Von Alleinerziehend zu Patchwork. Gedanken, Gefühle, vllt eure Geschichte?

Hallo ihr lieben ,ich bin alleinerziehende von zwei Mädels .
Die beiden sind dauerhaft bei mir , es gibt keine Betreuungsregelung.

Dezent ist in meinem Hinterkopf der Gedanke das ich gerne i.wann noch ein Kind hätte.
Bin jetzt 32 und habe leider noch keinen Mann fürs Leben gefunden .
Natürlich kommen jetzt Gedanken wie , werde ich den richtigen noch finden, kann er meine kinder aktzeptieren ,will er evtl dann auch noch ein Kind mit mir .. oder stehe ich am ende dann wieder alleine da.

Der Wunsch nach dritten Kind ist schon da ,
Meine beiden haben einen Altersunterschied von vielen Jahren und es wäre toll wenn dann das nächste nicht so weit weg ist vom jüngsten..
Aber ich kann nicht immer auf Unterstüzung von Freunden und Familie bauen .. hätte auch gerne einen Partner , eine Familie . Ich liebe meine Mädels aber gerne hätte ich einen Mann und ggf auch Art Vater in unseren leben ...

Wie habt ihr gemerkt , dass ihr diesmal den richtigen Partner habt und die Angst überwunden doch wiede alleine da zustehen ..
Wann habt ihr euren Partner gefunden , wie funktioniert das Leben in eurer Patchworkfamilie?

Freu mich auf eure Erfahrungen etc .

LG Panda-Mama

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Ich glaube dass du deine Erwartungen generell an Patchwork ziemlich runterschrauben solltest.
So wie du es dir vorstellst, wird es höchstwahrscheinlich nicht laufen.
Und ich denke man sollte sich aufjedenfall Zeit lassen bevor man Thema Schwangerschaft angeht, mindestens 3-4 Jahre damit die Beziehung gefestigt ist.
Ansonsten wäre natürlich noch relevant warum deine alten Beziehungen auseinander gegangen sind, ob du das aufgearbeitet hast, ob du alte evtl ungesunde Beziehungsmuster durchbrochen hast etc.

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Huhu,

meinen LG habe ich per Zufall gefunden 🤣 bzw. kannte ich ihn vom sehen aus der KiTa.

Ich brauchte eine neue Spülmaschine, alleinerziehend mit eingeschränktem Budget, habe eine bei Kleinanzeigen damals gefunden. Ihn angeschrieben, dahin, Tür auf und *BÄM* stand ich da wie ein 15j. Teenager 🤣

2 Tassen Kaffee später, eine Verhandlung über den Kaufpreis hatte ich ihn schon soweit das er mir die Spülmaschine bringt und einbaut 😍

Das alles ist nun über 9 Jahre her, zusätzlich zur Spülmaschine bekam ich also meinen LG, 2 Hunde, eine BT ....

Und es sei noch gesagt. ICH WOLLTE GAR KEINEN NEUEN PARTNER 🤣🤣🤣

Liebe Grüße

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Hallo, ich hatte meinen Partner auch eher durch Zufall kennengelernt. Wir haben es auch sehr langsam angehen lassen und haben uns auf neutralem Boden mit den Kindern getroffen. Das beschnuppern lief sehr gut. Darauf hin haben wir uns entschlossen es zu versuchen. Unsere Kinder sind in einem Alter aber unterschiedlich wie Tag und Nacht. Seine ist eher ruhig und meine ein halber Junge. Dementsprechend sehr aktiv. Es hat ein dreiviertel Jahr gut geklappt. Dann kamen Schwierigkeiten mit den Kindern. Seine Tochter wollte nicht mehr mit meiner spielen. Meine ist ihm sehr frech gegenüber geworden. Das Ende vom Lied? Er hat sich für eine Trennung entschieden. Ihm ist es zu stressig. Auch wenn ich die perfekte Frau wäre, er kommt mit meinem Kind nicht so richtig zurecht. Ich kann es zwar bis heute nicht verstehen aber auch so kann es gehen.

Man bekommt keinen100% Sicherheit. Noch ein Kind sollte gut überlegt und von beiden gewollt sein. Bei uns war es geklärt,das wir keine mehr wollen.

Für mich ist es der Mann fürs Leben. Mal sehen wie es ohne ihn die nächste Zeit wird.

