Hallo ihr Lieben,
ich benötige mal die eine oder andere Meinung, da ich mir in den letzten Tagen meine Gedanken zerreiße.
Mein Partner hat einen ,, nicht leiblichen,, aber so gefühlten Sohn der ist 9 Jahre alt und wohnt ca 300 Km weit entfernt und wir holen ihn alle zwei bis drei Wochen zu uns.
Jetzt stehen die Sommerferien an und wenn unsere beginnen sind wir fast in der Halbzeit und seine letzten 3 Wochen sind angebrochen.
Der Kleine wird dieses Jahr (netterweise mit Oma abgesprochen) seine letzten 3 Wochen zu uns kommen.
Erstmal wird er eine Woche bei Oma verbringen (da mein Mann keinen Urlaub hat) und dann zwei Wochen zu uns kommen.
In dieser Zeit und im besten Fall (kann ja immer vorher mal was sein) wird auch unsere Tochter per medizinisch notwendigen Kaiserschnitt geboren und ich fühle mich restlos übergangen.
Es ist nicht böse gemeint und dennoch möchte ich gerne nach dem Krankenhausaufenthalt in Ruhe Zuhause ankommen.
Ich möchte gerne stillen ohne mich vor dem Großen verstecken zu müssen.
Mein Partner möchte seine Tochter auch kennenlernen und nicht jeden Tag was unternehmen müssen weil dem Großen sonst die Langeweile hier plagt .
Unser Kleinster fährt mit seiner Tante eine Woche nach Holland aber der Große möchte einfach nicht zur Oma wenn Papa Urlaub hat, er möchte mit seinem Papa was unternehmen. Das ist für mich auch durchaus nachvollziehbar!
Aber ich glaube, was mich wirklich stört ist, dass ich mich in meiner Privatsphäre nach der Geburt beraubt fühle und ich nur die Wahl habe, meine eigenen Gefühle zu übergehen um das Kind nicht zu enttäuschen.
Ich fühle mich schlecht, weil dieser Wunsch nach Privatsphäre mehr überwiegt als das Gefühl zu sagen, Hey der Große gehört auch zu uns, wir machen das schon irgendwie....
Ich hoffe ihr habt eine Meinung für mich.
Einen schönen Tag Euch
Bin ich zu egoistisch ?
Ich verstehe nicht ganz, dein Partner möchte eigentlich auch nicht dass der Junge für 3 Wochen kommt aber er kommt trotzdem oder wie ?
Und ihr müsst dann auch 300km fahren? Wenn dem so ist, und es ist nicht mal sein leiblicher Sohn, kann ich schon verstehen…
Dennoch würde ich, wenn das Kind so gerne bei euch sein möchte, akzeptieren, aber deine persönlichen Wochenbetwünsche mit deinem Partner sehr gut besprechen. In dem Alter des Kindes sollte er auch schon verstehen, dass er vielleicht im Garten/in einem anderen Raum solange spielt, wenn du stillst.
Man darf nur leibliche Kinder lieben wie ein eigenes Kind? Na das erzähle mal den Bonuselter, Adoptiveltern und Pflegeeltern usw. Absolut unpassend so eine Einstellung!
Nein, ich finde es nicht egoistisch.
Kaiserschnitt und Wochenbett empfinde ich als intim und als etwas, in der es nach der Mutter und dem Neugeborenen gehen sollte. Sie sind in dem Moment im Familiensystem die schwächsten Glieder und ihre Bedürfnisse werden so häufig in dieser sensiblen Zeit übergangen.
Ach, und deine leiblichen Kinder würdest du dann in den sechs Wochen auch vor die Tür setzen oder was? So ein Blödsinn.
Sinnerfassendes Lesen gehört nicht zu deinen Kernkompetenzen, oder?
Ich kann dich auch vollkommen verstehen, nach einer Kaiserschnittentbindung im Wochenbett würde ich auch nicht gerne so lange Besuch da haben. Das hat dein Mann aber auch wirklich ungünstig gelegt mit dem Umgang, denn der Kaiserschnitt ist ja nun echt planbar und der Umgang auch. Könnte man die Umgangswochen noch tauschen?
Ansonsten tust du mir wirklich leid, dann kannst du wohl zum Stillen und Ausruhen nur Ausweichen. Und ich gebe dir auch recht, dass das überhaupt nicht vergleichbar ist mit Geschwisterkindern in einer Kernfamilie, der Junge ist ein paar Wochen pro Jahr da, das ist Besuch!
