Hallo zusammen :)
Ich habe mich hier angemeldet, weil mich die Meinung und auch Tipps von euch Patchwork-Experten interessiert!
Ich bin seit einem guten Jahr mit meinem Partner zusammen, angefangen hat es mit uns vor ca. 1,5 Jahren. Ich bin 30, er ist 40. Ich war zuvor bereits in längeren, ernsthaften Beziehungen. Er war hauptsächlich (über 10 Jahre) mit der Mutter seines jetzigen Kindes zusammen.
Unsere Situation ist grundsätzlich sehr unkonventionell. Er hat einen Job, welcher monatelanges Reisen und Abwesenheit erfordert, hat daher keinen festen Wohnsitz. Seit wir uns kennen, hat er nicht gearbeitet und eine "Pause" eingelegt, da die Ausübungen seines Jobs eine starke Belastung für unsere Beziehung gewesen wäre. Den Job hat er mit seiner Ex auch einige Jahre ausgeübt, daher verbindet die beiden hier alleine schon eine enge Verknüpfung, da sie durch viele Abenteuer und Herausforderungen zusammen gegangen sind.
Mein Lebensmodell ist eher "normal", fester Wohnsitz, geregelterer Job, grundsätzlich aber großer Abenteuerwunsch und auch bereit, das dafür aufzugeben, um seinem Lebensmodell zu folgen. Das nur als Hintergrund, denn die Situation ist sowieso schon etwas knifflig.
Es ist so, dass er mit seiner Ex ein 4 Jähriges Kind hat. Die Ex ist mittlerweile mit Kind zurück in ihr Heimatland Neuseeland gegangen, ich und auch eher halten sich in Europa auf. Er ist noch immer mit ihr verheiratet, da er nicht aus Europa stammt (sie hat europäischen Pass) und dadurch den Aufenthaltstitel für die EU behalten kann und sie sich zudem in einem Visa-Prozess für Neuseeland befinden, damit er hier ungehindert einreisen kann. Soweit so gut. Schon keine schöne Situation, dass der Partner auf unbestimmte Zeit mit der Ex verheiratet bleibt.
Durch das Kind, die Vorgeschichte und natürlich die Ehe, verbindet die beiden etwas, was ich aktuell nicht habe mit ihm und wodurch ich mich natürlich schon ausgegrenzt fühle.
Die Ex weiß zwar grob von mir, ich kenne sie jedoch nicht persönlich. Mein Partner ist grundsätzlich eher ein Vermeider und meint, weshalb solle er die Tragweite unserer Beziehung vor seiner Ex ausrollen, wenn es hier eigentlich keine Berührungspunkte gibt. Ich glaube, hier schwingt auch sehr viel Schuld mit, a la "ich bin nicht bei meinem Kind und kümmere mich nur begrenzt darum, Spaß und Glück in einer neuen Beziehung steht mir nicht zu". Der Grund, weshalb er sich nur begrenzt um das Kind kümmern kann, ist die räumliche Distanz (er möchte nicht in Neuseeland leben) und sein Job. Alles nachvollziehbare Gründe. Dennoch wird er (so empfinde ich es), das Schuldgefühl nicht los und versucht es der Ex daher überall recht zu machen, sie bloß nicht zu verletzen. Das wiederum ist natürlich für mich verletzend, da ich als aktuelle Partnerin natürlich anerkannt und auch in seinem Umfeld kommuniziert werden möchte und nicht möchte, dass er unsere Beziehung runterspielt.
