3 Konten

Hallo,
mein Freund und ich ziehen bald zusammen. Er hat einen Sohn, ich 4 Kinder (mein Ältester wohnt aber schon nicht mehr zu Hause) und gemeinsam haben wir noch ein Baby.
Ich habe in der Ehe mit meinem Exmann ziemlich schlechte finanzielle Erfahrungen gemacht. Nach der Trennung ging es uns (mir und den Kindern) finanziell deutlich besser und ich dokumentiere seit da an alles in einer Finanz-App, damit ich immer alles im Blick habe.
Nun stellt sich mir die Frage, wie wir das handhaben sollen, wenn wir mit 7 Personen zusammen wohnen.

Wir liebäugeln mit dem 3 Konten-Modell, wobei sich mir dabei ein paar Fragen auftun. Wie handhabt ihr das?
Auf das gemeinsame Konto wird alles eingezahlt, was das Haus betrifft, Internet, Versicherungen, Netflix ...
Auf den eigenen Konten bleibt Geld für Hobby, Kleidung und/oder sparen ...
Von welchem Geld zahlt ihr die Lebensmittel? Auf dem Gemeinschaftskonto wird ja vieles nur 1x jährlich abgebucht, da verliert man ja sonst schnell den Überblick, wenn der tägliche/wöchentliche Einkauf davon bezahlt wird.
Von welchem Konto zahlt ihr die Sachen, die für die eigenen Kinder sind? Mein Freund kauft seinem Sohn z.B. gerne teurere Kleidung, meine Kinder bekommen fast ausschließlich secondhand. Am Sinnigsten wäre doch dann, wenn das jeder vom eigenen Konto zahlt, oder? Nur der Kleinste bekommt die Sachen vom gemeinsamen Konto.
Und wenn man einen Ausflug macht? Ich bin mit meinen Kindern ja viel mehr Personen als mein Freund mit seinem Sohn. Ich weiß auch nicht, wie ich unter den Umständen die Finanzen so dokumentieren kann, wie bisher. Mein Freund hat nie ein Haushaltsbuch geführt. Ich sehe im Moment nur Fragezeichen vor meinen Augen.

Vielleicht könnt ihr mir ein paar praktische Tipps geben oder berichten, wie ihr das so macht. Wahrscheinlich male ich mir alles viel schlimmer aus, als es dann im Endeffekt ist. Aber meine Gedanken kreisen ständig um das Thema.

1

Hallo!
Ui, das klingt kompliziert, aber ich verstehe dich - es sollte ja durchaus gerecht aufgeteilt werden. Vor allem, wenn noch alles neu ist.
Ich würde wirklich 3 Konten machen, auf das du dann regelmäßig 3/4 (und er 1/4) der monatlichen Ausgaben ( inklusive Durchschnitt Essen- u Ausflugausgaben im Monat für die ganze Familie) einzahlst.
Alle andere Ausgaben für die jeweilig eigenen Kinder gehen vom eigen Konto ab.
Das wird sonst eine ewige hin- u her Rechnerei. Und - im Gespräch mit dem Partner bleiben, es sollte sich niemand benachteiligt fühlen.
Ihr macht das schon!
Alles Gute und lg minitouch

4

Ja, im Gespräch bleiben ist auf jeden Fall wichtig. Danke für deine Meinung.

2

Hat bisher jeder komplett seins bezahlt?
Ihr seid ja vermutlich nicht erst seit letzter Woche zusammen, wenn ihr ein gemeinsames Baby habt :)
Wie lief das mit essen, Ausflügen etc? Diese Dinge entstehen ja nicht erst mit zusammenziehen.

Ansonsten ist das 3-Konten-Modell die beste Wahl, Ja.
Du kannst dann weiterhin alles dokumentieren - für dein Konto und das gemeinsame.

Am wichtigsten finde ich aber, dass ihr versucht mehr als Familie zu denken und nicht jeden Cent aufrechnet. Es gibt jetzt ein IHR. Und nicht nur deins ind Seins 😊

5

Ja, im Prinzip hat bis jetzt jeder seins bezahlt. Wir sind seit 2,5 Jahren ein Paar und Corona-bedingt konnte man ja nicht so viel machen, von daher fielen viele Ausflüge flach. Essen gehen wir so gut wie nie und wenn er bei uns mit isst, koche ich einfach mehr und umgekehrt genauso.
Fürs Baby haben wir vor der Geburt gemeinsam Stoffwindeln und Kleidung gekauft und ich stille ihn, von daher fallen da im Moment eh keine weiteren Kosten an.

Ja, du hast Recht, dass wir (eher ich ;-)) mehr als Familie denken müssen.

3

Wir hatten auch das 3-Konten-Model. Allerdings ohne Kinder.

Da wurde hälftig die Hausrate plus Nebenkosten (Strom, Wasser, Internet, usw) einbezahlt und von jedem je ein gleicher Betrag „Essensgeld“. Darunter fallen dann auch so Sachen wie Putzmittel, Klopapier etc.
Körperpflege, also deo, Duschgel, Zahnpasta, Cremes usw hat jeder für sich bezahlt, da wir unterschiedliche Produkte nutzten.

Wir haben den Betrag, der auf das Gemeinschaftskonto ging, großzügig aufgerundet, sodass immer ein Plus auf dem Konto war, und die jährlich anfallenden Versicherungen, eventuelle Reparaturen am Haus, Neuanschaffungen für das Haus, etc. davon bedient wurden. Sollte der Betrag doch nicht gereicht haben, wurde 50/50 gemacht.

