Hallo nochmal,
ich habe bereits Anfang Juni hier einen langen Eintrag verfasst und wollte mich für das zahlreiche Feedback und eure Erfahrungen bedanken. Es hat mich in meiner Meinung bestärkt.
Leider haben wir zuhause mit immer mehr Diskussionen zu kämpfen, da die berufliche Situation meines Mannes keine Ruhe findet.
Er wollte den Job in der Gastronomie aufgeben, da er nicht zufrieden war. Viele seiner Argumente kann ich vollends nachvollziehen, aber ich weiß auch, dass er sehr diskussionsfreudig ist. Viele Arbeitgeber stören sich anscheinend daran.
Im Juni hat er eine Umschulung begonnen, aber Ende Juli schon wieder abgebrochen. Argumentation: sprachliche Schwierigkeiten und die versprochenen Konditionen waren letztendlich doch nicht so wie gedacht.
Schön und gut, ich habe ihm gesagt, dass er jederzeit abbrechen kann, wenn es nicht das Richtige ist. Hat er schließlich auch gemacht und einen Job in einem Hotel angenommen, wo er bereits tätig war. Trotzdem ist er seit Tag 1 wieder nur am diskutieren, auch mit den Chefs. Jeden Tag rechne ich damit, dass er hinschmeißt.
Problem: wieder bin ich diejenige, die Schuld ist, weil ich nicht kompromissbereit bin mit ihm wegzuziehen. Aber je öfter ich das höre, desto mehr bleibe ich stur bei meiner Meinung nicht wegzuziehen. Hier ist meine Heimat, meine Familie, meine Freunde, unser Haus, die Familie meines Ex (Vater des älteren Kindes) und auch meine Arbeit. Letztere habe ich extra für uns im Betrieb meines Vaters angenommen, da ich ebenfalls Gastronomin war und nun eine sichere Alternative für unsere Familie gesucht habe. Ich kann dank meines Vaters arbeitstechnisch sämtliche Freiheiten genießen und auch die Kinder jederzeit mitbringen bzw. mir meine Arbeitszeit frei einteilen. Wo hat man das schon, wenn man Mutter mit zwei Kindern unter 6 Jahren ist? Außerdem möchte ich für Stabilität sorgen, besonders was unser Einkommen angeht.
Mein Mann wollte eine Therapie beginnen, ist nun aber wieder in der Position, dass er nicht derjenige ist, der etwas falsch macht.
Ich bin am verzweifeln und weiß nicht mehr, wie ich den Alltag überstehen soll. Es tut wieder gut hier ein paar freundliche Worte zu hören und selbst wenn das nicht der Fall sein sollte, ist das von der Seele schreiben schon ein guter Punkt.
Vielen Dank für euer Ohr.
Situation ist festgefahren
Ich teile deine Meinung.
Deinem Partner ist nicht zu helfen- wegziehen würde ich auf keinen Fall.
Ich würde ihm klar sagen, dass du dazu nichts mehr hören willst.
Er ist nicht mal ansatzweise dazu in der Lage, etwas durchzuziehen, warum also solltest du das Risiko eingehen und mit ihm wegziehen?
warum solltest du darüber überhaupt auch nur länger nachdenken?
Er ist ja mit ALLEM so unstet, wenn ich mich richtig erinnere.
frage dich bitte selbst, ob der Rest deines Lebens so aussehen soll.
Zumal ich eines immer noch nicht schnalle: der Vater deines ersten Kindes MUSS einem Umzug ja eh zustimmen.
Weiß dein jetziger Mann das? Wie argumentiert er denn da?
Sein letztes Argument: mein ältester Sohn wäre mir wichtiger als unser gemeinsames Kind, weil ich ihn mit als Grund nenne nicht gehen zu können. Wenn es nicht zum heulen wäre, wäre es schon sehr unterhaltsam.
Bisher gab es ja immer wieder Lichtblicke, dass es in die richtige Richtung geht. Dann haben wir auch alle eine mega schöne Zeit zusammen, aber diese Talfahrten werden immer mehr und intensiver. Ich suche mir gerade schon Hilfe, da ich eine Depression bei ihm vermute und ich Unterstützung für meine seelische Gesundheit brauche.
"Sein letztes Argument: mein ältester Sohn wäre mir wichtiger als unser gemeinsames Kind, weil ich ihn mit als Grund nenne nicht gehen zu können. "
Und so ne Schei*e hörst du dir tatsächlich an?
Darf ich mal fragen, warum?
Lass DU dich doch nicht krank machen von deinem Partner, der bereits krank ist. Warum mutest du dir das zu?
Auf KEINEN Fall für diesen Mann - der nichts zu bieten zu haben scheint (warum genau hast du ihn noch? Es hört sich schrecklich anstrengend an) deine Heimat und deine Sicherheit aufgeben.
Wäre es eine Option, dass er allein geht und sein Glück versucht?
Manchmal hilft es, wenn man nicht mehr den Alltag teilen muss. Vielleicht wäre das eine Option? Es klingt zum Glück nicht so, als wärst du auf ihn angewiesen.
Fernbeziehung? Könnte das funktionieren?
VG, mary
Es ist verdammt anstrengend, aber es kann halt auch verdammt schön sein.
Ich habe oben schon jemanden geantwortet, dass ich mir jetzt Hilfe suche bzgl. Umgang mit depressiven Partnern. Vielleicht finde ich wieder mehr Kraft diese miesen Tage zu überstehen bevor es zu gravierenden Lösungen kommen muss.