Die eigentlich schwierige Situation ist, dass er ca. 2 Mal im Jahr für ca. 2 Monate nach Neuseeland reist, um Zeit mit dem Sohn zu verbringen. Natürlich lebt er in dieser Zeit mit der Ex zusammen in ihrem Haus, sie verbringen Urlaube zusammen und gemeinsame Aktivitäten als Familie. Noch dazu sind sie eben gute Freunde und er mag sie sehr gerne, teilt viel mit ihr. Sex oder andere romantische Gesten gibt es dort natürlich nicht mehr und er versichert mir immer, dass er nichts tut, was unserer Beziehung gegenüber respektlos wäre und dass die beiden getrennt und kein Paar mehr sind. Dennoch ist er ganz klar, dass er für das Kind ein Umfeld der Liebe schaffen möchte und selbstverständlich schöne Familienzeit verbringen wird. So weit so gut. Alles ehrenhaft und natürlich toll, dass die Bedürfnisse des Kindes hier so gewahrt werden. Kognitiv alles absolut nachvollziehbar. Emotional sieht das natürlich anders aus. Die räumliche Trennung (er auf der anderen Seite der Welt) und die damit einhergehende erschwerte Kommunikation (12 h Zeitverschiebung) erzeugen schon eine Gewisse Distanz, die durch das Wissen, dass er weiß Gott was mit seiner Familie treibt, ist wirklich schwer zu ertragen für mich.
Ich kommuniziere meine Sorgen immer sehr offen, er versucht auch gut damit umzugehen und bemüht sich, oft klappt es aber nicht so richtig gut. Natürlich möchte er seine limitierte Zeit mit seinem Kind "present" sein und nicht mit Schuldgefühlen oder meinen Sorgen konfrontiert werden. Das verstehe ich alles. Gut anfühlen tut es sich dennoch nicht. Ich bin auch ganz auf seine Worte angewiesen, denn ich kenne ja weder die Ex, noch deren Miteinander zusammen und wie sie miteinander umgehen. Meine Fantasie spinnt hier wirklich die wildesten Geschichten. Denn wo ist die Trennung, wenn beide noch Freunde sind, verheiratet, ein Kind haben? Nur eben keinen Sex? Das ist alles schwer greifbar für mich, denn schließlich verbringt er auch sehr sehr viel Zeit und quality time mit ihr, hilft ihr im Haushalt und bei anderen Belangen des Lebens, zahlt ihr neben des Kindesunterhaltes noch große Geldbeträge, damit sie in Ruhe ein Leben auf dem anderen Kontinent aufbauen kann.
All das führt bei mir zu einem starken Gefühl des Ausgegrenztseins. Als wäre ich nicht so wichtig, wie die Ex. Klar sagt er, dass er sein Leben mit mir führen möchte und mit mir zusammen sein will, dennoch hat die Ex diese ganz besondere Position inne, welche ich nicht erreichen kann.
Ich hatte nie wirklich einen Kinderwunsch, daher fand ich es anfangs gut, dass er schon ein Kind hat, mittlerweile wird die Situation aber immer schwieriger für mich. Das Kind ist überaus süß, ich tue mir aber auch so schwer es richtig anzunehmen. Schließlich ist es 50 % auch seine Ex, wodurch natürlich alles, was er positives über das Kind sagt, in meinem Augen auch ein indirektes Anhimmeln der Mutter ist. Ich hätte absolut kein Problem mit dem Kind, wenn eben nicht die ach so tolle Mutter mit "dranhängen" würde.
Mir wird nun immer mehr und schmerzlicher bewusst, dass diese Situation mich für immer in dieser Partnerschaft begleiten wird. Die Ex immer Raum und Präsenz haben wird. Ich frage mich, wie die Situation weitergehen soll. Denn, es wird ja schließlich für immer so bleiben, dass er regelmäßig die Ex und das Kind besucht und dort mit den beiden unter einem Dach lebt.
Ich frage mich, ob es mir schon helfen würde, wenn er mich einfach mehr als seine neue Partnerin positionieren würde, statt das Thema so von ihr fernzuhalten. Ich möchte einfach auch etwas mehr Sichtbarkeit und mehr eingebunden sein. Ich hatte sogar schon einmal angeboten, einige Wochen mit nach Neuseeland zu kommen, damit er sich nicht zwischen mir und Kind aufteilen muss. Das wollte und will er aber nicht, da er sich zu schuldig fühlen würde, wenn er die rare Zeit mit seinem Kind dort dann mit mir teilen würde. Das fand ich sehr schade.Von seinen Erzählungen weiß ich, dass die Ex selbst ihm eine Schuldgefühle macht sondern fein ist mit der Situation. Seine Familie und das Leben dort spaltet er irgendwie total ab, hält es ein wenig unter Verschluss und agiert so, als wäre das sein ganz privater Bereich, in dem ich nichts zu suchen habe. Bedingt ist das sicher auch so, aber mir fällt es schwer einzuschätzen, inwiefern das wirklich okay ist.
