Hallo zusammen,
ich bin seit 5 Jahren mit meinem Partner zusammen. Ich habe aus meiner ersten Ehe ein Kind (damals Säugling) mit in die Beziehung gebracht.
Ich habe nach meiner Scheidung meinen Ehenamen behalten, weil ich nicht anders heißen wollte wie mein Kind.
Nun ist es so, dass mein Partner und ich ein gemeinsames Kind planen. Er hat zu mir gesagt, dass er "Bedingungen" hat. Zum einen will er, dass wir heiraten, da er kein uneheliches Kind möchte und zum anderen, dass ich seinen Nachnamen annehme. Kein Doppelname, auch nicht mein Mädchenname - nein, es MUSS sein Nachname sein. Er will, dass das Kind den gleichen Nachnamen trägt, wie Mutter und Vater. Er sei da sehr "altmodisch" wie er es nennt eingestellt.
Für viele hier mag das kein Problem darstellen, ganz im Gegenteil - für mich jedoch schon.
Ich war schon verheiratet und ich brauch das nicht mehr und zum anderen müsste ich meinen Nachnamen ablegen.
Für mich fühlt es sich so an, als ob er mich zwischen Kind 1 und Kind 2 zu entscheiden müsste. In dem Moment wo ich sage, ja okay - ist mir dann das 2. Kind wichtiger bzw. wird es über Kind 1 gestellt. Versteht ihr? Für Kind 1 ist es sicherlich auch nicht schön, wenn Mama, Bonuspapa und Geschwisterchen einen anderen Nachnamen haben. Wenn ich mich in Kind 1 versetze, hätte ich das Gefühl ich gehöre nicht dazu.
Die Option, dass mein Kind ebenso den Nachnamen des Bonuspapa annimmt, kommt nicht in Frage. Das Kind ist aus meiner ersten Ehe, hat Umgang mit dem leiblichen Vater und bleibt auch immer das Kind von mir und ihm.
Mittleierweile bin ich an dem Punkt angelangt, auf Kind 2 zu verzichten, da es sich für mich mich anfühlt, als würde ich damit Kind 1 aufgeben, bzw. Kind 1 nicht so wichtig ist wie Kind 2.
Ich liebe meinen Partner, aber ich fühle mich sehr erpresst.
Ich bin über eure Gedanken dazu sehr dankbar.
Freund sagt, es gibt nur ein gemeinsames Kind, wenn verheiratet
Ich verstehe deine Zwickmühle total. Ich persönlich würde mich namenstechnisch nicht unter Druck setzen lassen. Ich habe meinen Namen auch behalten (Kinder haben meinen Nachnamen), weil es der Nachname von meinem Opa ist, den ich sehr geliebt habe. Selbst bin ich mit einem anderen Nachnamen als meine Mama aufgewachsen und es hat mich nie groß gestört. Meine kleineren Geschwister hatten den Namen meiner Mama und ich habe mich nie „unwichtiger“ oder zurückgesetzt gefühlt. Das ist aber größtenteils meiner Mama und ihrem Verhalten uns gegenüber zu verdanken.
Ich verstehe nicht ganz, warum ein Doppelname für ihn nicht ok ist. Es ist doch dann dein Doppelname und nicht seiner.
Um die andere Seite zu beleuchten: meine Schwägerin heiratet Ende März zum zweiten Mal. Sie hat ein Kind aus erster Ehe und mit dem Zukünftigen Mann ist nun das (insgesamt) dritte Kind unterwegs.
Obwohl die beiden kleineren Kinder nichts mit dem Exmann zu tun haben, heißen sie wie dieser und der Zukünftige wird nun auch den Namen vom Exmann annehmen, weil meine Schwägerin nicht bereit ist einen Doppelnamen anzunehmen.
Das finde ich tatsächlich auch seltsam.
Ich persönlich würde eben auch Bedingungen stellen und die 1. wäre: wenigstens ein Doppelname. Nicht nur dein Partner hat das Recht auf Bedingungen (als würde er dir einen Gefallen tun).
@miss-bika - Vielen Dank für deine Antwort! Meine Gedanken dazu: Um kein Kind zu bevorzugen wäre ich bereit meinen Mädchenname wieder anzunehmen - so heiß ich weder wie Kind 1 noch Kind 2 und müsste rein theoretisch auch nicht heiraten Das wäre für mich fein.
Und wäre das für deinen Partner eine Option oder ist für ihn eine Hochzeit zwingend nötig?
Ich kann dazu nur sagen, dass es für die Kinder ja normal sein wird wenn die Mama anders heißt oder sie unterschiedlich heißen. Ich kenne es nicht anders und meine Geschwister liebe ich ebenso wie die mit dem gleichen Nachnamen 🤷🏻♀️
Uiii ich kann verstehen wie du dich fühlst.
Mein Kind heißt so wie ich – war für mich von Anfang an klar.
