Hallo ihr lieben,
ich wende mich an euch, da ich dringend einen Rat brauche.
Mein Partner und ich sind seit knapp über einem Jahr zusammen. Er hat drei mehr oder weniger erwachsene Töchter wovon die Älteste schon alleine wohnt und arbeitet, die anderen beiden wohnen noch bei der Mutter (die Töchter sind 17, und 22 und 24).
Wir wohnen 5 Stunden von seiner ersten Familie weg. Die Töchter haben laufend versucht unsere Beziehung mit Lügen zu zerstören und zu torpedieren, zum Glück ohne Erfolg. Sie melden sich bei meinem Partner auch nur wenn sie Geld brauchen, er sie fahren soll oder sie etwas anderes von ihm brauchen.
Wir möchten heiraten und planen eine eigene Familie. Ich liebe meinen Partner sehr, er steht jedoch auf Kommando bei den Kindern auf der Matte, lässt sich einlullen und bemerkt das nicht einmal. Unsere Beziehung wird nicht akzeptiert und leidet unter der Situation sehr.
Um einen normalen Umgang zu finden waren wir bereits bei einer Beratungsstelle und uns wurde geraten uns vorerst nur gemeinsam mit den Kindern zu treffen. Das sie sozusagen mit mir konfrontiert sind wenn sie ihren Vater sehen wollen und auch realisieren, dass es uns nicht mehr getrennt gibt. Aber auch damit ein Umgang stattfindet und ein Kontakt entstehen kann. Ich bin auch immer noch dazu bereit dem ganzen unvoreingenommen zu begegnen, die Kinder wollen das allerdings nicht.
Wenn sich das Verhältnis mal normalisieren würde habe ich natürlich kein Problem, dass er sich auch alleine mit seinen Töchtern trifft.
Ich weiß nicht mehr was ich noch machen soll. An das Treffen mit den Kindern ausschließlich wenn ich dabei bin hat er sich nicht gehalten. Ich fühle mich daher sehr ausgegrenzt. Ich habe ihm auch gesagt, dass mich das sehr verletzt. Ich erwarte ja nicht, dass er den Kontakt zu den Kindern abbricht aber das er seinen Worten auch Taten folgen lässt und konsequent bleibt / Grenzen aufzeigt.
Ich bin sehr traurig das er es nicht schafft, die Situation mal „auszusitzen“. Er wurde seit unserer Beziehung kein einziges Mal gefragt wie es ihm geht, was er macht, wann man sich mal wieder sieht etc - meiner Meinung nach ein Zeichen das er ihnen egal ist.
Wie kann man mit der Situation am besten umgehen? Das Thema Kinder kann ja nicht wegignoriert werden. Er hätte gerne einen guten Umgang aber man kann ja nichts erzwingen….
Stiefkinder sabotieren Beziehung
Ich würde dir raten eurer Leben (relativ) unabhängig von den älteren Kindern zu planen.
Ihr wohnt 5 Sunden entfernt und die Kinder sind erwachsen. Bzw. fast Volljährig.
Da ist auch ein gewisses Loslassen angebracht.
Die "Kinder" wollen das vermutlich selber so.
Ich habe selber Kinder in diesem Alter und lebe auch Patchwork. Da ist es ähnlich. Meine erwachsenen Kinder kümmern sich hauptsächlich um ihre Angelegenheiten. Sind aber freundlich und höflich. Sie haben keinen Grund argwöhnisch zu sein oder das Gefühl ihnen würde irgendetwas weggenommen. Dann habe ich auch noch Kinder im Teenyalter, die beim Vater leben. Die werden zum Glück nicht aufgehetzt und leben ihr Leben ganz entspannt vor sich hin. Unsere Beziehung sabotieren tun sie in keinster Weise.
Sie wurden aber auch immer zur Höflichkeit und Zurückhaltung erzogen.
Seine pubertierenden Kinder verhalten sich offen ablehnend oder sind verunsichert im Umgang mit mir. Für die ist jeder erzwungene Kontakt Stress.
Ich vermute, weil sie so aufgehetzt sind und weil sie ein Leben lang dazu erzogen wurden argwöhnisch zu gucken wer mehr hat im Leben und wo Ungerechtigkeiten lauern könnten. Diese Aussagen stammen übrigens vom Papa selber, nicht von mir.
Er ist im Nachhinein sehr traurig darüber, dass seine Kinder so drauf sind.
Immer unglücklich, unzufrieden und gegenseitig am stänkern und kämpfen.