Ich muss dazu sagen, dass ich ein ängstlich-besorgter Bindungstyp bin, unter einer Verlustangstthematik aus meiner Kindheit leide. Das alles führt natürlich auch dazu, dass ich mich oft ausgegrenzt und verlassen fühle und Situationen hier weitaus dramatischer interpretiere, als sie es eigentlich sind. Ich fühle mich oft sehr hintergangen und benötige ein hohes Maß an Kommunikation und Ehrlichkeit, um mich sicher gebunden zu fühlen. Damit tut er sich oft schwer, weil er sich natürlich kontrolliert fühlt dadurch und nicht alles, was er mit seiner Ex während er in NZ ist an mich "reporten" möchte. Das verstehe ich auch grundsätzlich und fordere das auch eigentlich gar nicht von ihm, denn ein gewisses Maß an persönlichem Raum ist natürlich ok. Er bemüht sich grundsätzlich auf meine Hinweise auch, dies in seiner Kommunikation zu berücksichtigen (er ist ein ganz anderer Kommunikationstyp, daher erfordert das bei uns beiden immer ziemlich viel Arbeit). Ich selbst arbeite auch an meiner Verlustangst und versuche hier entspannter zu werden.
So, nun kommt es nach der ganzen langen Erzählung zu den Hintergründen zu meiner eigentlichen Frage: Wie viel ist hier okay? Wie geht man mit einer derart unkonventionellen Situation um? Ich möchte die Beziehung nicht beenden, da ich meinen Partner sehr schätze und liebe, das unkonventionelle der Beziehung mag und die Beziehung vertiefen und ausbauen möchte. Dennoch bleibt bei mir oft Ratlosigkeit, wie ich mit der Situation umgehen kann, so dass sie für ihn und mich gut ist. Durch meine Verlustangstthematik ist mein Denken und Fühlen oft dadurch eher negativ eingefärbt, was mir einen rationalen Blick auf die Situation sehr erschwert. Daher bin ich an der Meinung von Menschen interessiert, welche sich in ähnlichen Situationen befinden. Auch die Meinung insbesondere von Vätern, welche in einer neuen Beziehung sind, würde mich sehr interessieren. Wie ist die Beziehung zur Ex zu verstehen? Wie ist eure neue Partnerin positioniert? Wie fühlt ihr euch gegenüber eurer Ex und wie geht ihr mit der Schuldthematik um? Ich kann die Situation ein Kind zu haben absolut nicht nachvollziehen und nachfühlen, da ich es absolut nicht vergleichen kann. Auch die Situation ein Kind mit dem Expartner zu haben und für immer aneinander gebunden zu sein, ist für mich nicht nachspürbar. Ich habe zu meinen Exfreunden die großtmögliche Distanz eingeschlagen, da es ja Gründe für die Trennung gab. Daher ist die ganze Situation und der Umgang damit, wirklich wahnsinnig schwer nachzuvollziehen und ich würde mich sehr über euren Input freuen!
Bitte seht von "trennt euch, das geht nicht gut" ab. Ich frage hier nach konstruktivem Input, um meine eigene beschränkte Meinung anzureichern. Die Entscheidung, was ich damit mache, liegt bei mir :)
Danke, das ihr euch die Zeit genommen habt, meinen Text zu lesen und darauf zu antworten!
Partner hat Kind mit Ex und sehr enges Verhältnis, wie damit umgehen?
Hallo,
Ich denke, du bist nicht reif für so eine Beziehung. Ist natürlich auch sehr schwer. Ich finde aber eher die Entfernung zum Kind schwierig.