Das ist keineswegs egoistisch! Vom Stillen einmal abgesehen kommen auf dich kurze Nächte zu, vielleicht Schmerzen, im ungünstigsten Fall Wochenbettdepression oder Babyblues, du musst dich um das schon vorhandene Kind kümmern, damit dieses nicht eifersüchtig wird, vielleicht ist euer Baby sogar nicht ganz gesund, und ihr müsst ständig zum Kinderarzt...
Für den gefühlten Sohn deines Mannes ist es natürlich blöd gelaufen, dass du grad in den Ferien dein Baby bekommst, aber das hast du dir ja auch nicht ausgesucht. Man kann ja nicht jedes Mal beim Sex absprechen: "Heute verhüten wir, in 9 Monaten könnte Kevins erster Schultag sein" oder "Was, wenn ich schwanger werde, dann die Oma stirbt und ich wegen der Entbindung nicht zur Beerdigung kann?"
So gemein das auch klingt, ich würde versuchen, den Jungen, gerade, weil es nicht das leibliche Kind deines Mannes ist, "auszuladen" und den Besuch irgendwann nachzuholen, etwa in den Herbstferien. Das Baby ist hier ein guter Grund und keine blöde Ausrede.
Nee ich finde dich nicht egoistisch.
Würde ich mit KV noch ein GK bekommen, würde BK auch nicht im Wochenbett zu uns kommen.
Kann ja jeder sehen wie er will, aber in meinem Fall ist BK ein Besucher und Besuch würde ich nur empfangen wenn ich dann dazu bereit bin und dann auch nur für kurze Zeit und nicht Stundenlang.
Klar in eurem Fall ist es echt ungünstig, dass die Geburt genau auf die Zeit des KS trifft.
Wurden die Ferien vor dem KS geplant?
Aber auch dann, ungewöhnliche Umstände erfordern ungewöhnliche Maßnahmen.
Und eine Geburt ist nun mal was nicht alltägliches.
Klar, bei manchen ist das miteinander mit BK toll und man spürt keinen Unterschied zu einer normalen Familie.
Sollte Frau sich aber uas irgendwelchen Gründen unwohl fühlen, würde ich persönlich darauf bestehen das der Umgang verschoben / verlegt / verkürzt wird.
Eben so wie es körperlich sowie mental der Frau passt, die gerade das Kind bekommen hat.
Denn diese hat mit dem eigenen Körper, Hormonen und Baby genug zu tun und in der ersten Zeit (Tage oder Wochen) hat halt sie allein das Recht zu bestimmen.
Ich weikß das viele hier das anders sehen und jetzt schreien "das arme Kind", mir egal.
Würde der Mann aufgeschnitten werden und selber sowas durchmachnen wie eine Geburt, würde dieser wahrscheinlich nur jammernd rumliegen und den "sterbenden Schwan" miemen.
Ich sag nur "Männerschnupfen".
Also mach dir keinen Kopf, DU entscheidest was du möchtest und was du erträgst. Denn jeder Mensch / Körper ist anders und reagiert anders
Da muss das Kind durch.
Ich weiss noch, ich wollte im Grundschulalter mal bei meiner besten Freundin übernachten. Am frühen Nachmittag ging es ihr nicht gut, also fuhr die Mutter erst mit uns zum Arzt (sie hatte, wie er feststellte, irgendeine Kinderkrankheit, weiss nicht mehr, welche) und dann mich nach Hause.
Klar war ich enttäuscht, aber ich war weder sauer auf meine Freundin, die ja nichts dafür konnte, noch auf ihre Mutter, deren Entscheidung, mich nach Hause zu bringen, ja die einzig richtige war.
Wir haben die Sache dann nachgeholt, als meine Freundin wieder gesund war, wir hatten Spass und es war alles bestens.
Ich würde es klar kommunizieren das du das nicht möchtest und es akzeptiert wird. In dieser zeit soll es sich nur um die Kern-Familie gehen.
Wie ich dieses Wort "liebe"!! Kernfamilie!
Das habe ich erst hier bei Urbia kennengelernt!
Wenn man also heiratet und Kinder bekommt, hat man quasi eine neue Familie, die über allem steht??
Unfassbar egoistisch und sehr traurig!
Meine Eltern, Schwester und Schwiegereltern sind genauso meine Familie wie mein Mann und Kind!!
Der Junge ist nur einige Male im Jahr bei der TE zu Besuch.
Da kann kein wirkliches familiäres Verhältnis entstehen.
Der Verwandtschaftsgrad ist hierbei doch gar nicht entscheidend.