Hallo zusammen,
ich weiß mir aktuell leider gar keinen Rat, bin mit der Situation völlig überfordert und weiß nicht weiter.
Ich bin mit meinem neuen Partner seit drei Jahren zusammen, ich habe einen Sohn aus erster Ehe (15J.) Er hat eine Tochter (18J) und einen Sohn (21J).
Er ist von seiner Partnerin schon sehr lange getrennt, hat aber vor mir für die Kinder noch lange angrenzend mit im Familienhaus gewohnt bzw. in einem Raum über der Garage. Das Haus war schon vor der Ehe ihm, er ist aber dann vor zwei Jahren erstmal zu mir gezogen.
Anfang des Jahres sagte seine Ex-Frau, sie zieht aus, sie braucht einen Neuanfang. Die Tochter lässt sie da. Der Sohn ist berufsbedingt nur noch am Wochenende zuhause, hat ansonsten eine Wohnung etwas weiter weg. Die Tochter hat sich gewünscht, dass er wieder im Haus einzieht, weil sie nicht alleine sein möchte.
Wir konnten jedoch nicht komplett zu ihm ins Haus ziehen, denn mein Sohn geht noch zur Schule und wir praktizieren das Wechselmodell, das läuft auch super.
Also, Lösung: Zweitwohnsitz.
Im Wechsel pendeln wir alle 5 Tage 60 km ins andere Haus, in dem Rhythmus in dem mein Sohn bei seinem Vater ist. Wir haben das alles mit seinen Kinder ausgetüftelt und es war prinzipiell in Ordnung. Die Tochter ist eigentlich sehr selbstständig und im Plan wäre sie 3 Tage am Stück alleine zu Hause. Sie hat im Haushalt schon immer viel geholfen und auch oft für sich selbst gekocht. (Die Mutter war die letzten Jahre viel unterwegs, da waren die Kinder schon auf sich alleine gestellt.)
Erste Gegenwehr kam, als die Exfrau alle Möbel rausgeräumt und mitgenommen hat, die Tochter hing ihren Kindheitserinnerungen nach, gleichzeitig sagte sie jedoch, sie wünscht sich das Haus moderner zu gestalten. Ich ziehe in ein Haus ein, das vorher schon von der Familie bewohnt wurde. Sehr schwierig, aber wir sagten, ich darf alles umgestalten und wir machen was komplett neues draus.
Da wir nur im Wechsel da sind und wir auch Vollzeit arbeiten gehen, ist es für mich schwierig alles sofort umzusetzen. Die Tochter wurde nun zunehmend ungeduldiger. Anstatt mit anzupacken hieß es "Das muss auch noch gestrichen werden! Hier muss aber tapeziert werden. Kauf den Teppich fürs Wohnzimmer. Kauf jetzt einen Schrank fürs Gästebad." Ich fand das ein wenig zu viel, denn ich alleine musste renovieren, mein Partner ist häufig nicht da. Ich alleine muss auch neue Möbel kaufen, das kann ich alles auf einmal nicht stemmen und grundlegend ist zum leben alles da. Da kann ein Teppich auch mal warten.
Ich habe irgendwann gesagt, ich kann nicht mehr, jeden Tag arbeiten und danach noch da schuften und immer alleine. Daraufhin war sie motzig, hat es aber akzeptiert. Dann fingen plötzlich die Spitzen an. Wenn wir da sind, geht sie durchs Haus, knallt die Türen und reagiert motzig. Ich weiß tatsächlich nicht warum. Sie macht eine Ausbildung, bekommt das komplette Kindergeld überwiesen und bekommt noch 80 Euro Taschengeld. Sie ist also recht flüssig und der Deal war, dass sie sich ebenfalls beteiligt. Ich kaufe viele Lebensmittel, aber hin und wieder, wenn wir im anderen Haus sind, ist vllt. das Klopapier leer und sie muss welches kaufen. Finde ich mit so viel Geld in dem Alter eigentlich unproblematisch. Aber bei Familienfesten sitzt sie dort und redet vor der gesamten Verwandtschaft davon, dass sie gar nichts zu Essen hat und teilweise nur von Schokoriegeln leben muss.
Sie kocht sich oft Nudeln, wenn sie drei Tage am Stück alleine ist, sie kann tatsächlich kochen und wie gesagt, Lebensmittel sind auf Vorrat echt viele da. Bin ich dort und koche, frage ich sie, ob sie mitessen will, dann verzieht sie das Gesicht "Bäh, sowas esse ich nicht!" Ich habe versucht, zu kochen, was sie vorschlägt. Sie hat nicht geantwortet. Kein einziges Mal. Ich weiß nicht, was ich machen soll?
