Hallo liebe Patchworkmitstreiter,
in der Hoffnung vielleicht die ein oder andere geteilte, aber auch andere Ansicht oder vielleicht den ein oder anderen Groschen fallen zu hören - mein nachfolgendes Problem.
Ich komme zur Zeit so gar nicht mit der Ex meines Partners aus - wobei eher wahrscheinlich mit meiner Projektion meines Ärgers auf meinen Ex auf sie...
Grundsätzlich haben die beiden sich vor 2 Jahren getrennt.
Mein Partner und ich kannten uns schon vorher und haben dann irgendwann angefangen zu daten, etc.. Da war die Trennung ca. 3 Monate her.
Als es dann mit uns ernst wurde, wurde ich trotzdem vor seiner Frau verschwiegen - aus Rücksicht gegenüber den Kindern.
Bei den Treffen mit den Kindern, wo er immer nur bei ihr im Haus war, wurde auch der Ehering immer wieder aufgesteckt. Unsere Ausflüge in die Stadt wurden vermieden und wenn ging man getrennt voneinander.
Als es dann mit mir "rauskam", wurde mir der Umgang mit den Kindern von ihr untersagt und mein Partner fand das ok... in der Zwischenzeit hatten wir uns eine Wohnung gemietet - und auch das wurde bis 2 Wochen vor Einzug verschwiegen. Dem Sohn wurde dann auch noch versprochen, dass er mich nie heiraten wird und als eben der gleiche Sohn meinte, dass ich ja keine Kinder kriegen könnte, weil ich gar keinen Mann hätte, wurde ihm der Zahn vom danebensitzendem Vater nicht gezogen. Grundsätzlich hatte mir mein Partner eine zügige Trennung zu seiner Frau zugesagt - mit Scheidung, Klärung der Finanzen und dem Haus.
Zwischenfazit? Die Kinder und ich kommen gut aus, es ist Wechselmodell und er hat ständige Aufenthalte in ihrem Haus zum Holen und Bringen der Kinder, keine Scheidung - auch keine Mühen dahin, keine eigenständige Finanzierung ihres Lebens (Sie macht Teilzeit, obwohl sie mehr könnte. Mein Partner zahlt alles für sie (Haus, Versicherungen, etc.), ich dafür einen sehr großen Mehranteil für unser Leben (Miete, Warmkosten, etc.) und ständiges in Schutz nehmen von ihr, bzw. gefühltes Nicht-Einstehen für mich... auch gegenüber der Kinder. Ich darf keine Regeln in unserer Wohnung gegenüber den Kindern aufstellen (Tischmanieren zum Beispiel, Bildschirmzeiten) und darf trotzdem alles machen, was eine Hausfrau tun würde.
Man fühlt sich einfach selbst nach der Zeit immer noch total im Schatten der Ex und Kernfamilie und jede Kleinigkeit wird da inzwischen zur Herausforderung. Ich denke den Wunsch nach Exklusivität in einer Beziehung kann jeder verstehen und kennt auch jeder. Aber wenn dann Sätze wie "[...] dann hätte ich auch bei ihr bleiben können [...]" oder "[...] die Scheidung, Geld und so weiter... stört doch auch niemanden außer dich [...]" zu hören bekomme, platzt mir die Hutschnur.
Klar, wir wohnen zusammen und regelmäßig sind die Kinder da - mehr aber auch nicht.
Ich möchte eine gute Beziehung haben und auch eine gute Patchworkbeteiligte sein, aber aufgrund der äußeren Rahmenbedingungen und der Konflikte zwischen meinem Partner und mir, kann ich das nicht. Ich fühle mich in Ketten und kleingehalten, fühle mich unsicher, unwichtig und nicht Teil vom Alten bzw. in Präsenz von etwas Neuem. Es ist als wäre man nur ein Begleitfahrzeug, die nervige Vorband zum Main Act. Und so wird jeder Umgang mit ihr, jede Zeit im gemeinsamen Haus für mich zur Qual und zum Konflikt mit einem Partner aufgrund meiner Emotionen.
Und da wollte ich einfach mal hören, ob es auch mal wem so ging und wie man sich da selbst rausholen kann... weil so belastet es ungemein die Beziehung, aber vor allem mich selbst.
