Hallo,
Mein Freund hat 2 Kinder aus erster Ehe. Ich habe ein Kind. Wir erwarten jetzt unser gemeinsames Kind.
Die kleine von meinem Freund kommt regelmäßig im Wechselmodell zu uns. Meine Tochter und seine sind so ziemlich im selben Alter und verstehen sich sehr gut. Meine Tochter wohnt komplett bei uns.
Nun habe ich meinen letzten großen ultraschall, wo mein Freund auch mitkommt, es war eigentlich geklärt, dass seine kleine bei seinen Eltern solange bleibt und meine bei meinen Eltern.
Nun sagten seine Eltern zu ihm, warum wir seine kleine nicht mitnehmen, sie würde ihr Geschwisterchen bestimmt mal gerne im ultraschall sehen. Und meine Tochter wäre ja auch schon mitgekommen und ich würde da Unterschiede machen. Sie haben , dass mit meinem Freund seiner exfrau verglichen, da ist die große auch immer mitgekommen, zu der kleinen zum ultraschall. Ich möchte aber nicht, dass seine Tochter mit kommt, mir ist das unangenehm und die können doch keine solche Vergleiche aufstellen, sie ist doch nicht mein Kind.
Mein Kind hatte ich damals auch nur notfalls mitgenommen, weil ich keine Betreuung hatte. Bei ihr ist es mir auch schon unangenehm. Aber bei dem Stiefkind noch mehr.
Irgendwie kann mich da keiner verstehen. Es heißt nun ich würde Unterschiede machen. Und sie ausgrenzen. Wie seht ihr das ??
In der Woche wo die kleine bei uns ist, gehe ich sie immer aus der Kita abholen und fahre sie in die kita (da mein Freund solange arbeitet). Das ist selbstverständlich für alle irgendwie. Früher hatten dies seine Eltern übernommen, jetzt seitdem ich bei meinem Freund wohne (seit 1,5 Jahren), ist dies scheinbar selbstverständlich,dass ich dies machen muss.
Nachher wenn unser Kind da ist, möchte ich, dass seine Eltern, die Fahrt zur Kita übernehmen. Und ich nur noch meine Tochter zur Schule bringen muss (da hab ich dann ja noch ein Baby im Auto). Wenn ich nur meine Tochter zur schule bringe, muss ich auch nicht aus dem Auto aussteigen. Wenn ich seine Tochter in die Kita bringe,muss ich sie dahin begleiten. Mir ist dies zu stressig mit einem neugeborenen. Warum sollte ich auch alles übernehmen? Ich bin doch nicht deren Mutter. Ich sehe hier jetzt schon ein Drama, wenn der kleine da ist und seine Eltern, seine Tochter dann wieder zur Kita bringen müssen. Wahrscheinlich wird es dann wieder heißen, ich behandel die kinder nicht gleich.
Weiss schon garnicht wie ich dies ansprechen soll.
Habt ihr ein Tipp?
Ultraschall Stiefkinder, eigene Kinder bevorzugen
Hallo,
Also zum Ultraschall würde ich ein so kleines Kind auch nicht mitnehmen, die können damit noch gar nix anfangen.
Ich lese allerdings aus Deinem Posting schon eine Abneigung gegen das Kind Deines Mannes. Du möchtest Dich nicht um das Kind kümmern und bist mit 3 Kindern überfordert. Das kann ich ein Stück weit verstehen. Aber warum habt ihr das nicht im Vorfeld besprochen? Also dass Du Dich nicht zuständig fühlst für seine Tochter und Dich nicht kümmern möchtest? Ich nehme an Dein Mann sieht das als selbstverständlich an. Wie geht er denn mit Deinem Kind um? Hält er sich da auch komplett raus oder kümmert er sich?
Ich bin mit Patchwork aufgewachsen und kann mich nicht erinnern dass einmal Sätze mit mein Kind/Dein Kind gefallen wären. Wenn man sich für eine solche Konstellation entscheidet sollten sich alle damit wohl fühlen. Du solltest das dringend mit Deinem Mann besprechen, die restliche Verwandtschaft geht es nichts an.
