Umgangsrecht - Elternzeit zweite Kind / Stellenwert Halbgeschwister

Hallo zusammen,

Leider finde ich kaum Informationen zum Umgangsrecht bzw. einer Änderung, wenn Halbgeschwister nachträglich geboren werden. Welche Stellenwert haben Halbgeschwister/ Stiefgeschwister. Vielleicht hat jemand Erfahrungen, die er hier gerne teilt.

Situation:
Trennung vor ca. 1 Jahr: Mutter + Vater + gemeinsamer Sohn bald 5 Jahre. Die Mutter hat das Kind vorher zu 70/80 % alleine betreut. Der Vater war meist nur abends nach der Arbeit da.

Aktuelles Umgangsrecht persönlich vereinbart:
Woche 1: Mittwoch 12:00 bis Donnerstag 07:00 Kita + Freitag 12:00-18:00
Woche 2: Mittwoch 12:00 bis Donnerstag 07:00 Kita + Freitag 12:00 - Montag 07:00 Kita
Bis auf das Mi/Do hin und her finde ich die Regelung ganz gut.

Der Vater hat eigenständig bei der Kita Frühdienst 07:00-08:00 Uhr beantragt ohne meine Zustimmung (gemeinsames Sorgerecht). Ich dulde dieses, da er das Kind sonst nie hinbringen kann. Ich bringe ihn bis 08:30 hin.
Mittwochs 12:00 holt immer die Oma väterlicherseits das Kind, da Vater erst 16:00 Feierabend hat.
Frage 1: Mittwoch 16:30 Uhr ist Papa -Sohn Sport. Ich hätte Zeit ihn mittwochs von der Kita zu holen und zum Sport zu bringen. Kann der Vater auf die Betreuung der Oma bestehen Mi 12:00-16:00 oder geht meine elterliche Betreuung vor? Vater hätte keine Nachteile dadurch.

Frage 2: Findet ihr die unterschiedlichen morgendlichen Zeiten problematisch für das Kind? 2 x 7:00 und 3 x 08:30? Generell geht mein Sohn ungern in den Kindergarten, möchte kein Frühdienst und kein Mittag dort essen. Tut sich schon seit Beginn an schwer mit Trennung wegen Kita etc.

Frage 3: aktuell bin ich (Mutter) von meinem neuen Partner schwanger. Würdet ihr an dem oben genannten Umgangszeiten etwas verändern, wenn ein Baby dazu kommt? Es wäre ein Halbgeschwisterchen.

Frage 4: Der Vater wiederum hat eine neue Partnerin mit einem Stiefsohn 10 Jahre. Würdet ihr es wertvoll finden, wenn das Kind verstärkt mit seinem Halbgeschwisterchen aufwächst oder hat ein Stiefsohn einen ähnlichen Stellenwert?

Der Vater fordert aktuell einen erweiterten Umgang:

Woche 1: Mittwoch 12:00 - Montag 07:00
Woche 2: Mittwoch 12:00 - Donnerstag 07:00+ Freitag 12:00-18:00

Frage 4: ich bezweifle, dass unser Sohn es positiv empfindet, wenn das neue Baby da ist und er dann mehr Zeit beim Papa verbringen soll. In Woche 1 wäre er 5 Tage am Stück nicht bei uns. Er hängt wesentlich mehr an mir als am Vater und ich muss ihn schon immer überreden zum Vater zu gehen bzw. dort zu übernachten. Ich wohne neben mein Eltern und auch neben meinem Bruder mit Familie und Kinder. Hier ist immer was los und immer jemand zu Haus. Eine ganz andere Betreuungsmöglichkeiten als beim Vater, der alleine wohnt.

Mit Baby kommen da wahrscheinlich Eifersucht und Abschiebungsgefühle hoch. Wie habt ihr die Umgangszeit bei Halbgeschwisterchen geregelt? Ich möchte natürlich, dass die Geschwister möglichst zusammen aufwachsen und sehe es problematisch, wenn das Kind 50 % oder mehr beim Vater ist.