Das Baby würde für mich komplett unter das Gemeinschaftskonto fallen. Die jeweiligen Kinder würde ich separat laufen lassen. Jeder zahlt für seine eigenen Kinder (ausgenommen Lebensmittel, Wohnen, Nebenkosten). Also Klamotten, Hobbies, Schule etc. Ich denke die Ausflüge, für die du dann mehr bezahlst, da du drei Kinder hast, gleichen sich dann dadurch aus, dass du nicht umgerechnet auf jedes deiner Kinder mehr Nebenkosten oder Essengeld monatlich abdrücken musst. Dein Mann würde dann eher Miese machen da er nur 1 1/2 Kinder hat, du hingegen 3 1/2 hast, und er trotzdem die volle Hälfte auf das Gemeinschaftskonto einbezahlt.

Oder ihr rechnet, ausgenommen auf das Baby, wirklich anteilig auf die jeweilige Personenzahl um und du zahlst dann 4/6 plus die Hälfte des Babies, dein Mann 2/6 plus Hälfte des Babies auf das Gemeinschaftskonto ein, und Ausflüge jeder separat oder im Wechsel. Ihr müsstet ja i. d. R. für die jeweiligen Stiefkinder finanzielle Unterstützung bekommen. Von daher wäre eigentlich die pro-Kopf-Rechnung am fairsten.

6

Danke für deine Antwort, wie wir das mit Drogerie Artikeln handhaben, hatte ich noch gar nicht auf dem Schirm.

Ich bekomme Unterhaltsvorschuss für die 3 (aber nur noch bis September, dann wird meine Tochter 18 und ich bekomme es nur noch für die beiden Jüngeren). Mein Freund bekommt keinen Unterhalt und auch kein Kindergeld für seinen Sohn, Er ist jeweils die Hälfte vom Monat bei der Mama bzw beim Papa.

7

Da müsst ihr für euch das passende finden. Klar, ohne Kinder ist es einfacher, da man 50/50 teilt und fertig.

Ich persönlich würde die Wohnkosten mit allem was dazugehört und Lebensmittel 50/50 teilen und die Kinder, was Klamotten, Schule, Hobbies etc. angeht, jeder für sich. Weil es so am einfachsten ist und diese haargenau auf den Kopf Rechnerei nicht mein Ding ist. Und wie schon jemand schrieb, man ist ja auch eine Familie. Aber ich kann auch dich verstehen, dass du aufgrund deiner schlechten Erfahrung einen Weg suchst, es gerecht halten zu wollen. Ihr könnt ja ein Jahr oder 1/2 Jahr lang mal schauen, wie es mit dieser Kostenaufteilung läuft und später immer noch anpassen, wenn sich jemand benachteiligt o. ä. fühlt.

weiteren Kommentar laden
8

Wir haben das gleiche Modell und zahlen beide den vollen Mietbetrag ein. Davon gehen ab Miete, Telefon/Internet, Strom. Im April bekommen wir unser erstes Kind, dann zahle ich zusätzlich das Kindergeld ein und alle Kosten fürs Kind gehen davon ab, was übrig bleibt dient als Gespartes für Urlaub oder gemeinsame Anschaffungen. Lebensmittel kaufen wir abwechselnd vom jeweils eigenen Konto ein, ohne da jetzt jedes mal nachzurechnen..Dafür ist mir das Leben zu kurz und ärmer macht mich das nicht wenn ich mal mehr bezahle, ich denke das hebt sich hier und da immer auf. Da ihr ja eigene Kinder mit versorgt müsst ihr besprechen was sich für euch fair anfühlt. 50:50 bei den Lebensmitteln oder 70:30? Führt eine Strichliste wer wie oft einkaufen geht oder macht zum Monatsende einen Kassensturz. Sonst verliert ihr sicher den Überblick..Wenn ihr da was konstantes raushabt was ihr im Monat im Schnitt bezahlt könnt ihr den Betrag auch auf das Gemeinschaftskonto einzahlen und von da aus einkaufen. Probiert euch da einfach aus.
Wenn es deinem Partner schwer fällt die Kassenzettel oder so aufzuheben, richte ihm eine Google-Tabelle oder eine geteilte Notiz im Iphone ein, in die er / ihr beide einfach nach dem Einkauf eintragt was ihr bezahlt habt. Das geht recht schnell und ist im Alltag mal schnell nebenbei erledigt. Und ihr habt es gleich digital.

9

Danke für deine Erfahrung.
Wir haben uns jetzt darauf geeinigt, dass wir ein Haushaltskonto führen, auf das alles für's Haus, sowie Internet, alle Versicherungen, Netflix ect von uns beiden 50:50 eingezahlt wird.
Da ich eh meistens einkaufen gehe und meine Kinder ja auch in der Mehrzahl sind und dazu noch am pubertieren sind und dementsprechend viel Hunger haben teilen wir die Lebensmittelkosten pro Kopf und er überweist mir im Monate dann seinen entsprechenden Teil der Kosten. Wahrscheinlich müssen wir das Ganze ein paarmal nachjustieren bis es richtig passt, aber nach vielem hin und herüberlegen ist das für uns glaube ich der beste Weg.