Wir könnten so eine glückliche Patchworkfamilie sein...

Ich benötige Eure Meinungen/Erfahrungen, denn ich bin mittlerweile mit meinem Latein ziemlich am Ende.

Mit meinem Partner bin ich seit 8 Jahren zusammen, er hat einen Sohn (9 Jahre) aus seiner damaligen Ehe und ich eine Tochter (15 Jahre) aus meiner.

Mein Exmann und ich kommen super miteinander klar, pflegen weiterhin ein freundschaftliches Verhältnis. Wir waren uns schon immer einig, dass das Wohl des Kindes an oberster Stelle steht. Mit meinem Partner versteht sich mein Exmann auch, alles super. Nun kommt seine Exfrau ins Spiel.

Leider ist es bei beiden seit Beginn ein absolutes Trauerspiel, was die Kommunikation etc. angeht.
Sie stellte ihn von Anfang an in dem damals noch bestehenden Freundes- und Bekanntenkreis so hin, als würde er sich überhaupt nicht kümmern, kein Interesse an seinem Kind haben usw.
Ich habe mich über die Jahre immer rausgehalten und auch wirklich jedes Mal meinem Partner die evtl. Sichtweise seiner Exfrau aufgezeigt, natürlich weiß ich nicht, was in ihrem Kopf wirklich vorging, aber man kann manche Phasen ja doch gut nach Trennung etc. nachvollziehen.

Sie lehnte mich von Anfang an ab und leider hat ihr Verhalten damals auch bei seinem Sohn gewisse Züge in diese Richtung dann vorgezeigt. An manchen Tagen war alles super, er wollte mit mir malen und urplötzlich eben nix mehr von mir wissen. Ich habe mich dann eben zurückgezogen, denn ich möchte das Kind auch nicht unter Druck setzen. Mittlerweile hat sich das wieder gelegt und er fragt mich auch, ob ich doch bitte zu seinen Fußballspielen komme, er würde sich freuen.

Nun hat die Exfrau eine neue Beziehung, ihr Partner bringt auch zwei Kinder mit. Und ich habe wirklich gehofft, dass dann endlich eine neue Ära anbricht. Aber... Fehlanzeige.

Nun kam es in unserem Urlaub dazu, dass die Ex anrief, denn der Sohn solle doch bitte zum Training, damit er samstags spielen kann. Da mein Partner (der ihn sonst gerne in seiner Zeit zum Training oder Spielen fährt) ausnahmsweise andere Unternehmungen geplant hat, als 1,5 h im Auto zu verbringen, eskalierte es völlig. Sie wollte dann mit dem Sohn sprechen und ihn selbst fragen - kein Problem. Er wollte nicht ins Training, sondern die Zeit lieber anders nutzen. Die Meinung des Sohnes - die anfangs noch für sie wichtig war - war nun irrelevant. Dann kommen eben sogenannte Erpressungen wie "Dann spielst du auch nicht am Turnier!", was für den Jungen auch fein war. Also beginnen bei solchen Momenten eben wieder irgendwelche Vorwürfe. Da mein Partner nicht nachgegeben hat, legte sie einfach auf. Mein Freund rief umgehend zurück und nun ging der Lebensgefährte von ihr ans Telefon. Der Lebensgefährte ist auch der Fußballtrainer des Kindes. Dieser meinte dann, dass er den Sohn nicht spielen lassen kann ohne Training, denn diese Linie gibt er vor und er kann keine Ausnahme machen. Akzeptierten alle, nur eben die Exfrau und deren Partner nicht. Nach ewigen Versuchen meinem Partner zu überzeugen, auch mit Angeboten der Trainingsgestaltung, wurde das Telefonat irgendwann beendet - kein Training, kein Spiel...

Zur Überraschung sollte der Sohn nun doch spielen. Am Spieltag gab es dann den nächsten Vorfall, denn Lebensgefährte der Exfrau aka Trainer und der Sohnemann schrien sich nach dem Turnier an. Und da dies nichts mit dem Spiel zu tun hatte schritt mein Partner ein und bat darum, der Trainer möge jetzt bitte in einem ordentlichen Ton sprechen. Daraufhin kam nur eine Drohung, er solle ruhig sein, sonst... Ohne Ausführung der Drohung und da das natürlich nicht reicht vor allen anderen Eltern oder auch deren Kindern, die Exfrau muss sich dann natürlich auch noch dazwischenschalten und leider auch unangenehme Äußerungen vor anderen von sich geben.