Dann kommen immer mehr kleinere, ich sag mal "Gemeinheiten", zu Anfang fragte ich beide Kinder, wie denn die Sitzordnung bei Tisch ist. Beide sagten, dass leider alle Stühle belegt sind und es keinen Platz für mich gibt ... wir konnten uns dann aber doch bei 4 Personen und 4 Stühlen auf einen Stuhl einigen. Sie fütterten ihre beiden Katzen jedoch AUF dem Esstisch. War für mich ne Katastrophe und ich sagte, bitte keine Katzen auf dem Esstisch. Einfach gar nicht. Resultat: Sie werden nun auch auf den Küchenthresen gehoben, um dort aus der Spüle zu trinken. Ich möchte auch bitte keine Katzen in unserem Schlafzimmer. Wenn wir drei Tage nicht da sind, lauert da leider die ein oder andere Hinterlassenschaft. Also bitte Tür zu. Resultat: Tür wird aufgemacht sobald wir aus dem Haus sind.
Ich habe bis auf die Katzengeschichte ihnen nie Vorschriften gemacht, denn ich denke sie sind erstens alt genug und zweitens bin ich doch gar nicht befugt. Das sollte mein Partner tun. Der jedoch hat sich offenbar schon immer schwer getan, ein Machtwort bei den Kindern zu sprechen und flüchtet lieber. Er hat ein paar zögerliche Versuche unternommen, wurde aber von der Tochter sofort über den Mund gefahren und sagt dann nichts mehr.
Es kann aber so nicht weiter gehen, ich habe Bauchschmerzen sobald ich dort hin muss, ich bin nervlich komplett am Ende und hatte letztes Wochenende zwei Panikattacken, obwohl die Tochter nicht mal da ist. Aber nur der Gedanke daran macht mich fertig. Ich will aber auch nicht aufgeben, mein Partner hängt sehr an dem Haus und wenn mein Sohn seine eigenen Wege geht, möchten wir dauerhaft dorthin. Mein Partner ist da mit seiner gesamten Familie verwurzelt, hat das Haus gebaut und arbeitet dort in der Nähe. Ich will auch unsere Nähe nicht aufgeben und sagen, er geht dann eben die Tage alleine dorthin. Das würde ja noch Jahre so gehen und so getrennt will ich keine Beziehung haben. Aber ich weiß einfach nicht, wie ich das lösen soll. Mein Partner ist echt schlecht darin zu kommunizieren und theoretisch muss ich ihm genau sagen, was er den Kindern sagen soll. Aber ich wüsste nicht einmal, wie wir das kitten sollen. Ich kann nicht sagen, was genau die Laune der Tochter so nach unten zieht. Sie sagt auch nicht, dass wir irgendwas gemacht haben. Ich glaube tatsächlich sie ist gewohnt dort alleine zu sein und wir sind die Eindringlinge. Ich merke oft, dass sie unsere Dinge aus dem Haus wegräumt, Lebensmittel, die nur wir essen aus dem Kühlschrank nach unten räumt und nichts von uns duldet. Neulich sagte sie "Ihr könnt am Donnerstag nicht kommen, ich habe 9 Freunde eingeladen, wir wollen uns hier besaufen." Da hab ich meinem Partner gesagt, das geht gar nicht, das muss er sofort unterbinden. Ich renoviere doch das Haus nicht, damit sie eine Partybude draus macht und uns rausschmeißt. Das hat er ihr dann auch tatsächlich untersagt. Gestern sagte sie dann aber "Nächsten Freitag kommt ihr bitte nicht, wir werden das ganze Wochenende hier trinken, da werden wir richtig eskalieren." Also offenbar ist das nichts dauerhaftes.
Wie man vielleicht raushört, bin ich auch nicht gerade mit einem riesigen Selbstbewusstsein gesegnet. Ich versuche alles richtig zu machen, kann aber auch einfach nicht sagen, was richtig an der Stelle wäre. Zumal sich die Familie natürlich von außen auch noch einmischt. Es macht mich einfach nur noch fertig.
Umgang mit erwachsenen Bonuskindern
Warum tust du dir das alles an? Warum renovierst du? Warum kaufst du Möbel? Warum kochst du immer für alle? Warum? Warum?
Grenz dich von der Tochter ab! Du bist nicht ein bisschen für sie verantwortlich.
Ich finde den obigen Tipp gut. Bleib bei dir zu Hause. Die von deim Partner in der Zeit getrennten Phasen sind absehbar. Warte bis sie auszieht und dann zieht komplett zusammen.
