie drauf anspricht zuckt sie die Schultern und sagt gar nichts mehr.. geht einfach weg. Sie lässt die Türen auf so das die Katzen (welche nicht raus dürfen) türmen welche man dann wieder einsammeln muss – supergefährlich.
Und sie beschlagnahmt ihren Vater nonstop. In jenen Tagen fühle ich mich wieder alleinerziehend aber zusätzlich bin ich Köchin und Zuhause-Sauber halterin (und nein es ist nicht so das er nichts macht!) und eigentlich soll ich auch noch Partnerin sein – geht nicht. Pack ich nicht.
Mein Partner ist natürlich supertraurig das ich mich hier so zurückziehe – und ich finde das auch sehr schade einfach das nix mit Familie zu tun hat.
Ich weiß aber nicht wie ich diese, ja ich kanns nur abneigung, gegen dieses Kind irgendwie in den Griff bekommen kann. Ich wird mit ihr einfach nicht warm.
Ihre eigene Mutter hat sie jahrelang wie ein rohes Ei behandelt, ihr extrem viel druchgehen lassen und sich ein kleines Monster geschaffen. Und jetzt ist es so das wir sie doch bitte mehr nehmen sollen. Es gab ein mördermäßigen Aufstand als wir die quasi Nach weihnachtsplanung machten. Bisher war sie nie länger als 5 Tage hier. Als mein Freund vorschlug sie 7-8 Tage herzuholen hat sie nen Aufstand geholt sie solle 9 Tage zu uns, sie braucht die Zeit sie packt das nicht. Die kleine ist so Anstrengend usw.
Ich sag mal dazu das sie nicht arbeiten geht. Sie lebt vom Unterhalt.
Jedenfalls tierisches Theater, wir haben nachgegeben.
Nun ist sie seit gestern wieder da. Direkt gings los „huuuuuuuuuuunger“ – gut ich gekocht. 3 Bissen – schmeckt nicht… Unser kleiner anstrengend weil Zähne kommen, der ganze Haushalt wieder völlig durcheinander, die Tiere durch den Wind.
Und ich steh da, wieder mit den besten Vorsätzten ran gegangen – gleiches Ergebnis.
Ich bin einfach nur superungern mit dem Kind in einem Raum und hab einfach gerne möglichst wenig mit ihr zu tun.
Fühle mich dabei auch noch schlecht und hab überhaupt keine Ahnung wie sich sowas lösen lässt. Ich bin nicht der Typ Mutter der quasi alles adoptiert was nach Kind aussieht und als sein eigenes ansieht. Ich hab aber noch nie Probleme mit Kindern gehabt.. es ist und das kann ich nicht rausfinden, ein Problem mit der kleinen das ich einfach nicht zu lösen weiß. Vor allem nicht wenn ich dann wieder arbeite und so für mich noch mehr Stress hinter allem hängt. Der Urlaub geht überwiegend für die Zeit drauf wenn die kleine hier geht, aber Urlaub ist das für mich nicht!
Für ihn auch nicht... da sie ihn permanent in Beschlag nimmt wenn sie nicht mit meiner Großen speilt. Welche als Teenie nicht mehr so viel Lust dazu hat.
Schwierige "Stiefkind" Situation - wie lösen
Hey!
Das klingt wirklich super unangenehm. Habt ihr mal über eine Erziehungs- bzw Paarberatung nachgedacht? Dort könntet ihr Regeln aufstellen, die eingeführt werden.
Liebe Grüße
Schoko
Das halte ich für einen sehr guten Vorschlag.
Dein Partner ist gefragt. Es müssen Regeln her, die für alle, auch Deine Stieftochter, gleichermaßen gelten und Ihr als Erwachsene müsst da an einem Strang ziehen und diese Regeln konsequent und trotzdem liebevoll durchsetzen. Das wird zwar erstmal sicher unangenehm und anstrengend, zahlt sich aber langfristig aus, das kann ich aus eigener Erfahrung versprechen.