Nun weiß ich nicht mehr, was ich tun soll. Ich habe mich immer rausgehalten und immer versucht, im Hintergrund die Wogen zu glätten. Aber als mein Partner danach mit Tränen in den Augen (nicht zum ersten Mal - leider) nach Hause kam, war ich wirklich sauer. Ich kann nicht verstehen, wie man so agieren kann. Und ich kann es auch nicht mehr akzeptieren. Vor Außenstehenden die persönlichen eigenen Meinungen und Vorwürfe auszupacken, finde ich wirklich ein absolutes No-Go. Aber ein klärendes Gespräch wird von deren Seite ja auch abgelehnt. Nun, wenn sie zu 2. auf einen gehen, dann muss ich wohl auch mal mitmischen.
Ich habe einen Kontaktversuch gestartet, aber da sie ja von Anfang an ein Problem mit mir hat, wurde ich natürlich umgehend blockiert. Sie schrieb dann meinem Partner, dass sie auf Meinungen solcher Menschen scheißt. Und dann kamen eben nur wieder irgendwelche Vorwürfe, ich hätte ja nie gegrüßt oder sonstiges... Doch, habe ich, nur nie eine Entgegnung, weswegen ich meine Luft eben irgendwann schone. Da man hier ja aber nicht an einer Lösung arbeitet sondern nur irgendwelche haltlosen Sachen von sich gibt, war auch das wieder eine Sackgasse.

Gibt es jemanden mit ähnlichen Erfahrungen und wie habt ihr die Kommunikationsprobleme gelöst? Mir ist es wichtig, dass eine anständige Unterhaltung stattfinden kann, von mir aus auch ohne mich, aber wenigstens auf einer erwachsenen Ebene und zum Wohle des Kindes.

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Ich fürchte die Frau hat den passenden Partner gefunden, der ihren Kommunikationsstil teilt. Daher würde ich davon ausgehen, dass sich das alles nicht so schnell bessert, sondern sie in ihrem Stil durch ihren Partner nur bestärkt wird.

Ich denke dein Freund sollte einfach die Hoffnung aufgeben und sich diese Sachen nicht mehr so zu Herzen nehmen. Dein Mann kann sich auf den Kopf stellen, wenn seine Exfrau keine normale Konversation mit ihm führen will, wird sie das auch nicht tun.

Daher vor dem Kind nicht über die Ex schimpfen, an allgemeine Regelungen mit der Ex halten, auf das Kind fokussieren und bei dem “Mimimimi” der Ex auf Durchzug schalten. In 5 Jahren wird das Kind in der Lage sein sich eine eigene Meinung zu bilden und wenn es 18 ist kann dein Mann jeglichen Kontakt mit der Ex einstellen wenn dieser dann weiterhin nur destruktiv ist. Ihr müsst nur durchhalten :)

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Eigentlich kannst du nur so weiter machen wie bisher. Zurück halten und den Partner trösten. Alles andere würde die Situation glaube ich nur schlimmer machen :/

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Dann findet das Ganze ja nie ein Ende. Das stimmt mich ziemlich traurig, zumal es dem Kind ja nur unnötig schadet :(

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Ja, das ist schade, muss man aber so hinnehmen. Du kannst es nicht ändern. Wenn ein Part nicht kommunizieren will, oder nicht ordentlich kommunizieren will, sind einem die Hände gebunden. Weder du, noch dein Partner, noch sein Sohn wird sie dazu zwingen können, auf die Sachebene zu wechseln und zu bleiben, wenn sie nicht sachlich sein will.

Ich hab da jahrelang auch zugesehen. Was hätte ich auch anderes tun sollen. Gottseidank werden die Kinder irgendwann größer und haben dann zunehmend ihren eigenen Kopf.

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Ich kann Dich so verstehen. Mir ging es in den ersten Jahren meiner neuen Beziehung genauso. Du könntest vorschlagen, dass ihr Euch mal zu viert ohne das Kind an einen Tisch setzt und versucht eine Lösung vor allem für den Jungen zu finden, denn er ist es, der am meisten leidet. Ich befürchte jedoch, dass es ebenfalls eskalieren wird, nachdem was Du schon geschrieben hast. Habt Ihr eventuell eine neutrale Person, die die Schlichter Position übernehmen könnte? Jemanden, der das Gespräch führt und eingreift wenn jemand ausfällig wird. Das könnte man versuchen, kann aber auch nach hinten losgehen.
Tut mir sehr leid für Dich. ich kenne diese Situationen nur zu gut. Alles gute für Euch! LG

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Puh, das wird glaube ich schwierig. Also ich müsste da sowieso komplett außen vor sein, denn da finden wir sicherlich keinen gemeinsamen Nenner im Moment.
Aber ich werde meinem Partner den Vorschlag machen, dass die Beiden mit neutraler Person/neutralen Personen das Gespräch suchen, vielleicht wird es ja angenommen und sie finden endlich mal einen Weg. Danke Dir für diesen Vorschlag :)

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Es gibt extra Erziehungsberatungsstellen wo man kostenlos sich beraten lassen kann. Das hat mein Partner auch mit seiner Ex gemacht, weil die Beiden kein normales Wort miteinander tauschen konnten. Vielleicht wäre das auch eine gute Anlaufstelle.

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Ohje ohje ohje! Der Ton von Ex Frau und Trainer hört sich nicht nach Klasse an...

Ich kenne die Situation, dass die Exfrau den Mann in seiner Umgangszeit als Erfüllungsgehilfen sieht.

