Hallo liebe Community!
Ich würde gerne mal ein paar Meinungen hören und fragen wie ihr als hoffentlich bereits Patchwork-Erfahrene die ganze Situation einschätzt.
Ich bin seit etwa 1,5 Jahren mit meinem Partner zusammen. Er hat aus seiner vorherigen Beziehung 2 Kinder (14 und 12). Die große Tochter hat ihm die Trennung von der Mutter übel genommen und die beiden haben zur Zeit sehr wenig Kontakt. Nur über Nachrichten, bei Anrufen geht sie nicht ans Telefon ect. Der Sohn kommt alle 2 Wochen und die beiden verstehen sich auch gut. Ich habe den Sohn bisher nur ein paar mal gesehen, weil jedes Mal wenn die Mutter mitbekommen hat, dass ich auch da bin auf einmal eine Krankheit oder akute Unlust zum Besuchs Wochenende dazwischen gekommen sind. Mein Freund hat viel mit seinem Sohn darüber geredet und er meinte immer wieder, dass er kein Problem hat mich kennenzulernen aber sobald wir was ausgemacht haben er dann kurzfristig abgesagt hat. Wir waren auch schon bei einer Beratungsstelle und mittlerweile gehen wir davon aus, dass er einfach in so einem Konflikt ist und es seiner Mutter recht machen will.
Wir haben in Absprache mit der Beratungsstelle besprochen, dass wir es ihm vielleicht leichter machen wenn mein Partner und ich zusammenziehen da er dann ja zum Papa kommt und es nicht immer diese Diskussion geben muss ob ich da bin, weil es halt nur noch das eine Zuhause vom Papa gibt. Mein Freund hat das auch immer wieder mit ihm besprochen und er hat jedes Mal gesagt, dass das besser ist und er dann zu uns kommt. Er hat in der neuen Wohnung ein eigenes Zimmer, wir sind in den angrenzenden Stadtteil gezogen damit es nicht so weit weg ist und er von hier aus auch seine Freunde sehen kann.
Es wäre das erste Besuchswochenende und wir haben uns wirklich gestresst, damit in der neuen Wohnung alles fertig ist und er nicht auf eine halbe Baustelle kommen muss. Kurz vor Abholzeit kam dann wieder die Nachricht er kommt nicht solange die Freundin da ist. Nur wenn er seinen Papa alleine das Wochenende sieht kommt er. Die beiden haben jetzt für Sonntag ein Treffen zu zweit ausgemacht um alles nochmal persönlich zu besprechen.
Uns macht das so traurig. Ich habe gestern extra geplant nicht direkt da zu sein und erst am Samstag dazuzukommen um den beiden Zeit zu geben. Wir haben so vieles versucht und immer wieder mit ihm besprochen und es wird wieder nichts. Ich will bei den Wochenenden bestimmt nicht 24h dabei sein, das ist auch klar kommuniziert und der Sohn sagte ja, dass er zu uns kommt wenn wir es so machen.
Daher meine Frage an euch: wie würdet ihr euch denn in unserer Situation verhalten? Kennt das jemand? Wir freuen uns wirklich über Tipps oder einfach nur über Gleichgesinnte!
LG und ein schönes Wochenende!
Kind will nicht kommen
So wie du es beschreibst seid ihr speziell für den Zweck, dass exklusive Umgangszeit zwischen Vater und Sohn dann nicht mehr möglich ist, zusammengezogen, weil ihr dachtet, es wäre dann leichter für ihn?
Das finde ich irgendwie eine unlogische Annahme und auch merkwürdige Herangehensweise, so fokussiert darauf, dass du unbedingt dabei sein musst. Warum ist es das denn so wichtig für euch? Oder anders gefragt, worin besteht der Nachteil, wenn du nicht dabei bist? Dir fallen wahrscheinlich lustigere Dinge ein in deiner Freizeit als mit einem fremden 12jährigen abzuhängen?
1,5 Jahre sind nicht so eine lange Zeit für Kinder in dem Alter um die Trennung der Eltern zu akzeptieren. Ich würde den Fokus mehr darauf richten, dass der Vater in Beziehung mit den Kindern bleibt, darum geht es ja eigentlich.
Vielen Dank für deine Antwort!
Natürlich sind exklusive Umgangszeiten möglich, das hatte ich ja auch geschrieben, dass ich nicht dauerhaft dabei bin und die beiden alleine Ausflüge machen oder einen Film schauen, ins Schwimmbad gehen ect…
Wir haben jetzt seit einem Jahr jedes zweite Wochenende versucht, dass wir uns besser kennenlernen können und sobald davon Wind in Richtung seiner Exfrau gedrungen ist hat es leider nicht geklappt. Wir dachten (und auch die Beratungsstelle) wenn wir einfach da sind, es mit ihm besprochen ist und er dann halt zu Papa und mir kommt, würde da von der anderen Seite nicht so viel Gegenwind kommen als wenn man das immer ankündigt, dass er die Freundin besser kennenlernen kann.
Und wir sind seit 1,5 Jahren zusammen, die Trennung ist schon länger her :) es ist meinem Freund immens wichtig, dass sein Sohn und ich uns verstehen und ich versuche ihm den Wunsch zu erfüllen.
Ja, aber wieso ist es denn deinem Freund so immens wichtig? Warum sollst du auf Teufel komm raus mit seinem Kind gegen dessen Widerstand eine Beziehung aufbauen? Das verstehe ich nicht ganz. Wieso nicht einfach den Druck rausnehmen, er macht seinen Umgang alleine, du machst in dieser Zeit worauf auch immer du Lust hast und alle sind zufrieden? Vielleicht braucht es einfach nur ein bisschen Zeit.
Hallo.
