Welchen Stellenwert habe ich in der Familie? Sind wir überhaupt eine Familie?

Hallo zusammen. Ich bin bisher stille Mitleserin. Jetzt muss ich euch meine Situation mitteilen, weil es für mich immer unerträglicher wird.
Folgende Situation:
Ich bin seit 9 Jahren verwitwet und habe 2 Söhne. Der große ist schon 23! Wohnt zwar noch zuhause, hat aber sein eigenes Leben. Mein kleiner wird demnächst 15! Also momentan etwas schwierig.(Pupertät) aber, alles im Rahmen.
Nun habe ich seit 2 Jahren wieder einen Partner. Dieser Mann hat auch 2 Kinder die bei ihm leben. Einen Sohn, 19 und eine Tochter, 16
Wir wohnen nicht zusammen. Grundsätzlich verstehen wir uns alle sehr gut, man kann sagen es läuft.
Nun das Problem. Wir verbringen die meiste Zeit im Haus meines Partners. Also, Wochenende, Ferien, Feiertage...
Das Problem ist. Das mein Partner und seine Tochter ein eingespieltes Team sind, die quasi ausser ein paar Kleinigkeiten ihren Alltag/ Haushalt gut im Griff haben. Jetzt komm ich mit meinem Sohn, und stehen aber hinten an, weil wir ja in diesem Haus nicht wohnen, sondern in meinen Augen nur als Besuch geduldet sind. Ich bin aber ja mehr bei meinem Partner als bei mir zuhause. Ich routiere also nur. Zu sagen hab ich aber nix, mein Sohn rebelliert, weil er es nicht mehr einsieht alle freien Tage in einen für ihn fremden Ort zu verbringen. Was ich verstehen kann.
Die Tochter meines Freundes ist sehr dominant und sieht es auch nicht ein an ihrer Freizeitgestaltung was zu ändern. Also vielleicht alle 2 Wochenenden bei uns zu verbringen. Zusammenziehen will mein Partner erst, wenn die 2 kleinen mit Schule/Ausbildung fertig sind. Ich geh in der Situation kaputt. Mein Partner versteht meinen Stress nicht, in seinen Augen läuft doch alles. Ich hoffe es ist nicht zulange und zu umständlich geschrieben, und ihr versteht was ich meine. Vielen Dank

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Warum muss dein 15 jähriger immer mit? Ich kann ihn verstehen. Er kann durchaus auch ein Wochenende alleine bleiben.

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Hi,
warum muß der "kleine", denn jedes Wochenende mit?

Wenn Du nicht fährst, kommt der Partner dann nicht?

Auch das die Töchter dann noch so daheim sind................., kenne ich fast gar nicht. Sind die nicht unterwegs am WE? Alles so Stubenhocker, daß die Teens, euch noch so im Alltag, mit ihrer Anwesenheit belästigen/behelligen/euch auf den Keks gehen?

Was machst Du, wenn Du nicht zu Partner fährst?
Hast Du noch ein eigenes Leben, oder bist Du, wenn Du daheim bist, nur Job, Haushalt und Mutter. Beim Partner immer nur "irgendwie" fehl am Platz?

Ich würde mal 2 Wochenende aussetzen, und mal was für mich tun, und auch gleichzeitig abwarten, ob er nicht mal, alleine, zu Dir gefahren kommt.

Alle Kinder sind schon so groß, die können das WE schon alleine bleiben.

Schreib mal eine Pro und Contra Liste................und redet mal drüber.

Alles Gute

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Mhm also als EINE Familie hört sich das nicht an, muss ja vielleicht auch gar nicht. Ruckizucki sind alle erwachsen, deine Kinder auf dem Weg zur Abnabelung. An Stelle deines Sohnes würde ich auch nicht mitkommen und lieber zu Hause bleiben, wenn selbst du dich nur geduldet fühlst.
Was verbindet deinen Freund und dich als paar? Wie wird die gemeinsame Zeit denn gestaltet (auch mit den Kindern)? Muss dein Sohn immer in einem Haus hocken, das nicht sein Zuhause ist und hat nicht einmal was zu tun?
Lass ihn doch mal alleine. Das schafft der schon.