Ich denke du findest deinen Deckel. Unverhofft kommt oft. Und du hast doch zwei wundervollen Kinder. Warum dann darauf unbedingt drängen.

Liebe Grüße

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Hallo,

ich war vom 1. bis zum 4. Lj meines Sohnes alleinerziehend. Ich hatte die Schnauze von Männern voll und habe mich (mit Hilfe einer Therapie) darauf konzentriert, was ich möchte, nicht möchte und warum ich immer auf psychisch kranke Männer fliege.... Nebenher hab ich noch 30 Stunden gearbeitet und mich um Kind und Hund gekümmert. ich war damals Mitte 30.
Eine Freundin von mir hat bei uns geschlafen und abends in einem Dating-Portal rumgestöbert. Ich hab dann mal mitgeschaut und einen netten jungen Mann, welcher in der Nähe wohnte gesehen. Wir haben mich am nächsten Tag dort angemeldet und ich hab ihm ein Hallo geschickt. Zwei Abende drauf haben wir telefoniert - 8 Stunden lang, ich bin dann direkt vom Telefonat morgens zur Arbeit :-). Zwei Tage später habe ich ihn vom Zug abgeholt (er hatte noch seine Eltern besucht),und ihn mit zu mir genommen. Mein Sohn war ja bei mir daheim, mein Exmann hat babygesittet. Nach drei Wochen haben wir uns eine gemeinsame Wohnung gesucht... Das war vor über 16 Jahren. Wir haben mittlerweile noch einen gemeinsamen Sohn, zwei Dauerpflegekinder, drei Hunde, zwei Katzen und meist noch ein Besucherkind.
In unserem Telefonat waren wir beide gnadenlos ehrlich. Haben ganz deutlich gesagt, was wir uns vorstellen, was wir nicht akzeptieren können und welche Werte uns wichtig sind.
Wir haben uns in den 16 Jahren noch nie gestritten und er ist immer noch mein Traummann.
Aus heutiger Sicht kann ich über unseren Beginn nur den Kopf schütteln, allerdings hat einfach alles gepasst und hat sich sehr einfach und richtig angefühlt.
Patchwork war kein Problem, mein Exmann ist ein vernünftiger Mensch und war sehr froh, dass unser gemeinsamer Sohn einen so tollen sozialen Papa gefunden hat und ich so glücklich war.
Sowohl mein Mann als auch ich sind sehr tolerant und regen uns nicht über jede Kleinigkeit auf und wir lieben beide Kinder und wollten beide eine große Familie. Für uns beide spielte es nie eine Rolle, ob diese mit uns genetisch verwandt sind.

Liebe Grüße und alles Gute für eine tolle Zukunft :-)

Delenn

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Um ehrlich zu sein, würde ich Patchwork nie wieder eingehen. Es sei denn die Kinder sind erwachsen.
Nur einen Mann, der keine Kinder hat, bzw er sie nur mal sporadisch zu besuchen bei sich hat und mal zu Ausflügen sieht. -ja solche gibt es wirklich und das nicht wenig.
Alles darüber hinaus würde ich nie wieder eingehen. Zumindest nicht in einem gemeinsamen Haushalt. Aber auch das hätte keine Zukunft, so lasse ich es lieber gleich bleiben.
Das hat sehr viele Gründe.

-ex Partnerin mischt sich ständig ein bzw. Macht nur Theater und Drama, fordert ständig irgendwas
-Patch Kinder miteinander verbinden kann nur schief gehen
-Kinder leben meist in 2 verschiedenen Familiensystemen da ist Streit und Stress vorprogrammiert
-Unstimmigkeiten und Erziehung ist ein großes Thema
-alltagsorganisation etc. belastend
-sobald ein „neues“ gemeinsames Kind dazu kommt verändert sich alles nochmal grundlegend und macht alles noch schlimmer als es vorher schon war

Usw…Kurzfassung:

Unzufriedenheit/Anspannung/Stress und Streit!
Nachdem die Euphorische Phase vorbei war und der Alltag einkehrte, wünschte ich mir mein „altes“ friedliches Leben zurück.

Das sind lediglich meine eigenen Erfahrungen..kann auch gut laufen aber auf langer Sicht hielten bisher keine Patchworkkonstrukte und gingen an irgendwas kaputt. Jedenfalls alle die ich kenne. Das längste waren 6 und 13 Jahre.

