Hallo ihr Lieben🌸,
ich habe mich heute hier neu angemeldet, da ich nach 7 Jahren "Patchwork" nicht mehr so wirklich zurecht komme! Emotional regt mich das alles ziemlich auf und weiß nicht mehr weiter.
Mit meinem jetzigen Mann bin ich seit 7 Jahren zusammen und mittlerweile verheiratet. Mit seiner Ex-Freundin hat er eine Tochter, die ich damals mit 1,5 Jahren kennen und lieben gelernt habe. Da mein Mann eher der Wochenend-Papi ist, hat er in den letzten 7 Jahren viel verpasst. Ein weiterer Grund "warum", ist, dass der neue Partner der Kindesmutter (auch seit 7 Jahren zusammen), nicht möchte, dass sie weiterhin zum meinem Mann/Kindesvater Kontakt hält, da er der Meinung gewesen ist, dass man ehemalige Beziehungen nicht weiter pflegt, auch wenn man gemeinsame Kinder hat. Was gut ist, dass sie sich davon nicht hat beeinflussen lassen und darauf geachtet hat, dass mein Mann weiterhin seine Tochter sehen konnte, wann er wollte.
Mein Mann fragte fast täglich per SMS nach dem Befinden der Kleinen. Ihre Antworten waren Kurz und Knapp. Es gab keine Telefonate, Fotos sehr selten.
Sobald die Kleine bei uns gewesen ist, musste mein Mann Tagesberichte schreiben, Fotos schicken, Sprachnachrichten von der Kleinen und Telefonate. Es gab nie einen Anlass, dass man kein Vertrauen hätte aufbauen können zu meinem Mann, da er immer auf die Kleine gut aufgepasst hat und nie etwas passiert ist..
Leider gab es durch die Eifersucht, ihres neuen Partners, generell keinen Austausch wegen der Kleinen. Es wurden Anmeldungen für den Kindergarten vertuscht, sowie Kurs/-oder Vereinsanmeldungen, Aufführungen/Schulfeste ..Der Stiefvater hat sich auf eine respektlose Art die Vaterrolle an sich gerissen und alle Entscheidungen getroffen. Mein Mann konnte nichts machen, weil er zum Teil auch überhaupt nichts wusste. Sobald er auf sein Recht plädierte, was ihn verletzte, sauer machte, wurde die Mutter deren Tochter, wütend und hat das Ganze auf eine toxische Art auf sich bezogen und nie die Gefühle meines Mannes verstehen wollen. Mittlerweile hat auch sie Kinder mit dem Stiefvater.
Irgendwann habe ich den Kontakt zu der Mutter aufgenommen und haben uns ausgetauscht, in der Hoffnung, dass das ganze sich beruhigt und die Beiden einander besser verstehen können. Wir haben uns auch Privat getroffen. Mein Mann war einverstanden, nur ihr Freund nicht! Er machte ständig Probleme. Gemeinsame Treffen wurden von ihm untersagt.
Nun steht nächstes Jahr ein etwas größeres Fest an und da ich nicht wollte, dass zwei getrennte Feste gefeiert werden und mein Mann und seine Familie dabei sein "dürfen", habe ich mich durchgesetzt, dass wir uns zu viert zusammensetzen und über die Planung sprechen. Bei dem Gespräch, wo auch die Tochter meines Mannes dabei gewesen ist, haben wir gemerkt, dass der Stiefvater sich viel rausnimmt und oft betonen muss, wie gut er die Kleine kennt und welche Dinge ihm für sie vorschweben..
Kurz: Wir reden sehr viel mit der Kleinen! Der Austausch ist auf jeden Fall vorhanden..Wir haben letztes Jahr erfahren, dass der Stiefvater und die Mutter eine Zeit lang viel gestritten haben und die Kleine sich zu Hause nicht so wolfühlte. Mein Mann hatte auch da versucht vorsichtig zu vermitteln, da er sich Sorgen machte. Auch hier wurde der Spieß umgedreht und nach Fehlern gesucht, die er angeblich machen würde.