Festgefahrene Probleme mit der Ex - offene Trennung
Da hilft nur ein klärendes Gespräch mit dem Partner zu führen wie er sich die Zukunft mit dir vorstellt. Und wenn ihr da keinen gemeinsamen Nenner findet, würde ich nicht meine Zeit verschwenden und mich trennen.
Dein "Freund" hat seine Eier im Trophäenschrank seiner Ex stehen, aber lässt sie sich von dir vergolden. Sei dir mehr wert, als die nette Abwechslung für jemanden zu spielen.
Vorab: ich kenne das nicht. Ich bin nur ein Ex.
Dein Partner hat den Abgrenzungssprung nicht geschafft. Ich werfe meinem Ex da einen zu harten Cut vor, dein Freund ist das das komplette Gegenteil und ich kann dich verstehen. Das geht so nicht.
Wir betreuen auch im Wechselmodell und daher weiß ich, auch ein vernünftiges Wechselmodell funktioniert ohne ständige Präsenz der Exen. Wir wechseln zum Beispiel über Schule (früher Kita). Da in beiden Wohnungen alles vorhanden ist, muss das Kind auch nichts hin und her schleppen oder eben nur aktuelle Kleinigkeiten.
Mein Ex und ich haben Kontakt, wenn: Infos in der Woche kommen, die die Betreuungswoche des anderen betreffen, wenn wir mal zusätzlichen Betreuungsbedarf haben oder wenn irgendwas gemeinsam zu entscheiden ist. Punkt. Mehr nicht. Sehen tun wir uns, wenn doch mal eine Übergabe direkt statt findet, dann aber vor der Tür oder bei schulischen Veranstaltungen.
Machen wir mal einen besonderen Ausflug oder sind im Urlaub mit dem Kind, dann schicken wir mal ein Grußfoto an den anderen.
Erfolge vom Kind feiern wir gemeinsam.
Für die Frau meines Ex bin ich also so gut wie gar nicht vorhanden. Wir haben uns mal getroffen und kennengelernt und das war es.
Finanzieren tut sich jeder selbst.
Ich denke, du bist durchaus in der Position, Forderungen zu stellen. Führt ein Gespräch. Sag wie du dich fühlst und was du dir wünschst und im WortCase zieh die Reißleine. Auch wenn es weh tut.
Dein Parter muss den Cut ja auch nicht von heute auf morgen ziehen, aber so nach und nach. Keine Wechsel mehr bei der Ex, dann Klärung der Finanzen, dann was weiß ich, wenn er es anderweitig nicht kann. Das hätte schon längst passieren müssen.
Ich würde es so nicht mehr mitmachen.
Hallo,
Alleine schon der Satz ,, dann hätte ich auch bei ihr bleiben können!''
Ohjee... vielleicht wäre eine Trennung in dem Fall die bessere Alternative?
Patchwork kann so niemals funktionieren. Dein Freund sollte ihr nicht mehr an Geld geben, als ihr zusteht (Unterhalt für die Kinder und evtl noch für sie). Das mit dem Haus und Finanzen und vor allem Scheidung, müsste geregelt sein, sonst wäre ich garnicht mit dem Mann zusammen gezogen.
Ich lebe auch in Patchwork. Mein Freund hat keinerlei Kontakt mehr zu seiner Ex. Nur im Rahmen der Kinder. Sie spielt keine Rolle mehr in seinem Leben. Bei der Erziehung, wenn die Kinder bei uns sind (Tischmanieren etc.) habe ich mitzureden und mein Freund steht immer hinter mir. Wäre dies nicht so, würde Patchwork bei uns auch nicht funktionieren.
Wünsche dir viel Glück
Und dass dein Freund vielleicht noch seine Einstellung ändert. Wenn nicht such das Weite.
Ich finde, du hast nicht vorrangig festgefahrene Probleme mit der Ex sondern mit deinem Partner.
Einige der aufgezählten Dinge sind nicht gut gelaufen, aber in der verwirrenden Phase um die Trennung mit Kindern vielleicht nachvollziehbar (Beziehung zunächst vor den Kindern geheimhalten, keine Richtigstellung der Aussage des Sohnes bzgl. deiner möglichen Kinder).