Diese Eifersucht hätte ich gar nicht. Die ist nun mal seine ExFrau und die haben ein Kind zusammen. Klar wohnt er dann da. Wo sonst?
Wenn du mit dieser Situation nicht klar kommst, musst du dich trennen. Auf Dauer macht dich das aber kaputt.
Ehrlich gesagt finde ich das, was die TE geschrieben hat, sehr reif und reflektiert.
@panni24: Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass Du es einfach so wegstecken würdest, wenn Dein aktueller Partner monatelang komplett aus Deiner Reichweite verschwunden wäre und die ganze Zeit mit einer Frau verbringen würde, die Du nicht kennst, noch nie persönlich getroffen hast und daher nicht einschätzen kannst. Er gibt auch offen zu, dass er diese Frau noch sehr mag, früher sicherlich mal sehr geliebt hat, lebt mit dieser Person unter einem Dach, teilt seinen kompletten Alltag mit ihr und dem gemeinsamen Kind. Die TE im Gegenzug spielt vermutlich nichtmal verbal eine Rolle in dieser Zeit (also gegenüber der EX). Also ehrlich, welche neue Partnerin stört das nicht? Ich würde das auch nicht als übertrieben eifersüchtig einordnen.
Liebe TE, ich kann Deine Bedenken absolut nachvollziehen. Du sagst, dass Du Deinen Partner liebst und mit ihm zusammen bleiben möchtest. Wenn er das ernsthaft auch möchte, muss ein Kompromiss her, mit dem ihr beide leben könnt. Ich würde ihn ( persönlich wenn er wieder zurück ist) noch einmal in entspannter Atmosphäre um ein Gespräch bitten. Ihm sagen, dass es Dir wichtig ist, diese Frau kennenzulernen, um auch ihr gegenüber ein Gesicht zu haben und auch um ein Stückweit die Ernsthaftigkeit Eurer Beziehung zu repräsentieren. Du solltest ggf. auch sein Kind kennenlernen dürfen. Es geht nicht darum, ihn jedes Mal zu begleiten. Dennoch denke ich, dass es für Dich und Dein Sicherheitsbedürfnis ein ganz wichtiges Signal wäre, wenn er dem zustimmt. Letztlich wäre es ja auch für ihn entspannter, wenn Deine nebulösen Vorstellungen, was dort alles ggf. abläuft, durch die hoffentlich harmlose Realität ersetzt werden könnten. Das wäre für mich jedenfalls ein erster sehr wichtiger Schritt.
Es wird denke ich dennoch schwer werden auf Dauer, ich weiß nicht, ob ich das könnte.
Ich wünsche Dir alles Gute und einen empathischen Partner, der Deine Bedürfnisse sieht und richtig ( nicht als grundlose Eifersucht) einordnen kann!
Und nochwas, auch wenn das hier sicherlich eher auf Ablehnung stößt: Die weit verbreitete Meinung, dass man mit seiner / seinem Ex durch ein gemeinsames Kind für immer verbunden ist, teile ich nicht. Man ist mit seinem Kind verbunden, ja. Aber mit dem Expartner nicht. Natürlich ist es trotzdem gut, wenn man einen vernünftigen Umgang miteinander hat.
Danke für deine Worte! Da war einiges an gutem Input dabei, welchen ich gerne umsetzen möchte. Zum Beispiel, ganz konkret mehr Raum in seiner "Familie" einzufordern, auch ein Kennenlernen und mehr eingebunden zu sein. Leider ist ein solches Unterfangen durch die räumliche Distanz etwas wirklich teures und aufwändiges, aber vielleicht stimmt er ja einem gemeinsamen Videocall mit der Ex zu als provisorische Lösung.
ich habe mir jetzt nicht den ganzen text durchgelesen aber ca 2/3. ich hatte eine ähnliche situation.