Wie hat sein Sohn denn reagiert, wenn er vorher zum Papa-Wochenende gekommen ist und du dann plötzlich dabei warst? Wollte er dann immer gleich nach Hause? Oder hat es ihm (trotzdem) gefallen?
Ich hätte mit dem Zusammenzug noch gewartet. Und, wenn es dem Sohn sonst gefallen hat, wo er nicht im Vorfeld wusste (bzw seine Mutter), dass du mit dabei bist, auch nichts mehr in die Richtung kommuniziert.
Jetzt seid ihr aber zusammen gezogen. Papa-Wochenenden sind jetzt wahrscheinlich erstmal passé - und ihr werdet nicht so leicht herausfinden, ob der Sohn ein echtes Problem mit dir hat oder von der Mutter eingeredet bekommt.
Hallo Pinco,
Wenn wir das gemacht haben, dann war es ganz normal. Wir haben was gespielt, zusammen gegessen ect. Es ist nicht vorgekommen, dass er weg wollte.
Das Problem war nach solchen Aktionen aber, dass wir dann die folgende Woche mit Telefonaten und unangekündigten Besuchen der Exfrau konfrontiert waren. Die Aussage war, dass Sie wissen will, wenn ihr Sohn mich sieht. Und wir wollen natürlich auch nicht sagen, dass sein Sohn „Lügen“ soll in Bezug darauf ob ich da war oder nicht.
Ach das ist alles so schade und tut echt weh.
Das klingt für mich als ob die Mutter ein Problem damit hat, dass der Vater wieder glücklich in einer Beziehung ist.
Wie ist denn der Kontakt zur Mutter? Wäre ein gemeinsames Gespräch möglich oder zusammen bei einer Beratungsstelle?
Für mich war es damals auch schwer zu ertragen, als mein Ex eine neue hatte. Aber ich musste lernen damit umzugehen. Der Vater hat recht auf Umgang und darf bestimmen wie und mit wem er den ausübt.
Vielleicht vereinbart der Vatter erstmal nur Unternehmungen mit seinem Sohn und du stößt ab und zu dazu. So könnt ihr erstmal eine Beziehung aufbauen und vielleicht stärkt es den Jungen, dass er sich bei seiner Mutter durchsetzt und sagt er möchte auch zu euch übers Wochenende.
Ihr seid 1,5 Jahre zusammen. Seit einem Jahr hat Dein Partner kein anderes Thema mehr, als dass sein Sohn Dich mögen soll? Ich denke mit 12 Jahren kann der Sohn doch selber entscheiden, welchen Kontakt er zu Dir pflegen möchte an den Besuchswochenenden? Geht es bei den Treffen nur noch um dieses Thema? Interessiert sich Dein Partner noch für Hobbys, Schule etc oder wird das ausgeblendet?
Hört auf, den Jungen so zu bedrängen. Er sagt vermutlich "ja", um die Diskussionen zu beenden und möchte in Wirklichkeit gar nicht.
Irgendwann mag er sich gar nicht mehr treffen.
Natürlich gibt es noch andere Themen. Wenn in der Schule irgendwelche Auftritte mit dem Orchester sind, Kindergeburtstag ist oder Fußball Turniere stattfinden, dann ist mein Freund dabei.
Die beiden waren im Sommer auch alleine im Urlaub, also die beiden machen schon andere Dinge und haben an sich ja auch ein gutes Verhältnis zueinander :)
Das klingt sehr danach, dass die Mutter ihren Einfluss hat. Da werdet ihr leider nicht so viel machen können. Einige Mütter denken leider nicht darüber nach, was sie ihren Kindern damit antun. Stichwort Loyalitätskonflikt.
Ich würde auf Fragen der Mutter, ob du am Wochenende dabei bist oder nicht, nicht mehr reagieren. Es geht sie nix an. Und der Sohn muss eben lernen, dass sein Papa eine neue Freundin hat.
Dein Freund macht ja scheinbar Dinge nur mit seinem Sohn ohne dich. Ich finde das ist so okay. Aber du gehörst zu seinem Leben nun dazu und kannst ja schlecht jedes zweite Wochenende ausziehen. Und auch du wirst eben immer Mal mit dabei sein bei Unternehmungen. Das gehört eben auch mit dazu.
Wenn du dich dauerhaft ausschließt bzw. vom Sohn (eigentlich der KM) ausschließen lässt, dann tanzt ihr ganz schnell nur noch nach ihrer Nase. Euer Leben. Wenn den Sohn etwas stört, soll er es mit dem Papa direkt klären.
Also es hat sich am Wochenende einiges geklärt. Die beiden haben sich alleine getroffen etwas unternommen und mein Freund hat ihm auch die neue Wohnung gezeigt. Da hat ihm sein Zimmer gefallen und er hat gefragt wo ich bin und ob ich denn nicht auch kommen will.
Wir haben das dann gemacht und zusammen was gespielt und gegessen. Der Sohn meinte auch, dass es okay ist wenn wir zusammen Zeit verbringen aber er will nicht, dass seine Mutter es weiß.
Wir werden da bestimmt noch einen weiten Weg vor uns haben aber zumindest das konnten wir mal im Ansatz klären, warum es so schwierig ist. Mein Freund versucht auch nochmal mit seiner Exfrau zu sprechen und seinen Sohn da zu unterstützen. Vielleicht gibt es noch einen gemeinsamen Beratungstermin.
Da hast du die Antwort... die Mutter...er will sie natürlich auf keinen Fall verletzen. Der arme Junge. Manche Mütter haben eben eher ihr eigenes Wohl vor Augen statt das des Kindes.
Ihr macht alles richtig, kein Druck, er hat seinen Papa auch mal für sich und du beschäftigst dich mit ihm und gehst auf seine Wünsche ein. Mehr kannst du nicht machen.