Frage 5: In Elternzeit reduziert unser Kindergarten auf die Kernbetreuungszeit 08:00-12:00. Der Vater könnte das Kind dann gar nicht mehr hinbringen, weil der Frühdienst wegfällt und auch die Nachmittagsbetreuung müsste die Oma väterlicherseits übernehmen. Ich weiß einfach nicht, wie wir uns mit dem Umgangsrecht dann einig werden sollen. Habt ihr eine Idee? Ich finde der elterliche Umgang geht vor Großeltern.

Für alle negativ gesonnenen, ich möchte dem Vater nicht das Kind wegnehmen! Ich finde er hat schon ein erweitertes Umgangsrecht und komme ihm schon sehr entgegen. Ich denke an das Wohl des Kindes und wie er am glücklichsten mit neuen Geschwistern in einem stabilen Umfeld ohne ständiges hin und her aufwachsen kann.

Vielen Dank

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Hallo,

ich schreibe hier fast nie, aber bei diesem Thema war es mir ein Bedürfnis dir zu antworten.

Ich möchte nicht einzeln auf deine Punkte eingehen sondern schreibe ganz allgemein.

Ich bin vom Vater meines großen Sohnes getrennt seit dem er 3,5 Jahre ist, inzwischen ist er 10. Wir leben das wöchentliche Wechselmodell seit dem er 4 ist. Der Vater hatte aufgrund seiner Arbeitszeiten auch oft Unterstützung durch seine Eltern, sie haben den kleine öfter mal in den Kiga gebracht oder abgeholt, je nach Bedarf. Ich finde es völlig ok, auch Großeltern sind sehr wichtig für Kinder und wenn sie regelmäßig Kontakt haben ist das prima (meine Meinung).

Das es besser ist wenn du einspringst, wenn er mal nicht kann, finde ich übertrieben. Es ist seine Unganszeit und ich persönlich finde, die soll der Papa so gestalten wie es ihm passt, sofern dem Kind nicht geschadet wird und es in seiner Zeit nicht durchgehend fremdbetreut wird.

Unser Sohn wurde auch von meinen Eltern betreut, wenn bei mir etwas dazwischen kam, das regel ich in meiner Zeit wie ich es möchte, auch wenn der Vater evtl. auch Zeit gehabt hätte.
Die Großeltern von Trennungskindern sehen die Enkel oft sehr selten (zumindest eine Seite meistens) und immer wenn es sich ergibt, fördere ich den Kontakr ganz bewusst und das macht mein
Ex auch.

Zum Thema Geschwister bzw. Halbgeschwister sehe ich auch nicht zwingend einen Grund, weshalb das die Rechtfertigung sein soll, das euer Kind ggf. seltener zum Vater soll. Ich habe mit meinem neuen Mann noch ein Kind bekommen, mein Ex-Mann hat mit seiner neuen Frau auch noch ein Kind bekommen, außerdem hat er beim Vater noch eine Stiefschwester.
Die Kinder wachsen mit dieser Situation auf, wir sprechen offen über alles und es klappt sehr gut. Man kann sich so einiges wünschen, aber wenn man sich als Eltern trennt, hat es immer Konsequenzen und bedeutet, dass ein Treenungskind nie so aufwachen kann wie ein Kind dessen Eltern zusammen sind. Es ist einfach so, man sollte es so unkompliziert wie möglich regeln und sich selbst nicht als zu wichtig nehmen. Für die Kinder sind beide Eltern wichtig und für meinem Ex und mich stand unser Sohn immer an 1. Stelle, wir konnten uns immer irgendwie ohne großen Zoff einige, der Fokus liegt immer auf dem Sohn und uns ist es wichtig, dass es mit uns beiden ein geregeltes Leben mit Alltag hat. So funktioniert es für uns gut und vor allem für unseren Sohn. Sicher ist dieses Modell nicht für alle Kinder das richtige.
Für mich als Mama und für meinen kleinen Sohn der seinen großen Bruder liebt und vermisst in seiner Papa Woche, ist es selbstredend nicht leicht, selbst nach den vielen Jahren vermisse ich ihn sehr wenn er nicht da ist, aber wenn ich sehe wie toll er sich entwickelt und wie gut er klarkommt weil wir es ihm so unkompliziert wie möglich machen wollen, bestätigt uns und wie wir es handhaben.