ich hatte mit meinem freund auch ein halbes jahr eine fernbeziehung. er war in südamerika, ich in europa. er hatte dort ein projekt gemeinsam mit seiner ex freundin. das projekt entstand schon bevor wir zusammen waren, sie sind schon mehrere jahre getrennt gewesen aber gut befreundet. dazu kommt dass sie mich gehasst hat. der grund (unvorstellbar groß) auf dem das projekt entstand gehörte ihr und sie hat mir verboten dort zu sein, wenn ich ihn besucht habe (ich habe ihn in den 6 monaten 2x für je 1 monat besucht. zudem ist sie tantralehrerin. sie haben auch (vor der beziehung) solche workshops gemeinsam gemacht… ich will’s mir gar nicht vorstellen. auch während ihrer freundschaft gab es nachrichten wie: ich denke an dich, bussi bussi, tausend umarmungen… klar ich sag meiner besten freundin auch dass ich sie vermisse wenn ich sie monate nicht sehe aber dieses „ich vermisse dich“ getue ging mir aber zu weit. das hat er dann gelassen.
ja es war auch hart für mich. ich bin ein eher eifersüchtiger typ, hier musste ich völlig vertrauen. wir haben 2x täglich gefacetimt und ja, ansonsten war es ehrlich gesagt ziemlich kacke. ich habe viel geweint. ich hab mich so ausgeschlossen gefühlt dass sie mit ihrer vergangenheit an diesem traumort gemeinsam was großes aufbauen (sie haben ein retreat gebaut). es ist nicht ganz vergleichbar weil sie eine gruppe von 6 personen waren aber die haben auch alle dort gewohnt. das wohnen finde ich nicht so schlimm.
man muss sich bei sowas aber entscheiden: bedingungslos vertrauen oder beziehung beenden. ich konnte mir absolut nicht vorstellen in südamerika zu leben,
er ist dann bei dem projekt ausgestiegen, kam dann für mich zurück nach österreich. wir sind jetzt schon mehrere jahre zusammen, wohnen zusammen und haben mittlerweile ein baby.
ich kann deine gefühle also nachvollziehen und würde dir raten dass du für dich eine entscheidung triffst. mMn musst du die situation so akzeptieren. 2 monate jährlich (8 wochen - so fällt es vielleicht leichter ) sind jetzt nicht soo lange. das kann man schon durchhalten. du musst vertrauen. wenn da was sein sollte, ist die beziehung sowieso nichts wert. dann wäre sie sowieso irgendwann gescheitert. betrügen kann man irgendwo, sich in jemand anderen verlieben auch. eine gute, stabile beziehung scheitert an sowas nicht ich würde sie nicht hinschmeißen aber du musst selbst in dich hineinhören. auf jeden fall müsstest du akzeptieren dass sich an der situation nichts ändern wird.
worauf ich aber bestehen würde (das habe ich auch getan) dass er sich ganz klar positioniert. als mein freund zurück kam hat er das natürlich aber auch davor. das konnte er mir ja schwer beweisen. also hat er sein whatsapp bild auf ein foto von uns geändert. naja sowie sie sich mir gegenüber aufgeführt hat war’s eigentlich schon deutlich
bei urbia schreien übrigens immer so 90% „trennnnnung“ also lass dich davon nicht kränken oder beeinflussen. höre nur auf dich und auf das was du fühlst
"Bitte seht von "trennt euch, das geht nicht gut" ab. Ich frage hier nach konstruktivem Input, um meine eigene beschränkte Meinung anzureichern"
Es tut mir leid das zu sagen, aber du möchtest meinem Empfinden nach die Augen gern vor der Realität verschließen. Du möchtest deswegen nicht hören, dass jemand "trennt euch" schreibt, weil du selbst weißt, dass das das wahrscheinlichste Szenario ist und es zumindest momentan unwahrscheinlich ist, dass ihr da einen Konsens findet, mit dem du leben kannst.