Alles Gute
Sunny
Mein Freund ist sehr lieb zu meiner Tochter. Meine Tochter liebt ihn auch. Sie merkt nicht, dass er Unterschiede macht. Er war zum Beispiel nicht an ihrer Einschulung dabei, weil er arbeiten musste und kein Urlaub bekam. Er hat sie auch nie in den Kindergarten gefahren/ abgeholt oder zu anderen Terminen. Wenn er Zeit hat, kümmert er sich. Im Notfall, wenn ich zum Beispiel Mittagdienst hatte, hat er sich auch gekümmert. Ich kümmere mich auch um seine kleine, ich fahre sie zum beispiel immer in ihr Verein, weil ihr papa dafür zu lange arbeitet. Er meinte zu mir, seine Eltern hätten ihm damals das Versprechen gegeben, dass sie sich kümmern. Seitdem ich hier wohne, muss scheinbar ich hier alles übernehmen. Seine Tochter hat zum Beispiel auf das größere Zimmer, obwohl sie nur zur Hälfte da ist. Da möchte ich mich nicht beschweren, ich meine es ist sowieso Luxus, dass jedes Kind bei uns ein eigenes zimmer hat. Später erben seine kinder sein haus und er meinte jetzt schon zu mir , dass meine Tochter, wenn sie arbeiten geht und hier wohnen möchte, einen Beitrag an Miete zahlen muss, der dann auf das Konto seiner Kinder kommt. Aber sonst macht er wirklich keine Unterschiede. Er sagt immer, wenn die kinder zu ihm sagen,,ich liebe dich''. Sagt er immer zu meiner Tochter,,ich habe dich lieb'' und zu seiner Tochter,, ich liebe dich ''. Aber ich denke, dies ist völlig normal .
Die Sache mit der Miete ist echt hart.
Ich hätte tatsächlich ein Problem mit seiner Einstellung.
Ich lese da heraus, dass dein Mann es bisher einfach hatte und seine Arbeitssituation und alles andere nie nach dem Kind ausrichten musste weil ja eben entweder früher die Kindesmutter und nun eben die Großeltern und du für ihn eingesprungen seid. Damit macht er es sich natürlich einfach. Dass die Großeltern auch nicht mehr permanent einspringen wollen, verstehe ich auch. Schließlich seid ihr 2 Erwachsene, die sich sogar ein weiteres (gemeinsames) Kind zutrauten und da muss es doch möglich sein, das Kind deines Mannes zur Kita zu bringen ohne regelmäßig Hilfe dafür in Anspruch zu nehmen bzw sich die Kinderbetreuung inklusive Holen und Bringen zu Schule/Kita/Hobbies aufzuteilen.
Die Sache mit dem Ultraschall verstehe ich. Davon hat ein Kind doch auch gar nichts und es kann sich hinterher auch ein US–Bild des Geschwisterchens zu Hause ansehen. Da hat weder deine leibliche Tochter noch die Bonustochter etwas zu suchen, es sei denn dass es die Betreuungssituation eben nicht anders hergibt.
Aber abgesehen von unvorhersehbaren Zwischenfällen oder Termine, die mit Kind im Schlepptau einfach nicht oder nur ungern machbar wären, müsst ihr euer Leben mit 3 Kindern einfach selbst auf die Reihe kriegen. Das solltet ihr tun, ohne in „mein/dein/unseres Kind“ zu unterscheiden. Zum Einen werden es die Kinder deutlich spüren wenn zwischen ihnen Unterschiede gemacht werden. Zum anderen braucht es doch dann keine Partnerschaft samt gemeinsamen Kind, wenn man nicht willens ist, als Familie zu leben und die Bonuskinder als vollwertiges Familienmitglied anzunehmen und mitzuerziehen.
Das schließt ein, dass dein Mann aber dasselbe tut und ihr euch gegenseitig ergänzt und unterstützt ohne aufzurechnen, wer welche Aufgabe für welches Kind erfüllt.