Also zusammengefasst, ich finde es ist kein Grund dem Papa Steine in den Weg zu legen, wenn die Oma den Kleinen regelmäßig (aber nicht immer) betreut. Und auch das ihr Nachwuchs erwartet ist meines Erachtens kein Grund seine Zeit zu beschneiden. Evtl. bekommt er dort auch ein Halbgeschwisterchen...wie wäre es denn dann? Oder wiegt dein Kind mehr als das des Vaters?

Man muss es schon immer von beiden Seiten betrachten und möglichst unegoistisch im Sinne des Kindes regeln.

Ich hoffe ihr findet einen guten Weg für eurem Sohn.
Alles Gute!

LG syriana

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Ich finde es wirklich großartig, dass es auch Eltern gibt, die es hin bekommen die Bedürfnisse des Kindes 100%tig über ihre eigenen stellen. Es ist wirklich schön zu lesen. Ich glaube diesen Kindern geht es allen wirklich super, denn sie werden einfach nur bedingungslos geliebt. Danke für diesen Beitrag!#herzlich

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Genau das ist mein Bestreben und mein Lösung die ich suche 😊

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Hallo,

vorweg: Du wirst hier alle möglichen Antworten bekommen, je nach persönlichen Erfahrungen. WM-Befürworter werden schon mal ganz anders reagieren als Residenzmodell-Befürworter.

Ich versuche mich kurz zu halten mit meiner Meinung.

zu 1: Kann der Vater auf die Betreuung der Oma bestehen Mi 12:00-16:00 oder geht meine elterliche Betreuung vor?
-> Ihr habt keine gerichtliche Einigung, darum kann keiner auf irgendwas bestehen. Generell gilt, dass der Vater die Betreuung eines Kindes während seines Umgangs an jemand anders delegieren kann.
Vor Gericht würde er damit (regelmäßiger Umgang zu einer Zeit, in der er regelmäßig gar nicht kann) nicht unbedingt Recht bekommen.

zu 2: Findet ihr die unterschiedlichen morgendlichen Zeiten problematisch für das Kind? 2 x 7:00 und 3 x 08:30?
-> Nein, per se nicht. Klar ist es schöner, wenn das Kind erst später geht, wenn es eh ungern im Kiga ist. Aber ein Problem ist es nicht.

zu 3: aktuell bin ich (Mutter) von meinem neuen Partner schwanger. Würdet ihr an dem oben genannten Umgangszeiten etwas verändern, wenn ein Baby dazu kommt?
-> Erstmal nein. Ich fände es gut, wenn das Kind sich nicht vom Baby verdrängt fühlen würde.

zu 4: ich bezweifle, dass unser Sohn es positiv empfindet, wenn das neue Baby da ist und er dann mehr Zeit beim Papa verbringen soll
-> ich würde den Umgang beim Vater auch nicht stark vergrößern, wenn das Baby kommt.
Hier könnte der Vater an sich aber vor Gericht Recht bekommen, sofern er sich dann auch um sein Kind kümmern kann. Wenn er aber mehr Umgang fordert, damit die Oma sich kümmert, würde er nicht Recht bekommen.

zu 5: In Elternzeit reduziert unser Kindergarten auf die Kernbetreuungszeit 08:00-12:00. Der Vater könnte das Kind dann gar nicht mehr hinbringen
-> auch hier stimme ich Dir zu. Umgang beim Vater, damit die Oma sich kümmert, macht wenig Sinn. Ihr könnt Euch so einigen, damit er generell Zeit mit dem Kind hat. Unter den Umständen den Umgang zu erweitern, finde ich aber auch ungünstig.

Generell finde ich, wenn der Vater die Zeit dann auch wirklich mit dem Kind verbringt, kann ich ihn gut verstehen. Wenn aber eigentlich die Oma die ist, die mehr Umgang bekommt, fände ich die Zeit mit dem Elternteil (Dir) wichtiger.