Diese Art von unterschiedlicher Familiendynamik spüren wir natürlich auch jetzt im Patchwork. Die einen fühlen sich bedroht, die anderen sind ganz entspannt.
Aber Kindern die sich bedroht fühlen noch extra auf die Pelle zu rücken macht meines Erachtens keinen Sinn, sondern verschärft das Problem nur.
Ich würde daher raten, lass deinem Mann und seinen Kindern die Wahl und eine Rückzugsmöglickeit.
Kommen sie zu euch ins Haus, bist du da. Möchten sie hingegen den Papa alleine treffen, fährt er zu ihnen oder sie treffen sich außerhalb.
Auch bei so Themen wie Heiraten, gemeinsame Feiern oder ein gemeinsames Baby bekommen würde ich ihnen eine Einladung zukommen lassen aber nicht bedrängen. Wer nicht kommen will, der muss nicht.
Meine Kinder aus erster Beziehung haben einen relativ engen Kontakt zum Halbgeschwisterchen und keinerlei Berührungsängste. Die Kinder meines Mannes hingegen ignorieren das Kind wo es geht.
Aber ich denke mir, Hauptsache sie quälen und schikanieren es nicht. Ignorieren ist noch legitim.
Und bei so erwachsenen Kindern wie in eurem Fall, werden die "Kinder" schon selber dahinter kommen ob dass so eine gute Masche ist. Sie grenzen ich dann nur selber aus. Vielleicht wollen sie das gar nicht und schwenken dann doch um.
Und bis dahin lass sie doch einfach ein paar Stunden alleine mit ihrem Papa sein, das nimmt dir nichts weg.
Wenn ihr so eine grosse Distanz habt, wie findet der Umgang denn statt? Kommen die Töchter zu euch? Oder trifft er sie in der alten Gegend?
Ich finde den Vorschlag, dass du immer präsent sein sollst, für alle Beteiligten Quatsch. Ich lebe selber im PW und ich bin froh, so wenig wie möglich mit dem Kind zu tun haben zu müssen.
Wenn dein Mann seine Töchter irgendwo trifft, musst du wahrlich nicht dabei sein. Ist doch krampfig für alle. Sollte der Umgang allerdings bei euch stattfinden und die Kinder haben absurde Forderungen, dass du die Wohnung verlassen musst oder ähnliches, muss dein Mann sich klar positionieren.
Ich frage mich auch gerade wie bei der Distanz von 5 Stunden solche Schwierigkeiten möglich sind.
Sobald man eine Patchwork Beziehung eingeht und der Partner Kinder hat muss man ja praktisch damit rechnen, dass Umgang zwischen dem Partner und den Kindern mindestens jedes zweite Wochenende besteht und der Partner daher aufgrund der Distanz auch weg ist und die Kinder nicht zu ihm kommen werden. Ich hätte da gar keine Lust permanent mitzufahren und meine Wochenenden unterwegs zu verbringen.
In dem Alter kann ich mir auch kaum vorstellen, dass die Mädels selbst Lust haben mal am Wochenende zu euch zu kommen. Da wollen die einfach ihr Umfeld, ihre Freunde und naja der Papa soll halt auch mal da sein um zu fahren, mit ihm vertraute Gespräche zu führen (Was sind die Probleme? Wünsche? Bedürfnisse? Hat man nen Freund etc. - man öffnet sich doch nicht, wenn da noch eine Person mit dabei ist …. )
Ich denke je weniger die Kinder dich als Bedrohung wahrnehmen und das Gefühl haben, du könntest Einfluss auf deinen Partner nehmen bzw. Zeit die er mit seinen Kindern verbringen würde, wegnehmen, desto weniger betrachten sie dich als Feindbild… . Ich glaube ich würde meinen Partner einfach sehr regelmäßig zu den Kindern schicken auch wenn es letztlich mehr Aufwand für die Fahrt bedeutet als die Zeit die er tatsächlich dort ist aber manchmal tut halt auch zwischendurch mal persönlich reden mit den Papa und den Kaffee dabei trinken auch richtig gut und einfach das Gefühl zu haben er ist regelmäßig als Ansprechpartner vor Ort… Eigentlich ist man ja im Abnabelungsprozess und möchte gar nicht rund um die Uhr betreut werden aber ich denke das Gefühl der Sicherheit, da ist jemand auf den man sich im Zweifel verlassen kann und der im Fall, dass ich was brauche / mich schlecht fühle für mich da ist, ist schon wichtig zu haben in dem Alter.
Besteht die Distanz von 5 Stunden schon seit der Trennung oder seit ihr beide zusammen seid? Wie lange sind die Eltern getrennt?