Ich sehe da nicht wirklich viel Möglichkeiten. Das Kind kann ja nicht für so lange Zeiträume, die sich lohnen würden, nach Deutschland fliegen. Oder? Wie lang sind denn die Schulferien in Neuseeland? Evtl wäre das eben eine Option? Wie alt ist das Kind denn?
ich verstehe den absatz schon. es wird bei urbia nun mal ständig „TRENNUNG“ geschrien. das lese ich hier ständig.
ist als außenstehender leicht gesagt aber wie toll der mann und die beziehung ansonsten ist (oder auch nicht) wissen wir nicht.
hier werden halt meist nur die negativen sachen beschrieben.
sie hat nach ähnlichen erfahrungen gefragt. das hat nichts mit augen verschließen zu tun. ein einfaches „trennt euch“ bringt sie halt nicht wirklich weiter.
Ich verschließe keineswegs die Augen vor einer möglichen Trennung! Nur ist der Hinweis "trennt euch!" eben absolut unkonstruktiv und ich frage ja genau deshalb nach Meinungen, Input und Feedback von Personen, welche in ganz ähnlichen Situationen sind, da es mir oft schwerfällt zu wissen, was okay ist und was nicht. Was ich einfordern kann und was nicht. Was üblich wäre und was nicht. Ich habe eben keine Kinder, auch niemanden in meinem Bezugskreis mit Kindern oder einer ähnlichen Situation.
Finde ich keinen gemeinsamen Konsens mit meinem Partner und überwiegen die negativen den positiven Aspekten der Beziehung, bleibt natürlich die Trennung der einzige Weg. Noch ist das aber nicht so und ich bin auch aus dem Alter raus, wo man einfach mal wegläuft, wenn es schwierig wird in einer Beziehung. Selbstverständlich in Maßen, ohne ins toxische abzurutschen. Diesen Punkt versuche ich eben auszuloten, wo das Maß voll ist.
Achja, das Kind ist 4, darf dementsprechend nicht alleine fliegen. Die Überlegung ist aber für die Zukunft schon, dass das Kind zu ihm (uns) reist bzw. die beiden nur zu zweit verreisen. Ein Kleinkind alleine auf eine Langstreckenreise von 50 Stunden zu schicken ist halt leider auch eher unrealistisch.
Ich finde deine Gefühle eigentlich sehr nachvollziehbar und denke, dass dein Freund hier beweisen muss, wie wichtig ihm eure Beziehung ist.
Heißt, offen dazu stehen und der Ex sagen, dass es dich gibt und er dich auch einbinden möchte. Du kannst z.b. bei Skype etc mit dabei sein und so für das Kind präsent werden.
Dass er bei seiner Ex wohnt, finde ich jetzt weder doll noch nötig. Gerade, wenn es dich stört, müsste man doch über Kompromisse reden. Vorher gab es dich nicht, da war das ja ok. Jetzt aber schon. Ihr könntet zusammen Ideen erarbeiten, was ok ist und was nicht. Du könntest auch für eine kurze Zeit mitkommen, wenn das bei dir passt und langsam eingewöhnt werden.
Jedenfalls hast du aktuell da keinen Platz, er teilt seine Leben auf und das ist äußerst ungünstig für eure Beziehung. Das heißt natürlich auch, dass ER aktiv Dinge ändern muss, was bei einem Konfliktvermeider nicht einfach wird. Aber halt seine Baustelle. Du kannst nur deine Bedürfnisse äußern und wenn du ihm wichtig bist, sollte er darauf eingehen.
Was mich als Mann richtig stutzig werden lässt, dass er dich in NZ nicht dabei haben will, obwohl du ihm das Angebot gemacht hast. Da er angeblich die wenige Zeit mit seinem Kind nicht teilen möchte. Entschuldige, in meinen Augen ist das eine Ausrede, dass sein "Doppelleben" nicht aufliegt. Er ist mit seiner Ex Frau nicht durch. Ansonsten würde er es nicht in Kauf nehmen, dass du regelmäßig zu Hause durch die emotionale Hölle gehst. Ich könnte es nicht erwarten, Zeit mit meinem liebsten Menschen (Kind und Partnerin) gemeinsam zu verbringen.
Ich sage nicht, dass du dich trennen sollst. Aber schaue ganz genau hin. Nicht, dass du in dieser Konstellation als Platzhalter fungierst.