Ein Tipp kann ich dir geben, wenn du einen Mann mit Kindern kennenlernst und den toll findest.
Schaue woran die ex Beziehung mit Kindern kaputt ging.
Wie ist das Verhältnis zwischen ihm, der ex und den Kindern? Das wird dir Aufschluss über die Dynamik geben. Bei Konfliktreicher und Drama Atmosphäre rate ich dir davon ab, was mit ihm anzufangen.

Bearbeitet von Inaktiv
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Ich bin verwitwet und war dadurch schon vor der Geburt meines Sohnes allein.
Mein ganzes Leben bestand eigentlich nur aus ihm und der Arbeit. Corona hat es zusätzlich erschwert, irgendwelche Sozialkontakte zu haben.
Da war dann dieser Mann, der seine Tochter bei der gleichen Tagesmutter hatte. Irgendwann haben wir herausgefunden, dass wir beide alleinerziehend sind und haben uns darüber sozusagen verbrüdert. Unsere Kinder haben sich gut verstanden, also haben wir angefangen, uns gegenseitig zu unterstützen (Babysitting bei Arztterminen und so was). Daraus ist eine Freundschaft entstanden und wir haben auch einfach viel zu viert gemacht. Daraus wurde dann mehr.

Der Anfang war holprig, weil vor allem ich unfassbare Angst hatte. Ihn hat aber auch viel besorgt.
Wir haben sehr viel geredet, bevor wir überhaupt zusammengekommen sind. Darüber, was für uns Erwachsene in der Partnerschaft wichtig ist, was für unsere Kinder wichtig ist und was uns Sorgen macht (seine Trennung, der Tod meines Mannes und dass ich ihn natürlich immer noch liebe). Wir haben es dann doch ausprobiert.
Es war herausfordernd, weil zwischen Arbeit und Kindern nicht viel Zeit für uns blieb. Unter der Woche sowieso und seine Tochter hat regelmäßig ihre Mama-Wochenenden.
Deshalb haben wir ziemlich bald über ein zusammenziehen geredet, einfach, weil es uns pragmatischer erschien.

Ich bin dann ungeplant schwanger geworden. Wir haben uns zwar beide über ein weiteres Kind gefreut und hätten das wahrscheinlich irgendwann eh angesprochen, aber nicht so früh. Wir waren erst etwas mehr als ein halbes Jahr zusammen.
Aber wir sind dann zusammengezogen. Auch das war herausfordernd, weil wir ja beide auch einen Alltag ohne den anderen hatten und uns erst mal alle aneinander gewöhnen mussten.

Aber es hat funktioniert. Und es funktioniert bis jetzt.
Wir sind seit 1,5 Jahren zusammen, unsere beiden Großen sind 3,5 Jahre alt, unser gemeinsamer Sohn ist im April geboren.

Aber es ist nicht so, als wären wir eine normale fünfköpfige Familie.
Wir sind irgendwie 7-köpfig.
Mein Mann spielt immer noch eine Rolle. Wir gehen zum Friedhof, ich erzähle meinem Sohn viel von ihm. Prinzipiell unterstützt mein Partner das, aber manchmal wird es ihm auch zu viel. Vor allem, als seine Tochter dann mal gesagt hat, dass sie zu „Papa *Name*“ auf den Friedhof gehen.
Seine Tochter ist jedes zweite Wochenende und regelmäßig in den Ferien bei ihrer Mutter. Und manchmal wünschte ich (wir beide), dass es da keinen Kontakt mehr gäbe. Aber um ihretwillen ist es uns natürlich wichtig! Es zerreißt uns oft die Pläne. Und auch die Mutter hat ein Wörtchen bei der Erziehung mitzureden.
Von Erzählungen von anderen her würde ich sagen, dass wir ziemliches Glück haben und die Mutter relativ zurückhaltend ist, aber es ist trotzdem immer wieder ein Eingriff von „außen“.
Und ja, es macht einen Unterschied, ob man leibliche Mutter oder Vater ist, oder „Extramama“ oder „Extrapapa“ (so nennt meine „Extratochter“ es).

Bei Feiern ist es noch komplizierter. Es gibt so viel Großeltern, Onkel und Tanten, die Anspruch auf die Kinder erheben. Alles ganz normal und überhaupt nicht übergriffig, aber es sind viele Menschen und irgendwie ist es für sie manchmal komisch, aufeinander zu treffen.

Mehr Zeit hätte uns sicher nicht geschadet.