Andere Sachen gehen gar nicht: "Da hätte ich auch bei ihr bleiben können..." fände ich mega-kränkend und wenig wertschätzend ggü. meiner Person.
Bei "Scheidung, Geld...stört doch niemanden außer dich" würde mir die Hutschnur platzen. Es ist ja okay, wenn die Scheidung für ihn nur ein aufwändiger Verwaltungsakt ist und es ihn nicht juckt, noch verheiratet zu sein, weil er dem wenig Bedeutung beimisst. Aber genauso ist es auch okay und nachvollziehbar, wenn es dich sehr stört, dass dein Lebenspartner noch mit einer anderen verheiratet ist (und das hat ja auch die bereits aufgeführten realen Konsequenzen: Erbe, Auskunft und Entscheidung im Krankheitsfall etc.). Es stört nicht "...NUR dich" sondern es stört "DICH", die Frau, die er lieben und achten und deren Gefühle er wichtig nehmen sollte. Das finde ich herablassend, deine berechtigten Gefühle da so wegzuwischen.
Solange mein Mann und ich vollständig getrennte Konten hatten und die gemeinsamen Lebenshaltungskosten 50/50 geteilt haben, habe ich zwar schwer geschluckt, wenn er seiner Ex mit Kind in meinen Augen unnötige Dinge finanziert hat, aber es war auch irgendwie sein Bier. Aber ich habe ihn auch nicht mitfinanziert, er hat das halt von SEINEM Geld gemacht, wenn ich dann querfinanzieren müsste, wäre ich raus.
Ja, Patchwork ist schwierig und ja, manche Ablösungsprozesse und Verantwortlichkeiten lösen sich nicht von heute auf morgen, aber für mich liest es sich so, als ob es sich dein Partner auf deine Kosten und ohne Rücksichtsnahme auf deine Gefühle sehr bequem macht. Ich denke, ich bräuchte an deiner Stelle dringend mehr Unterstützung und Klarheit oder ich wäre da raus...
Den Kerl würde ich in den Wind schießen.
Der hat keine Eier in der Hose, vermutlich hält seine ex die noch.
Warum lässt du dich behandeln wie ne Frau 2 klasse oder nur als geliebte.
Du solltest dir mehr wert sein!!!
Mit dem kann man sich keine Zukunft aufbauen.
Solchen Männern verhilft man recht leicht zu einer Entscheidung, indem man den Alltag unbequem macht.
In diesem Fall also erstmal die Kosten anders aufteilen. Seine Kinder leben im Wechselmodell in eurer Wohnung, also zahlt er 2/3 der Kosten.
Er macht 2/3 des Haushaltes, es sei denn du hast sieben Katzen mitgebracht.
Wie läuft denn die Betreuung der Kinder? Kann er die alleine bewerkstelligen?
Entweder ihm ist es dann zu viel keine Gratisgeliebte mit eingebauter Haushaltsfinanzierung und - führung zu haben, dann ist es kein Verlust.
Oder er merkt, dass sein Geld nicht für zwei Haushalte und seine Energie nicht für zwei Partnerschaften reicht.
Das blöde Geschwätz und Getue den Kindern gegenüber wird dann sehr schnell nachlassen, dafür hat er dann nämlich keine Energie mehr, da er sich um die finanzielle und juristische Abwicklung seiner Ehe kümmern muss, um sein Leben angemessen führen zu können.
Wow du erzählst ja beinahe meine Geschichte von vor zehn Jahren 🙈 war bei uns genau gleich. Nach zwei Jahren bat mich die vermeintliche Ex zum Kaffee und erzählte mir beiläufig dass sie noch regelmäßig (wenn er die Kinder abends gebracht hat) miteinander schliefen. Waren damals 5 und 8 und es sei doch „ihr Ehemann“, also was sei ich da so verwundert? Tja… wem das gefällt, Bitteschön. Ich bin sicher keine geduldete Geliebte mehr für niemand. Entweder man ist mit mir oder ohne mich. Und das zu 10000%. Viel Kraft dir, es ist nicht leicht so eine Entscheidung zu treffen.