(Der Papa und ich waren nicht verheiratet und sind mittlerweile getrennt)
Ich habe einen sehr tollen Mann an meiner Seite und ab und an überlegen wir auch ob wir heiraten wollen. Allerdings steht für mich von vornherein fest, ich behalte meinen Namen und es würde max. nur ein Doppelname werden (was bei uns schon ein ziemlich langer Name werden würde).
Da würde ich ehrlich gesagt auch gar nicht mit mir Diskutieren lassen. Doppelname gerne aber nur weil er unbedingt will das du seinen Namen hast aus welchen Gründen auch immer – nein.
Entweder ein Kompromiss oder gar nicht.
Wenn mein Kind jetzt schon fast volljährig wäre okay, dann kann man nochmal drüber reden.
Wie bereits meine Vorrednerin gesagt hat, Bedingungen können in beide Richtungen gestellt werden.
Wenn er nicht Kompromissbereit ist, dann musst du das auch nicht
Guten Morgen,
In erster Linie, würde ich da echt auf dein Gefühl hören, ob die Ehe überhaupt in Betracht gezogen werden sollte.. inwieweit eure Beziehung funktioniert und was die Ehe damit verändern würde. Kinder außenvor.
Als nächstes würde ich mir wirklich nochmal überlegen, ob der Nachname wirklich entscheidend ist, ob man sich Familiär dazugehörig fühlt. Es sind ja eher die Taten, die das beweisen, nicht der Name selbst. Die Tatsache, dass Kind 1 einen anderen Vater hat, ist ja schon Grund genug, warum ein Kind sich so fühlen KÖNNTE. Aber es ja nicht so sein muss.
Mein Gedanke dazu wäre: würde sich der Bonusvater anfangen anders zu verhalten....und weniger... wie würde das Kind damit umgehen. Kinder können sich besser in der Situation einleben, als wir glauben und sie machen kaum Unterschiede, wenn sie immer gleich behandelt werden und sich damit nichts verändert.
Vielleicht wäre es okee, wenn Kind 1 den Namen vom Bonuspapa übernimmt. Denn es wäre dann ja dein neuer Name. Es würde zwischen dem Leiblichen Papa und deinem 1. Kind keine Veränderungen geben, es seitdenn der leibliche Papa will das absolut nicht.
Auch wenn du sagst, du kannst es nicht, weil du nicht dazu stehst, aber vielleicht hilft dir die Perspektive, zu wissen, dass ein Name reingarnichts aussagt... es verändert die Familienkonstellation nicht und hoffentlich auch nicht Bereitschaft eine Familie zu sein ♡
Und definitiv würdest du, damit ich dir den Gewissensbiss nehmen kann, Kind 2 nicht als wichtiger sehen. Du wirst als Mama keine Unterschiede machen, nur weil du den Nachnamen ,,anpasst,, oder eines einen anderen hat , als das andere.
Mir würde eher sorgen machen, dass dein Partner anfängt Unterschiede zu machen, die sich auf Erziehung und Verhalten gegenüber den Kindern ausprägen...
Ich hoffe die Gedanken können dir ein wenig helfen oder du kannst damit was anfangen. Auch wenn es gegenteilig von deinem ist. Aber verstehen tuh ich dich da
Ganz Liebe Grüße!
Hinzugefügt, würde ich deinen Mädchennamen wieder annehmen und mich nur auf ein Doppelnamen einlassen. Weil er ja nicht einfach so beschließen kann, dass du seinen Namen trägst und das Baby auch.
Ich würde mich da auch erpresst fühlen. Sowas macht man in einer Beziehung nicht.
Mein Partner und ich bekommen ein geplantes gemeinsames Kind, ich habe zwei Kids aus erster Ehe.
Möglichkeit a wäre bei einer Hochzeit , dass ich einen Doppelnamen annehme. Möglichkeit b ist seinen Namen anzunehmen.
Wir wollen erst in 2-3 Jahren heiraten. Das Baby wird aber den Namen meines Partners bekommen, weil mein Nachname ja der Name meines Exmannes ist.
Wenn wir heiraten, nehme ich den Namen meines Partners an, Doppelnamen find ich ätzend. Meine Söhne finden das völlig ok, die sind mit jetzt 11 und knapp 14 aber auch schon groß.
Hätte mein Partner mir Druck gemacht mit vorher heiraten , hätte ich wohl auf ein gemeinsames Kind verzichtet. Dafür hab ich ja auch schon welche und kann das Leben mit Mann auch so genießen.
Was ist denn, wenn man heiratet und dann klappt es mit einem Baby nicht? So viel Stress vorher für eventuell nichts?
Sprecht doch mal in Ruhe darüber, was das bei dir auslöst, das kann er auch nicht wollen.