Prinzipiell kann ich verstehen dass es dich belastet wie die Kinder mit ihrem Vater umgehen. Aber ich würde mich da wirklich raus halten. Du bist ja auch bei den Umgängen alleine nicht dabei. Du weißt nicht wie der Vater und die Mutter damals in der Trennungsphase alles mit den Mädels aufgearbeitet haben etc. Du weißt nicht wie er jetzt mit ihnen umgeht wenn du nicht dabei bist.
Falls der Vater nach der Trennung lange Single war und er schon immer gesprungen ist wenn sie ihn gebraucht haben sind sie es eventuell so gewohnt. Damit will ich nicht sagen dass es richtig ist. Aber dann hat er das so eingeführt. Und wenn sich dann quasi alles ändert für sie wenn du kommst ist klar dass sie das dann auf dich beziehen.
Ich finde den Tipp dass du immer dabei bist auch nicht gut. Gerade weil du doch recht negativ klingst. Gib Vater und Töchtern den Raum. Und es ist sein Job hier Grenzen zu ziehen. Er ist ein erwachsener Mann. Er sollte selber Regeln können wie seine Töchter mit ihm umgehen. Wenn du dich zu sehr einmischt bist du am Schluss nur die böse Neue.
Beim Thema Patchwork hast du doch echt den Jackpot, Kinder sind sowohl erwachsen und leben zudem weiter weg.
Du wirst glücklich werden, wenn du in die Akzeptanzhaltung gehst, du musst akzeptieren dass die Kinder dich nicht mögen und kein Interesse an Kontakt mit dir haben. Das ist auch okay, sie haben dich schließlich nicht ausgesucht.
Halte dich zurück, lass den Partner die Kids alleine treffen. Du kannst ihnen ja einmal mitteilen, dass du offen dafür bist, falls sie mal interesse haben.
„Wenn sich das Verhältnis mal normalisieren würde habe ich natürlich kein Problem, dass er sich auch alleine mit seinen Töchtern trifft.“
Tut mir leid, das sagen zu müssen - aber du solltest auch so keine Probleme damit haben, wenn er seine Kinder trifft, auch wenn die dich nicht mögen und das Verhältnis sich nicht normalisiert. Es geht dich außerdem schlicht und ergreifend nichts an, wie sich dein Partner von seinen Kindern behandeln lässt. Ich nehme an, du hast ihn mehr als einmal drauf angesprochen und „gewarnt“, mehr kannst du nicht tun. Wenn er verletzt wird ist das allein sein Problem. Ich kann verstehen, dass einen das sehr bedrücken kann, wenn andere Menschen den Partner so behandeln und er sich auch noch so behandeln lässt - aber da bist du leider machtlos.
Akzeptiere, dass ihr niemals glücklich als fünfköpfige Familie Zeit miteinander verbringen werdet und du wirst zufrieden und glücklich werden 🍀
Die Kinder sind Erwachsen und wohnen weit weg. DAs ist Thema deines Mannes und muss dich gar nciht interessieren. Mit der Vorgabe mitzugehen zu den Treffen (finde ich unmöglich) wird doch der Ärger nur geschürt. Diese Menschen haben ein Recht keinen KOntakt zu dir zu wollen.
Dich kann das interessieren, was deine Beziehung betrifft. ABer mitreden kannst du auch hier nur bedingt, denn dein Mann ist ja auch ein eigenständiger Mensch. Du kannst ihm sagen, dass du den Eindruck hast, ihm geht es nicht gut, wie die Kontaktaufnahme seiner Kinder läuft. (wo fährt er sie überhaupt hin,..ihr wohnt doh so weit weg). Dann kann es passieren, dass er was ändern will...du kannst ihn bestärken. Oder es kann passieren dass er nichts ändern will..dann kannst du überlegen, ob du dir anhörst, wenn er jammert, oder du ihm sagst, dass du das Thema nciht mehr hören magst. wEil es schlimm ist und dir leidtut, aber er ja nichts ändern will, dann muss er hinnehmen was ist.
Wichtig ist, dass zwischen dir und deinem Mann Vertrauen herrscht...nämlich, dass es ihm gelingt nicht über dich herzuziehenb bei den Treffen und er den Kindern am BEsten sagt "Kinder wir genießen heute unsern Tag, ich weiß ihr mögt die XY nicht, müsst ihr nicht, lasst uns einfach nicht über meine Beziehung reden. Es ist meine BEziehung und ich bin glücklich."