Erstmal, Drohungen von Fußballtrainern, dass ohne Training nicht an Spielen teilgenommen werden kann sind ganz normal! Persönliche Anrufe und Druck machen überhaupt nicht. Der kriegt seine Rollen als Stiefvater und Trainer nicht auseinander gehalten. Ich habe viele Fußballtrainer erlebt, die waren alle cholerisch... Aber die Doppelrolle ist für das Kind furchtbar!
Über Zuständigkeiten in Umgangsteiten muss eine Regelung getroffen werden. Wenn dein Mann sich in seiner Zeit an Sohnemanns Hobby beteiligen möchte und weiterhin im Austausch mit Ex stehen möchte ist das ja in Ordnung. Aber wenn er mit seinem Sohn anderes abspricht, kann sie gerne ihren Wunsch äußern aber nicht so einen Terror veranstalten!

Dein Mann könnte mit seiner Ex zur Beratungsstelle des Jugendamtes gehen und neue Regelungen fest setzen lassen. Da könnten auch Kommunikationswege von ihrem Partner gestrichen werden. Dann muss sich dein Sohn schon mal keinen Teleterror antun lassen. Und die Situation nach dem Spiel würde ich auch ansprechen. Anders werden sie es sich immer wieder erlauben.

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Es reicht übrigens wenn er erstmal alleine zum Jugendamt geht, sie wird nach seinem Erstgespräch dann eine offizielle Einladung bekommen. Es scheint mir, dass sie noch keine offiziellen Regelungen vereinbart haben. Das machen viele und das bringt dann immer plötzlich Ruhe rein, weil dann jeder weiss was man machen darf und was nicht.
Die Punkte müssen beide Parteien aber selber einbringen da sitzt niemand da und sagt einem was man vereinbaren muss.
Der Jugendamtsmensch hat aber einen inneren Kompass und der richtet sich immer nach dem Kindeswohl und den Möglichkeiten der Eltern. Man kann aber nicht durchsetzen dass der Partner noch permanent bei Fuß stehen muss wenn er das Kind hat..... Da kommen schon vernünftige Lösungen bei raus.

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Dass man nicht spielt, weil man nicht im Training war, ist ja normal und fein.
Ich wollte mit dem Text zum Ausdruck bringen, dass man auf diese Schiene versucht, den Vater und das Kind mit dieser Aussage unter Druck zu setzen, oder aber, dass das Kind dann doch ohne Training antanzen soll zum Spiel, das ist der Punkt, der absolut unverständlich ist. Und den Vater verbal so angehen vor dem Kind und anderen Kindern/Eltern... Ich kann echt nur den Kopf schütteln.
Die Doppelrolle sehe ich auch schwierig, wenn ein Erwachsener schon keine Grenze ziehen kann, wie soll der Sohn das tun?
Regelungen haben sie. Die Ex versucht nur gerne, das Ganze auszuweiten und wenn das eben dann nicht nach ihrer Nase läuft, werden dann andere Absprachen in Frage gestellt und die Vorwurfskeule wird wieder ausgepackt...
Den Vorfall hat mein Freund noch bei Beiden angesprochen, da gibt der Trainer zu, dass er Probleme mit meinem Freund hat, aber mehr auch nicht. Ausräumen will er das nicht, ein klärendes Gespräch ist nicht gewünscht.
Jugendamt habe ich auch schon überlegt und mit meinem Freund besprochen. Sollte eben jetzt keine Ruhe reinkommen wird mein Partner den Schritt gehen. Wir warten das Wochenende noch ab und schauen, wie sich der Kleine jetzt nach der Aktion verhält.

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Ich würde ganz dringend raten Fußball und Alltag zu trennen!
Der Stiefvater sollte nicht der Trainer sein, das ist oft schon bei eigenen Kindern schwierig.
Aber hier, wo das Kind nicht von ihm ist, ist das doch eine hochexplosive Mischung!

Wenn er in einem anderen Team spielen würde, könntet ihr ihn abwechselnd begleiten oder getrennt stehen.

Aber ich würde keine Aussprache erzwingen dir nicht gewünscht ist.
Und wenn doch möglichst nur unter den Eltern.
Die neuen Partner nicht mit dabei.
Dann ist die Chance am größten das es um das Wohl des Kindes geht und nicht um Machtrangelleien.

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Das gestaltet sich schwierig. Ich würde nämlich behaupten, dass die KM das anders sieht. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass sich das vom KV lösen lässt, da müssten ja beide Elternteile Einigung erlangen, oder? Die KM scheint ja kein Problem zu haben mit der Konstellation.

Die Spiele sind nicht schlimm, der Sportplatz ist groß genug, da kann man wunderbar Abstand halten. Wir möchten ja den Sohn unterstützen beim Spiel. Da finde ich es schon schöner für den Kleinen, wenn beide Elternteile halt auch da sind. Sollte halt eigentlich auch so sein, da muss man sich mit seinen eigenen Emotionen mal zurückstellen.

Natürlich sollen die Beiden einen Weg finden. Vielleicht werden sie das jetzt auch, nach ein paar Ruhetagen in der Kommunikation. Die Zeit wird es zeigen. Ich hoffe es.