Auch haben wir bei der Planung des Festes festgestellt, dass sobald es um etwas ging, was die Kleine entscheiden hätte dürfen, sie immer ihren Stiefvater anschaute und gewartet hat, dass er etwas sagt. Mein Mann wurde als Vater nicht beachtet. Er hat sich immer mehr in den Hintergrund gehalten, da es ihn verletzte. Was ich nachvollziehen kann. Entweder man hält sich zurück oder man sagt seine Meinung, aber dann würde es wieder Streit geben. Das versucht er natürlich zu umgehen, da es ihm auch nur um seine Tochter geht.
Jetzt hatten wir sie gestern bei uns und sie erzählte, dass ihr Stiefvater ihr angeboten hätte, sie Papa zu nennen, sowie zu seiner Mutter "Oma". Ich fragte sie, ob sie das machen wollen würde, und sie meinte "Ich weiß es nicht." ..Sie möchte nie die Gefühle anderer verletzen und weiß nie, wie sie sich verhalten soll. (Zu dem Thema, gab es schon mal ein Streitgespräch am Telefon, vor einem halben Jahr, warf die Mutter meinem Mann vor, " Das er von Glück reden könnte, dass sie der Kleinen nicht beigebracht hat, den Stiefvater "Papa" zu nennen.)
...Normalerweise reagiert mein Mann nie so, aber er meinte gestern zu seiner Tochter "Das es ihn sehr traurig machen würde", wenn sie ihn so nennt. Da sie sich auch in der Vergangenheit viel über ihren Stiefvater beschwert hat und sie ihn abhängig von der Tagesform, "mal mag und mal nicht". Auch hatte sie uns erzählt, dass die Mutter sie wohl alleine zur Schule gehen lässt und zurück nach Hause. Und die Kindesmutter das mit meinem Mann ganz anders abgesprochen hat. Auch wurden Klassenarbeiten, die geschrieben wurden und gut benotet, nicht meinem Mann gezeigt..
Ich weiß nicht mehr, wie ich damit umgehen soll. Was ich meinem Mann raten soll, wie er sich verhalten soll. Da ich selber einfach nur noch wütend bin und mir die Kleine so Leid tut! ..
Was können wir noch machen..WIe sollen wir uns verhalten?
Lieben Dank, dass ihr mein halben Roman gelesen habt! Mich wurmt es einfach schon seit Jahren!
Liebste Grüße🐇
Leiblicher Vater wird ausgegrenzt
Guten Morgen Rosi, ich verstehe deine Bedenken und versuche meine Erfahrungen aus der Perspektive der Kindsmutter in einer ähnlichen Patchworkfamilie zu teilen .
Ich habe zwei Jungs, der Älteste ist fast 6 Jahre und der Jüngste 8 Monate.
Mit dem Vater des Ältesten war ich insgesamt nur knapp 2,5 Jahre zusammen, es war zu Beginn eine Fernbeziehung und als er zu mir und dem Kind gezogen ist, habe ich gemerkt, dass wir nicht zusammenleben können.
Kurz darauf hab ich meinen Mann kennen gelernt. Er hat meinen Sohn direkt ins Herz geschlossen und war schlecht auf den Kindsvater zu sprechen, weil es extrem lange gedauert hat, bis ein regelmäßiger Umgang etabliert war und der Kindsvater seine Arbeit und die Papa Wochenenden besser vereinbart hat. Noch heute holt teilweise die Oma den Kleinen ab, weil der Papa es nicht schafft.
Das fuchst meinen Mann (ebenfalls Italiener, hat auch eine Tochter in Italien) und er verlangt von mir härteres Vorgehen. Ich bin kein Typ für unnötigen Stress, daher habe ich mir nicht alles angenommen und mich an Gesetzen bzw. Einigungen von Familiengerichten orientiert. Ich versuche es also sehr korrekt zu machen. Das klappt mit dem Kindsvater weitestgehend, da vom seiner Seite auch nicht mehr kommt.
Mein Mann ist neidisch, dass das Kind und der Kindsvater theoretisch viel Zeit miteinander verbringen können und es nicht genutzt wird, wobei er seine Tochter nur 2x im Jahr sehen kann. Das ist allerdings nicht die Schuld des Kindsvaters und er ist ein ganz anderer Typ, nicht so familiär wie mein Mann.
