Hej zusammen! Wie so viele hier bin auch ich neu hier und auf das Forum gestoßen, weil ich zur Zeit nur schwer alleine eine Lösung für meine Situation finde. Was durchaus stark belastet.
Die Situation ist folgende: Seit fast einem dreiviertel Jahr bin ich nach einer gescheiterten, kinderlosen Ehe vor ca 4 Jahren mit meiner neuen Freundin zusammen.
Wir sind beide um die 40 und ich würden sagen auch beide sehr glücklich miteinander. Es fühlt sich wirklich an wie 'angekommen' sein.
Vorher hatte ich ein Recht 'wildes' Leben und absolut überhaupt keine Berührungspunkte mit Kindern. Meine Freundinnen allerdings hat zwei Jungs, 16 und 10.
Wir haben uns alle von Anfang an eigentlich wirklich gut zusammengerauft die Jungs schießen nicht gegen mich, alles gut soweit. Die Väter beider Kinder sind auch noch da und mehr oder weniger sehr präsent, also sehe ich da jetzt für mich auch keinen primären "Erziehungsauftrag"
Nur fällt es mir so unglaublich schwer immer besonnen und vor allem richtig zu reagieren. Ich gebe wirklich alles, um der Situation gerecht zu werden, doch manchmal klappt es einfach nicht. Das 'kleine' Kind ist super anhänglich, muss auch irgendwie dauerbespaßung haben, hat irgendwie Angst vor allem - und dann kommt es vor, dass es mich einfach nur extrem stresst und ich irgendwie aus der Situation muss und mal meine Ruhe brauche. Zuletzt zum bsp als ich einfach krank war und es mir echt beschissen ging.
Oder ich nicht die richtigen Worte finde. Oder irgendetwas eben falsch bewerte oder schlicht nicht richtig reagiere.
Das wiederum führt oft zu einer Vollkatastrophe und auch Streit, weil meine Freundin das so gar nicht zu verstehen scheint. "Es ist doch nur ein Kind..."
Klar ist es das. Und trotzdem fällt es mir manchmal alles andere als leicht, trotz allem bemühen.
Ich Frage mich wie zur Hölle das besser zu schaffen ist? Wie lerne ich besser zu werden im Umgang, weniger gestresst zu sein?
Ich weiß, das ist eine sehr weit gefasste Frage. Und trotzdem habe ich gerade das Gefühl, dass mir jede Erfahrung helfen könnte 😅
Mit dem großen, klappt das übrigens ganz wunderbar. 🤷
Immer richtig auf die Kinder meiner Freundin reagieren... Unmöglich?
Was genau ist denn beim Großen anders als beim Kleinen? Ist er weniger anhänglich oder ängstlich, oder wieso klappt es bei ihm besser??
Ansonsten kenne ich die Probleme als die Freundin mit Kinder auch von meinem Partner. Mir fällt das auch ziemlich schwer es nachzuvollziehen das man sich nicht ein bisschen in ein Kind reinfühlen kann. Man war ja auch schließlich selber mal ein Kind.....
Der 'große' macht halt so sein pubertier Ding, ist da gerne weitestgehend für sich oder mit Freunden und ansonsten klappt die Kommunikation einfach besser.
Klar, war man selbst auch Mal Kind. Ich selbst konnte "leider" nie so wirklich Kind sein, vielleicht fällt es mir auch deshalb so schwer. Wobei meine 'Kindheit' nicht schlecht war. Nur anders.
Hallo Jimmy,
Ich glaube, das braucht einfach etwas mehr Zeit, dass ihr euch aneinander gewöhnen, kennenlernen und auf die verschiedenen Bedürfnisse einstellen könnt.
Du hast dir die Frau ausgesucht und nicht die Kinder. Die Kinder müssen damit leben, dass die Mama sich dich ausgesucht hat und alle müssen sich an die neue Situation und aneinander gewöhnen.
Ein „fast erwachsener“ kann die Situation einfach besser adaptieren als ein 10jähriger.
Wenn du dich gestört fühlst, dann versuche es einfach und kindgerecht zu erklären, wie du dich fühlst und was du dir wünschst. Ihr werdet da sicherlich einen gemeinsamen Weg finden.