Bei uns läuft es im Haushalt der KM auch ganz anders als bei uns, da liegen fast Welten dazwischen. Trotzdem funktioniert es. Kinder lernen und verstehen, dass es unterschiedliche Regeln in unterschiedlichen Haushalten gibt. Nur die Erwachsenen müssen sich einig sein und sich nicht gegenseitig in den Rücken fallen.
Ja, so kenne ich es auch, dass Kinder in der Lage sind zu verstehen, dass in unterschiedlichen Umgebungen für sie andere Regeln gelten.
Ich würde mir dieses Verhalten nicht bieten lassen, dass ich als Stiefmutter außen vor zu sein habe, aber auf der anderen Seite 9 Tage am Stück dieses Kind aufzunehmen habe, für das ich nicht gelte. Zudem glaube ich, dass es zu riesigen Problem führt, wenn dieses Kind die Bude samt Haustiere aufmischt. Dabei unterstelle ich ihr keine Boshaftigkeit- sie ist wie so viele Kinder ein Opfer ihrer Eltern. Auch des Vaters, der diese Spökes ja seit Jahren auf dem Rücken der TE mitmacht.
Wer 9 Tage am Stück bei der TE ist, sollte sich dort einfügen. Es tut den anderen Kindern nicht gut, wenn sie sehen, wie sich das Mädchen aufführt- und es tut dem Mädchen nicht gut, wenn es regelmäßig statt des regulären Essens Milchschnitte und Kakao zu sich nimmt. Da würde ich nun echt durchgreifen- auch zum Schutz des Kindes. Ihm alles zu erlauben, obwohl es sich damit schadet, ist auch eine Form der Verwahrlosung.
Warum kochst du sofort, wenn das Kind Hunger hat? Ich würde es bei jeder quengelei zum Vater schicken, weil du grad mit was anderem beschäftigt bist. Wenn der dem Kind dann milchschnitte und so zeug gibt; es ist nicht deine sache, wenn der nächste Zahnarztbesuch bevorsteht.
So würde ich das deinen Kindern auch erklären: wenn das Stiefkind da ist, kriegen sie zwar was ab, aber nicht nonstop. sag ihnen ruhig, was passiert, wenn man zu viel von dem Schrott isst: ich hab euch lieb und will, dass ihr gesund bleibt, lange lebt und nicht von anderen Kindern geärgert werdet, weil ihr dick werdet und bei jeder Bewegung japst und schwitzt. Bei x ist mir das mittlerweile alles egal, aber das bleibt unter uns, ok?
Was due Tiere angeht, da würde ich selbst eine klare Ansage machen: entweder du gehst anständig mit dem Hund um, oder du bleibst von ihm weg! Und wenn du das nicht kannst, geh in dein Zimmer/mit Papa in die Küche/wohin auch immer. Wenn beides nicht passiert, nimm deine Kids und die Tiere, dann geht eben ihr (und nehmt zb das Kabel vom Fernseher mit), macht die Tür von innen zu und schließt ab. Für den Fall hätte ich irgendwo ein lustiges Kartenspiel oder Do gewundert...
Ich schliesse mich den anderen an, die bereits geschrieben haben: Das Kind muss sich euch anpassen. Das wird zwar anstrengend, aber das ist es ja eh schon. Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt (oder halt eine simple Alternative wie Reste-Nudeln, Brot oder sowas), man hält sich an die Regeln die bei euch zu Hause gelten. Holt euch Unterstützung und Beratung und besprecht das auch mit der Mutter so. Das Kind kann sehr gerne kommen, aber dann muss auch SIE dem Kind sagen: Bei Papa gestern andere Regeln und daran hat sie sich zu halten.
Ich bin mir sicher: Wenn du dich fürs Kind nicht verbiegst, dann wird sie auch angenehmer – mit der Zeit.
Alles Gute und gute Nerven!
Ks