Vielleicht gäbe es aber auch einen anderen Kompromiss? Er verzichtet auf die 12-16 Uhr Betreuung bei der Oma, dafür sieht er das Kind an anderen Tagen öfter, wenn er tatsächlich da ist? Irgend sowas?

Bearbeitet von Inaktiv
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Also für mich haben beide Familien, die dein Kind jetzt hat gleiche Prio. Völlig Schnurz, ob Halb- oder Stiefgeschwister.
Es kann übrigens durchaus sein, dass dein Kind viel lieber beim Papa ist, wenn so ein "nerviges" Baby da ist.


Daher: findet eine vernünftige Betreuungslösung, die für alle und einen längeren Zeitraum klar ist, im Zweifel mit externer Hilfe.

Wir haben das Wechselmodell. Während ich in meiner Woche 100% Kind mache (keine Oma oder Opa, weniger arbeiten) und ich das viel besser fürs Kind finde, so ist es beim Vater eben anders und das habe ich zu akzeptieren.
Dein Bericht ist mir zu kleinteilig. Es ist völlig in Ordnung, wenn der Vater das Kind ne Stunde früher als du in die Kita bringt und auch völlig in Ordnung, wenn die Oma es abholt.

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Vielen Dank für dein Feedback.

Ich bin absolut nicht gegen Wechselmodell. Wenn man das Wechselmodell unter normalen Bedingungen machen würde, würde es bei uns wie folgt bedeuten:

Woche 1 Mama: kita von 08:30-12:00
Woche 2 Paps: kita 07:00-15:00 + Oma mindestens 1 Stunde nachmittags

Zwei total unterschiedliche Wochen… zumal unser Sohn seit seinem 1. Lebensjahr ungern in die Kita geht und auch jetzt noch ab und zu weint.

Schwierig finde ich die Betreuungsmöglichkeiten für den Vater unter der Woche und vor allem, wenn ich in Elternzeit bin. Kita bietet dann nur 08:00-12:00 Uhr an. Er arbeitet von 07:00-16:00 Uhr. Die Oma müsste während der Elternzeit jeden Tag für 1 Stunde morgens und min. 4 Stunden nachmittags einspringen. Alles nicht so optimal und keine Konstanz drin.

Natürlich soll und darf er zur Oma, aber ein Modell wo die Oma täglich mit eingebunden ist? Ich finde da geht die Eltern Betreuung einfach vor, weil ich eben auch die Zeit habe.

Wahrscheinlich müssen wir uns wirklich mal extern beraten lassen, weil unsere Betreuungsmöglichkeiten soooo unterschiedlich. Ich möchte ein konstantes und ruhiges Model ohne zu viel hin und her für das Kind.

Unruhe finde ich zB morgens 05:45Uhr aufstehen, 06:45 zur Oma ca 10 Kilometer weg. Oma bringt Kind um 08:00 in Kindergarten - oder wenn Oma nicht kann, wird das Kind 1 Stunde mit zur Arbeit genommen und während der Arbeitszeit zur Kita gebracht. Oma holt Kind 12:00 Uhr vom Kindergarten. Vater holt 16 Uhr Kind von Oma. Dafür bin ich wohl zu konservativ aufgewachsen 😅

Liebe Grüße und Dankeschön

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"Woche 1 Mama: kita von 08:30-12:00
Woche 2 Paps: kita 07:00-15:00 + Oma mindestens 1 Stunde nachmittags"

Das wäre völlig in Ordnung. Und nein: du bist nicht besser als Oma. Jedenfalls nicht per se... man weiß hier ja nicht wer wie drauf ist ;-)


Ein vernünftig geregelte Betreuung hätte auch Auswirkungen auf die Betreuung in deiner Elternzeit, die Kita könnte euch so nämlich nicht einfach auf die 4h reduzieren.

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Du findest kaum Infos, weil es keine gibt. Das Umgangsrecht ist von den Eltern, einvernehmlich, zum Wohle des Kindes zu gestalten.