Aber ansonsten regelt es wohl alles nur die Zeit ☺️
Alle bei denen Patchwork klappt, die ich kenne, waren geduldig. Keiner hat im Nachhinein gesagt, dass es von Anfang an geklappt hat und easy war!
Das wird schon! 🍀
Danke für die aufmunternden Worte 😀
Und ja, - ..."einfach und kindgerecht..." sind definitiv Punkte an denen ich arbeiten muss und mir mehr bei 'Mama' angucken muss. 🤓
Ich nehme dir mal den Druck raus. Du bist ein Menschen, du kannst nicht immer richtig reagieren. Ich habe zwei Stieftöchter und einen leiblichen Sohn. Ich reagiere sicher auch nicht immer richtig, vor allem wenn ich gestresst oder krank bin. Dann geht es nämlich auch einem Erwachsenen scheiße ;). Ich habe aber dann den Schneid dem Kind hinterher zu sagen, dass es mir leid tut und reflektiere mich, dass es nächstes Mal anders läuft.
Und ich finde es auch ok, dass dir der Umgang mit Kindern schwer fällt. Du hast keine eigenen und du hast deine Freundin sicher nicht wegen der Kinder gewählt. Es gibt eben Menschen, die wollen keine Kinder und müssen sie auch nicht um sich haben. Damit muss deine Partnerin genauso leben wie du damit leben musst, dass die Kinder da sind.
Vielleicht guckt ihr, dass du deine Freiheiten phasenweise behältst, setzt euch zusammen und klärt Regeln (gemeinsam mit den Kindern). "Dann und dann hat Jimmy seine Jimmy Zeit, dann ist die Zeit für alle usw.". Das hat Jimmy euch zu sagen, das entscheiden Mama alleine usw. Vorher mit der Freundin zusammen setzen: was brauchst du und was wünscht sie sich? Reden Reden Reden und dann wird das schon :).
Danke für die beruhigenden und aufmunternden Worte 😀
Und ja, wenn ich Mal was versemmle, rede ich natürlich mit dem Kind darüber so gut es geht, entschuldige mich wenn nötig. Wir müssen / wollen ja schließlich beide lernen 😅
Das mit den eher geregelten 'auszeiten' klingt super. Dann wäre vllt auch Mal wieder Zeit für eines meiner Hobbys 😋
Und du hast auch jedes Recht deinen Hobbys nachzugehen. Du bist nicht der Vater der Kinder und hast somit keine Verantwortung!
Hi. Mein Bonussohn war noch sehr klein als wir kennen gelernt haben. Da war es auch einfacher nen Bindung aufzubauen usw.
Deine Kids sind ja schon größer und entsprechend schwerer Bindung aufzubauen und das jeder seinen Platz findet.
Ich finde es toll das du überlegst wie es besser laufen kann.
Ich denke wichtig wäre das es in eurem zu Hause einen Bereich nur für dich gibt damit auch du einen Ort für Rückzug
Hast. Bonussohn hier ist mittlerweile 12 und auch sehr anhänglich und inmitten der pupertät. Das ist oft anstrengend. Wenn es mir Zuviel wird dann habe ich unser Schlafzimmer mit leseecke wo ich mich auch mal zurück ziehen kann. Auch machen wir es in Ferien so das pro Woche zwei Abende erwachsenen Zeit sind. Da darf unser großer -kleiner 😉 dann was abends in seinem Zimmer im tv schauen. Und wir mal nen erwachsenen Film anstatt Zeichentrick. Es ist wichtig das die Kinder wissen das alle für sie da sind und sie nichts verlieren sondern du ein Zugewinn bist. Sie müssen aber auch lernen , dem Alter entsprechend , das es Familien Zeit , Paarzeit und Kinder Zeit gibt. Mir scheint du hast nicht genug Raum für dich. Ich selber bin auch noch kinderlos und kann deinengefphle versehen. Da es Mama und Papa gibt ist es normal das du dich auch mal rausziehen willst.