Ich habe von Anfang an klar gemacht, dass mein Mann mit Vornamen angesprochen wird und nur der Kindsvater der Papa ist. Rutscht mal ein Papa raus, ist es nicht schlimm, aber er wird nicht dauerhaft so genannt. Mein Ältester weiß, dass es der Stiefpapa ist und sein kleiner Bruder ihn Papa nennen darf.
Es ist auf jeden Fall wichtig, dass ihr euren Weg findet. Versucht es so korrekt wie möglich zu machen. Wenn die Kleine bei euch ist, regelt vielleicht nur einen Anruf am Tag und andersrum vielleicht auch einen extra Anruf in der Woche. Der Stiefpapa darf sich nicht einmischen, wenn ihr alles korrekt macht. Wenn seine neue Familie bzw der Frieden durch euer Verhalten gefährdet wäre, OK. Aber nicht so. Daher empfehle ich euch eventuell eine neutrale Instanz, zum Beispiel Familienberatung oder Jugendamt. Die unterstützen bei der Etablierung von fairen Umgang.
Ich wünsche euch viel Erfolg und alles Gute
Das ist sehr lieb von dir! Vielen lieben Dank! ..Es ist halt ein Prozess in dem niemand reingeboren wurde oder man weiß, wie man sich verhalten soll. Deswegen finde ich den Austausch mit anderen so wichtig und richtig! Danke für deine ehrliche Meinung und deinen lieben Rat. 💕 Es ist manchmal so unglaublich kompliziert!
Ich kann dir ein Lied davon singen. Bei uns kommt noch eine anbahnende Depression meines Mannes hinzu und dies macht alles noch komplizierter als nötig. Aber wenn wir Frauen es nicht schaffen, wer dann . Ich schreibe hier auch meine Sorgen und bin froh, wenn ich auf offene Ohren stoße. Nächste Woche nehme ich einen Termin bei einer Familienberatung von der Caritas wahr und erhoffe mir etwas mehr Orientierung in dem ganzen Chaos. Vielleicht wäre das auch was für dich, auch wenn du nicht diejenige bist, die genau im Zentrum dieser Patchworkfamilie steht und am wenigsten darüber entscheiden kann. Aber du als Stiefmutti bist auch wichtig in diesem System und musst mit einem Mann und Vater leben.
Hi. Bin auch bonus mama. Und hier war es genauso. Das Ende von Lied ist das mein Mann als Papa gar nicht mehr wahr genommen wird. Weder km noch bk wollen wirklich noch Kontakt halten. Ich würde als Vater wenn es nach einem netten Gespräch nicht läuft gerichtlich dagegen vorgehen. Leider ist so ein Verhalten oft auch mit Manipulation von Kind verbunden. Wir haben seit diesem Jahr so gut wie keinen Kontakt mehr zum Kind … sehr traurig und schmerzlich
Darf ich fragen, wie alt das Kind jetzt ist? .. Das tut mir sehr Leid. Das ist für den Vater überhaupt nicht schön! Auch total schade..Ich hoffe, sein Kind findet nochmal zu ihm zurück. Nicht aufgeben.
Naja. Ab und zu kommt er noch aber ansonsten ist es nicht mehr so eng wie früher. Traurig. Papa klammert an dem was er hat aber Kind ist da ziemlich gleichgültig. Leider.
Ständig wird Umgang abgesagt oder gekürzt.
Hey!
Hat sich dein Mann schon beim Jugendamt gemeldet?
Gegen das Verhalten würde ich gerichtlich vorgehen lassen.
"Das es ihn sehr traurig machen würde" das geht gar nicht. Damit erpresst er seine Tochter emotional und zieht sie in die Konflikte der Erwachsenen mit rein. Das sollte euch klar sein.
Liebe Grüße
Schoko
Was soll man bei dem Verhalten gerichtlich machen? Wie stellst du dir das vor?
Ihr bezieht das Kind viel zu sehr ein. Sorry... die arme.
Auch ihr seid nicht besser.
Eure Situation gibt ein gemeinsames Fest eben nicht her. Warum nehmt ihr nicht die Gegebenheiten an?
Auch muss man den Ex nicht täglich über den Zustand des Kindes informieren. Natürlich auch dein Mann nicht, wenn die Kleine bei euch ist.
Ich würde mal sagen, dass deinem Mann und der Kindsmutter eine externe Beratung gut tun würde. Ohne Kind, ohne neue Partner nur die beiden. Und dann hält man eine Vereinbarung fest.