Ebenso wäre es eigentlich seine Aufgabe dich in deine Grenzen zu weisen und zu Hause zu lassen und zu verbitten, dass du ihm vorschreibst, wie die Treffen auszusehen haben. Wie soll auch etwas Positives entstehen, wenn du dabei bist? Sie mögen dich nicht, du magst sie nicht, du hast keinen Bock auf sie und sie erst Recht nicht auf dich.
Zuerst möchte ich mich für eure ganzen Nachrichten bedanken! 🙏🏻
Ich habe versucht mich ganz rauszuhalten und auch mehrfach gesagt, dass die Kinder zu ihm gehören - mich das aber direkt nichts angeht.
Mein Partner legt aber großen Wert darauf alles mit mir zu teilen und das finde ich grds. auch gut. Ich habe ihm jedoch auch schon gesagt, dass es alleine seine Entscheidung ist wie er sich da verhält und den Kontakt pflegt / sich behandeln lässt. Ich wäre zwar offen für ein gemeinsames Treffen - wann auch immer. Muss ist es aber natürlich keines. Ich finde es einfach schade, dass ich kategorisch abgelehnt werde und die Kinder dem Vater nicht gönnen das er wieder glücklich ist.
Um auf ein paar eurer Fragen einzugehen. Mein Partner ist knapp über ein Jahr getrennt und er ist auch schon die 5 Stunden zu den Kindern gefahren um eines zur Fahrschule oder zum reiten zu fahren - nur, weil die Mutter keinen Bock hatte. Gewertschätzt wurde das Ganze leider nicht.
Lange Rede kurzer Sinn - Ich werde mein Bestes geben und versuchen euren Rat zu befolgen. Ich halte mich so gut es geht raus, dann darf er mich aber diesbezüglich nicht mehr um Rat fragen - meine Meinung dazu kennt er ja eigentlich eh. Dann wird es denke ich eher in die Richtung laufen, dass er die Thematik für sich alleine klären muss.
Vertrauen habe ich zu meinem Partner grenzenlos und ich bin in meiner Beziehung mit ihm sehr glücklich, deshalb denke ich auch, dass wir hier noch den richtigen Weg finden werden.
>>Mein Partner ist knapp über ein Jahr getrennt und er ist auch schon die 5 Stunden zu den Kindern gefahren um eines zur Fahrschule oder zum reiten zu fahren - nur, weil die Mutter keinen Bock hatte.<<
Dein Partner lässt nach der Trennung eine Distanz von 5 Stunden entstehen. Damit wälzt er alles alltägliche auf seine Ex ab. Soll die halt zusehen wie sie zurechtzukommt oder wie? Da hat er es sich ganz schön einfach gemacht. Für einen Orden reicht das nicht, wenn er sich mal einbringt.
Um ehrlich zu sein, dachte ich die Trennung wäre länger her als ein Jahr. Da du bereits von gemeinsamen Kindern sprichst. Deshalb revidiere ich meine Antworten ein bisschen, ihr erwartet zuviel, zu schnell, in zu kurzer Zeit.
Warum wurde denn die Distanz von 5 Stunden geschaffen? Und wann? Hat dein Partner lange genug gewartet und war nach der Trennung für die Kinder da?
Und wann hat er von dir erzählt? Hat er da die Trauerphase der Kinder abgewartet?
Auch wenn die Kinder schon sehr groß sind. Auch sie trauern und sie haben eine trauernde Mutter für die sie da sein mussten. Wie viel Unterstützung war der Vater in der Zeit? Wie sensibel ist er mit dem Thema umgegangen?
Eventuell brauchen die 4 eher noch viel Zeit ohne dich um zu reden und zu trauern. Ich war damals auch diejenige von der die Trennung ausging. Das tut schon auch weh seine Kinder leiden zu sehen und ich hab mir auch den ein oder anderen Vorwurf anhören dürfen. Das ist normal. Da muss man aber durch und dann eher noch mehr für die Kinder da sein und noch mehr reden und vor allem zuhören. Und eher die Nähe suchen statt Distanz zu schaffen.
Mich würde interessieren ob dein Partner damals die Beziehung beendet hat oder die Mutter der Kinder.
Bei uns ist es so, dass die Mutter die Beziehung beendet hat und quasi ohne Übergang in die neue Beziehung ist und die Kinder auch von Tag 1 an voll involviert waren. Sprich: mein Mann war das A und der Neue wurde gehyped ohne Ende.
Meine Stieftochter hat den Mann von Anfang an gehasst und je älter sie wurde, umso deutlicher hat sie das auch gezeigt.