Wenn dir das zu Beginn mit Neugeborenem erstmal zu viel ist, ist das verständlich. Im Wochenbett solltest du dir auch nicht allzu viel zumuten. Aber dich dauerhaft nicht zuständig zu fühlen für sein Kind und umgekehrt wird nicht funktionieren. Also setzt euch am besten noch vor Geburt des gemeinsamen Kindes hin und sprecht über eure Erwartungen und eine faire Aufgabenverteilung.
Dein Partner und du habt dieselbe Einstellung gegenüber euren Stiefkindern. Dann ist es bestimmt kein Problem, wenn auch du dich seinem Kind gegenüber abgrenzt, da, wo es dir nicht passt. Er tut es ja bei deiner Tochter auch (sie solle später Miete bezahlen aufs Konto seiner Kinder).
Bleib nüchtern, ruhig und alle sollen wieder zum Ursprungsplan zurück, dass seine Eltern mehr für die Begleitung seiner Tochter zuständig sind. Und du rechtfertigst dich nicht bei Unterstellungen, dass du die Kinder separierst. Wichtig ist, dass du deine Grenzen freundlich, aber bestimmt, zur Sprache bringst.
Und nun meine subjektiven Gedanken:
1. Der Typ kriegt zu viele Kinder, um die er sich selber kaum kümmern kann. Vasektomie wäre ab jetzt einen Gedanken wert.
2. Moralisch gesehen finde ich euer beider Verhalten unter aller Kanone. Cherrypicking vom Feinsten - und ich frage mich, weshalb Erwachsene so egoistisch unterwegs sein müssen. Auch das mit dem gemeinsamen Kind ist doch nichts als Wunschdenken auf heile Welt, was bei Patchwork einfach sehr schwierig wird, da die Komplexität eine zusätzliche Dimension beinhaltet. Aber das wusstet ihr bestimmt im Voraus.
Von außen betrachtet gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten. Entweder ihr seid eine Familie oder ihr seid es nicht. In einer Familie ist es selbstverständlich, dass man sich umeinander sorgt und kümmert. Ohne Prioritäten und Abstufungen.
Entschuldige, wenn ich so direkt bin, aber es hört sich doch bequem an, zu sagen, ist ja nicht mein Kind, sollen die doch andere in die Schule bringen. Genau so, wie es für deinen Freund bequem ist, alle Verantwortlichkeit auf andere abzuwälzen. In deinem nicht sehr langen Text hast du mehrmals betont, dass seine Tochter nicht dein Kind ist. Das scheint dir wichtig zu sein, zu tun.
Nur die Frage sei erlaubt, wie stellst du dir das in Zukunft vor? Euer gemeinsames Kind steht an erster Stelle, weil es das gemeinsame ist, deine Tochter kommt gleich danach, weil sie ja bei euch wohnt und immer da ist und seine Kinder sind ein Anhängsel, mit dem man leben muss?
Was willst du dem Kind denn bitte sagen, wenn es von dir und dem neugeborenen Geschwisterchen in den Kindergarten gebracht werden möchte? Mein Großer fand es immer ganz toll, jedem stolz seine kleine Schwester zu zeigen. Sagst du ihr dann auch, dass du das nicht einsiehst, weil sie nicht dein Kind ist? Oder schiebst du irgendwelche halbgaren Ausflüchte vor, die das Kind dir nicht glauben und sich noch mehr herabgewürdigt fühlen wird? Was erzählst du deiner Tochter oder eurem gemeinsamen Kind, weshalb die anderen Geschwister hier und da nicht dabei sind? Wird da auch klargestellt, dass das nicht deine Kinder sind? Dann gilt natürlich gleiches Recht anders herum. Werdet ihr oder nur dein Freund dann Zeit mit dem gemeinsamen Kind und seinen Kindern ohne deine Tochter verbringen? Wäre ja dann nur folgerichtig, weil deine Tochter auch nicht das Kind deines Freundes ist.