Durchaus nachvollziehbarer Gedanke. Er schließt es nicht grundsätzlich aus (hatte ich etwas zu drastisch formuliert), sondern wollte es jetzt in der Anfangszeit (sie ist erst vor Kurzem ausgewandert, er ist jetzt erst das zweite Mal dort) noch nicht. Ich kann es irgendwie auch nachvollziehen. Wieso? Weil er ansonsten in der Nähe ihres Hauses irgendwo eine Unterkunft mieten müsste und das Kind aus der gewohnten Umgebung mit Mama im Haus ziehen müsste. Gerade das Mieten ist in Neuseeland leider auch ein extremer Kostenpunkt ist. Klar könnte man jetzt sagen "ist doch nur Geld", aber alleine die Flüge, Visum, Unterhalt etc. liegen schon bei gut 25.000 € im Jahr. Die Frau lebt zwar in einem großen Haus, aber ich würde ungern dort mit den beiden unter einem Dach leben, zumal das für das kleine Kind sicher auch eher verwirrend ist am Anfang.
Eine denkbare Option von meiner Seite ist, dass ich ihm anbiete, dass ich nach seiner nächsten Reise dorthin nachkomme, und quasi im Anschluss zusammen Zeit mit ihm und dem Kind verbringe, ohne die Frau dabei. Aber irgendeine Gewöhnungsphase an mich mit dem Kleinen muss es auch geben. Ich bin hier also wirklich überfragt. Ich glaube schon, dass er gerne Zeit mit mir und dem Kind zusammen verbringen wollen würde, aber eben ganz ungern mit seiner Ex in der Konstellation dabei. Und der Situation geht er eben (noch) aus dem Weg...
Nun, das bringt eine Trennung mit sich, dass das Kind nicht immer in der Umgebung von Mama ist. Mama befindet sich auch nicht immer in der selben Umgebung (Urlaub zum Beispiel). Das verstört kein Kind. Weiss das Kind überhaupt dass Mama und Papa nicht mehr zusammen sind? Oder was hat man dem Kind erzählt, warum Papa nicht immer da ist?
Ich verstehe schon, dass du ihn in Schutz nehmen möchtest und die ganzen Red Flags nicht sehen kannst und möchtest.
Es geht ja weiter dass die Ex nicht so wirklich von dir weiss. Auch diesbezüglich hält er sich bedeckt.
Ich bleibe dabei. Die beiden mögen zwar getrennt sein, aber dein Partner hat die Türe für die Ex (noch) nicht ganz zu gemacht. Auch wenn er was anderes sagen mag, aber seine Taten sprechen eine andere Sprache. Leider...
Ehrlich gesagt hatte ich beim Lesen sehr stark das Gefühl, dass er nicht ganz ehrlich ist.
Ich denke auch, dass die Beziehung dort nicht wirklich vorbei ist.
Ich verstehe deine Bedenken und Gefühle, würde mir genauso gehen.
Aber ich denke, die Wurzel allen Übels liegt darin, dass er nicht zu dir steht.
Das würde ich als Grundbedingung formulieren. Und ich würde einen Beweis dafür wollen, dass die "Ex" von dir weiß.
Ansonsten würde ich persönlich nicht glauben, dass dort nichts mehr geht.
Tut mir wirklich leid für dich. Ich finde, du solltest dir das überlegen, ob du eine heimliche Beziehung bleiben möchtest.
Liebe Grüße
Hmm. Ehrlich gesagt, glaube ich das schon, dass da nichts mehr geht. Die beiden hatten wohl schon eine ganze Weile bevor wir uns kennengelernt haben keinen Sex mehr und sich aktiv dafür entschieden, dass sie getrennte Wege gehen möchten. Ich kann mir vorstellen, dass er manchmal nicht ganz ehrlich ist oder Kleinigkeiten verheimlicht, aber, dass er ernsthaft ein komplettes Doppelleben führt und sie noch im Glauben ist, dass die beiden liiert sind, halte ich für zweifelhaft. Aber ja, ich brauche und möchte hier definitiv Gewissheit.