Ganz ehrlich, ich wüsste nicht, ob diese 0 Kompromiss Einstellung etwas für mich wäre. Du bist eine Frau mit Vergangenheit (ohne jegliche Wertung) mit einem Kind, dem du dich verbunden fühlst und es bleiben möchtest. Das ist die Ausgangssituation und diese ist die Basis. Sein "ich will" verkennt völlig, dass dort noch andere Menschen involviert sind. Seine "traditionellen" Ansichten können so bei Patchwork schon nicht funktionieren, dafür hätte er sich eine andere Partnerin wählen müssen. Dein Kind wird immer dazu gehören.
Du solltest in dich gehen und schauen, ob du ein zweites Kind seinen Bedingungen opfern willst, wenn du sie nicht eingehen kannst.
Unsere ersten beiden Kinder wurden geboren, bevor wir verheiratet waren, sie bekamen meinen Nachnamen, da auch ich mir nicht vorstellen konnte, anders zu heißen, als meine Kinder. Als wir geheiratet haben, nahm er meinen an.
Letztlich wird aber dein Kind, immer dein Kind bleiben, ob gleicher Nachname oder nicht. Wenn du dich damit nicht wohlfühlst, fällt diese Option weg und ihr müsst schauen, ob euer Konstrukt dann funktioniert. Ob du dann zu dem Schluss kommst, ohne weiteres Kind und in wilder Ehe weiterzuleben oder einen neuen Partner suchst, mit dem du deine Vorstellungen verwirklichen kannst, kannst nur du entscheiden.
Für mich wäre es nichts, ich lasse mich nicht erpressen.
Vielen Dank für alle die Antworten:
Er liebt mein Kind überalles - er ist der "Papa" - schließlich war er quasi von anfang an da. Er behandelt das Kind wie seins und tritt auch so auf. Am liebsten wäre es ihm, wenn Kind 1 natürlich auch seinen Nachnamen trägt - dies ist aber zu 1000 % nicht möglich, da der leibliche Vater in 1000 kalte Winter nicht zustimmen würde und ich das wie gesagt auch nicht für gut heiße!
"Kein Doppelname, auch nicht mein Mädchenname - nein, es MUSS sein Nachname sein. Er will, dass das Kind den gleichen Nachnamen trägt, wie Mutter und Vater. Er sei da sehr "altmodisch" wie er es nennt eingestellt."
Nö, altmodisch ist es nicht. Denn all das, was er für sich und seine Vorstellungen fordert, nimmt er deinem Erstgeborenen.
Liebe Grüße
Schoko
Warum er sich so anstellt bei dem Namen ist eigentlich Quatsch, gerade ein Doppelname für dich wäre doch in Ordnung.
Aber vielleicht geht es auch darum das er wenn ihr verheiratet seid er von Anfang an alle Rechte an eurem gemeinsamen Kind hat .
Ohne irgendwas einklagen zu müssen oder so, man weiß ja nie wann eine Partnerschaft auseinander geht.
Vielleicht will er sich so auch absichern und sagt es bloß nicht direkt.
Ich verstehe dich total. Fuer mich waere eine Namensaenderung ein totales No-Go. Das ist mein Name. Den habe ich schon mein Leben lang und behalte ihn auch. Das Annehmen des Nachnamens des Mannes kommt nunmal urspruenglich daher, dass die Frau mit der Heirat aus dem Besitz des Vaters in den des Ehemannes ueberging. Ich weiss, dass viele Frauen das heute anders sehen und den Namenswechsel als romantisches Ritual empfinden. Das ist ja auch OK, aber ich kann das eben nicht so sehen. Mit einem Mann, der das nicht akzeptieren koennte, koennte ich keine dauerhafte Beziehung fuehren.
In deinem Fall finde ich auch das Argument einleuchtend, dass du weiterhin so heissen willst wie dein erstes Kind. Schliesslich heisst ihr beide seit seiner Geburt gleich. Ich faende es fuer das Kind eine sehr ungute Botschaft, wenn du auf einmal deinen Namen aendern und dann auch noch ein weiteres Kind bekommen wuerdest. Das sieht dann schon so aus wie "Wir gruenden jetzt eine neue Familie und du gehoerst nicht mehr dazu".
Dass dein Partner das nicht verstehen und akzeptieren will, waere fuer mich ein Hinweis, dass er nicht der geeignete Partner ist, um in einer Patchworkfamilie zu leben.
Fuer mich persoenlich waere es in so einer Situation OK, wenn Kind 1 und ich einen Namen und Kind 2 und dessen Vater einen anderen Namen haetten. Ich faende es auch OK, wenn du deinen Maedchennamen wieder annehmen und dann ganz anders heissen wuerdest als der Rest der Familie. Ich finde es nicht dramatisch, wenn nicht alle Familienmitglieder gleich heissen. Aber alle gleich, nur das erste Kind nicht, faende ich nicht akzeptabel.