Ich glaube ja nicht, dass das ein Weg ist, auf dem man glücklich werden kann. Natürlich kann ich verstehen, wenn man 'fremde' Kinder nicht so nahe an sich herankommen lassen kann oder will oder für nicht verantwortlich sein möchte. Nur darf man sich dann halt keinen Partner suchen, der schon Kinder hat. Das ist völlig in Ordnung. Nur den Mann/die Frau zu wollen und sich von den Kindern abgrenzen, das funktioniert auf Dauer nicht.
Sie kann schon so glücklich werden, die Kinder wohl nicht (jedes ist eine dramatische Figur in der Konstellation). Klingt irgendwie insgesamt nach Aschenputtel.
Hallo,
ich denke, ihr lebt wie eine "richtige" Familie zusammen, wenn auch nur die Hälfte der Zeit.
Da finde ich es selbstverständlich, wenn man sich gegenseitig unterstützt, egal in welcher Form.
Ich sehe da weder ein Problem drin, das Kind mit zum Ultraschall zu nehmen noch darin, es in die Kita zu bringen. Wenn es Dein leibliches Kind wäre, würde es Dich auch nicht stören, wenn Du Dein Neugeborenes mit zur Kita nehmen müsstest.
Man sollte sich vielleicht rechtzeitig überlegen, ob man einen Partner mit "Anhang" haben möchte.....
LG
Elsa01
Hallo,
bzgl. Ultraschall bin ich völlig bei Dir. Ich denke, Du darfst da schon sagen, dass Dir das unangenehm ist, und das bei Deiner Tochter auch nur wegen fehlender Betreuung als Ausnahme gemacht wurde. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Dir jemand erzählen möchte, was für Dich unangehem sein darf und was nicht.
Bzgl. Kita bringen, das ist schwierig. Leider hat sich da etwas etabliert, was man jetzt sehr schlecht wieder ändern kann. Du hast diesem Konzept anfangs zugestimmt. Das gesamte Betreuungs- und Umgangsmodell hängt daran, dass Du den Job machst.
Es gibt meiner Meinung hier aber nur 2 Möglichkeiten.
Entweder, Du machst den Job weiterhin. Oder, das WM ist nichts für Euch. Der Papa ist ja nicht in der Lage, sich ausreichend zu kümmern. (hier frage ich mich allerdings, wieso Ihr überhaupt WM habt, wenn der Papa gar nicht die Zeit fürs Kind hat).
Ein WM, in dem der Vater keine Zeit hat und die Stiefmutter nicht mag, geht halt einfach nicht.
Bzgl. seiner Eltern wirst Du da nicht so einfach wieder zurück können. Vielleicht kann man sie anfangs bitten, zu übernehmen, weil Du noch überfordert bist. Allerdings wird man Dich dann vielleicht schon fragen, was denn so schwer daran ist, viele andere Mütter machen es doch auch.
Der Papa kann das Kind nicht in die Kita bringen? In vielen Familien macht es ja doch der Vater, wenn er zur Arbeit fährt.
Icu habe zwar kein eigenes Kind mit in die Ehe gebracht, aber als ich mit GK schwanger war, waren meine Stieftöchter auch mit bei einer Ultraschalluntersuchung.
Bei der vaginalen Untersuchung haben sie in einem Nebenraum gewartet. Bei dem Ultraschall am Bauch waren sie mit drin. An dem Tag haben wir das Geschlecht erfahren. Es war so aufregend und schön für alle :)
Warum ist es dir bei deiner Stieftochter unangenehm? Es ist genauso das Geschwisterchen von ihr wie von deinem eigenen Kind. Es ist doch schön, dass sie sich auf den Nachwuchs freut. Ich denke, dass es gut für die Geschwister-Beziehung wäre.
Ich denke wenn der Vater keine Zeit hat, ist das Wechselmodell nicht richtig für euch.
Aber da ihr grundsätzlich die gleiche Einstellung habt, sollte sich halt jeder vorwiegend um seine eigenen Kinder kümmern. Ich finde es auch schade, wenn alles immer wie mehr als selbstverständlich angeschaut wird. Ich für meinen Teil würde die Grosseltern wieder ins Boot holen.