Und niemand ist perfekt. Klar kannst du nicht immer korrekt reagieren. Du bist ein Mensch und bemüht. Das ist ok so. Findet gemeinsam regeln mit denen jeder nen guten Leitfaden hat. Als kinderloser ist es ja auch schwer. Und übrigens mit 10 hat unserer verstanden wenn einer krank ist oder Stress hat das er kurz mal einen Luft lässt.
Auch Kinder können super damit umgehen wenn man es ihnen zutraut.
Lg
Ach so : ängstlich sein ist normal weil er jetzt dabei ist zu begreifen das sich viel verändert. Anhänglich weil er seinen Platz bei Mama nicht verlieren will.
Das mal alleine beschäftigen muss geübt werden. Sollte eig mit 10 aber für 1-2 std schon problemlos gehen. Ansonsten mal schön Lego gemeinsam aufbauen und dann sagen: ich muss jetzt Mittag machen. Solange baue du mal weiter. Ich bin gleich wieder da. Damit haben wir es Stück für Stück geschafft das es funktioniert. Wir bauen immer noch zusammen aber alleine macht er es auch gerne. ☺️
Ja, der Platz bei seiner Mama ist ihm definitv äußerst wichtig und ich bemühe mich ihm auch nicht das Gefühl zu geben, dass ich ihm da was wegnehme. Das hat nämlich schon zu äußerst komischen, oder manchmal auch nicht mehr ganz so komischen, Situationen mit seinem Papa geführt (der Kleine ist am WE bei seinem Vater und plappert da eben, was er sowieso gerne macht - ununterbrochen reden 😅. Oft nicht so ganz die Wahrheit oder vllt einfach auch sein Verständnis der Dinge - da sind wir uns nicht so sicher)
Zusammen spielen und dann mal das Kind damit alleine lassen könnte klappen.
Der 'neue' in einer 'halben' Familie sein ist schon zuweilen ... Spannend 🤣😀
Der große ist Teenager, da kann man nicht alles richtig machen. Das ist "systembedingt".
Beim kleinen Sohn: Habt ihr eine Absprache, wie ihr mit Dingen umgeht. Es ist nötig, dass du als Partner gleichbereichtigt mit der Mutter im Haushalt stehst. Was die Erzeihung angeht, machen die Eltern Leitlinien. Bist du der erste in einem konkreten Einzelfall, solltest du aber die Möglichtkeit haben, diese Situation im Rahmen der Leitplanken zu regeln an das sollte die Mutter auch hinter dir stehen.
Falls das noch ungeklärt ist - dazu gibt es besseres im Netz und in Büchern zu finden, als hier zusammengefasst wiedergegeben werden könnte.
Du schreibst:
Das wiederum führt oft zu einer Vollkatastrophe und auch Streit, weil meine Freundin das so gar nicht zu verstehen scheint. "Es ist doch nur ein Kind..."
Da ist etwas faul! Regelt das. Sie sollte insoweit auf Deiner Seite stehen, ohne dabei irgendwem in den Rücken fallen zu müssen. Wenn du halt mal was nicht nach ihrer Vorstellung geregelt hast, ist das was für ein Gespräch in einer ruhigen Situation. Streit ist aber nicht angemessen.
Ach mir fällt das sogar bei meinen eigenen Kindern auch ab und an nochmal schwer🫣
Gerade wenn ich das Gefühl habe, meine Grenzen werden nicht respektiert,
Kann unsere Große ganz gut. Sie ist 10 und auch sehr anhänglich, braucht viel Mama- Zeit und gerade wenn man dann äußert, heute geht es einem nicht gut man möchte nicht, da finde ich ihr Gezicke dann auch manchmal schwer und kann da auch mal über reagieren. Also jetzt nicht schreien oder schimpfen, aber ihr dann im ruhigen Ton sagen, sie geht jetzt schlafen.
Find ich nach 10 Minuten von mir auch übertrieben 🤷🏼♀️
Aber man ist selber ja auch nur Mensch.
Mir hilft es immer meine Kinder dann Vorschläge machen zu lassen, wie wir beide denn unsere Bedürfnisse gestillt bekommen.