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"Familienleben" ist das ja definitiv nicht, und von der jetzigen Form hast du "als Partnerin" nichts und dein Sohn noch weniger.
Wäre es nicht besser, die krampfhaft herbeigeführte "Familienzeit" zu reduzieren? Und auf neutraleren Grund zu verlegen, beispielsweise Ausflüge (wenn den die Teenies das überhaupt noch mitmachen), gemeinsamer Urlaub, einfach nicht stetig und dauernd "im Revier seiner Tochter".Wie wäre es, wenn du und dein Freund alle zwei Wochen eine gemütliche Ferienwohnung oder so mieten würdet und ein Paarweekend verbringt? Die involvierten Kinder sind alt genug um mal 2 Tage "alleine" zu sein. Wenn du zu ihm zu Besuch fährst, dann wähle Tage an welchen seine Tochter viel Programm hat, beispielsweise wenn sie bei einer Freundin übernachtet.

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Die Antwort finde ich richtig klasse. So würde ich das wohl auch mal ausprobieren.

Wenn er so dominant ist, dann frag nicht "lieb", ob man dies und jenes wohl vielleicht mal ändern könnte, sondern schlag ihm explizit vor, was du gerne mal ausprobieren möchtest. Wenn er das dann auch einfach vom Tisch fegt, nun ja, ich glaube, ich wäre dann wohl langsam raus aus der Sache. Es soll doch schön für beide sein........

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Es ist ja nicht so, das ich mich mit seiner Tochter nicht verstehe. Ganz im Gegenteil. Wir unternehmen sogar Shoppingtouren oder Eisessen....
Mit meinem Partner unternehme ich auch ganz viel alleine. Wir fahren auch mal alleine weg, die Kinder sind dann auch alleine zuhause und ja, es klappt. Das Problem ist die Gesamtsituation. Ich und meine Jungs haben uns quasi auf meinen Partner eingestellt ( unbewusst). Heißt wir haben ziemlich viel verändert oder müssen zurückstecken und er und seine Kinder leben ihr bisheriges Leben weiter. Mit ihren Regeln, ihrem Essen ihren Ritualen.... im Grunde haben sie nur die Frau ausgetauscht. Nur mit dem Unterschied das ich eben eine eigenständige Familie mit eigenen Regeln, Ritualen und die werden in meinen Augen nur belächelt und nicht für wichtig genommen. Wenn ich meinen Partner darauf anspreche, sieht er es nicht so und findet das doch alles super ist. Sorry, das es wieder solange wurde, aber vielleicht hab ichs jetzt besser erklärt. Dankeschön

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Dankeschön schonmal für eure Antworten. Sie geben mir nochmal einen anderen Blickwinkel auf die Situation. Das Problem ist, daß mein Partner nicht sehr Gesprächstermin ist. Er sagt zwar immer wir können über alles reden, aber er ist meistens der dominantere, und gibt mir das Gefühl unrecht zu haben. Ich meld mich später nochmal für Details. Vielen Dank euch.

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Ich finde, in einer Partnerschaft oder bei Änderungen im Familiengefüge z.B. durch die Geburt eines (weiteren) Kindes gehört es dazu, dass man seine bisheriges Lebensabläufe, Rituale, Routinen auf den Prüfstand stellt und ggf. anpasst, so dass eine echte Integration stattfindet.
Dein Partner und seine Tochter ziehen ihr Ding durch, lassen sich eben nicht auf die neue Situation ein. Das ist unreflektiert und unreif.
Entweder, ihr alle schafft es, zueinander zu stehen und gemeinsam als Familie umzuziehen und zu handeln oder jeder macht sein Ding mit eventuellen Treffen, gemeinsamen Urlauben und Aktivitäten auf neutralem Grund.

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Um es dir zu beantworten, nein, ihr seid keine Familie, was auch ok wäre, aber es klingt, als wünschtest du es dir anders.
Für deinen Partner ist es vielleicht ok so, aber für dich ja nicht, du leidest. Das wäre ein Knackpunkt für mich. Denn es sollte ihm wichtig sein, dass ihr beide glücklich seid oder ihr solltet zumindest ähnliche Ziele haben. Heißt, wenn er so weiterleben möchte, musst du dir überlegen, ob das für dich so geht. Du könntest ja auch von deiner Vorstellung von Familie abrücken und dir sagen, dass du dafür etwas anderes, auch Schönes hast.
Wenn du aber eine Familie sein möchtest (so wie es mit Pw eben geht), dann ist das ohne zusammen wohnen, glaube ich schwierig. Für die Kinder fühlt es sich scheinbar nicht so an, sie sind teenies und wollen eh ihr eigenes Leben haben. Warum sollten sie mitkommen?
Würden sie zusammen wohnen, müssten sie sich auch zusammenraufen und Konflikte lösen. Und es würde sich mehr Verbindung ergeben. So ist es schwierig.
Verstehe auch nicht, warum man warten will. Welche Gründe gibt es da von seiner Seite?