Ja warum ... weil ich tatsächlich gedacht habe, dass ist dann meine Aufgabe. Ich weiß es einfach nicht besser. Ich denke mir halt, ich komme in eine Familie, mein Partner kann nicht kochen und dann muss ich das natürlich mach. Und so gesehen wollen wir beide ja auch was essen und ich dachte, es ist ja auch unhöflich, wenn ich sie nicht mit einbeziehe. Zumal sie ja vor der Familie dann sagen wird, ich würde ihr nichts kochen.
Ich dachte halt, ich will natürlich das Haus auch anders gestalten, dass war der Wunsch auch meines Partners und auch der Tochter. Ich dachte zu Anfang, das ist unser Projekt gemeinsam, aber dann stand ich alleine da und mir wurde nur noch gesagt, mach dies mach das und weil ich gehofft habe, nach dem Anfangsstress, wenn alles steht, wird es dann hinterher besser. Aber das wurde es natürlich nicht.
Es ist einfach viel Unsicherheit von meiner Seite, was darf ich überhaupt bzw. was muss ich eigentlich tun.
Gar nichts musst du! Warum kann ein erwachsener Mann, der zwei erwachsene Kinder ja nicht kochen? Soll er es langsam lernen oder eben die 19 jährige. Wie auch immer, du darfst damit aufhören der Fußabtreter von seiner Tochter zu sein!
Ich seh das wie die anderen... lass deinen Partner zwischen dir und Tochter pendeln und gut ist das.
Ist doch nicht für lange.
Hallo,
wie schrecklich.
Was ich nicht verstehe: Die Tochter ist 18, also volljährig, erwachsen. Einen Haushalt sollte sie inzwischen alleine schmeißen können.
WARUM muss dann jemand zu ihr ziehen? Und warum lasst Ihr Euch so von ihr auf der Nase herumtanzen?
Am einfachsten ist es wahrscheinlich, wie die anderen schrieben, zu Hause bei Dir zu bleiben. Aber ich würde dieses Modell hier grundsätzlich in Frage stellen.
Liebe Grüße,
Tiger
Das habe ich tatsächlich auch zu Anfang nicht verstanden. Als er kam und sagte, sie will, dass er dann dort einzieht. Mein Sohn ist 15, klar dass er nicht alleine bleibt. Aber sie ist 18, verdient Geld, wieso braucht sie jemanden?
Ich habe da damals keine richtige sinnvolle Antwort drauf bekommen, außer dem Fakt, dass er dann bei mir ausziehen wird und dann dort lebt, weil er sie ja nicht alleine lassen kann.
Und getrennt zu leben nachdem ich so lange zu Anfang um unsere Nähe und die Umstände kämpfen musste, wollte ich einfach nicht. Ich wollte nicht, dass er zu ihr geht und gar nicht mehr zu mir kommt und das würde sehr wahrscheinlich passieren. Ich glaube auch ein wenig, es liegt eigentlich an dem Haus selbst. Er liebt dieses Haus abgöttisch, wollte damals schon nicht dort ausziehen und sein einziges Ziel bei mir war es, dieses Haus zurückzubekommen. Das steht bei ihm an oberster Stelle.
Und realistisch gesehen würde sie das Haus alleine in Schutt und Asche zerlegen.
Da bekomme ich schon beim Lesen Beklemmungen. Den Kampf kannst Du nicht gewinnen, vor allem nicht mit einem so passiven Partner.
Ich sehe 2 Möglichkeiten:
Du lässt Dich von den den Kindern völlig unterbuttern. Bis zur Selbstaufgabe. Die provozieren doch völlig kalkuliert, allein die Katzennummer...
Oder Du haust auf den Tisch.
Ich würde dem werten Partner mitteilen, dass das so nicht funktioniert, Deine Grenzen und Regeln nicht gewahrt werden. Soll er sich kümmern, sein Haus, seine Brut. Der Brut würde ich das Gleiche mitteilen und dann dem Haus künftig fernbleiben.
"Das Haus steht bei ihm an oberster Stelle" schreibst Du. Das finde ich verstörend...
VG
Hi,
Also entweder lässt du dich weiter so behandeln und akzeptierst das ,oder du gehst in deine Wohnung.
Mehr Möglichkeiten hast du ja nicht . Und mach mal den Mund auf bei der Kröte, kann ja nicht sein dass du dir von einer 18 jährigen auf der Nase rumtanzen lässt.
Hallo,
was ist so schlimm daran, wenn der Vater die 3Tage/Woche alleine ins Haus und zur Tochter fährt?
Dies wär für mich die erste Option.
Die 2. wär, dass die Tochter sich eine eigene, kleine Wohnung sucht und dort svhaltrn u walten kann, wie sie möchte.
Das Haus könnte man derweil ja untervermieten, oder verkaufen.
Es müssen alle Kompromisse eingehen - dein Partner, du und auch seine Tochter.