Ich kann deine Gedanken sehr gut nachvollziehen, allerdings sehe ich in dieser Situation keine Möglichkeit, dass sich das alles ändern wird.
Nur du kannst entscheiden, ob du so auf Dauer damit leben kannst.
"Ich habe zu meinen Exfreunden die großtmögliche Distanz eingeschlagen, da es ja Gründe für die Trennung gab."
Ganz genau. Und das ist was mich an der Trennung vom Vater meines Kindes lange gestört hat. Denn das geht nun mal nicht mehr. Man muss sich ständig mit seinem Ex auseinandersetzen.
Wir betreuen unser Kind im Wechselmodell, haben also relativ viel Kontakt. Der ist in Ordnung, Wir können miteinander reden, auch mal miteinander lachen, aber wenn ich die Wahl hätte, dann hätte ich mein Kind für mich allein und keinen Kontakt Das geht aber nicht. Schon fürs Kind nicht. Man hat eine irre Verantwortung diesem gegenüber, denn das kann alles nichts dafür. Man muss also eine Umgebung schaffen, die für das Kind am Besten ist. Egal welche Gefühle man selbst hegt.
Vielleicht verstehst du deinen Freund damit besser. Auch er wird sich wahrscheinlich zerrissen fühlen, aber das Kind sollte immer vorgehen. Im Zweifel wird er sich auch immer dafür entscheiden. Das sollte dir grundsätzlich bewusst sein.
Auch finde ich nicht, dass du in dem Leben der Ex oder dem Kind schon präsent sein musst. Anders wäre es vielleicht, wenn sie hier bei euch in der Nähe leben würden, aber in dieser Konstellation. Ich würde dich auch nicht mitnehmen. Denn natürlich bringst du da "Unruhe" rein. Auch hat er dann nicht den Kopf frei für sein Kind, sondern auch du möchtest dann Zeit.
Ich habe von der neuen Frau meines Ex erfahren, als ich es musste. Als sie Kontakt zu meinem Kind bekam und in dessen Alltag eine Rolle gespielt hat. Das tust du doch aber nicht. Und das Kind ist 4. Das will Mama und Papa und sich nicht mit einer weiteren Person in diesem Moment auseinandersetzen. Das kann man machen, wenn es älter ist und das besser versteht. Stell dir vor, du fliegst mit und es lehnt dich total ab. Was dann? Neuseeland ist ja nicht um die Ecke.
Und wenn es soweit weg wohnt, wirst du auch mit einem Besuch ab und an, keine wirkliche Rolle in dessen Leben spielen.
Da profitiert aber einer extrem von deiner verständnisvollen Art… für mich hört sich das alles andere als „normal“ an.
Ja, er hat ein Kind aus seiner Noch-Ehe. Ja, regelmäßiger Kontakt mit dem Kind ist wichtig. Ja, auch ein guter Umgang der Eltern untereinander ist hilfreich.
Aber ein Mann, der wochenlang am anderen Ende der Welt mit Noch-Frau und Kind als Happy Family zusammenwohnt, während die Partnerin zuhause sitzt und auf die Brotkrumen an Informationen wartet, die er ihr dann gnädigerweise zukommen lässt… hört sich für mich nicht nur unkonventionell an, ich finde das sehr schräg.
Ich unterstelle jetzt mal nicht, dass zwischen den beiden noch was läuft. Kann ja durchaus sein, dass sie nur noch „gute Freunde“ sind, aber mir als Partnerin würde das trotzdem viel zu weit gehen!
„Kinder sind das Wichtigste“… naja. Wenn das so ist, warum lässt der Vater dann zu, dass seine Ex mit dem Kind genau ans andere Ende des Erdballs zieht (oder habe ich das irgendwo überlesen?)? Ich finde es nicht fair, so eine Situation herbeizuführen, dann aber trotzdem eine neue Partnerschaft einzugehen und einer aktuellen Partnerin dann so etwas zuzumuten, mit dem Totschlagargument „ist ja nur zum Wohl des Kindes“.
Ich könnte damit nicht umgehen.