Als ein Bsp. von uns: meiner Tochter reicht es dann, wenn ich ihr die Haare nochmal kämme und einen Flechtzopf mache.
Ja ich „opfere“ dann doch nochmal 10 Minuten meiner Zeit, sehe da aber dann die Vorteile für den nächsten Morgen (einen ruhigeren Start) und ihr Bedürfnis nach meiner Nähe ist auch gestillt.
Wenn du aus der Situation raus musst, kann man das auch so sagen.
„Puh Timo, ich muss jetzt auch einmal durchatmen. Kennst du ja selber. Manchmal braucht man ein paar Minuten für sich und dann geht alles viel besser. Was hältst du davon, wenn jeder Mal für sich durchatmet und wir schauen dann gemeinsam nach einer Lösung?“
Damit habe ich schon immer gute Erfahrungen gemacht. Warum sollen Kinder nicht wissen, dass auch wir manchmal nicht perfekt sind? Daran lernen sie doch eben auch, wenn sie sehen: guck mal er weiß manchmal genauso wenig weiter wie ich. Scheint ihm ja zu helfen mal eben durchzuatmen. Warum probiere ich das nicht auch mal?
Und wenn die Freundin sauer wird, sie einfach mal in den Arm nehmen und sagen: ja war doof von mir, aber ich lerne noch😉
Klar ist es für eine Mama doof und man steht hinter seinem Kind. Aber wenn man sieht, da wird sich wirklich Mühe gegeben und es wird auch versucht Vorbild zu sein (und das ist man ja irgendwie, auch wenn man keine Vaterrolle einnimmt), ist man meistens auch gleich viel milder gestimmt😉
Den wichtigsten Rat den ich Dir geben kann: auch leibliche Eltern sagen nicht immer das richtige und, sind manchmal auch so genervt. Lass Dich nicht von überzogenen Erwartungen verunsichern. Wenn Du krank bist bist Du krank und kannst gerade nicht. Alles andere wird sich im Zusammenleben noch finden.
Ich verstehe dich so gut. Mein Leben war vorher auch extrem frei und unabhängig und dann lernte ich jemanden mit Kind kennen. Grundsätzlich war ich da optimistisch, aber ich merke das ist einfach nicht meins. Der Junge hat vor allem Angst, kann sich nicht alleine beschäftigen und er entscheidet darüber was wir essen oder was wir machen. Mir fällt es schwer ein We oder auch im Urlaub mich darauf einzulassen.. Habe das Gefühl ich bin ein Sklave für ein fremdes Kind, mein Partner ist in der zeit auch nur mit dem Kurzen beschäftigt. Richtig Paar sind wir in der Zeit nicht.... du wirkst noch bemühter als ist, ich denke mir aber immer ich warte noch mal ab.. aber eigentlich will ich nicht immer da sein, wenn das Kind da ist...
Nicht aufgeben 😉
Wenn ich das schaffe, schaffst du das auch 😀 Und ich bin fest entschlossen es zu schaffen!
Aber ich kenne das auch nur zu gut. Anfangs war es ein ständiges "Platz machen" und zurückweichen vor dem Kind. Wollte das Kind auf dem Sofa gammeln, musste ich Platz machen, wollte es was im TV gucken - musste ich unterbrechen, egal was - wo das Kind war musste ich weg, wenn das Kind was wollte musste ich zurück stecken. Das war eine verdammt harte Zeit.
Aber wenigstens das könnten wir klären indem wir uns beide unsere Wahrnehmung geschildert haben.
Für Sie war das Alltag. Kleine Wohnung, schon lange allein erziehend, da gibt es kaum Platz für eigenes oder Privatsphäre.
Für mich war es der Horror, weil ich maximal niemals überhaupt etwas mit Kindern zu tun hatte.
Langsam lerne ich wie die Dinger ticken und was sie wollen und brauchen. Und es wird von Mal zu Mal besser.
Nur an meinem Nervenkostüm und an ein paar wichtigen Absprachen muss ich / müssen wir wohl noch Arbeiten, wie ich jetzt hier schon gelernt habe 😀