Ihr seid zwei liebende und engagierte Eltern. Legt ein 50/50 Modell fest und lasst den jeweiligen Umgangsberechtigten in seinen 50% entscheiden.

Fangt nicht an zu überlegen, ob irgendwer einen höheren Stellenwert hat, oder ob Mutter besser aufpassen sollte als Oma. Da verlasst ihr den guten Weg.

Und..du gibst dem Vater ncihts, wenn du erweitertem Umgang zustimmst. Er lässt dir etwas, wenn er unter 50% bleibt.

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Dein letzter Satz ist sehr gut formuliert. Ich glaube, das wird tatsächlich oft so gesehen, dass Mütter den Vätern etwas geben, was Ihnen eigentlich nicht zusteht oder sie besonders großzügig sind, wenn der Vater mehr als das übliche 14 tägige WE bekommt.
Da wird das Pferd auch meiner Meinung nach von der falschen Seite aufgezäumt.
Danke für die treffende Bemerkung!

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Genau deshalb sieht er unseren Sohn an 9 von 14 Tagen. Das ist ja schon deutlich mehr als ein 14 tägiges WE, was ich auch wirklich unglaublich finde 😒

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Habt ihr mal gemeinsam mit dem Kindergarten gesprochen? Irgendwie kann ich mir grad nicht vorstellen, dass das mit der Kürzung so ok ist.

Also, dass Kindergärten das machen, ja, das weiß ich. Aber da leben die Eltern zusammen. Euer Kind lebt aber fast zur Hälfte beim Vater und mit welcher Begründung werden ihm die Stunden gekürzt? Er hat ja mit deiner Elternzeit nichts zu tun.

Irgendwie finde ich das vom Kindergarten zu heftig. Das würde ja enorm seinen Umgang beschneiden.

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Hallo,
ich gehöre zu den Kindern, die täglich mindestens 1 Stunde von den Großeltern väterlicherseits betreut wurden. Ist das schlimm? Nein. Ich weiß schon, wer meine Eltern sind. Meine Großeltern haben auch nie versucht, meinen Eltern ihre Rolle streitig zu machen.
Du siehst die 1 Stunde Fremdbetreuung durch die Oma schädlich an und doch willst du dein Kind, selbst wenn du zu Hause bist, 4 Stunden in den KiGa schicken? Wenn die Betreuung der Mutter Vorrang hat, lass doch das Kind zu Hause und betreue es. Aber klaue nicht dem Vater den Umgang.

Grundsätzlich hast du recht, der elterliche Umgang geht vor dem Umgang der Großeltern. Nur das hier ist gar kein Umgang der Großeltern. Das ist der Umgang des Vaters…und damit elterlicher Umgang. Wie der Vater das Kind betreuen läßt während er nicht anwesend ist, ist seine Sache. Letztendlich verdient er wahrscheinlich durch seine Arbeit genau das Geld, was er dir monatlich überweist. Du kannst natürlich auch dagegen angehen, notfalls auch vor Gericht. Nur was wirst du erreichen? Das der Umgang an mehreren Tagen stattfindet, eben weil die Arbeitszeiten des Vaters es anders nicht zulassen? Nur genau das wolltest du doch vermeiden…

Ich glaube nicht, dass das Kind ein Verständnis von Genetik hat. Insofern wird es vollkommen egal sein, ob das nun Stiefgeschwister oder Halbgeschwister sind.

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Es geht um den Mittwoch, wo ich statt der Oma die Betreuung übernehmen möchte. Der Sommer kommt und die Großeltern sind wochenlang mit dem Camper im Urlaub. Der Vater hat dadurch keine Einbußen.

Er hat dennoch regen Kontakt zu den Großeltern.

Natürlich kann ich meinen Sohn während der Elternzeit zu 100 % betreuen. Aber dann wären die Vaterzeiten zu heftig, wenn er von 07:00-15;00 Uhr in den Kindergarten muss. Er geht so schon ungern dahin und weint oft.