Welche Rechten, welche Pflichten hat man und das ganze nochmal von vorn. In den vergangenen Jahren hat wohl niemand was gelernt.
Ich finde alle Beteiligten machen viel falsch. Warum muss man sich zu viert mit dem Kind hinsetzen, wo es nur Spannungen gibt? Unmöglich.
Wieso Grätsch du noch rein und triffst dich mit der Mutter?
Ja der Stiefvater nimmt sich zuviel raus,aber die Mutter lässt es ja auch zu.
Alles was die Tochter betrifft sollten die Mutter und der Vater besprechen.
Die arme Tochter. Lieber 2 Feiern als ein verkrampftes gemeinsames.
Bei uns gab es eine Kommunion gemeinsam, weil man das ja so macht. Mein Stiefkind hat sich nicht getraut was zu sagen und nur die Mutter angeschaut, es war Stimmung wie auf einer Beerdigung. Alle waren froh, als es vorbei war. Warum muss sowas auf biegen und brechen sein?
Nehmt doch da den Druck raus.
Vermutlich wird sich das ganze in der Pupertät wieder entzerren. War bei uns auch so, mein Mann "durfte " da wieder Papa sein.
Also, dass die Feier zusammengefeiert wird, war unteranderem ein Wunsch von der Tochter meines Mannes. Zudem hatte sie sich schon öfters gewünscht, dass wir zusammen Unternehmungen machen, welche vom Stiefvater gecancelt wurden. Das Gespräch an sich war auch nicht verkrampft. Wir haben locker geplant und uns nicht angeschrien. -Natürlich fiel uns das Verhalten vom Stiefvater auf, weil er sich sehr in den Fokus stellte und wir da gemerkt haben, welche Einstellung er zu allem hat. Eine schlichte Beobachtung, kein offenen Vorwürfe bei Tisch.
Das die Kleine beim Gespräch mit dabei gewesen ist, fanden wir auch nicht so gut. Aber es ging wahrscheinlich, von der Mutter aus, auch darum, dass sie mitentscheiden darf, welches Essen usw. Es ist ja auch schön fürs Kind mitplanen zu können.
Und rein"grätschen" finde ich auch etwas fies ausgedrückt, da ich wenigstens versuche, eine anständige Kommunikation herzustellen, da mein Mann sich schwertut sich ausdrücken, da er in der Vergangenheit sich nie mitteilen durfte.. Sie hat schließlich auch den Kontakt zu mir gesucht, weil sie sich dankbar zeigen wollte, wie ich mit ihrer Tochter umgehe.
Es ist halt einfach ein allgemeines Problem, dass der Stiefvater auf "biegen und brechen" sich durchsetzen will. Ob jemand ähnliches durchlebt hat in einer ähnlichen Konstalltion, was man da raten kann. Keine Vorwürfe.
Hallo,
ich verstehe, dass die Situation für deinen Mann und dich schwierig ist. Da du aber im Eingangsbeitrag schriebst, dass dein Mann mehr so der "Wochenendpapa" sei, heißt das doch auch, dass das Mädchen nur an 2(?) Wochenenden im Monat bei euch ist, aber die große Mehrheit des Monats in Obhut von Mutter und Stiefvater verbringt. Da ist es doch nachvollziehbar, dass der Stiefvater im Alltag die Rolle des Vaters einnimmt - er lebt mit Mutter und Kind zusammen und ist daher automatisch in die Alltagsentscheidungen einbezogen und scheint sich um das Mädchen zu kümmern wie sein eigenes Kind. Das ist doch etwas sehr positives, aber natürlich schade für deinen Mann, dessen Rolle als "männlicher Haupterziehungsberechtigter" dadurch besetzt ist. Ich denke, es bleibt ihm nur, seine Rolle neu zu definieren; darauf zu bestehen, dass er in die wichtigen Entscheidungen miteinbezogen wird, aber sonst das beste aus der Wochenendpapa-Rolle zu machen. Schöne Dinge mit der Tochter zu erleben, die Wochenenden zum Highlight werden zu lassen, abseits vom Alltagsstress. Wie eine Userin vorher schon schrieb: spätestens in der Pubertät werden die Karten neu gemischt.