Vielen Dank für dein Feedback

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Im Sommer, wenn die Großeltern unterwegs sind, kannst Du ja in Absprache mit dem KV die Betreuung übernehmen. Das aber wegen ein paar Wochen Abwesenheit der Großeltern dauerhaft die Regelung des Vaters abgeändert werden soll, kann ich nicht nachvollziehen.

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Ich denke grundsätzlich solltest du deine Sicht überdenken. "Ich finde er hat schon ein erweitertes Umgangsrecht und komme ihm schon sehr entgegen." Das Kind ist nicht dein Eigentum und die Sicht, dass du ihm "entgegenkommst" ist völlig falsch. Er hat exakt die selben Rechte wie du. Du misst auch mit zweierlei Maß. "Ich wohne neben mein Eltern und auch neben meinem Bruder mit Familie und Kinder. Hier ist immer was los und immer jemand zu Haus. Eine ganz andere Betreuungsmöglichkeiten als beim Vater, der alleine wohnt." Also dürfen deine Eltern und dein Bruder das Kind betreuen, gleichzeitig willst du aber nicht dass seine Mutter das Kind betreut. Wie er die Kitazeiten ändert während seiner Betreuungszeit ist nicht deine Sache. Genauso darfst du während deiner Betreuungszeit die Zeiten ändern damit es bei dir passt.

Ich wünsche dir und vorallem dem Kind sehr, dass du deine Einstellung überdenkst. Es ist EUER Kind, nicht dein Eigentum. Er hat die selben Rechte wie du.

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Leider driften hier viele Kommentare vom Thema ab. Das liegt oft an der Problematik, dass geschrieben Sachen schnell missverstanden oder anders interpretiert werden.

Was muss man für eine Mutter sein, die ihr Kind gegen den Willen des Kindes statt 4 Stunden 8 Stunden pro Tag in die Kita steckt, obwohl die Mutter die Zeit für die Betreuung hätte? Weißt du wie es ist, wenn das Kind seit 4 Jahren!!! fast jeden Morgen weint und nicht in die Kita möchte? Weint weil er nicht zum Papa will? Psychisch Probleme hat. Selbst die Erzieher sagen, sie würden die Kita Betreuungszeit auf keinen Fall verlängern und auch der Arzt rät zur Kontinuität.

Da schlagen mir hier tatsächlich viele ein 50/50 Wechselmodell vor, was für unseren Sohn derzeit überhaupt nicht denkbar ist. Mich quasi als schlechte Mutter darstellen, nur weil ich im Sinne des Kindes versuche zu handeln:

- Kontinuität
- Bindung
- Kindeswille


Der Vater redet schon immer von seinem RECHT. Das in Bezug auf ein Kind finde ich eine sehr gefährliche Aussage. Wenn es um ein Recht geht, dann um das des Kindes. Recht auf Kindeswohl und das die Eltern im Sinne des Kindes handeln.

Nur zur Klarstellung:

Mein Bruder/ meine Schwägerin und die Nichten haben meinen Sohn noch nie betreut. Es geht hier um die familiäre Atmosphäre, gemeinsam im Garten spielen, grillen, etc.
Meine Eltern passen genauso wie die anderen Großeltern auf. Das Verhältnis ist prima. Da machen die 3 Stunden am Mittwoch den Kohl nicht fett :)

Ich komme dem Vater insoweit entgegen, dass ich die gemeinsame Zeit fördere zwischen den beiden: er hatte ihn zb fast die gesamten Sommerferien und Osterferien. Es ist mir wichtiger, dass die beiden ein gutes Verhältnis bekommen, statt das Kind in der Woche mehr in die Kita zu stecken, weil der Vater Vollzeit arbeitet und die Vater-Mehrzeit eben NICHT mit dem Kind verbringen kann.

Vielen Dank dennoch für deine Worte, die Ansichten und Umstände lassen sich nicht über einen Kamm scheren und müssen immer individuelle Betrachter werden.

Liebe Grüße und vielleicht konnte auch nicht du dich etwas dazu bringen über den eigenen Horizont zu schauen.